Galaxy Kids 2. Lars Burkart
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Galaxy Kids 2 - Lars Burkart страница 4
Marcel beobachtete ihr Manöver am Monitor. Er beobachtete alle ganz genau. Mike raste mit gleichbleibender Geschwindigkeit einfach nur geradeaus. Er hatte seinen Boliden auf zweifache Schallgeschwindigkeit gepusht und machte keine Anstalten langsamer zu werden. Robin dagegen fuhr wahre Schlangenlinien. Nicole und Jenni flogen derartige Kapriolen, dass es Marcel oft genug noch heißer wurde. Er verfolgte ihre Flugbahnen und hatte sie schon mehr als einmal bremsen müssen, keine unnötigen Risiken einzugehen. Er wünschte, er könne so ausgelassen sein.
Aber auch den anderen machte die Ungewissheit zu schaffen. Sie hatten nur die Möglichkeit, das zu kompensieren, ganz anders als Marcel. Sie waren froh, nicht pausenlos an Oxo denken zu müssen. Sie fuhren ihren Befürchtungen und Gedanken quasi davon.
Seit drei Tagen waren sie hier. Tagsüber erweiterten sie ihre Fertigkeiten hinter dem Steuer, in der Nacht wälzten sie sich unruhig in ihren Kojen herum. Am Tag, wenn sie beschäftigt waren, dachten sie nicht an Oxo. In der Nacht aber, wenn es ruhig ist und sie zu schlafen versuchten, konnten auch sie ihre Gedanken nicht von ihm ablenken. Dann überkam auch sie die Unruhe und die Ungewissheit nagte wie ein gefräßiges Tier an ihnen. Stunden lagen sie wach, ehe sie in einen flachen Schlaf fielen. Aus dem sie oft wieder gerissen wurden.
„Mike! Mike, melde dich!“, sprach Marcel in die Comm. Er hatte sich mittlerweile mehr als tausend Kilometer entfernt. Das war viel mehr als sie ausgemacht hatten.
Die Sekunden verstrichen, doch von Mike war nichts zu hören. Marcels Hände verkrampften sich zu kleinen Fäusten, die Knöchel weiß. Allmählich machte er sich Gedanken. Mike konnte unmöglich außer Reichweite sein. Nein, es musste einen anderen Grund haben. War das Gerät defekt? Unwahrscheinlich.
„Mike! Melde dich endlich!“
Doch von Mike kam kein Ton. Der Punkt auf dem Monitor, der sein Fahrzeug darstellte, bewegte sich derweil mit gleichbleibendem Tempo fort.
„Antwortet er nicht?“, fragte Jenni unnötigerweise. Sie konnte doch hören, dass er es nicht machte. Darauf ersparte sich Marcel eine Antwort.
„Ich fliege ihm nach“, dann schwenkte sie scharf nach rechts, beschleunigte ihren Jäger auf das vierfache ihrer bisherigen Geschwindigkeit. In wenigen Minuten wird sie ihn eingeholt haben. Und dann? Was, wenn Mike nicht reden wollte …
„Zentrale an Shuttle eins. Könnt ihr mich hören?“
Marcel hockte stocksteif vor den Armaturen des Shuttles, starrte auf die Monitore, das Herz schlug ihm bis zum Hals. Was wollte der andere? Sie wollten sechs Tage hierbleiben, die Hälfte davon war erst vorüber. Warum meldete er sich also? Mit zitternden Händen nahm er das Gespräch an.
„Hier Shuttle eins. Was gibt es?“ Seine Stimme brach fast. In ihm breitete sich ein sehr unangenehmes Gefühl aus. Was ist auf einmal los? Erfüllten sich jetzt ihre Befürchtungen? War es passiert?
Ein paar Augenblicke war nur ein leises fernes rauschen zu vernehmen. Dann war die Stimme wieder da. „Oxos Kaltstart ist vollzogen. Systeme werden soeben hochgefahren.“
Marcel wollte schreien, doch ihm blieb alles im Hals stecken.
„Shuttle eins? Haben sie verstanden?“
„Oh ja, laut und deutlich.“
„Wir können also mit eurer Rückkehr rechnen?“
„Sobald wie möglich“.
Damit unterbrach die Verbindung. Marcel zögerte keine Nanosekunde, den anderen die Nachricht zu übermitteln.
