Sky-Navy 08 - Der Wrack-Planet. Michael Schenk

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vermittelt, als würde ich es für einen Umzug deiner zahlreichen Familie missbrauchen“, sagte Jen-Li in Anspielung auf die Großfamilie, zu der sein Freund gehörte. „Du hast selbst das Klavier eingepackt.“

      „Ich wiederum komme nicht umhin, meinen verehrungswürdigen Captain und Freund zu korrigieren. Es ist ein Koto und das ist ein traditionelles Zupfinstrument aus der alten Heimat meiner Vorfahren.“ Hiroshi Yagoda deutete eine Verbeugung an. „Möge mein verehrter Freund mir Dankbarkeit erweisen, dass ich keine schottischen Verwandten habe und nicht meine Sammlung an Dudelsäcken einladen lasse.“

      Jen-Li erwiderte lächelnd die kurze Verneigung. „Jedenfalls ist es ein ziemlicher Aufwand, den wir hier betreiben müssen.“ Er seufzte leise. „Offiziell werden Arbeiten an unserer unteren Railgun-Kuppel ausgeführt, welche wir, wie ich beiläufig erwähnen möchte, überhaupt nicht besitzen. Inoffiziell werden Quartiere für einhundert Sky-Troopers eingerichtet. Nebst Vorräten für einen Flug, der sich über viele Monate erstrecken kann. Ein immenser Aufwand für diesen Auftrag.“

      „Immerhin eine bedeutsame Mission“, meinte Yagoda. „Wüsste die Presse davon, so würde man den verehrten Hoch-General bestürmen, zusätzlich eine Schwadron Reporter an Bord zu nehmen. Die Medienvertreter werden sich die Haare büschelweise ausreißen, wenn sie später erfahren, dass wir vielleicht den Grundstein für eine Verständigung mit den Greens gelegt haben.“

      „Jedenfalls bin ich froh, dass die Umbauten endlich abgeschlossen sind“, knurrte Jen-Li. „Die Blackwing wurde für kurze Flüge entworfen. Start von der Basis, acht Stunden Flug zum Ziel, dort anschleichen und die Schlammfüße absetzen, und dann wieder acht Stunden zurück zur Basis. Ein Job für einen Tag und nicht mehr. Damit wir genug Energie für die extrem starken Antriebe, die Tarnvorrichtung und unsere Waffen haben, haben die verehrten Konstrukteure auch nur einen Tag Bordaufenthalt für die Besatzung und die Passagiere kalkuliert. Bestenfalls vielleicht auch drei.“

      „Ja, dadurch ließ sich vortrefflich am unnötigen Luxus für die Besatzung einsparen, um den erforderlichen Raum zu schaffen. Immerhin, verehrter Freund, hatte man bei der Konstruktion eine kleine Bordküche und sogar Toiletten berücksichtigt. Ich glaube mich zu erinnern, dass man uns sogar ein paar Betten bewilligte.“

      Hiroshi übertrieb schamlos, dennoch steckte einiges an Wahrheit in seinen Worten. Obwohl man bei den gerade durchgeführten Umbauten auch nicht unbedingt an den Luxus der Menschen an Bord gedacht hatte, waren die Veränderungen für einen Langstreckenflug doch erheblich. Eine Truppe, die lediglich einen kurzen Flug vor sich hatte, um dann auf einem Planeten abgesetzt zu werden, benötigte keine Quartiere, Aufenthaltsbereiche und Raum für umfangreiche Vorräte. Genau dies war nun geschaffen worden. Dies war allerdings nur gelungen, in dem man den Raum nutzte, der zuvor den Kampffahrzeugen zugedacht gewesen war. Leider mussten nun auch drei der vier Landungsboote und beide Jagdbomber zurückbleiben, da ihr Hangar ebenfalls für den Aufenthalt der Menschen, Vorräte und Zusatzausrüstung benötigt wurde.

      „Es kommen sogar zwei Ärzte an Bord.“ Yagoda betrachtete die Mannschaftsliste auf seinem tragbaren Mini-Comp.

