Liebe ist tödlich. Tessa Koch

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Liebe ist tödlich - Tessa Koch

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eigentlich …“ Er lächelt verlegen. „Ich schätze, dass ich Ihnen nur kurz Hallo sagen wollte.“ Sein Blick sucht den ihren. „Hallo.“

      Sie muss ein Seufzen unterdrücken. Natürlich, er ist nett. Und er ist sehr attraktiv. Doch ist das einfach nicht der richtige Moment für solche Lappalien. Hinter seinem Rücken kann sie die Totengräber sehen, die Helen begraben. „Es freut mich, Sie wiederzusehen, ähm ...“ Sie hält inne und überlegt, ob er ihr seinen Namen überhaupt schon gesagt hat.

      „Oh, verzeihen Sie!“ Er schlägt sich mit der flachen Hand vor die Stirn, als wolle er sich für seine eigene Unhöflichkeit bestrafen. „Mein Name ist Leon. Leon Berger.“ Er reicht ihr die Hand und sie ergreift sie recht widerwillig.

      „Okay, es freut mich wirklich Sie wiederzusehen, Leon, doch nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich Ihnen sage, dass das einfach gerade ein ganz, ganz unpassender Moment für Smalltalk ist.“ Sie deutet auf die Totengräber hinter ihm. „Außerdem wartet meine beste Freundin auf mich.“

      „Oh, ja, das verstehe ich natürlich!“ Sie glaubt zu sehen, wie er rot anläuft. „Tut mir leid, es war wirklich dumm von mir, ich habe mich nur so gefreut Sie hier wiederzusehen, das ist alles, wirklich …“

      Lela muss ein Lächeln unterdrücken. Dieser Leon ist wirklich süß. „Das macht doch nichts, wirklich. Nur ein anderer Zeitpunkt wäre vielleicht besser gewesen.“

      „Ja, ja, da haben Sie Recht …“ Er versucht sich an einem Lächeln. „Es tut mir wirklich leid. Vielleicht ein andermal.“ Er räuspert sich leise. „Sie sollten Ihre Freundin nicht warten lassen. Gehen Sie nur, ich wollte noch zu – zu ihr.“ Er nickt in die grobe Richtung von Helens Grab und zeigt ihr dann die schlichte weiße Lilie, die er in der Hand hält. Es ist die gleiche Blume, die auch Lela und Stella auf ihr Grab gelegt haben.

      „Gut.“ Lela schenkt ihm ein Lächeln. „Es war wirklich nett Sie wiederzusehen, Leon. Vielleicht sieht man sich ja noch einmal. Ich wünsche Ihnen noch einen, naja, vielleicht nicht schönen, aber den Umständen entsprechend angenehmen Tag.“

      „Danke. Ich Ihnen auch.“

      Sie reichen sich erneut die Hand. Dann geht Lela mit einem letzten Lächeln an ihm vorbei auf das Tor zu, die Hände tief in die Taschen ihres Mantels vergraben. Obwohl es bereits März ist, sind die Tage noch immer recht frisch wie ihr wieder einmal auffällt. Vielleicht liegt ihr Frösteln aber auch nur an der inneren Kälte, die Helens Tod in ihr geschaffen hat. Sie verlässt den Friedhof.

      Leon sieht ihr hinterher.

      Kapitel 6

      Lela ist gerade dabei neue Preisschilder für die Chrysanthemen zu schreiben, als das hohe Bimmeln ihr verrät, dass ein neuer Kunde den Laden betreten hat. Sie sieht von den kleinen Schildern auf, die Kappe für den Stift noch immer zwischen den Zähnen, als sie Leon auf sich zukommen sieht. Muss er nicht eigentlich auch mal arbeiten?, ist der erste Gedanke, der ihr bei seinem Anblick durch den Kopf schießt. Es ist kurz vor sechs Uhr abends, Margret ist bereits dabei die Pflanzen und Blumenkränze, die sie immer vor dem Laden ausstellen, herein zu räumen. Sie wollen den Laden bald schließen.

      Leon lächelt sie an, es ist wieder dasselbe unsichere Lächeln, das er ihr bereits auf dem Friedhof vor wenigen Tagen geschenkt hat, so als sei er sich nicht sicher, ob das, was er gerade tut, wirklich so klug sei. „Hallo Lela.“

      Obwohl er ihr sympathisch ist, gefällt es Lela nicht, dass er sie mit ihrem Vornamen anspricht. Es erscheint ihr viel zu vertraut, fast so als seien sie alte Freunde. Doch das sind sie nicht. Sie kennen sich seit nicht einmal einer Woche. „Hallo“, entgegnet sie nur, während sie die Kappe wieder auf den Stift steckt. „Was kann ich für Sie tun?“

      Er sieht sich kurz in dem Laden um, dann wendet er sich wieder an sie. „Nichts weiter. Ich wollte nur sehen, wie es Ihnen geht.“ Er schlendert mit auf dem Rücken verschränkten Armen auf sie zu, sein Lächeln scheint sich von Schritt zu Schritt mehr zu festigen.

