Galaxy Kids 2. Lars Burkart

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Galaxy Kids 2 - Lars Burkart Galaxy Kids

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nun auch wieder nicht überlisten …

      Eben streifte ihr Blick den Entfernungsmesser. Noch mehr als dreihundert Millionen Kilometer lagen zwischen ihnen, als plötzlich der Ortungsalarm losging. Sie wusste, was das hieß. Der Generator hatte sie soeben als Ziel identifiziert, jetzt peilte er sie an. Der nächst logische Schritt war das abschießen der Laser.

      Verdammt, schoss es ihr durch den Kopf, ich bin entdeckt. Nach nicht einmal die Hälfte der Strecke.

      Sie flog eine lange Rechtskurve. In der Hoffnung, ihr Kurswechsel veranlasste den Generator, seine Verteidigungsmaßnahmen abzustellen. Der weiterhin laut dröhnende Alarm zeigte ihr, dass es nicht so war. Nicole neigte die Nase ihres Jägers nach vorn und beschleunigte. Aber auch das half nichts. Der Alarm gellte schrill in ihren Ohren.

      Reflexartig riss sie das Steuer nach links; in den Cockpitfenstern kippten die Sterne von links nach rechts. Als ganz kleinen winzigen Punkt meinte sie den Generator im schwarzen All zu erkennen. Irgendwo hinter ihr befand sich Yxus. Er war ungefähr so weit entfernt, wie der Generator vor ihr lag. Aber momentan schien er noch sehr viel weiter weg zu sein. Er machte ihr gewaltig Feuer unter dem Hintern, und sie hatte erst die Hälfte der Strecke hinter sich. Sie musste immer noch knappe dreihundert Millionen Kilometer absolvieren. Und auch dann war sie nur unmittelbar in seiner Nähe. Zutritt hatte sie da noch keinen erlangt.

      Dass das alles nicht allzu rosig wirkte, war ihr selbst klar.

      Sofort schwenkte sie wieder nach rechts, in die Anfangsausrichtung. Sämtliche Sterne, die eben erst nach rechts gekippt waren, schwappten wie die Flüssigkeit in einem Eimer Wasser wieder zurück. Der pfeifende Alarm verkündete unaufhörlich, dass sie weiterhin ins Visier genommen war. Es gelang ihr einfach nicht die Sensoren des Generators auf etwas Anderes anzusetzen. Wie eine Moräne hatten sich diese in ihr Ziel festgebissen.

      Geschwindigkeit?

      Vielleicht mit etwas mehr Geschwindigkeit?

      Sie ließ ihren Jäger schneller werden, hatte nach wenigen Augenblicken das Tempo fast verdoppelt, doch der verdammte Alarm wollte nicht nachlassen. Er setzte sogar noch einen drauf. Er beschränkte sich nicht mehr länger nur darauf, sie mit diesem schrillen pfeifen zu nerven, nein, der Shuttlecomputer drückte das jetzt auch noch verbal aus. „Beschuss steht unmittelbar bevor!“

      Großartig, dachte Nicole, genau das hat mir noch gefehlt. Der Schweiß floss in Strömen. Im Cockpit musste es wärmer geworden sein, sie schwitzte wie im Hochsommer. Ihr Fluganzug klebte ihr auf der Haut. Doch es war nicht wärmer geworden. Sie war einfach nur aufgeregt und hatte Angst.

      „Beschuss steht unmittelbar bevor!“

      „Ja, Mann, weiß ich doch.

      Nicole starrte aus dem Fenster, auf den Punkt, von dem sie annahm, es handele sich um den Generator. Noch so weit entfernt. Die letzte Beschleunigung hatte ihn näher gerückt, aber immer noch war er so weit weg. Verdammt, das wird nichts …

      „Beschuss erfolgt!“

      Dann explodierte ihr Jäger in einem Feuerball.

      Kapitel 7

      Kapitel 7

      Die Simulation war beendet. Nicole saß in ihrem klammen Fluganzug im Simulator und war völlig außer Atem. Ihr Rücken war so krumm wie der Buckel einer Katze. Der Blick leer. Aber das Gesicht sprach Bände. Sie war enttäuscht, weniger, weil sie diesen verdammten Generator diesmal nicht erreicht hatte, sondern vielmehr, weil sie schon wieder versagt hatte. Wie oft nun schon? Sie hatte nicht mitgezählt. Es war auch so frustrierend genug. Dutzende Male versuchte sie es schon, immer wurde sie abgeschossen.