Natürlich brauchte Mike die längste Zeit für die Rückkehr; er hatte sich ja auch am weitesten entfernt.
Das verstauen ihrer Fahrzeuge ging dagegen schnell vonstatten. Binnen weniger Minuten waren die Jäger, das Bike und der Bolide im Bauch des Shuttles verschwunden. Die Mädchen hätten auch selber fliegen können, doch Marcel bestand darauf, dass sie alle gemeinsam ankämen.
Die Frachtraumschleusen waren kaum richtig verschlossen, da startete Marcel die Triebwerke. Es zu steuern war nicht weiter schwierig, das machte er schon fast mit links.
In einer schnellen Aufwärtskurve ging es auf die Hauptstadt zu.
Kapitel 2
Kapitel 2
Nicht einmal eine Stunde später setzte der Shuttle heftig auf. Dann öffnete sich die Schleuse zischend und die fünf sprangen nach draußen. Sie rannten über die Parkdecks, duckten sich unter anderen Shuttles hindurch, hüpften über Hindernisse drüber und verließen schließlich das Parkdeck über den Lift. Nur wenige Sekunden später hatten sie den Raum erreicht in dem sie in letzter Zeit so oft gewesen waren, seitdem Oxo hier war. Die Instrumente piepten leise, Monitore summten. Oxo hatte die Augen geöffnet. Er sah ihnen entgegen, bewegte sich aber nicht.
Ein Schrecken jagte in ihre Körper, sie sahen es gleich als erstes. Sie blieben stehen, starrten ihn an. In seinem Gesicht war kein Wiedererkennen.
Endlich kam einer der Techniker auf sie zu. Eine ganze Reihe von ihnen wuselte hier herum, aber bisher hatte keiner von ihrer Anwesenheit Notiz genommen. Bis jetzt. Sie alle trugen schneeweiße Laborkittel, schneeweiße Handschuhe und Hauben auf ihren Köpfen, die sogar noch weißer wirkten. Er lief hastig und bedeutete ihnen mit einem Fingerzeug zu schweigen.
„Wir befinden uns gerade in einer sehr kritischen Justierungsphase“, erklärte er flüsternd, als er endlich bei ihnen war. „Oxo kalibriert sämtliche Sensoren und Ortungssysteme. Aber wir sind vorsichtig optimistisch, das er wieder ganz der Alte wird.“
Das zu hören ging runter wie Öl. Am liebsten wäre Marcel zu ihm gerannt, doch er bremste sich. Das ernste Gesicht des Technikers stoppte ihn. War da vielleicht noch mehr?
„Wartet hier! Und verhaltet euch ruhig! Ich werde euch holen, wenn ich genaueres weiß“, damit drehte er sich um und strebte seinen piependen, summenden, pfeifenden Instrumenten entgegen. Die Kids konnten sich nicht erklären, für was die alles gut sein sollten. Es waren hunderte.
Die Minuten verstrichen. Die anderen Techniker wuselten wie die Ameisen herum, liefen hierhin und dorthin, stellten dort etwas ein, veränderten da etwas. Nur der eine Techniker näherte sich nicht. Er blickte einige Male zu ihnen rüber, doch er kam nicht näher. Und aus seinem Gesicht konnten sie nichts deuten. Ging es mit Oxo voran? Wurde es schlimmer? Wann ist er endlich wieder da? Wann ansprechbar? Oder verlieren sie ihn am Ende doch noch?
Oxo erweckte nicht den Anschein, als registriere er sein Umfeld. Seine Augen waren starr, sehr unwahrscheinlich, dass er überhaupt etwas sehen konnte. Bewegungslos stand er in seinem Alkoven, der Körper ganz steif, die Arme hingen zu Boden. Einmal hatte einer der Techniker seinen Arm gehoben; und Oxo ließ ihn so, minutenlang. Er veränderte dessen Position um keinen Millimeter.
Das wuseln der Techniker nahm zu. Sie liefen jetzt schneller und häufiger herum, oft genug bellten sie sich Kommandos entgegen, quer durch den ganzen Raum.
Der Techniker hatte sich seit einigen Minuten nicht mehr zu ihnen umgedreht. Dessen Stirn lag in tiefen Falten.
„Input beenden“, rief er einem der anderen Techniker entgegen. Prompt stürmte dieser an ein Pult und hämmerte mit flinken