Sky-Navy 07 - Jäger und Gejagte. Michael Schenk

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allen Luftfahrzeugen, die sich in der Nähe des Flugkorridors bewegen würden, zeigten die Navigationshilfen und Instrumente nun einen farbig hervorgehobenen Bereich mit einem Warnhinweis.

      „Startfreigabe ist erteilt, Captain“, meldete Bascom.

      „Rudergänger: Start”, befahl Harper.

      “Aye, Captain. Start eingeleitet.”

      Die schweren Schutzblenden waren vor den Schächten der vier Yukami-Triebwerke zurückgefahren. Die elektrisch angetriebenen Turbinen waren auf Leistung und die rund um das Landefeld blitzenden Warnlichter waren eigentlich überflüssig, denn die Triebwerke entfachten einen gewaltigen Luftstrom, der im Augenblick in die Bodendüsen umgeleitet wurde.

      Der Pilot betrachtete die virtuellen Anzeigen, während er den Triebwerksschub mit der einen und die Ausrichtung der Düsen mit der anderen Hand steuerte. Was er dank seines Helms sah, wurde zugleich auf die holografischen Schirme der Brücke übertragen.

      Die Schubwerte überstiegen jetzt die Masse des Kreuzers. Man spürte keine Bewegung, aber die Höhenanzeige veränderte sich langsam und dann mit steigender Geschwindigkeit. Das Shriever-System, welches künstliche Schwerkraft erzeugte, verhinderte, dass man innerhalb der Vickers Bewegung oder Andruck spürte, während außerhalb des Schiffes die Triebwerksstrahlen den Plas-Beton des Landefeldes peitschten und den Kreuzer nach oben trugen.

      „Höhe Einhundert Meter“, meldete Tech. „Landestützen werden eingefahren und gesichert.“

      Aus dem senkrechten Aufstieg wurde jetzt zunehmend eine Vorwärtsbewegung. In einem relativ sanften Winkel von fünfzehn Grad stieg die Vickers auf und beschleunigte zunehmend.

      „Vorbereiten für Jentao“, befahl Harper mit ruhiger Stimme.

      Tech-Master-Chief McCormack betätigte einige Schaltungen. Es waren antiquiert wirkende Schalter und Tasten, mit denen ein Raumschiff gesteuert wurde. Man war sehr schnell von sensorgestützten Impulsfeldern abgerückt. Die Gefahr, dass sie bei Schwerelosigkeit und in einem Raumanzug fehlerhaft ausgelöst wurden, schätzte das Militär als zu hoch ein. In den Schächten des Jentao-Impulstriebwerkes begann es leicht zu flimmern, als die Schubeinheiten vorgewärmt wurden. Der sehr effektive Antrieb durfte erst in den oberen atmosphärischen Schichten aktiviert werden. „Jentao bereit, Captain.“

      Die Vickers beschleunigte weiter. Die Luftwirbel unterhalb des Schiffes ebbten allmählich ab, während der Schub nun nach hinten geleitet wurde und die Atmosphäre immer rascher verdrängt wurde. Rund drei Kilometer über der Marsoberfläche durchbrach die Vickers bereits die Schallmauer.

      Schließlich erreichte der Kreuzer jene Bereiche, an denen die Lufthülle zu dünn für die Atmosphäretriebwerke war. Der Rudergänger betätigte eine virtuelle Schaltung. Das dünne Pfeifen der Yukami verstummte, die Schubsegmente des Jentao flammten bläulich auf und verliehen dem Schiff weitere Geschwindigkeit.

      „Lower Area Control Mars hat an Upper Area Control übergeben“, meldete der Kommunikationsoffizier.

      „Nav, synchronisieren Sie Kursdaten für Verlassen des solaren Systems. Tech, bereiten Sie das Aufladen des Hiromata vor.“

      Beide Männer bestätigten die Befehle.

      Juliet Harper warf einen kurzen Blick auf den Zeitmesser. Vom Abheben bis zum Erreichen des Weltraums hatte die Vickers zwanzig Minuten und siebzehn Sekunden benötigt. Bei einem Alarmstart hätte sie es auch in fünf Minuten geschafft.

      Kapitel 4 Keine Gnade

       Branab, Dreischiff-Truppentransporter der Norsun

      Die Befehle von Hoch-Wort Neldor waren eindeutig: Wenn möglich ein oder zwei Worte der Flachschlitz-Nasen fangen, damit man sie befragen konnte, andere eventuelle Überlebende stechen und die neue Waffe des Feindes bergen oder, wenn dies nicht möglich war, vor Ort so gut analysieren, wie dies möglich war.

