Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7. Sophie Lang

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Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7 - Sophie Lang

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Für oder gegen die Angst.

      Ich entscheide mich in diesem Moment dagegen!

      Plötzlich packt Adam meine Hüften. Er tut mir weh. Er fasst so stark zu.

      »Freija, was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?« Seine Stimme klingt so nett! Und er sieht so verflucht gut aus.

      Die Gefahr ist real, die Angst ist nicht real. Ich bin ganz ruhig. Atme ein und aus. Ganz tief. Einmal, Zweimal, Dreimal.

      »Bitte, lass mich los«, sage ich ruhig, aber meine Stimme bebt.

      »Was hast du denn? Was machst du?«, fragt er und seine Augen sind so schön dunkel und überhaupt nicht gemein oder eisig kalt. Er schaut mich an, als wäre ich so etwas wie ein Kind, um das er sich Sorgen macht.

      »Lass - mich - los - oder - ich - bringe - dich - um!«, sage ich plötzlich, aber das bin gar nicht ich. Es ist die andere Stimme. Kirstens Stimme in mir, die spricht und doch haben sich meine Lippen bewegt, sind es meine Worte, die ihn treffen wie vergiftete Pfeilspitzen.

      Kapitel 2.13

      Das war ein Riesenfehler! Ich bin so dumm. Adam hechtet sich auf mich, drückt mich mit seinem Gewicht in den Boden. Ich versinke im Matsch und strample mit Armen und Beinen. Es ist nutzlos.

      Er hält mich fest mit seinen Händen, die wie Schraubzwingen sind. Seine Knie bohren sich in mich hinein.

      »Du tust mir weh, lass mich los!«, brülle ich. Meine Stimme hört sich verzweifelt an. Wo ist meine Drohung, ihn zu töten, geblieben? Ich bin verzweifelt. Ich hoffe inständig, dass ich hier irgendwie aus der Klemme komme.

      »Freija, jetzt beruhige dich doch. Was ist denn nur los mit dir?«, fragt er.

      »Kristen? Nein! Adam! Geh runter von mir!«, weine ich.

      Er schlägt mir mit der flachen Hand ins Gesicht, dass mir der Atem wegbleibt. Meine linke Gesichtshälfte wird taub und ich spüre, wie mir sofort rote Suppe aus der Nase läuft. Blut!

      Ich habe solche Angst, will hier weg, aber die Panik lähmt mich, saugt alle Energie aus mir heraus.

      »Freija, hör zu. HÖR - MIR - ZU! Es ist wichtig, dass du mir zuhörst! Ist da eine Stimme in deinem Kopf? Ist da die Stimme von…«, er beendet den Satz nicht, oder ich höre es nicht. Er hat eine ekelhafte Stimme und seinen Duft, den ich immer so mochte, dringt jetzt wie fürchterlicher Gestank in meine blutende Nase. Ich schließe meine Augen, wünsche mir ohnmächtig zu werden. Kraftlos ergebe ich mich.

      »Freija, schau mich bitte an! Ich will dir nicht wehtun. Es kann sein, dass sie etwas mit dir gemacht haben. Ich muss das jetzt wissen. Sag es mir! Ich will dir helfen«, befiehlt er mir. Ich schüttle den Kopf. Er schlägt mich wieder. Mit der Hand auf die Wange, aber ich spüre den Schmerz kaum noch. Bin wie betäubt.

      »Schau mich bitte an!«, schreit er wie ein Verrückter und ich gehorche ihm, um am Leben zu bleiben.

      Er ist nicht normal! Seine Augen sind nicht normal! Er beugt sich über mich, gierig wie ein wildes Tier. Ich will meine Augen wieder schließen, habe aufgegeben, fühle mich so leer, ohne jegliche Lebensenergie in mir. Ich zittere am ganzen Körper vor Angst? Schreckliche Erinnerungen steigen in mir auf. Adam macht mir Angst. Er will mir etwas antun.

      Kristens Stimme warnt mich vor ihm. Meine Gedanken spielen verrückt. Was für ein Alptraum! Ich wünsche mir, dass er tot wäre. Ist das mein Wunsch oder ist das ihr Wunsch? Gibt es da einen Unterschied? Ich will ihn töten. Ich fröstle, friere nicht nur vor Angst, auch vor Kälte. Frostige Kälte breitet sich auf meiner Haut aus.

