Mo Morris und die Anti-CO2-Maschine. Benedict Dana

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Mo Morris und die Anti-CO2-Maschine - Benedict Dana

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der Dürre. In den USA betreiben wir einige Farmen, die sich auf artgerechte Tierhaltung und Biolandwirtschaft spezialisiert haben.

      Viele unserer diversen Zweige befinden sich noch im Aufbau und können auf Dauer nur durch die Zuwendungen von Geldgebern vorangetrieben werden. Wenn es nämlich so weitergeht wie bisher, könnte eines Tages das Kapital meines Vaters aufgezehrt sein.

      Die Gründe, warum wir Sie beide engagiert haben, beziehen sich momentan allein auf Aqua City. Wir rechnen allerdings jederzeit damit, dass sich dies ändern kann. Wie ich Morton ja bereits am Telefon andeutete, gab es einige Sabotageakte. Das ist das, was meinen Vater – wie er es eben formuliert hat – so sehr ins Herz getroffen hat!“

      „Leider weigerten Sie sich am Telefon, mir mehr darüber zu berichten“, beklagte sich Mo, während er mit Mary den Platz auf dem zur Hälfte mit Zeitschriftenstapeln bedeckten Sofa einnahm, der ihnen kurz zuvor durch Donovan zugewiesen worden war.

      „Ich wollte erst sicher sein, dass Sie wirklich hierher kommen und den Auftrag annehmen. Wir versuchen die Sache geheim zu halten, damit unsere Geldgeber nicht verunsichert werden. Außerdem sollen keinen Nachahmer auf Ideen gebracht werden“, hatte Una sofort eine plausible Erklärung parat. Dann ging sie zu dem Laptop hinüber und rief eine weitere Abbildung von Aqua City auf.

      „Es handelt sich hier um eine jüngere Satellitenaufnahme als die erste. Ich bin sicher, Ihnen wird der Unterschied sofort ins Auge fallen!“

      Tatsächlich konnten sie gleich erkennen, dass eine der äußeren Inseln im nordöstlichen Bereich einfach fehlte. Es war so offensichtlich, dass Una ihre Reaktion hierauf nicht abwartete, zu der entsprechenden Stelle auf dem Bildschirm deutete und erklärte:

      „Das fehlende Modul von Aqua City heißt Gamma 2 und wurde vor rund drei Wochen nachts abgetrennt, irgendwohin auf See geschleppt und nach aller Wahrscheinlichkeit versenkt. Jedenfalls hat sich die Spur der Schwimminsel nach einer vergeblichen GPS-Ortung vollkommen verloren, was anders schwer erklärlich ist. Es gab vorher bereits eine Reihe kleinerer Sabotageakte, die ich ihnen in einer Liste zusammengestellt und erläutert habe. Ich händige Sie Ihnen nachher zusammen mit anderen Unterlagen aus. Das Verschwinden von Gamma 2 stellt bisher das mit Abstand größte Ereignis dar. Die Hauptinsel heißt übrigens Alpha 1, während sich die 16 kleineren Forschungsmodule in den zwei, versetzt zueinander liegenden Ringen zu je 8 Inseln um sie herumgruppieren. Gamma 2 lag somit ganz außen im so genannten Gamma-Ring und stellte die Nummer 2 unter insgesamt 8 Schwesterinseln dar.“

      „Es wird höchste Zeit, uns zu verraten, wen Sie hinsichtlich dieser Sabotageakte verdächtigen. Am Telefon klangen Sie für mich so, als gäbe es bereits Vermutungen“, forderte Mo mit unverhohlener Ungeduld.

      „Obwohl ich meiner Tochter gern die Rolle der Wortführerin überlasse, möchte ich Ihnen dies selber darlegen“, erklärte Donovan diesen wichtigen Punkt zur Chefsache. „Zunächst sei gesagt, dass der Verlust des Bereiches Gamma 2 einen Schaden von fast 5 Millionen Dollar darstellt. Glücklicherweise war die Insel unbewohnt und zum Zeitpunkt des Verschwindens hielt sich niemand auf ihr auf.

      Gamma 2 hat sich mit einem unserer sensibelsten und wichtigsten Forschungen befasst: Die künstliche Nachahmung des natürlichen Fotosyntheseprozesses, durch den Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichtes aus Wasser und CO2 Energie gewinnen und Sauerstoff freisetzen. Sie werden wohl sofort verstehen, dass ein nachhaltiger Durchbruch in der Künstliche-Fotosynthese-Forschung eine der denkbar besten Lösungen des CO2-Problemes wäre. Es gibt übrigens auch Ansätze, industrielle CO2-Abgase mit einer fotosyntheseähnlichen Technik zu Methanol oder Kohlenstoffmonoxid umzuwandeln, was etwa in Brennstoffzellen Verwendung finden kann.

