Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7. Sophie Lang

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7 - Sophie Lang страница 25

Автор:
Серия:
Издательство:
Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7 - Sophie Lang

Скачать книгу

in meinem letzten Leben ein Fisch. Nicht gewusst?«, sage ich und hoffe inständig, dass ich nicht ertrinken werde.

      Kapitel 2.12

      Adam hat keinen extravaganten Pool, so wie Kristen, aber das hier finde ich sowieso tausendmal besser. Sein schickes, kleines, aber ganz sicher sündhaft teures Haus liegt direkt am See. Ganz bestimmt der wohl friedlichste und romantischste Fleck in der Sektion.

      Die unberührte Wasseroberfläche liegt still vor uns und in ihr spiegeln sich die dicht versammelten Bäume und Büsche in den Farben der untergehenden Sonne. Wir pirschen uns auf Zehenspitzen bis ans Ende des Holzstegs, weil wir die Rehe nicht aufscheuchen wollen und setzen uns dort ganz nahe nebeneinander hin.

      Adam hebt seine Hand und zeigt mir das Reh und sein Kitz auf der gegenüberliegenden Seite. Ich quieke ganz leise, beuge mich vor, sehe mein glückliches Strahlen im Wasser und sehe Adam, wie er mich von der Seite studiert.

      Der Moment ist zum Niederknien schön. Ich sitze da und genieße jede Sekunde, bis mir plötzlich ein trauriger Gedanke zufliegt.

      »Es ist eine Schande, dass es uns so gut geht und alle in den Zuchtsektionen jeden Tag in Angst leben müssen. Wie lange dauert es, bis man in Momenten wie diesen nicht mehr daran denken muss?«, frage ich ihn melancholisch.

      »Das hört nie auf. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen.«

      Meine Lippen bewegen sich, bevor ich sie davon abhalten kann: »Du bist egoistisch! Alles, was ich gesehen habe, Kristens Haus, die futuristischen Wolkenkratzer. Alle in dieser Sektion leben tausendmal besser, als die Menschen dort draußen.«

      »Du warst doch nie dort. Wie kannst du das sagen?« Er hat Recht, wie kann ich das?

      »Stimmt«, sage ich, aber irgendetwas in mir sagt mir, dass es anders ist. Dass ich schon einmal dort war. »Vielleicht gibt es einen Weg, dem allem ein Ende zu setzen?«

      »Ein Ende?«, fragt Adam und fasst mich scharf ins Auge.

      »Ja! Den Bestien, dem Krieg, der Ungerechtigkeit!«, sage ich und spiele mit dem Stoffende meines Tops. »Erzähl mir mehr von mir«, fordere ich ihn jetzt voller Hoffnung auf.

      Unsere Blicke treffen sich und bleiben aneinander haften und Adam legt seine Hand auf mein rechtes Knie. Ich hatte bisher keine Ahnung, wie viel Hitze eine Hand auf meinem Knie entfachen kann.

      »Du solltest mir keine Fragen über dein vergangenes Leben stellen.«

      »Warum? Sag es mir bitte«, sag es mir, ob wir ein Paar waren. Streiche meine Haare zurück, berühr mein Gesicht, meine Lippen. Sage es, wünsche ich mir und meine Füße paddeln aufgeregt im See und wirbeln das Wasser plätschernd auf.

      »Weil…«, ich verfange mich in seinen tollen Augen, verliere mich in ihnen. Dann nimmt er seine Hand weg. Wieder zieht er sich zurück. Ich gefalle ihm nicht! Nein, was tust du? Adam wendet seinen Blick ab und lässt meinen im Nichts zurück.

      »Lass uns endlich schwimmen gehen!« Er weicht aus. Warum nur? Bin ich denn nicht attraktiv genug? Sind meine Tattoos abstoßend?

      Ich beobachte ihn, wie er aus seinen Jeans schlüpft, sie lässig auf den Steg fallen lässt. Adam zieht sein Shirt über den Kopf. Mir wird bewusst, dass ich seiner nackten Haut noch nie so nahe war, dass ich ihn noch nie ohne Klamotten gesehen habe. Er hat einen umwerfenden Körper. Tolle Muskeln! Ist riesig.

      Er wirft sein Shirt zu den Jeans, begibt sich an den Rand des Stegs und springt schnurstracks, kopfüber in den See. Wassertropfen spritzen auf mein glühendes Gesicht und verdampfen durch das unter meinen Wangen lodernde Feuer. Adam schwimmt in kräftigen Zügen zwanzig Meter raus, dreht sich zu mir um und schaut mich an mit diesem besonderen, fragenden Blick. Vielleicht würde mir eine Abkühlung ganz gut tun? Deshalb sind wir doch hergekommen, um zu schwimmen? Weswegen auch sonst?

