Irma. Michael Tycher

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Irma - Michael Tycher

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Was an Überwachungstechnik geschaffen worden ist und was jetzt reibungslos funktioniert, sichert die Zukunft der Staaten. Zudem ist es sehr bedeutsam, den Anschluss an die dynamische Weiterentwicklung des Terrorismus, besonders deren steigende technische Fähigkeiten, nicht zu verlieren.

      Tanner macht sich keine Sorgen über ihren Job, außerhalb des Glaspalastes weiß keiner von ihrer Arbeit. So soll es auch bleiben. Interessiert liest sie gerade eine interne Stellenausschreibung, als plötzlich auf dem Bildschirm ein Ergebnis, begleitet von einem Warnton, aufleuchtet.

      „Treffer, die Stimme von Caidens Anrufer liegt in irgendeiner Datenbank vor. ‚In Deutschland’, diese zwei Worte haben gematched.“

      Tanners nächster Schritt ist die Identitätsklärung, zu jeder gespeicherten Stimme gibt es einen Menschen im Hintergrund. Hier lag die Trefferquote bei annährend 99 Prozent. Alle geforderten Merkmale stimmen überein. Ermittlungstechnisch gilt dieses Ergebnis als Volltreffer und hat vor jedem US-Gericht bestand.

      Jagdfieber ist es, denkt Tanner, sie spürt wie ihr Adrenalinspiegel ansteigt. Es ist immer so, wenn sie auf eine Spur gestoßen ist. Wenn sie die Identität eines Entführers entschlüsseln oder den Kreis von Zielpersonen eingrenzen konnte, die Vorbereitungen für einen Anschlag im Nahen Osten planten. Die nun folgende Meldung auf dem Bildschirm trifft sie wie ein Schlag ins Gesicht:

      „Sie sind nicht autorisiert diesen Informationsstamm abzufragen. Wenden sie sich an ihren Vorgesetzten, dieser Abfrageversuch ist aus Sicherheitsgründen gespeichert worden!“

      Berlin

      „Es sieht bei ihnen hier in der Disposition noch immer alles aus wie früher. Auch sie, Frau Wunderlich, haben sich nicht verändert, immer noch diese Ausgeglichenheit und ihre Erfahrung, so als können sie jedes Problem lösen.“

      „Danke für ihr Kompliment Herr Maibach, aber so lange sind sie nun auch nicht aus der Hauptstadt weg. Konnten sie sich in Hamburg gut einleben?“

      Der Smalltalk mit Frau Wunderlich gehörte, als Lars häufiger für ’Very first class Limo’ arbeitete, regelmäßig dazu. Ein wenig kam er sich wie James Bond vor, der vor dem Einsatz belanglos mit ‚Moneypenny’ plauderte. Doch viel wichtiger als seine Träume vom globalen Agenten war die Tatsache, dass Frau Wunderlich über die Reihenfolge der anzurufenden Fahrer bei Neuaufträgen entschied. Auf dieser ominösen Liste stand Lars früher ganz weit oben. Damit es dabei blieb, musste die Beziehung zu Frau Wunderlich mit ein paar Komplimenten gepflegt werden. Dieses Rezept wendet er jetzt bei seinen Auftraggebern in Hamburg erfolgreich an.

      „Ja, Hamburg ist eine wunderschöne Stadt und dort wohnen viele Wohlhabende. Für uns Chauffeure gibt es fast immer Arbeit. Der Freizeitwert ist nicht schlechter als in Berlin.“

      „Sie sind ja wohl wegen der großen Liebe nach Hamburg gegangen und nicht wegen der Reeperbahn, soweit ich mich erinnern kann.“

      „Da ist was dran“, stimmt Lars zu und schaut etwas verlegen.

      Frau Wunderlich schiebt Lars einen Umschlag über den Schreibtisch.

      „Da ist alles drin, sie arbeiten als Stand-by-Fahrer für Professor Doktor Mitteldorff und sind ihr bei allen Dingen behilflich. Das hatte ich, glaube ich, schon am Telefon zu ihnen gesagt, oder nicht?“

      „Doch, das sagten sie, der Fahrgast deutete auf gewisse körperliche Handicaps hin?“

      „Ach sehen sie, das Alter holt uns alle ein. Ja, sie erhalten den erhöhten Spesensatz und wenn sie mir freundlicherweise ihr Bahnticket geben würden, dann könnten wir dies schon erstatten. Geld braucht man ja schließlich immer.“

      „Sehr liebenswürdig, aber ich kann das dann alles mit der Schlussabrechnung geltend machen. So behalte ich besser den Überblick.“

      Lars greift sich den Umschlag und spürt sofort einen dicken Autoschlüssel. Damit wäre die sofortige Mobilität sichergestellt.

