Love Against The Rules. Sarah Glicker
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„Den ganzen Abend war er schüchtern und zurückhaltend. Er wusste nicht, was er machen oder wie er sich verhalten soll.“ Diese Worte kommen mir nur zögerlich über die Lippen. Jayden hat sich von der ersten Sekunde an einen Platz in meinem Herzen gesucht. Für Lisa ist er aber der Mann, der immer alles im Griff hat.
„Habt ihr euch über deinen Vater unterhalten?“
„Nur kurz, ich habe ihm außerdem von John erzählt.“
„Ehrlich?“ Lisa scheint meine Offenheit Jayden gegenüber zu überraschen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du ihm so etwas beim ersten Date erzählst.“
„Vorher hätte ich das auch nicht gedacht. Aber wir haben uns von Anfang an so gut verstanden, dass es mir vorkam, als würde ich ihm etwas verschweigen, wenn ich es nicht mache. Außerdem weiß ich durch die Medien ja auch über seine Ex-Freundinnen Bescheid.“
„Tu mir nur einen Gefallen und sei vorsichtig.“ Lisa sieht nicht mehr belustigt aus, sondern besorgt.
„Versprochen.“
Ein paar Sekunden schaut sie mich an. Ich weiß nicht, was gerade in ihrem Kopf vor sich geht. Lisa verzieht keine Miene. „Erst wurdest du von Jayden Drake gerettet und dann hattest du auch noch ein Date mit ihm“, ruft sie dann ungläubig aus und schüttelt den Kopf.
„Bitte, Lisa. Sei mir nicht sauer, aber können wir über etwas anderes sprechen?“ Kurz sieht sie mich an, als hätte ich ihr gerade eröffnet, dass ich mich mit meinen Eltern vertragen habe. Dann aber nickt sie, sodass wir uns über ungefährlichere Themen unterhalten können.
Ich erzähle ihr von den neusten Büchern, die der Verlag, für den ich arbeite, demnächst herausbringen will, und sie berichtet mir davon, dass ihre Eltern ihren Urlaub verlängert haben und noch eine Woche in Europa bleiben wollen.
„Ich werde jetzt nach Hause fahren und schauen, ob Tim von seinem Wochenenddienst wieder da ist.“ Ich bewundere Tim dafür, denn ich weiß nicht, ob ich das könnte. Ich weiß, dass er als Arzt einen wichtigen Job macht. Aber ich hätte Probleme damit, jeden Tag Kinder zu sehen, die teilweise noch nicht einmal in den Kindergarten oder zur Schule gehen und stattdessen um ihr Leben kämpfen müssen.
Nachdem Lisa gegangen ist, lasse ich mich erneut auf mein Sofa fallen und starre an die Wand. Mein Blick wandert zum Laptop und ehe ich mich versehe, habe ich ihn hochgefahren und das Schreibprogramm gestartet. Wieso ich das ausgerechnet jetzt mache weiß ich nicht, aber trotzdem mache ich es: Ich fange an zu schreiben.
Ich beginne, all meine Gefühle in Worte zu fassen, beziehungsweise ich versuche es. Dabei geht es aber nicht um meine Begegnung mit Jayden, sondern um die dreiundzwanzig Jahre meines Lebens davor. Ich schreibe über alles, was ich erlebt und gefühlt habe.
So etwas habe ich noch nie gemacht und habe auch nie darüber nachgedacht. Nicht einmal als Kind habe ich Tagebuch geschrieben. Der Abend mit Jayden hat aber irgendetwas in mir wach gerufen. Es ist fast so, als hätte das Gespräch mit ihm mir geholfen, dass ich mich endlich traue, diesen Schritt zu gehen, um mit allem wirklich abzuschließen.
Als ich schließlich meinen Computer wieder ausschalte, ist es bereits ein Uhr nachts, doch ich bin noch lange nicht fertig.