      Adams Augen haften auf meinen Beinen, während ich mir jetzt auch meine Jeans abstreife und sie mit dem Fuß zu seinen Anziehsachen schubse. Er verfolgt interessiert, auf der Stelle schwimmend, wie ich das schwarze Top geflissentlich langsam über den Kopf ziehe. Ein kurzer Blick an mir hinab genügt. Der rabenschwarze Bikini steht mir ganz gut. Auch ein Geschenk von Adam. Ich finde, das Training und das köstliche, italienische Essen sieht man mir echt an. Ich bin schon nicht mehr so dürr, wie die ersten Tage nach meiner Wiedergeburt. Ich bin mit meinen Kurven recht zufrieden und die filigranen, hauchfeinen Bestientattoos schmücken meine Haut auf exotische Weise.

      Ich bleibe ganz bewusst länger am Ende des Stegs stehen, als es notwendig ist und beobachte Adam, wie er mich ansieht. Gefalle ich ihm doch? Ich denke schon. Ja, ich kann es fast spüren, wie er meinen Körper mit seinen Augen berührt. Er begehrt ganz sicher, was er sieht. Ich stemme meine Hände in die Hüften und klimpere mit meinen Wimpern und dann schaue ich ihn von unten mit leicht geneigtem Kopf durch die Haare hindurch an.

      »Was guckst du so?«, frage ich aufreizend. Adam lächelt schief. War das ein nervöses Zucken in seinem Mundwinkel, das ich da eben gesehen habe?

      »Komm jetzt endlich rein!«, fordert er mich auf und winkt mir zu.

      »Nichts lieber als das«, springen die Worte über meine Lippen. Ich hole tief Luft, werfe meine Haare zurück und hüpfe, mit dem Gesicht voraus, ins Wasser. Ich lege einen formvollendeten Bauchklatscher hin und sehe schon meine Organe rausspringen und auf der Wasseroberfläche treiben, so weh tut es. Aber die Schamesröte, die mir ins Gesicht steigt, ist schlimmer. Ich tauche ab.

      Das Wasser ist nicht so kühl, wie ich annahm. Der See ist tief, sehr tief, zum Ertrinken tief und ich kann tauchen wie ein Pottwal.

      Ohne in Atemnot zu geraten, tauche ich spielend leicht in seine Tiefen hinab. Das Wasser fühlt sich heimelig an und ich frage mich nach einer Weile, ob es normal ist, dass ein Mensch so lange die Luft anhalten kann? So schnell unter Wasser schwimmen kann? Ich schaue nach oben, sehe das Abendrot diffus sich in den See ergießen, sehe Adams Beine im Wasser unentwegt strampeln. Ohne Arme und Hände zu benutzen, schnelle ich nach oben, überwinde die Entfernung zu Adam in Windeseile. Ich habe noch immer nicht das Bedürfnis zu atmen, als ich direkt unter ihm zum Schweben komme. Dann steckt er sein Gesicht ins Wasser, um nach mir zu suchen. Wie lustig das aussieht. Ich muss kichern und spucke Luftblasen aus, die vor mir aufsteigen wie kleine glitzernde Ballons. Dann packe ich frech zu. Schnappe nach ihm mit beiden Händen und erwische seinen Fuß, ziehe ihn unter Wasser, nur um mich an seinem Körper fest zu klammern. Wenn er schon nicht den Anfang macht, dann muss ich ja wohl.

      Es sind nur Sekunden, in denen sich unsere Körper aneinander pressen, aber ich genieße jede einzelne von ihnen, bevor ich mich wieder von ihm abstoße und zurück an die Oberfläche schwimme. Ich hätte mich wirklich gerne noch länger an ihm festgekrallt, aber Luft holen war jetzt wichtiger. Nee, eigentlich doch nicht. Ich könnte immer noch unter Wasser bleiben, aber irgendwann muss ich ja einfach mal hoch an die Oberfläche und atmen.

      Ich durchbreche die Wasseroberfläche und warte dort auf Adam. Es vergeht eine halbe Ewigkeit. Dann endlich, taucht er prustend neben mir auf. Wasser sprudelt in einem Bogen aus seinem Mund. Dann hustet er so heftig, dass ich mir plötzlich echte Sorgen um ihn mache. Ich schau ihn an, meine Augen müssen sehr groß und schuldbewusst aussehen. Als sich sein Zustand nach ein paar Sekunden nicht bessert, und er sich kaum noch über Wasser halten kann, schwimme ich zu ihm hin und helfe ihm dabei, nicht zu ertrinken.

      Irgendwie bin ich ja dafür verantwortlich, auch wenn es nur Spaß war und ich ihn nicht in ernsthafte Schwierigkeiten bringen wollte.

      Als

Скачать книгу