Sky-Navy 07 - Jäger und Gejagte. Michael Schenk

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Mutter und die Mütter der Stämme werden es uns nicht danken, wenn wir hier Zeit verschwenden und die Flachschlitz-Nasen an anderer Stelle durch die Grenze brechen.“

      Ter-Tesor wandte sich dem Norsun zu, der für Ortung und Navigation zuständig war. „Ausführende Hand der Seher, stehen wir auf der von mir berechneten Position?“

      „Unverändert, Höchst-Wort“, kam die Bestätigung.

      Ter-Tesor verzichtete auf die Frage, ob die Scanner und Sensoren etwas Interessantes anzeigten. Die ausführende Hand der Seher hätte dies augenblicklich gemeldet.

      „Möglicherweise ist deine Einschätzung falsch“, murmelte der Kommandant.

      Dieser Zweifel war berechtigt und Ter-Tesor sah keinen Grund, seinen Untergebenen für diese verborgene Kritik zu strafen. „Ich habe die Daten zahlreicher Überfälle der Flachschlitz-Nasen ausgewertet. Dies ist ein Sektor, von dem aus sie viele ihrer Angriffe starten. Die beste Möglichkeit ihre Schiffe zu vernichten besteht darin, sie beim Austritt aus dem Schwingungsraum zu erwischen, wenn sie noch nicht auf einen Kampf vorbereitet sind.“

      „Ich halte dies für überlegt und angemessen“, stimmte der Kommandant zu. „Doch wir müssen dem Feind schon sehr nahe sein, um ihn zu überraschen.“

      „Daher habe ich unsere Schiffe verteilt, so dass sie ihre Stachel einsetzen können, bevor der Feind dies tut.“

      Obwohl der Körperstachel längst nicht mehr als Waffe diente, hatte er sich im Sprachgebrauch der Norsun als Synonym für eine solche etabliert. Ter-Tesor hoffte darauf, dass seine Überlegungen und Berechnungen zutrafen. Wenn der Feind nicht bald eintraf, würde das Höchst-Wort dieses System verlassen und das Glück des Kriegers in einem anderen suchen müssen. Doch wenn er recht behielt, dann würde hier eine Gruppe der Negaruyen aus dem Schwingungsraum austreten. So stark diese Wesen auch sein mochten, so besaßen sie gegenüber den Green doch einen Nachteil: Nach dem Austritt aus dem übergeordneten Kontinuum waren sie für eine Weile nahezu handlungsunfähig. Ihr Nervensystem musste sich von dem Schock der Phasenverschiebung erst erholen. In dieser Zeit waren sie wehrlos und mussten sich auf die automatischen Systeme ihrer Schiffe verlassen.

      Ter-Tesor wusste, dass die Verteidigungseinrichtungen hervorragend funktionieren würden, aber kein Negaruyen-Schiff konnte seine Offensivwaffen ohne den ausdrücklichen Befehl eines Negaruyen auslösen. Ein Schwachpunkt, den das erfahrene Höchst-Wort zu seinem Vorteil nutzen wollte. Für ihn kam es nun auf zwei Dinge an: Dass der Feind überhaupt erschien und dass die Distanz zu seinen Schiffen gering genug war, um ihn zu überrumpeln. Waren sie zu weit entfernt, dann brauchten die Norsun zu lange, um in Kampfreichweite zu gelangen. Ter-Tesor scheute keinen Kampf, doch die Flachschlitz-Nasen besaßen inzwischen eine verheerende Waffe, gegen welche die Panzerung der Hanteln oder die goldene Energie nahezu machtlos war.

      Die goldene Energie, jene Entdeckung, welche den Norsun bisher immer den Sieg gebracht hatte. Die Wissenschaftler bezeichneten sie als formbare Energie und genau dies war sie auch. Die goldfarbenen Moleküle konnten eine schimmernde Wand bilden, die das Schiff schützte, Energiestrahlen förmlich aufsog und gegnerische Projektile einfach auflöste. Man konnte die Energie zu einem gleißenden Finger oder Tentakel formen, der achtzigtausend Kilometer in den Raum hinaus reichte und den Feind aufspießte. Neuerdings war es sogar gelungen, aus ihr Kugeln zu formen, die als endlos erscheinender Strom den Projektor verließen und die sich in jedes Objekt hinein brannten. Leider verzehrten sich die Kugeln selbst, so dass diese Waffe ebenfalls nur eine begrenzte Reichweite besaß, auch wenn sie alle anderen übertraf.

      Ter-Tesor empfand plötzlich selbst eine wachsende Unruhe. Er warf einen langen Blick über die Besatzung der Zentrale. Sie wirkte konzentriert und geschäftig und doch fühlte man in ihnen die wachsenden Zweifel am Entschluss des Geschwaderführers.

