Galaxy Kids 2. Lars Burkart

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Galaxy Kids 2 - Lars Burkart Galaxy Kids

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      „Zurücktreten“, kommentierte der Techniker. Sofort wichen die, die Oxo am nächsten standen, eins, zwei Schritte zurück. Die Kids packten sich bei den Händen, hielten einander fest und beobachteten. Sie konnten nichts weiter tun als zu hoffen. Sämtliche Inputs waren abgeschlossen, der Energievorrat aufgefüllt, die Motorik funktioniert, die Signale von seinem Hauptrechner werden an den Bewegungsapparat übermittelt, aber ob es wirklich funktioniert wird sich erst zeigen, wenn er läuft. Wenn er das denn tut! Sein Rechner, seine Speichereinheit waren mit allen Funktionsweisen gefüttert, ob er sie beachtete zeigt sich, wenn er komplett hochgefahren ist. Wenn er denn komplett hochfährt! Und ob die bereits gespeicherten Ereignisse den Totalausfall seiner Systeme überstanden hatten, wird wohl am längsten eine Antwort schuldig bleiben.

      „Aktivierung jetzt beendet“.

      Der Alarm erstarb augenblicklich. Und Oxo trat aus seinem Alkoven.

      Seine Augen blickten sich verwirrt um; sehr merkwürdig für einen Androiden. Aber er schien wirklich nicht zu wissen, wo er sich befand. Er fragte seine letzte Standorterinnerung ab und … und fand nichts. Nur Leere. Das verwirrte ihn nur noch mehr. Er hatte weder eine Ahnung, wie er hierherkam, noch wo dieses hier war. Auch dabei half ihm seine Speichereinheit nicht weiter. Dieser Raum, mit all seinen Apparaturen und Monitoren und Geräten war ihm völlig fremd. Diese vielen Techniker, in ihren weißen Laborkitteln, was trieben die? Endlich sah er die Kids. An die konnte er sich erinnern. Oh ja, an Nicole, Jenni, Robin, Mike und Marcel konnte er sich sehr wohl erinnern. Auch an die Vorfälle, die zu ihrem ersten Treffen geführt hatten. Der Absturz. Ihre Flucht durch die Höhle. Der Sprung in den Wasserfall, um endlich ihren Verfolgern zu entkommen. Der abstürzende Mond. Bis hin zu dem von Yxyndor künstlich geschaffenen Berg auf Urus 1 und dem Kampf mit ihm. Dann war da grelles Licht, wie die Explosion einer Sonne. Eine Überladung seiner Systeme, dann nichts mehr. Nur noch Schwärze.

      Was war passiert?

      Oxo fand ihre Blicke merkwürdig, befremdlich. Irgendwie auffordernd, gleichzeitig aber zurückhaltend, fast schon ängstlich. Was war denn nur passiert?

      Als Marcel endlich auf ihn zulief, war es beinahe eine Erlösung für ihn.

      „Hallo Oxo“, begann er ganz lapidar. „Wir haben uns Sorgen gemacht.“

      Aber dann brach es aus ihm und nach wenigen Schritten war er durch den halben Raum und bei ihm. Seine Augen starrten direkt in seine. Dann ging er einen weiteren Schritt und umarmte ihn. Endlich stürmten auch die anderen durch den Raum. Zwei Sekunden später umringten sie ihn, bombardierten Oxo mit Fragen.

      „Woran kannst du dich erinnern?“

      „Was war das für eine Waffe?“

      „Wie konntest du so ausgeknockt werden?“

      „Wie konnte Yxyndor uns entkommen?“

      „Wie geht’s dir?“

      Und das war gleichzeitig auch die einzige Frage, die er halbwegs beantworten konnte. „Ich weiß es nicht. Und das ist sehr seltsam“, sagte er wahrheitsgemäß. Seine Augen suchten die Umgebung ab. Er wusste wirklich nicht, wo er hier ist. Oder wie er hierhergekommen ist.

      Die ganzen Apparate verunsicherten ihn nur noch mehr.

      Dann war es an ihm, Fragen zu stellen. Klar das er wissen wollte, was passiert war, wie sie hierhergekommen waren, wo dieses hier eigentlich ist und vor allem wie viel Zeit vergangen war, Schließlich fragte er sich das schon seit seiner Reaktivierung. Er staunte nicht schlecht, als Jenni ihm sagte, dass er insgesamt zehn Tage deaktiviert gewesen war. Sie erzählten ihm auch, dass sie die ganze Zeit nicht gewusst hatten, ob er jemals wieder funktionieren wird. Und sie erzählten ihm wie sie die Zeit verbracht hatten. Von der Begrüßungsfeier, den unkoordinierten Tagen danach, von Marcels Idee, sich mit ihren Maschinen zu befassen, bis zu dem Ausflug in die Wüste und schließlich dem erlösenden Anruf.

