Sky-Navy 06 - Der letzte Pirat. Michael Schenk

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klopfte gegen das Holster an seinem Gürtel. „Eins kann ich dir jedenfalls sagen, Bernd, diese verdammten Scheck-Bären gehören nicht in mein Bild von Ordnung. Ich werde mir etwas besorgen, mit dem ich diese Biester erledigen kann. Verflucht, du hättest sehen sollen, wie Jenny zugerichtet ist. Das werde ich nicht nochmals zulassen.“

      „Du bist wegen Jenny erzürnt, sonst würdest du nicht so reden“, versuchte Bernd zu beschwichtigen. „Zudem kannst du dir auf Greenland keine tödlichen Waffen besorgen. Die wenigen, die wir haben, sind alle in festen Händen.“

      „Aber ich kann mir eine bauen“, knurrte Bernds Nachbar. „Notfalls Pfeil und Bogen.“

      Jake runzelte die Stirn. „Was ist das?“

      „Eine historische Waffe von der Erde“, erklärte Frederic. „Die Leute, die sie benutzt haben, hießen Inder oder so ähnlich.“

      „Hört auf zu streiten.“ Kara schob sich mit einem betont freundlichen Lächeln zwischen sie. „Piedra hat recht, ihr solltet euch nach dem Schreck mit dem Bären erst einmal erfrischen. Runold hat gestern Obst gebracht und ich habe frischen Saft gepresst.“

      „Das hört sich gut an“, räumte Frederic ein. „Ich denke, gegen eine Erfrischung ist nichts einzuwenden. Ach, ich hätte es fast vergessen, Bernd. Ich war heute Vormittag in der Stadt und Doktor Rickles hat mir etwas für dich mitgegeben. Irgendeine Analyse, sagte er.“

      „Oh. Darauf warte ich schon dringend“, erwiderte Bernd erfreut.

      „Geht es um deine Ernte?“, erkundigte sich Frederic neugierig.

      „Ja, um meine Bertoffeln“, gab Bernd zu.

      Frederic nippte an dem Saft, den Kara ihm reichte. „Ein wirklich merkwürdiger Name. Ich hoffe, die Analyse von Doc Rickles klingt da besser. Na komm schon, lass sehen.“

      Bernd Rau nahm den winzigen Datenträger entgegen und ging zu einer Kommode, auf der sein Analysegerät lag. Augenblicke später erschienen die Ergebnisse auf dem kleinen Monitor.

      Frederic blickte ihm über die Schulter. „Verdammt, Bernd, ich glaube, du hast das Ei des Galileo gefunden.“

      „Gali… Wer?“, hakte Jake nach.

      „Irgendein Seefahrer von der alten Erde“, erläuterte Frederic ein wenig geistesabwesend. „Hat, glaube ich, den Mond erkundet und dabei entdeckt, dass die Erde keine perfekte Kugel ist.“ Er schlug Bernd auf die Schulter. „Geht halt nichts über eine gute Bildung, alter Freund.“

      „Frederic interessiert sich sehr für Erdkunde“, meinte Piedra lächelnd. „Also, dieses historische Zeugs von der alten Erde.“

      Bernd ignorierte sie und legte stattdessen den freien Arm um Kara. „Liebes, die Analyse von Doktor Rickles ist… Grundgütiger, wenn die Daten stimmen, und Rickles ist ein verdammt fähiger Wissenschaftler und Arzt, dann haben wir es tatsächlich geschafft. Die Bertoffel enthält eine hohe Menge des wichtigen Enzyms und dazu jede Menge Mineralstoffe und Vitamine. Der alte John Winkler wird verrückt vor Freude, wenn er davon hört.“

      „Hat ihm der gute Doc bestimmt schon brühwarm erzählt“, lachte Frederic auf. „Jetzt will ich nur hoffen, dass deine Bertoffel auch genießbar ist.“

      „Ein paar haben wir schon geerntet“, meinte Kara. „Wisst ihr was? Ich bereite sie zu und dann kosten wir sie alle.“

      Frederic schlug Bernd nochmals begeistert auf die Schulter. „Du bist ein Glückspilz. Hast genau den richtigen Zeitpunkt erwischt.“

      „Inwiefern?“

      „In drei Tagen landet der Ehrenwerte Hopkins auf dem Raumhafen von Sanktum. Du weißt ja, der Freihändler kommt einmal im Jahr vorbei, um zu sehen, ob wir etwas für den Handel zu bieten haben. Deine Bertoffel könnte der erste Exportschlager von Greenland werden.“

      Kapitel 3 Das Versteck

       Getarntes Piratenschiff „Glennrose“

      Captain Skeet Anderson hatte es sich auf der Couch in seiner Kabine bequem gemacht. Die sanften Klänge eines Streich-Quartetts erfüllten den Raum. Anderson hatte den Speicherkristall auf einem der ersten gekaperten Raumschiffe erbeutet und die Musik beim ersten Abspielen als langweilig eingestuft. Dennoch hatte sie ihn auf seltsame Weise fasziniert und inzwischen entspannte er sich bei ihr.