Der nächste Tag verläuft ereignislos, beinahe schon ruhig im Gegensatz zu dem Wochenende. Ich erledige meine Büroarbeit im Verlag und meine Einkäufe, während ich jede einzelne Nachricht von Lisa, in der sie mich ausfragt, wann ich Jayden wiedersehen werde, ignoriere. Kurz habe ich sogar überlegt, ob ich nicht mein Handy ausschalten soll, aber in diesem Fall würde ich auch nicht sehen, wenn Jayden sich meldet. Und ich hoffe, dass ich bald etwas von ihm höre. Auch wenn mir bewusst ist, dass es ein Fehler ist, wenn ich mich noch weiter mit ihm treffe.
Das Warten hat mich aber sogar mehr von der Arbeit abgelenkt als Lisas Nachrichten. Immer wieder habe ich auf mein Telefon geschaut, nur um beim Anblick des leeren Displays enttäuscht zu werden. Dabei ist es ja nicht einmal sicher, dass er sich überhaupt meldet.
In der Mittagspause überlege ich, ob ich Jayden selber anrufen soll. Aber was hätte ich ihm sagen sollen? Außerdem will ich nicht, dass er denkt, ich wäre ein Klammeraffe. Und genauso geht es in den nächsten zwei Tagen weiter. Ich höre nichts von ihm.
Ich versuche mich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass er wahrscheinlich den ganzen Tag viel zu tun hat, aber das gelingt mir nicht. Meine Gedanken schweifen immer wieder ab und abends bin ich so fertig mit den Nerven, dass ich mich frage, ob ihm der gemeinsame Abend wirklich gefallen hat.
Kapitel 4
„Ms. Warren, haben Sie die neuen Autorenverträge fertig?“ Mein Chef, Mr. Turner, betritt mit großen Schritten mein Büro und reißt mich aus meinen Gedanken, sodass ich erschrocken zusammenzucke.
Es ist bereits Donnerstag. Außer mit Lisa habe ich in den letzten Tagen mit niemandem telefoniert. Meine Laune ist gestern Abend so tief gesunken, dass ich sogar den Anruf meiner Mutter ignoriert habe. Natürlich hat sie daraufhin meine Schwester vorgeschickt, aber auch diesen Anruf habe ich nicht angenommen.
„Ich muss sie nur noch ausdrucken, danach können sie zur Unterschrift an die Autoren geschickt werden.“
„Machen Sie das bitte heute“, weist er mich an und verschwindet dann wieder.
Schnell drucke ich sie aus und lege sie auf den Haufen mit der Post, die heute rausgehen soll. Dann arbeite ich weiter. Als mein Handy eine eingegangene WhatsApp-Nachricht anzeigt, ist es bereits fünf Uhr.
Ich würde den Abend gerne wiederholen.
Erschrocken hole ich Luft und lese seine Worte noch einmal. Die Nachricht stammt wirklich von Jayden. Mit einer einzigen Nachricht hat er es geschafft, dass ich nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich es schaffe, meine Gedanken zu ordnen und ihm zu antworten.
Das würde ich auch gerne.
Während ich auf seine Antwort warte, fange ich an, meinen Schreibtisch aufzuräumen, damit ich endlich Feierabend machen kann. Dabei zittere ich am ganzen Körper und mein Herz schlägt wie verrückt.
Wie schafft er es, dass ich so nervös werde, wenn es um ihn geht?
Ich kenne die Antwort darauf nicht. Aber sie wird mir auch nicht einleuchten, wenn ich mir noch weiter darüber den Kopf zerbreche.
Deswegen greife ich nach meinem Autoschlüssel, der vor dem Computerbildschirm liegt. Als ich ihn in die Hand nehme, klingelt mein Handy und zeigt erneut eine neue Nachricht an.
Ich warte draußen auf dich.
Ist das sein Ernst?, frage ich mich mit weit aufgerissenen Augen und lese sie dabei zum zweiten Mal.
Ungläubig starre ich ein paar Sekunden auf das Display meines Handys. Erst dann kommen die Worte langsam in meinem Kopf an.
Eilig stecke ich das Telefon in meine Tasche und laufe aus meinem Büro. Als ich durch die riesige Eingangstür des Verlages trete, kann ich ihn sofort entdecken. Seine Statur und seine