Love Against The Rules. Sarah Glicker
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Читать онлайн книгу Love Against The Rules - Sarah Glicker страница 4
„Er beobachtet mich. Ich spüre seine Blicke auf mir“, erkläre ich mit fester Stimme.
„Was?“ Geschockt blickt Lisa mich an.
Während unseres gemeinsamen Tanzes habe ich mich immer mehr von ihm angezogen gefühlt. Und das Gefühl lässt auch jetzt nicht nach.
Allerdings sollte ich mir das ganz schnell aus dem Kopf schlagen. Er würde mich sicherlich nicht mehr sehen wollen, sobald er wüsste, wer mein Vater ist. Falls er das jetzt überhaupt will. Aber wer will schon mehr als nötig mit dem Mann zu tun haben, der einem das Leben schwer macht?
„Dürfen wir euch zwei Hübschen auf einen Drink einladen?“
Bei der Frage hebe ich meinen Kopf und schaue in die Augen eines Mannes, um den ich normalerweise einen großen Bogen machen würde. Seine Körperhaltung signalisiert mir nichts Gutes, genauso wenig wie sein Blick, der über meinen Körper wandert. Ich habe schon einige Männer in den letzten Jahren getroffen, die mich genauso betrachtet haben. Immer wieder hat sich herausgestellt, dass sie nur das eine von mir wollten. Und das gilt wohl auch für ihn.
Sein Kumpel, der neben ihm steht, sieht nicht besser aus. Er hat das gleiche hinterhältige Grinsen im Gesicht und starrt Lisa und mich an, als wären wir irgendein Sonderangebot im Kaufhaus.
„Nein, danke. Wir brauchen nichts“, antworte ich und starre ihn finster an.
„Süße, bist du sicher?“, lallt sein Kumpel und schaut dabei noch immer Lisa an, die selbstsicher den Kopf schüttelt.
„Ihr verpasst was.“ Der erste klingt zwar noch etwas klarer, aber trotzdem kann ich hören, dass auch er nicht mehr ganz nüchtern ist.
„Das wage ich zu bezweifeln“, gebe ich lächelnd von mir und stehe von meinem Stuhl auf, um mit Lisa zu verschwinden. Der Typ handelt allerdings schneller: Ohne, dass ich eine Chance habe zu reagieren, packt er mich am Handgelenk und zieht mich an seine Brust. Der beißende Geruch von Schweiß und Alkohol dringt in meine Nase. Diese Mischung sorgt dafür, dass sich mir der Magen umdreht, aber ich atme kontrolliert weiter und versuche, meine Übelkeit unter Kontrolle zu bringen.
„Wir wollen doch nur etwas Spaß haben.“
„Dann solltet ihr euch besser andere Frauen suchen“, kontere ich knapp und hoffe, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl versteht.
„Sei doch nicht so verklemmt.“ Er grinst mich herausfordernd an.
„Lass mich bitte los.“ Noch nie bin ich in so eine Lage geraten. Mein Vater hat mir zwar gesagt, wie ich mich verhalten soll, aber das ist schon so lange her und ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf steht. Doch bevor ich noch einen Versuch unternehmen kann, ihnen zu entkommen, spüre ich wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch. Ich brauche ihn nicht zu sehen, sondern weiß sofort, dass er in meiner Nähe ist. Mein Körper reagiert genauso auf ihn, wie es vorhin schon der Fall gewesen ist.
Dann erkenne ich aus dem Augenwinkel, wie sich eine große Gestalt aus dem Schatten der umher tanzenden Lichter löst und auf uns zukommt. Ich drehe meinen Kopf zu Jayden und sehe, dass er den Mann, der mich immer noch an sich gezogen festhält, wütend anblickt.
„Nimm deine Finger von ihr“, warnt er mit ruhiger, aber bedrohlicher Stimme. Trotz der Lautstärke im Club verfehlt sie ihre Wirkung nicht. Die Sanftheit, die auf der Tanzfläche noch vor ihm ausging, ist nun verschwunden.