      Aber bleiben wir bei der Sache. Sie wollen etwas über die Saboteure wissen. Sie werden es mir vielleicht nicht glauben, aber es gab ein Bekennerschreiben in Form einer Email, in der sich eine fundamentalistische religiöse Vereinigung dazu bekennt, die Insel zerstört zu haben.“

      „Eine fundamentalistische religiöse Vereinigung? Das klingt ziemlich absurd! Mit was für einer Begründung hat sich diese Vereinigung bekannt?“, rief Mary spontan aus.

      „Sie werfen uns vor, wir würden mit unseren Forschungen Gott ins Handwerk pfuschen“, erwiderte Donovan mit einem bitteren Lachen. „Diese Vereinigung, falls sie wirklich existiert, glaubt laut ihres Bekennerschreibens, dass die Entwicklungen auf Erden vorherbestimmt sind und der Klimawandel der Beginn der sieben großen Plagen ist, mit dem Gott die so genannte Endzeit einleitet. Ich nehme an, Ihnen ist die Offenbarung des Johannes in dieser Hinsicht bekannt. Wenn das Ganze kein riesengroßer Quatsch ist, dann hätten wir es mit einer extrem deterministischen Weltbetrachtung zu tun, die Geoengineering als eine unzulässige technische Einmischung in natürliche, von Gott angeleitete Prozesse deutet.“

      „Wenn mein Vater von einem riesengroßen Quatsch spricht, bedeutet das nicht, dass wir religiöse Interpretation nicht bis zu einem vernünftigen Grad respektieren könnten“, milderte Una die Worte Donovans etwas ab. „Uns fällt nur schwer zu glauben, eine christlich-fundamentalistische Vereinigung könnte über genügend kriminelle Energie und technische Mittel verfügen, um einfach so eine 500 Quadratmeter große Schwimm-Plattform auf hoher See verschwinden zu lassen!“

      Sie trat an den Schreibtisch, nahm einen dicken, bereit liegenden Umschlag und zog ein Papier heraus.

      „Wir haben Ihnen hier alle relevanten Informationen zusammengestellt, die Sie sich später ihrem Hotel ansehen können. Sie bleiben doch über Nacht auf der Insel? Behandeln Sie das Material bitte absolut vertraulich, da ein Anschlag auf Aqua City ein gefundenes Fressen für die Medien wäre. Und dies hier ist dann noch das Bekennerschreiben.“

      Als sie daraufhin Mo sowohl den Umschlag als auch das Papier übergab, fand er in dem denkbar kurzen Text des Bekennerschreibens keine weiteren Informationen, die über die bisherigen Erläuterungen hinausgegangen wären. Donovan setzte derweil dazu an, Ihnen seine Interpretation der Dinge darzulegen.

      „Ich vermute, die Bekenneremail zielt nur darauf ab, deutlich zu machen, dass es sich um einen feindlichen Sabotageakt handelt. Und da die Saboteure nicht verraten können, wer sie wirklich sind, schieben sie eben eine imaginäre religiöse Vereinigung vor. Im Grunde macht man sich damit noch zusätzlich über mich lustig.

      Ich bin überzeugt, die Konkurrenz steckt dahinter. Sehen Sie, all diejenigen, die entscheidende Patente für eine technisch und wirtschaftlich machbare Umwandlung von CO2 anmelden, können sich dadurch im besten Fall einen riesigen Zukunftsmarkt erschließen. Die künstliche Fotosynthese und ihre artverwandten Prozesse, mit denen sich etwa auch Wasserstoff für emissionsfreie Antriebe gewinnen ließe, spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Aber natürlich auch viele, viele andere Verfahren, wie etwa die schon lange bekannte Möglichkeit, aus Wasser und CO2 synthetische Kraftstoffe zu gewinnen. Aus CO2 lässt sich etwa auch Düngemittel herstellen und neuere Ansätze versuchen sogar, CO2 mit Hilfe eines Elektrolyseprozesses bei Raumtemperatur in festen, gefahrlos aufzubewahrenden Kohlenstoff zurückzuverwandeln. Glücklicherweise gibt es mittlerweile so viele Ansätze, dass es einige Hoffnung auf Lösung des Klimaproblems gibt.

      Langer Rede kurzer Sinn: Wahrscheinlich möchte man mich und meine Entwicklungsarbeit gezielt schwächen, um in den entsprechenden Forschungsbereichen an Vorsprung zu gewinnen. Obwohl es mir selber nicht ums Geld geht und ich in alle Richtungen für technische Kooperationen offen bin, sieht das irgendjemand gar nicht so. Sein Kalkül könnte aufgehen, da durch jeden Sabotageakt Geldgeber abgeschreckt werden und unsere kostspielige technische Entwicklungsarbeit stark verzögert wird.“

      Als Donovan daraufhin inne hielt und Mo und Mary einen Moment nachdenklich ansah, bekam er eine spontane Idee.

      „Wissen Sie was? Warum bleiben Sie nicht einfach über Nacht

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