Sky-Navy 08 - Der Wrack-Planet. Michael Schenk

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alle verfügbaren Informationen über jene Welt zu besorgen, welche, wenn auch hoffentlich nur für kurze Zeit, die Heimat der Überlebenden sein würde. Außer den Notfallkoordinaten dieses Planeten war den meisten Besatzungen nur sehr wenig über diesen Planeten bekannt.

      „Herr, ich konnte deinem Wunsch entsprechen und habe einige Informationen entdeckt.“

      Der Wissenschaftler hielt dem Kommandanten einen kleinen Kristallspeicher entgegen.

      Hen-Talar kreuzte ablehnend die Kopffühler. „Ich habe jetzt keine Zeit, mir ein Sehgerät zu suchen. Schildere mir die Fakten in deinen Worten.“

      „Meine Hand folgt deinem Willen, Herr.“ Sker-Lotar deutete eine respektvolle Verbeugung an. „Es ist eine Welt um zu Überleben, mehr nicht. Sie ist trostlos und wenig einladend. Keine Wälder und nicht die gewohnte Sonne. Es ist eine ausgedehnte Hügellandschaft mit unzähligen Senken und Ebenen. Braune Moose und niedriges Buschwerk sind der Hauptbestandteil der Vegetation. Es gibt eine Unzahl an Kriechtieren, jedoch keine Flugwesen.“

      „Gefährliche Raubtiere?“, unterbrach Hen-Talar besorgt.

      „Nein, Herr. Wenigstens sind die bisherigen Geretteten nie auf welche gestoßen. Die große Mutter und die Mütter haben wohl dafür gesorgt, dass man auf dieser Welt ohne Lebensgefahr auf die Rettung warten kann.“

      „Die Weisheit der großen Mutter und der Mütter ist unübertroffen“, erwiderte Hen-Talar automatisch, obwohl er keineswegs davon überzeugt war. Doch solche Zweifel äußerte man nicht laut, wollte man nicht auf einen sehr einsamen Posten versetzt werden oder sogar für immer verschwinden.

      „Ausführende Hand der Bionik an das Hoch-Wort“, kam es über den Kommunikator. „Alle Bions sind in die Depots befohlen und dort deaktiviert worden.“

      „Gut. Dort sind sie am Besten geschützt, sollte es zu einer harten Landung kommen.“

      Die künstlichen Wesen waren für harte Arbeit und den Kampf erschaffen worden, dennoch waren sie gegen starke Erschütterungen empfindlich. Obwohl die bionischen Platinen in ihren Schädeln in einer Dämpfungsflüssgigkeit schwammen, konnten sie bei einem harten Aufprall beschädigt werden und zu Fehlverhalten der Konstruktionen führen. Es gab Berichte über Bions, die in solchen Fällen ihre eigenen Herren angegriffen hatten. Bedauerlicherweise verhinderte die Weisung der großen Mutter und der Mütter, die Wesen so zu programmieren, dass dies unter keinen Umständen geschehen konnte. Die Kommandanten eines Schiffes oder einer Stammwelt sollten die Möglichkeit behalten, die Kampfwesen im Notfall auch gegen dem Wahnsinn verfallene Norsun einzusetzen. Jeder, der sich gegen die große Mutter oder die Mütter wandte, konnte nur dem Wahn verfallen sein.

      „Sind die anderen Vorbereitungen abgeschlossen?“ Hen-Talar wusste, dass er diese Frage eigentlich vor dem Befehl zur Landung hätte stellen sollen. Ein Fehler, der ihm nur unterlaufen sein konnte, da er sich so sehr um sein Schiff sorgte. Glücklicherweise steckte sein Stachel im Futteral des Luftanzuges, so dass niemand die Pheromone der Verlegenheit wahrnahm, die er im Augenblick verströmte.

      „Alle Hände folgten deinem Willen“, versicherte der Systemkontrolloffizier.

      „Dann möge die ausführende Hand des Schiffes uns mit Geschick zur Oberfläche bringen“, meinte der Kommandant erleichtert.

      Alle Norsun, die nicht am Arbeitsplatz auf ihre Pheromonstachel angewiesen waren, trugen nun geschlossene Luftanzüge. Die Bions waren in den Depots gesichert und abgeschaltet. Die Notfallausrüstung und Vorräte lagen in den unteren Bodenschleusen bereit. Alle waren informiert, dass eine der Schleusen nicht benutzt werden durfte, da der Zersetzer sie beschädigt hatte. Nun kam es nur darauf an, dass die Kandahaar sanft genug aufsetzte, und die Vorbereitungen nicht dadurch zunichte gemacht wurden, dass die unteren Pole der Hantelkugeln zerquetscht wurden.