      „Tanken, Waschen usw. geht alles über die beigefügte Karte, sie gilt auch im Ausland, die Kundin sagte, dass es eventuell nach Polen oder Tschechien gehen könnte. Sie fahren eine S-Klasse, sollte es Probleme wegen der körperlichen Behinderungen bei Frau Professor geben, melden sie sich. Der Wagen hier lässt sich anheben, also auf Senioreneinstiegshöhe. Das brauche ich wohl auch bald.“

      „Sagen sie nicht so etwas, sie sind doch fit, Frau Wunderlich.“

      „Wenn sie wüssten, Herr Maibach …“

      „Zum Glück passt sich die Technik dem Menschen an, das scheint bei körperlichen Behinderungen wohl ihr einziger Vorteil zu sein.“

      „Ja, ihr Humor Herr Maibach ist mir noch gut in Erinnerung, er ist so schön positiv. Sind sie in Berlin gut untergekommen?“

      „Ja, bei einem Kollegen, der lässt mich in seinem Büro schlafen, das passt schon.“

      „Prima, dann wünsche ich ihnen viel Spaß mit Frau Professor, alles Gute und hoffentlich nicht wieder so einen hässlichen Fall wie damals mit dem mordenden Pharma-Boss.“

      „Auch ihren Humor habe ich immer sehr geschätzt, Frau Wunderlich.“

      Frankfurt am Main

      Pierce hasst Unpünktlichkeit. Der Airbus stand ewig auf dem Rollfeld in Singapur. Aus Erfahrung weiß Pierce, dass bei zu langer Standzeit das Zeitfenster für den Start in Gefahr gerät. Schon einmal musste er in Chicago mit einer kleinen Boing wieder zurück zum Terminal. Erst sieben Stunden später konnte der Flug neu gestartet werden.

      Und jetzt steht vor ihm eine Schlange Menschen am Mietwagenschalter. Zeit hat Pierce genug, doch etwas behagt ihm nicht an diesen Job. Er möchte ihn zügig erledigt wissen. Pierce schaut sich ungeduldig in der mächtigen Halle um. Zwei Mitarbeiter vom Flughafenservice schieben mit aller Seelenruhe einen leeren Rollstuhl vor sich her.

      Berlin

      Boris hat Wort gehalten. Die Wohnung in der Ramlerstraße ist klein, zweckmäßig und sauber. Ein Schrankfach für Lars hat er freigeräumt und die Lebensmittelvorräte aufgefüllt. Boris gab Lars eine Kurzeinweisung, wo was zu finden ist und wo der Müll entsorgt werden muss. Strikte Mülltrennung verlangt der Hauseigentümer, Lars hat dieses lästige Kapitel in Hamburg lernen müssen. Britta war gnadenlos und hat ihm immer wieder erklärt, welcher Becher und welche Tüte wo gesammelt werden müssen. Die Tonnen auf dem Hof sahen aus der Entfernung aus wie Farbeimer. Jedes Stück Müll musste einer Farbe zugeordnet werden. Einige Nachbarn wachen darüber mehr als vermutlich über ihr Eigentum. Auch wenn Lars die Regeln inzwischen begriffen hat, so muss er immer lachen, wenn die Müllabholung farblich getrennte Container in den gleichen LKW kippt.

      Bei einem Kaffee erzählt Lars von seiner Arbeit in Hamburg und von seinem Berliner Job, Boris berichtet von seinen Aufträgen und, dass er gleich weg muss, wegen einer Flughafenabholung. Boris hat auf dem Hof einen Stellplatz angemietet, den teilen sich die beiden im Falle, dass sie die Dienstwagen über Nacht mitnehmen. Die neuen S-Klasse-Modelle hatte Lars schon in Hamburg kennen gelernt, ’Very first class Limo’ hat für den Auftrag Professor Mitteldorff einen ‚S 350 Blue Tec’ bereitgestellt. Ein nagelneues Fahrzeug mit allen Schikanen, Lars schätzt den Neuwert der Limousine auf über 100.000 Euro.

      Die

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