Liebe ist tödlich. Tessa Koch

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Liebe ist tödlich - Tessa Koch

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„Aber nur vielleicht“, setzt sie hinzu und er tut so, als fahre ein Stich durch sein Herz, indem er sich taumelnd an die Brust greift. Lela lacht und er fällt in ihr Lachen mit ein.

      Dann zieht er sie wieder eng an sich. „Vielleicht ist es etwas verfrüht“, beginnt er und seine Augen scheinen Bände zu sprechen, „aber du bist einfach eine wundervolle und wunderschöne Frau und ich …“ Er scheint nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich glaube wirklich, dass du die Eine bist, Lela.“

      Ihr Herz macht einen Satz, der sie auf Wolke Sieben zu katapultieren scheint. Statt ihm zu antworten, küsst sie ihn nur wieder. Sie weiß, dass ihre Lippen auf seinen mehr sagen als Worte jemals hätten ausdrücken können. Denn auch sie spürt, dass er, dass das, was da zwischen ihnen ist, etwas Besonderes ist. Etwas, was sie nicht verlieren möchte.

      In dieser Nacht schlafen sie das erste Mal miteinander.

      Kapitel 9

      Er macht sie glücklich.

      Eine schlichte Tatsache, die Lela selbst sehr schnell einsieht. Auch Stella beginnt, wenn vielleicht auch etwas widerwillig, dies einzusehen. Sogar Margret sieht es und jedes Mal, wenn sie Lela und Leon zusammen sieht und ihr dabei das glückliche Lächeln ihres einstigen Schützlings auffällt, spürt sie, wie auch sie lächeln muss. Es ist schön, diese junge Liebe zu sehen.

      Inzwischen sehen Leon und Lela sich jeden Tag. Sie braucht diese Nähe zu ihm einfach, ebenso wie er sie zu ihr braucht. Natürlich können sie nicht jeden Tag Stunde um Stunde miteinander verbringen, müssen sie nun einmal beide arbeiten. Doch wenn sich Zeit bietet, dann nutzen sie diese auch aus – zusammen.

      Lela kann sich nicht erinnern, jemals eine derartige Verbundenheit und Liebe für einen ihrer Ex-Partner empfunden zu haben. Doch ihr ist schnell klar geworden, dass diese Beziehung zu Leon, er selbst, besonders und einfach besser ist. Dieses Wissen lässt sie auch glauben, dass er der Partner für ihr restliches Leben sein wird. Vielleicht ist es auch etwas verfrüht mir dreiundzwanzig Jahren zu behaupten, den Menschen gefunden zu haben, mit dem man alt werden möchte, doch Lela ist sich dennoch sicher, ihn bereits gefunden zu haben. Denn Leon ist einfach perfekt. Sollen die anderen doch denken, was immer sie wollen. Denn solange sie glücklich ist, kann es ihr egal sein, was andere Leute über sie reden. Im Gegenteil, sie kann sogar stolz darauf sein – denn warum sollen andere sich über sie und ihr Glück das Maul zerreißen, wenn sie nicht so etwas wie Neid empfinden?

      Lela zumindest weiß, auf was die anderen Frauen eifersüchtig sein können.

      Auf einen liebevollen, humorvollen, kreativen Mann, der sie auf Händen trägt, alles für sie tut, sich keiner Mühen scheut, nur um sie lächeln zu sehen. Auf einen leidenschaftlichen, feurigen Liebhaber, der ebenso romantisch und sanft sein kann. Auf einen begnadeten Koch und Hobby-Fotografen, der es liebt, in der Natur zu sein und Zeit mit ihr zu verbringen, auch wenn sie nur schweigend nebeneinander sitzen. Auf ihren Traumprinzen. Sie hat so ein festgefahrenes, durch und durch positives Bild von ihm, dass sie sich niemals habe träumen lassen, dass es mit einem Mal kleine Flecken bekommen soll, dunkle Flecken, die das Gute an ihm verdunkeln und zum Bösen werden lassen. Denn er ist doch nun mal ihr Traumprinz.

      Als sie eines Abends zusammen (natürlich zusammen) einkaufen fahren, um Zutaten für ein leckeres Abendessen zu holen, etwas Sekt und ein paar Leckerlis für Buster, scheint alles noch vollkommen in Ordnung zu sein. Natürlich ist es das. Lela ist mit Leon zusammen, Leon mit Lela, und sie sind beide glücklich über die Nähe zum jeweils anderen. So, wie es immer ist.

