Sky-Navy 07 - Jäger und Gejagte. Michael Schenk

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einen modernen Kreuzer für reine Schulungsaufgaben abzustellen. Dieses Schiff, Mister Kerner, wird zwar keinen normalen Patrouillenflug durchführen, aber wir sind im Raum und wenn wir in einer Notsituation angefordert werden, dann kann die Navy keine große Rücksicht auf den Status der Vickers nehmen. Das bedeutet, Mister Kerner, dass dieser Flug, bei dem sich die neue Crew an ihr Schiff gewöhnen soll, jederzeit zu einem Kampfeinsatz werden kann. Ich werde die Fähigkeiten meiner Mannschaft also bestmöglich nutzen. Sie sind zwar für die Brücke qualifiziert, aber die Besetzung dort ist bereits vollständig. Ich kann Sie nicht einmal zusätzlich dazwischenquetschen, da Senior-Captain van der Dongen und sein Senior-Chief Huggins bereits als unsere Berater die Notsitze in Beschlag nehmen. Wie ich den Unterlagen entnehme, sind Sie als Antriebs-Ingenieur qualifiziert. Sie werden Ihren Dienst daher in der Maschinenkontrolle versehen und sich bei meinem leitenden Ingenieur, Chief Farling, melden. Ihr Quartier ist übrigens in Kabine 5-06, schräg gegenüber von meinem Quartier. Vermutlich werden Sie Ihr Gepäck erst verstauen wollen, bevor Sie bei Farling antreten.“

      „Aye, Ma´ am. Danke, Ma´am.“

      Frank Kerner salutierte den beiden Captains, wartete deren Erwiderung ab und machte dann eine perfekte Kehrtwendung.

      Augenblicke später schloss sich die Kabinentür hinter seinem Rücken und der junge Lieutenant atmete mehrmals tief durch, bevor er seinen Seesack aufnahm und Kabine 5-06 aufsuchte.

      Ein Zwei-Mann-Quartier. Für Offiziere schon durchaus ein Luxus, denn die Unterbringung der Crew eines Kreuzers war eher spartanisch. Mannschaften teilten sich Quartiere für jeweils acht Personen, wobei es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab.

      Frank Kerner stellte fest, dass sein Mitbewohner die untere Koje belegte. Er suchte den freien Teil des Schranks, öffnete seinen Seesack und verstaute die wenigen Utensilien.

      Wenig später trug er ebenfalls den schlichten Bordoverall. Der rechte Ärmel zeigte das Emblem der Sky-Navy, doch der linke war noch leer. Frank würde sich erkundigen, wo er den Aufnäher für die Vickers bekam. Immerhin… Er war jetzt Offizier der Navy, hatte sein erstes Bordkommando in dieser Funktion und war bereit, seinen Dienst zu versehen.

      Kapitel 2 Erbitterte Feinde

       Nelharab, überschweres Zweischiff der Norsun

      Expansion war der Grundsatz der Norsun. Das insektoide Volk war in Stämmen organisiert und besaß eine hohe Vermehrungsrate. Dies hatte zu erbitterten Kriegen untereinander geführt, bis man die Raumfahrt entwickelte. Nun standen Ressourcen und Lebensraum für alle zur Verfügung. Die Stämme breiteten sich über die angrenzenden Sternensysteme aus. Dann stieß man auf das erste intelligente Fremdvolk und die Norsun griffen zu ihrer altbewährten Lösung: Krieg. Was ihnen an überlegener Technik fehlen mochte konnten sie durch ihre enorme Überzahl ausgleichen, denn die Stämme hielten zusammen. Im Verlaufe vieler Jahrhunderte wurden zwei Völker versklavt und drei vernichtet. Dann begegneten die Insektoiden den humanoiden Negaruyen, welche die Sterne mit ihren walzenförmigen Schiffen bereisten. Diesmal fanden die Norsun einen Feind, der ihnen die Stirn bot. Obwohl es den Stämmen gelang die fruchtbare Ursprungswelt des Gegners in eine Wüste zu verwandeln, verbissen sich die Völker in einem Krieg, der nun schon fast sechshundert Jahre währte und noch immer keinen Sieger hervorgebracht hatte. Obgleich die Negaruyen deutlich in der Unterzahl waren, entwickelten sie ihre Technik schneller, als dies den Norsun gelang.

      Vor einigen Jahren war es den Stämmen gelungen, eine der geheimen Welten des Feindes zu vernichten, doch jetzt besaßen die Negaruyen eine neue Waffe, gegen die selbst die goldene Energie der Norsun kaum Schutz bot. Zudem war man auf ein bislang unbekanntes humanoides Volk gestoßen, welches man für eine Mutation des Feindes hielt, da es sich nur durch die Form der Nasen von seinem Ursprungsvolk unterschied. Die Wissenschaftler vermuteten eine strahlungsbedingte Veränderung.