„Wieso sollte ich das machen?“
„Sie gehört zu mir.“ Bei diesen Worten vermehren sich die Schmetterlinge in meinem Bauch. „Und sollte sie auch nur einen einzigen blauen Fleck bekommen, wird es für dich sehr unangenehm!“
Ich weiß, dass er das gesagt hat, um dem Typen klarzumachen, dass er mich in Ruhe lassen soll. Trotzdem haben diese Wörter eine Wirkung auf mich, die mich unruhig werden lässt. Ich erschauere am ganzen Körper und spüre, wie meine Brustwarzen sich beim Klang seiner gefährlichen Stimme aufrichten.
Der Typ hält mich immer noch fest, lockert aber seinen Griff, sodass ich wenigstens keine Schmerzen mehr habe. Dabei lässt er Jayden nicht aus den Augen, bis der noch näher kommt. Schließlich lässt er mich doch los und tritt einen Schritt zurück. Hinter Jayden erscheint ein weiterer Mann, der die beiden Männer bestimmt in die Richtung des Ausgangs führt. Ich weiß nicht, wer er ist, doch ich bin ihm dankbar dafür.
„Ich bin gleich wieder da“, verkündet Lisa und verschwindet, nachdem es einige Sekunden ruhig zwischen uns war. Im Stillen danke ich ihr dafür, dass sie uns alleine lässt.
Ohne zu zögern kommt Jayden zu mir und legt seine Arme beschützend um mich. Erst jetzt merke ich, dass ich am ganzen Körper zittere. Beruhigend streicht er mir über den Rücken.
„Ist alles in Ordnung?“, fragt er mich nun wieder mit sanfter Stimme.
„Ja, es ist alles wieder in Ordnung.“
„Die beiden waren heute das letzte Mal in einem meiner Clubs. Männer, die Frauen belästigen, haben hier nichts zu suchen. Egal, ob sie betrunken sind oder nicht. So etwas dulde ich nicht.“
„Mir ist nichts passiert“, versuche ich, ihn nun zu beruhigen, da ich die Wut in seiner Stimme höre.
„In Zukunft werde ich wohl neben dir stehen müssen, damit die Männer dich in Ruhe lassen, Kaylee“, erklärt er mir und beugt sich zu mir hinunter. Sofort weiß ich, dass er mich küssen will.
Sobald seine Zungenspitze über meine Lippen streicht, verschwinden alle Gedanken und es gibt nur noch ihn. Ohne darüber nachzudenken, öffne ich meinen Mund und gewähre ihm damit Einlass.
Sein Kuss verführt mich.
Ich gehe in ihm auf, wie ich es noch nie erlebt habe. Leider beendet er ihn viel zu schnell. Als Jayden sich ein Stück von mir löst, spüre ich wieder diese Leere in mir aufsteigen, die ich vorher noch nie so gespürt habe.
„Wann kommt deine Freundin wieder?“
„Lisa wird mit Sicherheit erst dann wieder aufkreuzen, wenn sie sich sicher ist, dass sie nicht mehr stört“, antworte ich leise, da ich nicht genau weiß, ob ich ihm das so sagen kann oder nicht. Ich bin aber auch nicht in der Lage lauter zu sprechen.
Meine Gedanken sind immer noch bei unserem Kuss und mein Herz beruhigt sich einfach nicht. Diese Mischung sorgt dafür, dass ich nach Atem ringe.
Obwohl wir uns in einer lauten Disco befinden, versteht er mich offenbar, denn er nickt kurz.
Nur mühsam schaffe ich es, mich unter Kontrolle zu bekommen. Und jetzt fällt mir auch auf, dass er mich mit Namen angesprochen hat. Folglich weiß er auch, wer mein Vater ist. Ich horche in mich hinein. Es stört mich nicht so sehr, wie es vielleicht sollte. Schließlich hat er mir mit dem Kuss gezeigt, dass es ihm nichts ausmacht. Zumindest hoffe ich das.
„Komm mit. Hier ist es mir zu laut“, ruft er mir zu und zieht mich im nächsten Augenblick mit sich zu mehreren Türen, die sich in einem kleinen Nebengang befinden. Eine von ihnen öffnet er mit einer Schlüsselkarte. Bevor wir den Raum betreten, erkenne ich den Rausschmeißer, der die beiden Männer dem Club verwiesen hat. Er steht zwei Schritte von uns entfernt.