      Oxo hörte schweigend zu. Er musste das ganze erst einmal sortieren.

      Schließlich stellte Marcel die entscheidende Frage: „Wie geht es jetzt weiter?“

      Jetzt verharrten selbst die Techniker in ihrer Bewegung und lauschten. Die Kids sahen Oxo erwartungsvoll an und er blickte scheinbar ins Leere. Er grübelte. Obwohl er solange inaktiv gewesen war, schien er jetzt wieder voll da zu sein.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er, „ich glaube, wir werden schon bald etwas von Yxyndor hören.“

      Kapitel 3

      Kapitel 3

      Yxyndor war schwer gezeichnet. Mit diesem Ausgang hatte er nicht gerechnet. Noch immer war er enttäuscht, erbost und vor allem nervös. Die Kids hatten ihn übertölpelt, ihn eiskalt abserviert. Er hatte geglaubt, sie könnten ihm nichts anhaben. Nun, von dieser Vorstellung verabschiedete er sich soeben. Er wusste jetzt, dass sie ihm sehr wohl gefährlich werden konnten. Deswegen glaubte er aber noch lange nicht, sie wären die Auserwählten. Nein, da gehört schon mehr dazu. Mit den passenden Waffen konnte jeder gefährlich werden. Wenn er sie nur richtig einsetzte.

      Schon seit Tagen war er in seinem Zweitversteck. Das andere war ja von den Kids überrannt und zerstört wurden. Es bot zwar längst nicht dieselben Möglichkeiten, war aber besser als nichts. Es musste genügen, bis er wieder zu Kräften gekommen war.

      Und außerdem hatte er ja auch schon wieder einen Plan. Alles in allem sah es also gar nicht so schlecht aus. Die Barriere funktionierte noch immer; demnach war der Handel mit anderen Völkern und Planeten unterbunden, Yxus hatte immer noch mit den Folgen der Mondverschiebung zu kämpfen - so waren zahlreiche Küstenstädte weiterhin vom Wasser überspült, unzählige Beben ließen die Erde erzittern und Nahrung war noch immer nicht ausreichend vorhanden.

      Begeistert klatschte er in die Hände. Es war also nicht alles schlecht.

      Er beugte sich ein Stückchen auf seinem Thron nach vorn und starrte mit großen, neugierigen Augen seinen gegenüber an. Dieser zeigte Respekt, aber keine Angst, das imponierte ihm. Er hatte es viel zu oft mit denen zu tun, die sich bei seinem Anblick vor Angst fast in die Hosen machten. Die stotterten, sich verhaspelten und wie Blätter im Wind zitterten.

      „Ich hoffe für dich“, begann Yxyndor, mit freundlicher, aber dringlicher Stimme, „das alles zu meiner Zufriedenheit erledigt wurde.“

      „Das wurde es, mein Herr, das wurde es“, entgegnete der Gast. „Fortan werdet ihr immer genau im Bilde sein.“

      „Ausgezeichnet. Du hast mir einen guten Dienst erwiesen. Ich werde das nicht vergessen. Jetzt kehre zurück! Sollte ich dich erneut brauchen, werde ich dich rufen.“

      Damit drehte sich der andere um, eilte aus dem Raum, bestieg den parkenden Shuttle und kehrte in den Herrschaftspalast zurück. Niemand wird jemals erfahren, dass er weg gewesen war, auch nicht, wo er war. Tief in der Nacht hatte er den Palast verlassen und noch vor Tagesanbruch ist er wieder zurück.

      Yxyndor sah ihm nach, wie sein Shuttle im dunklen Nachthimmel verschwand. Er lächelte.

      Egal ob es sich bei den Kids um die Auserwählten handelte, oder auch nicht. Diesmal war er ihnen mehr als über. Diesmal hatten sie ihm nichts entgegen zu setzen. Das Glück, welches ihnen beim letzten Mal behilflich war, wird ihnen jetzt nichts mehr nützen. Ein weiteres Mal rieb er sich die Hände und sah dabei verträumt in den Himmel zu den Sternen

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