Love Against The Rules. Sarah Glicker
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Bereits auf den ersten Blick erkennt man, dass es nicht sehr oft genutzt wird. Die Möbel sehen aus, als wären sie gerade geliefert worden. Die Arbeitsfläche des Schreibtisches beherbergt nur einen Block, einen Stift und einen Brieföffner. Das Sideboard, das dahinter steht, würde aus einem schwarzen und glänzend poliertem Holz gefertigt. Vor dem Ledersofa in der gegenüberliegenden Ecke steht ein kleiner Tisch, auf dem sich ein zierlicher Blumenstrauß befindet.
Jayden schließt hinter mir die Tür und fährt sich nervös durch die Haare
Was ist hier los?
Eigentlich hätte ich damit gerechnet, dass er mich rausschmeißt, sobald er weiß, wer ich bin. Dass ich jetzt hier stehe habe ich nicht gedacht.
Diesen Abend kann man nur als verrückt bezeichnen.
„Ich habe das alles nicht geplant“, flüstert er und wendet sich von mir ab.
Das ist der Zeitpunkt, an dem ich überhaupt nichts mehr verstehe. Am liebsten würde ich ihn fragen, was er mit seiner Aussage meint, traue mich aber nicht. Ein paar Sekunden steht er einfach so mit dem Rücken zu mir da. Zu gerne würde ich wissen, was in seinem Kopf vor sich geht.
„Ich habe das alles nicht geplant“, wiederholt er. Keiner rührt sich oder sagt etwas. Ich weiß nicht, ob Sekunden oder Minuten vergehen. Als er sich endlich zu mir umdreht, verschlägt es mir die Sprache.
In seinen Augen erkenne ich Unsicherheit und Sorge. Das sind Gefühle, die ich nicht mit ihm in Zusammenhang gebracht hätte. Dieser Mann, der überall so dargestellt wird, als würde es keine Situation geben, die ihn jemals zweifeln lassen würde, hat die Hände in den Hosentaschen vergraben, lässt die Schultern hängen und schaut mich mit einem Gesichtsausdruck an, der mir ein Stechen im Brustkorb beschert.
Am liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen, aber da ich nicht weiß, wie er darauf reagieren würde, stehe ich nur da und betrachte ihn. Dabei stelle ich fest, dass er im echten Leben sogar noch besser aussieht, als auf den ganzen Bildern. Seine Ausstrahlung ist noch stärker und seine Erscheinung noch imposanter.
„Ich werde dir die Wahrheit sagen, weil ich finde, dass du es verdient hast.“
Neugierig ziehe ich die Augenbrauen nach oben.
„Ich habe dich heute nicht zum ersten Mal gesehen. Es gibt ein Bild von dir, dass ich stundenlang betrachtet habe.“
Verwirrt lasse ich meinen Blick auf ihm ruhen.
„Wovon sprichst du?“, frage ich ihn. Für mich ergeben seine Worte keinen Sinn.
Sein Blick trifft meinen. Ich weiß ganz genau, egal, was jetzt passiert, diesen Augenblick werde ich niemals vergessen.
„Triff dich morgen Abend mit mir zum Essen“, bittet er mich aus heiterem Himmel und kommt dabei ein paar Schritte auf mich zu.
Dieser Mann verwirrt mich. Erst redet er von einem Bild und plötzlich will er sich mit mir zum Essen treffen? Ich komme nicht mehr mit.
„Warum?“
„Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen und so die Chance haben, dich kennenzulernen. Wahrscheinlich hast du keine Ahnung, wovon ich rede, wenn ich dir sagen, dass in den letzten Wochen ziemlich viel Mist in meinem Leben passiert ist. Aber du bist so etwas wie ein Lichtschimmer für mich. Bitte“, fügt er leise hinzu und nimmt meine Hand in seine, als er meine Verwirrtheit bemerkt.
Diese, vor allem nach dem Kuss, oberflächliche Berührung sorgt dafür, dass mein Herz aussetzt. Ich kann nur nicken, aber das scheint ihm zu reichen. Auch wenn ich noch nicht sagen kann, ob es die richtige Entscheidung ist.