      „Keine Ärzte“, korrigierte Jen-Li. „Doktor Lennerson ist Linguist und soll nach einer Verständigungsmöglichkeit mit den Greens suchen, sofern diese zu einer Unterhaltung aufgelegt sind. Und Doktor Braunfels ist Alien-Psychologe.“

      „Alien… Was?“

      „Alien-Psychologe. Spezialisiert auf außerirdische Völker.“ Der Captain zuckte mit den Schultern. „Das High-Command hat ihn an Bord befohlen, da Braunfels wohl schon intensive Studien bei den Hanari und den Shanyar durchführte. Wenn sich jemand in der Psyche von Aliens zurechtfindet, dann wahrscheinlich Braunfels.“ Jen-Li sah seinen Freund ernst an. „Keine dumme Idee, mein verehrter Freund. Denk einmal an die unterschiedlichen Bräuche der alten irdischen Völker. Was bei dem Einem als freundliches Lächeln galt, war bei einem Anderen eine Kriegserklärung.“

      „Dem muss ich zustimmen. Es wäre unschön, wenn eine friedliche Kontaktaufnahme scheitert, weil jemand eine falsche Geste macht. Unser geschätzter Hoch-General ibn Fahed scheint jedoch sicher gehen zu wollen, da er uns einen Troop der siebten Raumkavallerie an Bord schickt. Auf meiner Liste steht ein Captain Custer. Wird Zeit, dass er anrückt. Die letzten Vorräte gehen an Bord und ich möchte nicht länger mit dem Start warten, als unbedingt erforderlich. Ich hoffe, der Mann verläuft sich nicht. Offiziell schifft sich seine Abteilung ja auf der Marseille ein.“

      „Keine Sorge, Gentlemen, ich habe mich keineswegs verlaufen.“

      Die beiden Navy-Offiziere fuhren herum und starrten die kleine Gruppe von Offizieren an, welche die regulären Dienstuniformen der Streitkräfte und keine Bordoveralls trugen. Graublaue Hose und dunkelgrüne Jacke, dazu ein hellgraues Barett. Die halbhohen schwarzen Stiefel, die gelben Schulterklappen und das gelbe Schweißleder der Kopfbedeckung ließen keinen Zweifel über die Zugehörigkeit zur Sky-Cavalry. Am Barett war das gelbe Wappenschild mit dem weißen geflügelten Pferd der Raumkavallerie befestigt. An den rechten Oberarmen das runde Logo mit dem Wappen des Regiments. Zwei gekreuzte Säbel mit der Regimentsnummer, darüber der Schriftzug „7th Regiment of Sky-Cavalry“ und darunter das Motto der Truppe: „For Garry Owen in Glory“.

      „Sie haben das Auftreten von Katzen“, stellte Jen-Li an Stelle einer Begrüßung fest.

      „Oh, bei Geheimmissionen schleichen wir gerne herum“, erwiderte der mittlere der drei Offiziere, der die drei silbernen Balken eines Captain auf seinen gelben Schulterstreifen trug. Der Mann interpretierte den skeptischen Blick von Jen-Li richtig und lächelte freundlich. „Keine Sorge, wir haben uns nur so schick gemacht, weil wir offiziell an Bord der Marseille gehen. Für Ihre Blackwing, Gentlemen, haben wir natürlich unser Unterzeug dabei.“

      „Gut gekontert“, meinte Jen-Li und streckte seine Hand aus. „Jen-Li, Captain der Blackwing, und das neben mir ist mein Eins-O, Hiroshi Yagoda.“

      „Captain Peter Custer“, stellte sich der schlanke Kavallerist vor. „Und keine Sorge, George Armstrong Custer gehört nicht zur Familie.“

      „Wer auch immer das sein mag“, dachte sich Jen-Li.

      Custer deutete zur Seite. „Mein Stellvertreter, First-Lieutenant John Thunder-Elk. Crow-Indianer in der, weiß Gott wievielten, Generation.“

      „Indianer wie unser verehrter Hoch-Admiral John Redfeather?“

      „Unsere Vorfahren haben sich einst skalpiert“, entgegnete Thunder-Elk würdevoll.

      Jen-Li verzichtete auf eine Erläuterung, was dieses „skalpieren“ wohl sein mochte. Jedenfalls schien ihm eine Verwandtschaft zu dem indianischstämmigen Oberbefehlshaber der Direktorats-Streitkräfte nicht zu leugnen. Der Lieutenant besaß eine ungewöhnliche kupferbraune Hautfarbe.

      „Das hier ist Second-Lieutenant Holger Bramquist“, stellte Custer den letzten aus der kleinen Gruppe vor. „Er ist Spezialist für unsere Flighter.“

      „Sie nehmen die Fluggleiter mit?“

      „Wir sind gerne auf alle Eventualitäten vorbereitet, Captain Jen-Li. Die neuen Ein-Mann-Flighter sind zudem leicht modifiziert und können innerhalb einer Lufthülle und im Weltraum genutzt werden. Unsere Koffer sind bereits an Bord?“

      „Wenn Sie damit hundertzwanzig Behälter mit Kampfanzügen, diverse Fresspakete und etliche Kisten mit geheimnisvollem Inhalt meinen… Ja.“

      Weiter hinten im Hangar war Bewegung. Der E-Troop der siebenten Raumkavallerie kam herein. Allesamt in Dienstuniform und mit einem prallen

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