      Plötzlich wird es so kalt, dass der Boden unter mir zu gefrieren scheint.

      Was ist das?

      Was?

      Dann schaue ich zu, was passiert. Bin nur Beobachterin. Unbeteiligt.

      Und es passiert so viel.

      Adam ist ganz nah und dann ist da noch etwas, das zwischen uns ist und ihn nicht noch näher kommen lässt. Es ist die Kälte. Ich bin die Kälte, die ihn auf Abstand hält, aber es fühlt sich nicht so an wie mein eigener Körper.

      Dann wird Adam von mir wie eine Puppe auf die Seite geschleudert. Ich lese in seinen Augen, wie er sich fragt, wie das möglich sein kann. Wie er nicht verstehen kann, was da passiert.

      Er sieht mich an und wir beide sehen, wie meine Tattoos leuchten, wie sie auf meiner Haut herumwirbeln. Dann bin ich schon über ihm. Auf seiner nackten Haut. Ich drücke ihn mühelos in den Dreck, öffne meine Kiefer und blecke meine Zähne wie eine Bestie.

      »Freija nicht! Du musst dagegen ankämpfen!«, kreischt Adam, der hilflos unter mir zappelt, dann beuge ich mich zu seiner Kehle hinab und rieche seinen Duft, höre sein warmes Blut unter der dünnen Haut pulsieren. Meine Zähne, weiß wie Schnee, färben sich blutrot, als ich sie in seinem Hals versenke. Adam schreit nicht mehr, wehrt sich nicht mehr. Er schaut mich nur an. Hilflos. Fragend. Schlammverschmiert. Blutverschmiert. Er sieht eklig aus.

      Blut sickert brutal aus einer klaffenden Wunde in seiner Kehle. Und ich schaue ihn an und trinke wieder aus ihm, spüre, wie mich sein Blut stärkt.

      Und dann schaue ich ihm beim Sterben zu und empfinde kein Mitleid.

      Sein Körper gefriert, wird starr und seine Augen, sein Blick wird zäh wie Wasser kurz vor dem Gefrierpunkt, ist voller Furcht. Und das ist der Moment, in dem ich begreife, dass ich mich bewegen muss, dass ich etwas Furchtbares getan habe! Ich muss hier weg und zwar schnell. Ich muss mich losreisen von dem Anblick.

      Meine Beine sind schwer, als hätte sie jemand in Beton gegossen. Ich komme kaum von der Stelle. Wo wäre ich überhaupt in Sicherheit? Zum Haus, denke ich. Ich muss zum Haus. Schritt für Schritt. Viel, viel zu langsam komme ich vorwärts. Ich bin noch immer wie gelähmt, mein ganzer Körper zittert. Ich erreiche den Steg, als mich die Neugier überwältigt. Ängstlich blicke ich über die Schulter zurück.

      Adam liegt dort zwischen den Büschen. Ich denke, er ist tatsächlich tot.

      Ich schaue an mir runter, sehe die Bestien auf meiner Haut. Ihre Augen sind schwarz wie die Nacht. Ich bleibe stehen und wir beobachten uns. Lange, sehr lange wage ich es nicht, mich zu rühren, zu atmen und die Tattoos verfolgen mit ihren Augen jede meiner Bewegungen. Nach einer endlosen Weile, wage ich es, einen Schritt nach hinten zu machen.

      Fast schon fasziniert schaue ich zu, wie meine Tattoos auf meiner Haut herumwirbeln.

      Ich spüre Kälte und etwas Vertrautes. Adams Blut!

      Energie zuckt jetzt wie Blitze durch meinen Körper. Lädt jede Zelle in mir auf, bringt sie fast zum explodieren. Ich fühle mich schlagartig unglaublich stark.

      Die Bestien und ich gehören zusammen, sagt mir meine Intuition. Ich fühle mich voller Energie, strotze vor Kraft, schaue an mir hinab und sehe mich und die leuchtenden Tattoos. Das ist die intelligente Energie, denke ich. Bin ich eine Verrückte? Bin ich eine Bestie?

      Nie zuvor habe ich mich so gefühlt. Als wäre ich aufs Doppelte angewachsen. Mein Blick ruht jetzt auf Adam, dessen Körper dort hinten liegt und ich spüre einen Teil von ihm in mir. Verrückt.

      Und

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