      Hen-Talar und Sker-Lotar standen Seite an Seite vor der großen Panoramascheibe und beobachteten die Projektion der Landung. Vielleicht hätten sie sich eine sichere Position und einen festen Halt verschaffen sollen, doch sie waren zu gebannt und neugierig, ob die Landung gelingen werde.

      Eigentlich war der Vorgang Routine, doch jede Routine wurde zum Abenteuer, wenn das Schiff solche Schäden aufwies, wie die Kandahaar.

      Unterhalb der Äquatorlinien der beiden Kugeln peitschten die Flammen des Atmosphäreantriebs wie glühende Kränze hervor. Die aufgeheizten Luftmassen wurden verdrängt und um das Schiff schien ein Orkan zu herrschen. Selbst ein relativ kleines Schiff, wie ein Kreuzer der 200-Meter-Klasse, besaß eine enorme Masse. Sie musste entsprechend ausbalanciert und langsam zu Boden gebracht werden.

      Die ausführende Hand des Schiffes war ein Virtuose, denn sie verließ sich nicht auf die Anzeigen der Instrumente, sondern flog den Kreuzer mit Instinkt und sensiblen Händen. Langsam sank die Kandahaar durch die Atmosphäre tiefer, erreichte die unteren Schichten, in denen ein Überleben möglich wurde.

      „Ausfall der Schubdüsen in Zwölf und Sieben“, warnte der Systemkontrolloffizier.

      „Ausgeglichen“, kam der wortkarge Kommentar des Piloten.

      Hen-Talar seufzte. Bei den Schäden der Kandahaar war mit dem Ausfall einzelner Düsen zu rechnen gewesen, dennoch war diese Nachricht höchst unerfreulich. Der Ausfall musste durch den verstärkten Schub anderer ausgeglichen werden. Das bedeutete eine erhöhte Belastung der ausgleichenden Triebwerksteile und deren umgebender Rumpfstrukturen.

      Ein metallenes Dröhnen war über die Lautsprecher zu hören.

      „Bruch zweier stützender Elemente am Übergang vom Heck zum Mittelteil“, kam die Meldung einer Hand der Maschine. „Rumpfstabilität gefährdet!“

      Hen-Talar verzichtete auf einen Kommentar. Jeder an Bord wusste, dass die Stabilität gefährdet war. Hoffentlich brach die Kandahaar nicht vor dem Aufsetzen auseinander.

      „Ich fahre die Landedorne aus“, berichtete der Pilot.

      Im unteren Drittel jeder Kugel schoben sich nun die Dorne hervor. Schlanke, dünne und spitze Teleskopelemente, die das Schiff auf dem Boden stabilisieren sollten. Jedes Hantelschiff setzte mit den verstärkten unteren Polen seiner Kugeln auf, die sich dann, je nach Untergrund und Masse des Schiffes, in den Boden drückten. Die abgespreizten Dorne verhinderten, dass es zum Kippen oder gar Rollen kam. Auf den Raumhäfen gab es Landeschalen, welche die Kugeln aufnahmen und ein Einsinken verhinderten.

      Hen-Talar hoffte, dass der Untergrund der Landestelle hart genug war, um ein zu weites Nachgeben zu verhindern. Es wäre unangenehm gewesen, sich von den Bodenschleusen den Weg ins Freie graben zu müssen. Doch das war vielleicht immer noch besser, als die oberen Schleusen in hundertachtzig Meter Höhe zu verwenden. Mit der Ausrüstung über die Rundung des Rumpfes nach unten zu gelangen, wäre höchst schwierig.

      „Wir haben zwei Dorne verloren.“ Die Stimme des Systemkontrolloffiziers klang resigniert.

      „Wir werden nicht rollen“, versicherte Hen-Talar. „Der Untergrund wird weich sein und uns ausreichend Halt geben.“

      „Ausführende Hand der Seher, ich brauche die bionischen Augen in Blickrichtung nach unten“, mahnte der Pilot. „Sende die Wellen verstärkt in den Boden, damit ich den richtigen Landeort wählen kann.“

      Hen-Talar beobachtete, dass die Fühler von Sker-Lotar merklich zitterten. Er konnte die Frucht des jungen Wissenschaftlers gut verstehen. Die Landung kam in die kritische Phase des endgültigen Bremsschubs. Brach das Schiff unter der Belastung auseinander?

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