      Man hatte eine der Welten der „Keilnasen“ angegriffen, um sich die erforderlichen Untersuchungsexemplare zu beschaffen und eine Niederlage erlitten. Die Kreaturen, die sich selbst als „Menschen“ bezeichneten, wehrten sich erbittert und erfolgreich. Dabei stellte man fest, dass sich deren Schiffsbauweise und Waffentechnologie grundlegend von jener der anderen Negaruyen unterschied. Die Wissenschaftler vermuteten eine isolierte Kolonie des Feindes, auf der sich Leben und Technik auf eigene Weise entwickelt hatten, doch es gab auch die Befürchtung, auf ein weiteres unabhängiges Alien-Volk gestoßen zu sein.

      Die Aussicht, gegen zwei fremde Rassen gleichzeitig Krieg zu führen, erschien bedrohlich und so hatten die Schiffe der Norsun neue Befehle erhalten: Den alten Feind Negaruyen zu bekämpfen und Informationen über den neuen Feind Mensch zu beschaffen.

      Höchst-Wort Ter-Tesor 27 befehligte eine der kampfstarken Offensiv-Patrouillen, welche die Stammwelten der Norsun entsandt hatten. Er war bewährter Kommandant vieler Kämpfe und hatte ein Gespür für den Feind entwickelt.

      Ter-Tesor 27 war humanoid und ähnelte auf große Entfernung in Körperbau und Größe einer menschlichen Gestalt. Zwischen Oberkörper und Unterleib befand sich allerdings eine deutliche Verengung. Die Gliedmaßen waren länger als die eines Menschen. Der Kopf war elliptisch und wurde von zwei großen Facettenaugen beherrscht, in deren Mitte sich zwei senkrechte Schlitzpupillen befanden. An Stelle der Nase gab es einen kurzen Rüssel, welcher der Nahrungsaufnahme diente. Der darunter befindliche Mund war ein schmaler senkrechter Schlitz und diente der Atmung und akustischen Kommunikation. Auf dem Kopf ragten zwei kurze Fühler auf, deren Bewegungen ein wesentlicher Bestandteil der Mimik dieser Wesen war. Die schlanken Hände waren mit zwei Daumen und vier Fingern versehen. Besonders auffällig war ein Unterarmlanger Stachel am hinteren Ende des Unterleibs. Seine Funktion als Waffe war im Verlauf der Generationen verkümmert, doch noch immer diente er dazu, körpereigene Duftstoffe zu produzieren und abzusondern, und fremde Gerüche zu analysieren. Der gesamte Leib war von einer smaragdgrünen Haut bedeckt, die einen samtenen Schimmer zeigte und an einigen Stellen noch Anzeichen des einstigen Chitinpanzers zeigte. Diese Färbung und die Tatsache, dass die Hantelschiffe der Norsun von einer grünen Hülle umgeben waren, hatte ihnen seitens der Menschen die Bezeichnung „Greens“ eingetragen.

      Ter-Tesor 27 befehligte sieben Schiffe. Fünf besaßen die typische Hantelform, mit zwei großen Kugeln an Bug und Heck und einem schlankeren Mittelteil. Dies waren sogenannte „Zweischiffe“, die ausschließlich dem Kampf dienten. Zwei gehörten zu den „Dreischiffen“, da ihr Mittelteil eine dritte Kugel aufwies. Diese Einheiten besaßen somit zwei schlanke Verbindungsteile zwischen ihren Kugeln, in denen Kampftruppen oder Jagdschiffe mitgeführt wurden. Alle sieben Green-Schiffe besaßen die smaragdgrüne fugenlose Panzerung. Es gab keine sichtbaren Lichter oder Luken, denn der Krieg hatte die Norsun gelehrt, wie verräterisch solche Dinge sein konnten. Drei der Zweischiffe gehörten zur kleinen Kreuzer-Klasse, bei denen jede der Kugeln 200 Meter durchmaß. Die beiden Dreischiffe besaßen Kugeln von jeweils 400 Metern und die beiden letzten Zweischiffe waren Schlachtschiffe mit je 600 Meter-Kugeln. Ter-Tesor hatte den Oberbefehl über diese kampfstarke Gruppe und war entschlossen, sie zum Erfolg zu führen.

      Er stand in der Zentrale im Bug des überschweren Zweischiffes Nelharab. Um ihn herum saß die Zentralbesatzung auf ihren speziellen Sitzen. An ihren Anzügen waren die Schutzhüllen der Schwanzstachel eingerollt, so dass diese in die Futterale der Sitze eingeführt werden konnten. Zwar erfolgte die Bedienung der Tasten, Schalter und Regler des Schiffes über die Hände der Besatzung, doch Systeminformationen wurden vom Schiff durch die Erzeugung künstlicher Pheromone an die Schwanzstacheln übermittelt.

      Hoch-Wort Kelar 12, der Kommandant der Nelharab, stand neben seinem Befehlshaber. Die von ihm ausgehenden Pheromone verrieten, dass er unruhig war. Nicht ängstlich, doch besorgt. Ter-Tesor 27 registrierte dies und sonderte seinerseits ein paar beruhigend wirkende Duftstoffe ab. „Wir werden Erfolg haben“, versicherte er seinem Untergebenen.

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