      Er wandte sich dem Funker zu. „Hand der Sprecher, irgendwelche Aktivitäten?“

      „Nein, Höchst-Wort, unsere Schiffe halten die befohlene Stille.“

      Als gab es auch keine fremden Signale, die auf die Nähe des Feindes hingewiesen hätten.

      „Das Stammvolk erwartet Erfolge“, mahnte das Hoch-Wort.

      „Beim Feuerfall von Istwagh“, entfuhr es dem nun doch verärgerten Ter-Tesor, „ich bin mir meiner Verantwortung bewusst, Hoch-Wort, und ich hoffe, dies gilt auch für dich. Sobald es zum Kampf kommt wird es auf deine Fähigkeiten ankommen, Kelar, denn wir dürfen eines der Feindschiffe nicht vernichten, sondern müssen es erobern.“

      „Darauf sind wir vorbereitet“, zischte Kelar erregt. „Die beiden Dreischiffe haben genügend Bions an Bord, um einen Planeten zu erobern.“

      Das war eine Übertreibung. So gut die künstlichen Kampfwesen auch waren, ihre Fähigkeiten hatten Grenzen. Die hohen Verluste in den vergangenen Kriegen konnten selbst durch die hohe Vermehrungsrate der Norsun nicht ausgeglichen werden und so entwickelte man halb mechanische, halb biologische Wesen, die sogenannten Bions, die als Soldaten eingesetzt werden konnten. Äußerlich ähnelten die Bions ihren Schöpfern und sie besaßen auch deren Stachel am Hinterleib, der zwar nicht zur Bedienung der Schiffsysteme geeignet war, aber als hoch empfindliches Analysegerät für fremde Substanzen genutzt werden konnte. Zudem füllten die Kampfwesen ihre Energiespeicher über ihn auf. Pheromonrüssel und Fühler ihrer Herren fehlten und an Stelle eines eigenständigen und individuellen Gehirns befand sich in den Schädeln eine milchige Creme, in der achteckige halbtransparente bionische Platinen verankert waren, wie sie typisch für die Steuerelemente der Norsun waren. Es waren programmierte Kreaturen, die nur im Rahmen ihrer Aufgaben handeln konnten. Intelligent genug für den Kampf, doch außer Stande, sich jemals gegen ihre Schöpfer aufzulehnen. Anders als ein einst versklavtes Volk, das als Kämpfer gedient hatte und sich in einem verheerenden Aufstand erhob, bis man es endlich vernichtete.

      „Ausführende Hand der Stecher an das Hoch-Wort“, wandte sich der Waffenspezialist an den Kommandanten der Nelharab. „Die Speicherstände der Kristalle nähern sich der kritischen Grenze. Ich halte es für angemessen die goldene Energie aus dem hohen Bereitschaftsstatus zu lösen.“

      Kelar warf einen kurzen Blick auf Ter-Tesor. „Wie lange bis zur Kristallschmelze?“

      Die ausführende Hand der Stecher nannte den Wert. Bevor Kelar reagieren konnte, kam ihm Ter-Tesor zuvor. „Wir bleiben im Bereitschaftsstatus, bis die Schmelze kurz bevor steht.“

      „Ich halte dies für unüberlegt und unangemessen“, protestierte der Kommandant. „Ich bin für die Sicherheit der Nelharab verantwortlich.“

      „Und ich für den Erfolg der Mission“, erwiderte Ter-Tesor scharf. „Die ausführende Hand der Stecher mag beurteilen, wann die äußerste Grenze erreicht ist.“

      Kelar wägte ab, wie erfahren der Waffenspezialist war. „So mag es sein“, lenkte er widerwillig ein. „Ich spreche das Wort“, kündigte er seinen Befehl an. „Die ausführende Hand der Stecher wird den hohen Bereitschaftsstand erst ändern, wenn er die kritische Grenze zur Überlastung für gekommen sieht.“

      „Meine Hand folgt deinem Willen“, kam die Bestätigung.

      Ter-Tesor spürte die wachsende Unmut zwischen sich und dem Schiffskommandanten. Kelar hatte recht, er war für die Sicherheit von Schiff und Besatzung verantwortlich und selbst ein adliger Geschwaderführer hatte nicht die Kompetenz, sich darüber hinweg zu setzen. Das Kelar nachgegeben hatte, war ein großes Entgegenkommen. Ter-Tesor wusste, dass er dieses nicht überstrapazieren durfte. Die goldene Energie war in den Speicherkristallen ihrer Projektoren angereichert und hielt seit einiger Zeit den höchsten Wert. Die Belastung

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