      Neldor wählte den erfahrenen Stachelführer Melbar zum Wort des Enterkommandos. Im vorderen Verbindungselement des Dreischiffes öffnete sich der Hangar, der bei den Norsun, der Tradition gemäß, als Nest der Kleinschiffe bezeichnet wurden. Melbar führte zwölf von ihnen hinaus, vollgestopft mit Bions und einer Gruppe ausgewählter Hände der Maschine. Die Bions würden töten und die Hände der Maschine ihrerseits versuchen, das Geheimnis der fremden Waffe zu erkunden.

      Die Norsun klassifizierten ihre Kleinschiffe nach der Anzahl der Kugeln. Es gab keine schlanken Mittelteile, welche die Kugeln miteinander verbanden, nur eine verschiedene Zahl an Kugeln, die, wie die Perlen an einer Schnur, aneinandergereiht waren. Die Einkugeln waren reine Bodengleiter, Zweikugeln hingegen schnelle Jäger, die innerhalb einer Lufthülle oder im Vakuum des Weltraums gleichermaßen operieren konnten. Die Dreikugeln erfüllten die Aufgaben von Bombern oder kleinen Transportern.

      Melbar führte zwölf der neuen Vierkugeln. Mit fünf Metern Durchmesser und einer Gesamtlänge von zwanzig Metern ging es darin sehr beengt zu. Die vordere Kugel beinhaltete die Bordwaffen und die Steuerung, die hintere die Maschinenanlage und das kleine, aber sehr leistungsstarke Triebwerk. Die beiden mittleren waren nichts als hohle Behälter, deren Innenwand lediglich mit einer ganzen Reihe von hakenförmigen Halterungen versehen war. Doch die Bions waren nicht anspruchsvoll und nutzten sie, um sich während der Manöver ihres Kleinschiffes festzuhalten. Die sechs mitfliegenden Hände der Maschine wurden hingegen nicht nach ihrer Bequemlichkeit gefragt. Es kam nur darauf an das wehrlose feindliche Schiff schnellstmöglich zu erreichen und sich Zugang zu verschaffen.

      Das treibende Wrack war inzwischen von der gesamten Offensiv-Patrouille umringt, die immerhin einen Kreuzer und einen Truppentransporter eingebüßt hatte. Doch die Verluste waren akzeptabel, besaß man nun doch die Chance, die neueste Waffentechnik der Negaruyen in die Hände zu bekommen.

      Melbar stellte eine Funkverbindung mit den anderen Booten her. „Kleinschiff Zwei folgt meiner Eins. Die Übrigen bleiben in Warteposition.“

      Das würde den Besatzungen in den anderen Einheiten nicht gefallen, doch Melbar wollte nicht, dass sich seine Stachel an Bord des Feindes gegenseitig behinderten. Zudem war kaum Widerstand zu erwarten. Die Worte und das Hoch-Wort des Gegners waren tot, der Rest der Besatzung ohne Führung, wenn es in den abgeschotteten Bereichen überhaupt Überlebende gab. Melbar bezweifelte, dass man Gefangene würde machen können. Er fand es ärgerlich, dass man welche wollte. Die Bions waren aufs töten programmiert und die paar Norsun würden es schwer haben, die Kreaturen durch direkten Befehl rechtzeitig davon abzuhalten.

      Melbar saß auf einer Stange hinter Pilot und Co-Pilot. Die Stange erlaubte es ihm, das Stachelfutteral seines Raumanzuges geschlossen zu halten. Die beiden vor ihm konnten diesen Vorteil nicht nutzen. Obwohl sie Anzüge trugen steckten ihre freiliegenden Stachel in den Pheromonstutzen der Kleinschiffsteuerung. Kam es zu einer explosiven Dekompression, dann waren sie verloren.

      „Wir nähern und dem Mittelteil, Wort“, meldete die ausführende Hand des Kleinschiffes. „Soll ich beidrehen?“

      Melbar blickte durch die einseitig transparenten Scheiben der Bugkugel. Vor ihnen trieb das Wrack. In der blauen Hülle wurden die dunkleren Linien erkennbar, wo die einzelnen Bauteile des Rumpfes miteinander verbunden worden waren. Alles war dunkel. Nirgends ein Licht, das auf Energie hingewiesen hätte. Für ein Raumschiff war Energie mit Leben gleichzusetzen. Es gab Sichtluken, wie sie früher auch von den Norsun genutzt worden waren, aber hinter keiner von ihnen schimmerte ein Licht. Melbar achtete darauf, ob eine von ihnen vielleicht kurz vom Scheinwerfer

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