Die Unsicherheit verschwindet aus seinen Augen, als wäre sie nie dagewesen, und er nimmt mich glücklich in die Arme.
Jayden Drake hat von Anfang an etwas mit mir angestellt, dem ich mich nicht entziehen kann. Das Einzige, das ich tun kann, ist herausfinden, was genau das ist. Und dafür muss ich mich nun einmal mit ihm treffen.
Kapitel 2
Als ich an diesem Abend endlich in meinem Bett liege, denke ich wieder an die letzten Stunden. So viele Fragen schwirren durch meinen Kopf. Aber es gibt eine Sache, die mich nicht mehr in Ruhe lässt. Ich frage mich, ob Jayden Drake mich wirklich geküsst und auf ein Date eingeladen hat oder ich mir das nur eingebildet habe.
Ich erinnere mich an seine Berührungen. Auch jetzt kann ich seine Hände auf meiner Haut spüren. Dabei fangen die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder an zu flattern. Seufzend drehe ich mich auf den Rücken und starre an die Decke.
Ich weiß nicht, was morgen passieren wird. Doch ich weiß, dass ich aufgeregt deswegen bin.
Aus diesem Grund dauert es eine halbe Ewigkeit, bis ich endlich in den Schlaf finde.
Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, fühle ich mich total gerädert, weil ich ständig von Jayden geträumt habe und dann wach geworden bin. Dabei tauchten auch die Fernsehberichte über ihn auf, die ich in den letzten Wochen und Monaten gesehen habe. Gleichzeitig konnte ich seine Hände auf meinem Körper spüren, seine sanfte Stimme hören und seinen unsicheren Blick sehen, als er mich um das Date gebeten hat. Vor allem aber konnte ich den Kuss nicht vergessen.
Der Kuss.
Alleine bei dem Gedanken an seine Lippen auf meinen fängt meine Haut an zu kribbeln und mir wird schwindelig.
Am liebsten würde ich den ganzen Tag im Bett verbringen und mich unter meiner Decke verkriechen. Aber das würde nur dafür sorgen, dass ich erneut über den gestrigen Abend nachdenke und das will ich nicht. Mich noch mehr damit auseinanderzusetzen würde mich wahrscheinlich verrückt machen. Deswegen klettere ich stöhnend aus dem Bett und stelle mich unter die Dusche.
Als das warme Wasser an meinem Körper hinunterfließt werden meine Muskeln zwar lockerer, aber erst dadurch spüre ich, wie angespannt ich eigentlich bin. Und das habe ich nur ihm zu verdanken.
Tief durchatmen, Kaylee, ermahne ich mich.
Heute Abend werde ich ihn wiedersehen und mit etwas Glück wird er mir ein paar Antworten geben. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie die Fragen aussehen.
Um mich abzulenken putze ich den ganzen Tag meine Wohnung wie eine Wahnsinnige. Ich schiebe sogar mein Sofa ein Stück zur Seite, damit ich dahinter sauber machen kann. Und das ist etwas, was ich nur äußerst selten mache. Alle Oberflächen werden von mir geschrubbt, bis sie glänzen.
Allerdings nutze ich den Tag nicht nur, um meine Wohnung zu reinigen, sondern auch, um im Internet mehr über Jayden und auch die Ermittlungen zu erfahren. Ich würde ja meinen Vater anrufen, aber der würde mich wahrscheinlich fragen, woher das Interesse plötzlich kommt. Und das möchte und kann ich ihm nicht beantworten.
Mein Gefühl und mein Verstand sagen mir, dass Jayden in jeder Hinsicht ein gefährlicher Mann ist. Aber sicher keiner von denen, die zum Beispiel einen Versicherungsbetrug begehen, indem sie ein Lagerhaus anzünden, so, wie es letztes Jahr der Fall war. Mein Dad ist jedoch überzeugt, dass Jayden etwas damit zu tun hatte, es fehlen ihm aber nach wie vor handfeste Beweise.
Wie immer.