      Lela weiß nicht, was sie von ihm halten soll. „Es geht mir gut, danke. Aber wir wollen den Laden gleich schließen, also wenn Sie nichts kaufen möchten, muss ich Sie leider bitten, gleich wieder zu gehen. Ich habe momentan nämlich noch ein bisschen zu tun.“ Sie deutet auf die Preisschilder und dann auf den Wischmob, der bereits auf sie wartend an der Wand lehnt.

      Leon wirkt beinahe enttäuscht. „Oh, das tut mir leid, ich will Sie ja nicht nerven oder belästigen, aber …“ Er weicht ihrem Blick aus und seine Worte verlieren sich in der darauf folgenden Stille.

      Sofort spürt Lela kleine Gewissensbisse. „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist nicht so als ob ich Sie immer abwimmeln wollte, aber Sie haben ein schlechtes Timing, verstehen Sie? Es liegt nicht an Ihnen persönlich.“

      Er kaut auf der Unterlippe herum, so als wiege er ihre Worte ab. Dann hellt sich seine Miene wieder etwas auf. „Sie meinen also, dass Sie an sich nichts dagegen haben, wenn ich da bin, richtig?“ Lela nickt. Sein Lächeln wird etwas breiter. „Und ich habe nur ein schlechtes Timing?“ Wieder ein Nicken. „Wie wäre es dann“, fährt er fort, „wenn ich Sie einfach zum Essen einlade? Diesen Samstag?“ Sein Lächeln ist unglaublich charmant und der Blick aus seinen blauen Augen sanft und fesselnd.

      Lela spürt, wie sie sowohl unter dem Lächeln als auch unter dem Blick einknickt. Er ist ja eigentlich ganz nett. „Diesen Samstag?“ Sie legt den Stift beiseite um kommt um die Theke herum, um den Wischmob zu nehmen. Sie will Zeit schinden, obwohl sie bereits weiß, was sie ihm antworten wird. „Gerne.“

      Sein Lächeln wird noch breiter und sie glaubt zu sehen wie erleichtert er ist. „Sehr schön! Darf ich Sie dann von Ihrem Zuhause abholen? Gegen acht?“ Er zieht eine seiner Brauen hoch und ein Blitzen erhellt seine Augen.

      Kurz fragt Lela sich, wieso er auf sie so eine … anziehende Wirkung hat. „Es wäre mir lieber, wenn wir uns hier treffen könnten. Vor dem Laden. Aber gegen acht passt mir gut.“ Sie erwidert sein Lächeln, obwohl sie weiß, ihm gerade eine kleine Abfuhr erteilt zu haben. Sie mag es nicht, wenn jeder Hans und Franz weiß, wo sie wohnt. Mit solchen Angaben ist sie lieber vorsichtig. Vor allem seit dem Tod von Helen.

      Doch Leon fängt sich schnell wieder. „Gerne doch. Dann sehen wir uns am Samstag, ja? Und bitte kommen Sie, ansonsten bin ich am Boden zerstört, wenn Sie mich hier wie einen Idioten stehen lassen, okay?“

      Sie muss ungewollt lachen. „Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde da sein.“

      „Gut.“ Er schenkt ihr ein letztes Lächeln. „Dann bis Samstag, Lela.“

      „Bis dann, Leon.“

      Sein Lächeln wird etwas breiter, als ihm bewusst wird, dass sie seinen Namen nicht vergessen hat. Dann tippt er sich kurz an die Stirn, so als wolle er einen imaginären Hut als Abschiedsgruß für sie ziehen, und verlässt den Laden. Lela sieht wie er etwas zu Margret sagt und sie mit einem Lächeln von den Blumenkästen aufsieht und etwas erwidert. Lela weiß nicht was es ist, doch dieser Mann hat etwas unglaublich Attraktives und Anziehendes an sich. Es liegt nicht einmal an seinem Aussehen (auch wenn er alles andere als schlecht aussieht), sondern eher an seinem charmanten und irgendwie doch so jungenhaften Auftreten. Er hat einfach etwas an sich.

      Und sie spürt jetzt schon die Vorfreude auf Samstag.

      Kapitel

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