      Auf der C.S. Glennrose wurde ein Drei-Schicht-Betrieb gefahren und ein 24-Stunden-Rhythmus beibehalten, der durch das Dimmern der Beleuchtung in Tag und Nacht aufgeteilt war. Man hatte in der Raumfahrt die Erfahrung gemacht, dass der Mensch hierdurch positiv beeinflusst wurde. Im Augenblick konnte Anderson jede positive Beeinflussung gebrauchen.

      Die Nacht mit Susan Horn war einerseits sehr befriedigend, doch zugleich auch beunruhigend gewesen. Die junge Frau brachte Neuigkeiten, die dem Captain des Piratenschiffes nicht gefielen. Während seine eigentliche Flugmannschaft hinter ihm stand, gab es Unmut unter den Gardisten an Bord.

      Obwohl Fightenant Clegg bei den Gardisten keineswegs beliebt gewesen war, nahm man dem Captain die Erschießung des Garde-Offiziers ausgesprochen übel. Anderson musste sich eingestehen, dass er impulsiv und dumm gehandelt hatte, doch er konnte die Tat nicht ungeschehen machen. Die Disziplin der Kampftruppe ließ nach, daran konnten auch die Bemühungen und Strafandrohungen durch Prime-Sergeant Ondret nichts ändern. Erschwerend kam sicherlich hinzu, dass die Garde keine Aufgabe hatte und die Glennrose eher ziellos durch den Weltraum flog, immer auf der Hut, um nicht von anderen Schiffen oder der Sky-Navy entdeckt zu werden.

      Anderson musste eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, wo man sich verbergen konnte bis die hektische Suche des Feindes nachließ. Der Navigator hatte eine Reihe geeigneter junger Kolonien aus der Datenbank aufgerufen, doch keine sagte Anderson zu. Dieser verließ sich auf sein Bauchgefühl, welches ihn bislang noch nie täuschte. Wie damals, als er die Kaperung eines Beuteschiffes abbrach und beschleunigte, um in den Nullzeit-Sturz gehen zu können. Gerade rechtzeitig, denn als die Glennrose in den Sturz ging, kam eine Patrouille der Sky-Navy aus demselben.

      Skeet Anderson seufzte. Diesmal brachten ihm die Streicher keine Entspannung. Er schwang die Beine von der Couch, langte nach seinem Baseballcap, setzte es auf und erhob sich. Nachdem er die Musikanlage abgeschaltet hatte, setzte er sich an seinen Schreibtisch und ging nochmals die kurze Liste der in Frage kommenden Kolonien durch. Sorgfältig las er die Angaben und betrachtete die Bilddateien. Dann wurde ihm auch bewusst, was ihn an diesen Kolonien störte. Sie alle lagen unmittelbar an Handelsrouten der interstellaren Raumfahrt. Viele neue Kolonien hofften darauf, dadurch rasch in das Handelsnetz eingebunden zu werden. Nein, Anderson war es zu heikel, eine Kolonie als Versteck zu nutzen, bei der jederzeit irgendein Händler erscheinen konnte. Man konnte diesen und dessen Schiff zwar sicherlich vernichten, doch selbst wenn dies gelang, bevor ein Notruf abgesetzt werden konnte… Händler folgten Routen und Terminen, und wenn einer von ihnen verschwand oder sich nicht mehr meldete, dann forschte man nach ihm.

      Skeet Anderson schenkte sich einen Wein ein und überlegte. Nach ein paar Minuten stellte er die Verbindung zur Brücke her. „Brücke, hier ist der Captain. Erste, überprüfen Sie den Sternenkatalog nach einer jungen Kolonie, die abseits aller Schifffahrtsrouten liegt. Eine Kolonie mit höchstens zwei- oder dreitausend Siedlern.“

      „So klein?“

      Anderson

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