      Leon trägt die Sekt- und Weinflaschen und die schwereren Sachen, wie etwa den Kartoffelsack, während Lela mit einer etwas leichteren Tüte hinter ihm hergeht. Sie ist nicht viel leichter – auch wenn sie Leon gegenüber behauptet hat, kein Problem mit dem Gewicht zu haben –, doch sie will sich nicht beschweren. Sie weiß, dass Leon, hätte er einen dritten Arm gehabt, ihr die Last sofort abgenommen hätte, doch sie weiß auch, dass das Gewicht sie nicht umbringen wird. Dennoch, sie fällt schnell hinter Leon zurück, der zielstrebig auf sein Auto zugeht, das etwas abseits von den anderen im Parkhaus steht, ohne weiter auf Lela zu achten. Vermutlich glaubt er, dass sie direkt hinter ihm ist. Sie hat das Gefühl, als würden ihre Arme langsam ausleiern, doch sie sagt noch immer kein Wort. Sie schafft das schon. Es sind ja immerhin keine zehn Meter mehr.

      Doch irgendwer möchte ihr einen Strich durch die Rechnung machen.

      Sie hat keine drei weiteren Schritte geschafft, als die Papiertüte plötzlich reißt. Lela erschreckt und tritt im nächsten Moment auf eine der Konserven. Die Dose rollt unter ihrem Fuß weg, lässt sie das Gleichgewicht verlieren und im nächsten Moment fällt sie hin, direkt in die Scherben eines zerbrochenen Gurkenglases. Die Scherben schneiden in ihre Handflächen und sie schreit auf.

      Bereits im nächsten Moment ist ein Mann bei ihr, die Hände fest auf ihre Schultern gelegt. Lela sieht zu ihm auf, sieht sein freundliches, hilfsbereites Lächeln und die dunklen Augen, in denen dennoch eine Spur Besorgnis zu lesen ist. Er muss direkt hinter ihr gegangen sein, um nun so schnell bei ihr sein zu können. Er will ihr aufhelfen und greift ihr unter die Arme. Doch binnen weniger Sekunden zieht er so abrupt seine Hände zurück, dass sie wieder direkt in die Scherben stürzt. Während sie selbst schreit, hört sie auch die Schreie des Mannes.

      Ihr Blick löst sich von ihren Blut überströmten Händen und sucht den Mann, der ihr soeben noch helfen wollte. Er liegt auf dem Boden, aus seiner Nase strömt Blut. Angstvoll sieht er zu der Gestalt auf, die über ihn gebeugt ist, und es dauert, bis Lela in dem Mann, der sich hoch aufgebaut und seine Muskeln angespannt hat, Leon erkennt. Er sieht böse aus, aggressiv, gefährlich wie ein wilder Grizzly, den man zu sehr gereizt hat. „Lass meine Freundin in Ruhe!“, faucht er den Mann an, der ihn entsetzt anstarrt.

      „Ich – ich habe sie doch gar nicht belästigt oder -“ Leon tritt ihm mitten ins Gesicht. Lela glaubt, das Splittern von Knochen zu hören, als sein Unterkiefer auf Leons Fuß trifft. Der Kopf des Mannes wird nach hinten geschleudert. Er schlägt mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf.

      „Lügner!“, schreit Leon und tritt den Mann wieder, dieses Mal in den Unterbauch.

      Er keucht auf und hält schützend seine Arme vor seinen Körper, doch er hat keine Chance gegen Leon, seine Kraft und seine unbändige Wut. Wieder tritt Leon zu, trifft dieses Mal den Brustkorb des Mannes. Dann beugt er sich zu ihm hinab, packt ihn an der Jacke, und zerrt ihn auf die Beine. Der Mann hängt halb bewusstlos da, sein Unterkiefer hängt grotesk herab. Seine Augen sind weit aufgerissen und blicken Leon angstvoll und verständnislos zugleich an. Seine Hände hat er in die Seite gestützt, dort, wo Leons Fuß ihn zuletzt getroffen hat.

      Leon nähert sein Gesicht dem des Mannes. „Ich habe gesehen, wie du sie angefasst hast!“

      Noch ehe der Mann etwas erwidern kann, stößt Leon ihn fest von sich. Er stürzt, knallt wieder mit dem Hinterkopf hart auf dem Boden auf. Lela sieht, wie seine Augen sich in die Höhlen drehen und wie sein Kopf benommen von der einen Seite auf die andere fällt. Das Blut strömt sein Gesicht hinab, bildet langsam eine Lache neben seinem Kopf und durchtränkt seine Klamotten. Er sieht halbtot aus. Doch Leon sieht es nicht. Er scheint nur noch Rot zu sehen, wie ein wütender Stier.

      Als Lela realisiert, dass er wieder auf den Mann losgehen, ihn noch mehr zurichten, ihm noch mehr Schmerz beibringen will, erwacht sie endlich aus der Starre, in die sie gefallen ist. Trotz der Schmerzen, die durch ihre Hände fahren, stemmt sie sich hoch und beeilt sich, wieder auf die Beine zu kommen. Sie muss ihn aufhalten. Denn wenn sie es nicht kann, dann kann es niemand. „Leon!“, ruft sie. Er scheint sie nicht zu hören. „Leon, nicht!“ Sie packt ihn am Oberarm und Schmerz

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