      Wütend schlug sie sich auf die Schenkel, dass es trotz des Stoffes laut klatschte und ihr sogar die Haut etwas schmerzte. Verdammt, warum kam sie nicht durch? Sie war auf sich selbst wütend, nur auf sich selbst, auf niemanden sonst. Sie war überzeugt gewesen es zu schaffen. „Es ist doch nur eine Simulation“, hatte sie noch vor dem ersten Versuch getönt. Ganz selbstbewusst, fast schon verächtlich war sie in das Cockpit geklettert. Und nun saß sie hier drinnen, war total niedergeschlagen und enttäuscht.

      Dieser verdammte Generator …

      „Bist du okay“, wollte eben Marcel über die Comm wissen. Seine Stimme riss sie wieder in die Gegenwart zurück.

      „Geht so“, gab sie kleinlaut zu. Was wirklich schmerzte war der verletzte Stolz, ansonsten ging es ihr gut.

      In den Cockpitscheiben war die Schwärze des Alls verschwunden, jetzt leuchteten hunderte Lampen und grelle Strahler ins Cockpit. Sie musste blinzeln, die Helligkeit tat in den Augen weh.

      „Ich komme jetzt raus“, sagte sie mehr zu sich selbst. Und als sie aufstand, fuhren die Simulatorsysteme selbstständig herunter.

      „Na, das war ja nicht so toll.“

      „Klappe!“

      „Mach dir nichts draus!“

      „Klappe!“

      „Das nächste Mal wird es besser.“

      „Ich sagte, Klappe halten!“

      Das nächste Mal? So ein Blödsinn. Dutzende Male hatte sie es versucht, jedes Mal gescheitert. Warum sollte es beim nächsten Mal anders sein? Sie mussten sich der Tatsache stellen; so kommen sie niemals an einen der Generatoren heran. Schon gar nicht hinein.

      Nicole lief mit schlaksigen Schritten auf Oxo zu, der immer noch genau dasaß, wo er auch schon gesessen hatte, als sie vor Stunden mit der Simulation begannen. Selbst die Körperhaltung war noch dieselbe. Leicht vornübergebeugt, den Blick auf die Monitore vor sich.

      Endlich drehte er sich zu ihr um. Seine Augen strahlten sie an. Er lächelte, als hätte es die letzten Stunden nicht gegeben. „Hallo Nicole“, sagte er mit fröhlicher Stimme.

      Und Nicole bremste ihren Schritt. Warum lächelte er so? Dafür gab es keinen Grund. Sie hatte versagt, sogar mehr als einmal. Sie starrte ihn erwartungsvoll an und setzte jetzt nur noch langsam einen Fuß vor den anderen. Dann stand er auf, stürmte ihr regelrecht entgegen, wie ein Verliebter seiner Angebeteten. Erst direkt vor ihr bremste er und kam schließlich zum stehen.

      „Ich habe versagt“, begann sie mit weinerlicher Stimme. „Bist du sehr enttäuscht?“

      „Nein, keineswegs“, und seine Augen strahlten sie weiterhin so enthusiastisch an. „Du hast auch nicht versagt.“

      „Aber ich …“

      „Kein aber, Nicole. Es war ein Testlauf. Wir haben viele Versuche gemacht. Weißt du, die Simulation war jedes Mal ein wenig anders justiert. Eine Veränderung hier, eine Veränderung da. So konnten wir Informationen sammeln. Wir haben unser gesamtes Wissen über die Generatoren in jede Simulation gelegt. Eigentlich müsste ich mich bei dir entschuldigen. Du warst unser Versuchskaninchen.“

      Nicole starrte ihn nur an, sagte aber nichts. Das verlief gar nicht so wie sie es erwartet hatte.

      „Dank dir wissen wir jetzt viel mehr als vorher.“

      „Ja? Was wissen wir denn?“, fragte sie trotzig. Sie konnte sich beim besten Willen nicht

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