Liebe ist tödlich. Tessa Koch

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Liebe ist tödlich - Tessa Koch

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im Rückspiegel die Lippen nachzieht. Natürlich hat ihre beste Freundin sich sofort dazu bereit erklärt sie zu fahren und – falls Leon sie nicht rumbringen sollte – wieder abzuholen. Lela weiß, dass Stella insgeheim hofft, noch einmal einen Blick auf ihn erhaschen zu können, jetzt wo er Lela zum Essen eingeladen und sie so viel von ihm geschwärmt hat.

      Als sie in einer Nebenstraße hält (Lela möchte, nur falls er schon da ist, nicht genau vor seiner Nase aus dem Auto steigen), grinst Stella sie breit an. „Du musst mir nachher alles erzählen, hast du gehört? Und falls es scheiße laufen sollte, dann schick mir einfach ´ne SMS und dann rufe ich dich an, um dir zu berichten, dass Sir Wingston gerade im Sterben liegt oder so.“

      Lela muss ungewollt lachen. „Halt das arme Kaninchen da raus!“

      Auch Stella lacht. „Ich möchte nur, dass du für den Notfall Bescheid weißt.“

      „Keine Sorge, das wird schon irgendwie.“ Sie zwinkert Stella zu. „Und danke fürs Fahren, Elli. Mach dir ´nen schönen Abend und wehe du gehst gleich beim ersten Klingeln ran, falls ich dich anrufe. Du sollst dich entspannen und nicht auf der Lauer liegen und auf ein Zeichen von mir warten, okay?“

      „Ich kann dir versprechen zu versuchen es zu versuchen, okay?“, grinst Stella.

      Lela seufzt. „Das muss mir wohl reichen. Dann sehen wir uns nachher.“

      „Viel Spaß!“, ruft Stella ihr hinterher, ehe sie die Tür zuschlagen kann.

      Lela winkt ihr ein letztes Mal, dann dreht sie sich um und geht zügigen Schrittes die Straße entlang. Es ist schon fast ganz dunkel und wieder fällt Lela auf wie kalt es noch immer ist. Sie zieht den Mantel fest um ihren Körper und achtet darauf, wo sie hin tritt. Sie möchte sich weder einen Absatz abbrechen noch mit Hundescheiße unter dem Schuh ihr erstes Date antreten.

      Als sie aus der Nebenstraße tritt, sieht sie sofort, dass Leon bereits da ist. Er steht vor dem dunklen Blumenladen, etwas Längliches in den Händen, und sieht sich nervös nach links und rechts um, so als erwarte er beinahe, dass Lela jeden Moment hinter einem der umliegenden Bäume hervor gesprungen kommt. Sie muss unweigerlich grinsen, als sie ihn so sieht. Wann und wie nur hat sie es geschafft diesem gut aussehenden, jungen Kerl dermaßen den Kopf zu verdrehen?

      Natürlich weiß Lela, dass sie nicht hässlich ist. Das stützt sie nicht nur auf die Aussagen ihrer Eltern und ihrer Ex-Freunde, die (mehr oder weniger) eh subjektiv gewesen sein mögen, sondern auf die schlichte Tatsache, dass sie im Blumenladen des Öfteren von Männern angesprochen wird, die sie fragen, ob sie sich nicht mit ihnen treffen möchte. Einmal hat sie auf der Straße sogar ein Typ angesprochen, der meinte, Modelagent zu sein und sie gerade entdeckt zu haben. Doch sie hat ihn nicht ernst genommen.

      Außerdem muss Lela zugeben, dass sie sich selbst auch hübsch findet. Sie ist nicht eingebildet, keineswegs. Nie hätte wohl jemand behauptet, dass sie narzisstische Züge an sich hat. Sie weiß einfach, dass es keinen Sinn hat sich selbst etwas vorzulügen. Sie findet sich hübsch, auch wenn sie das eine oder andere gerne an sich verbessern würden. Zum Beispiel wäre sie gerne etwas kleiner. Mit ihren 1,76 Meter kann sie so gut wie nie hohe Schuhe tragen. Und sie hätte auch viel lieber braune Haare, anstatt ihrer blonden Zotteln. Dafür mag sie jedoch ihre braunen Augen, die einen interessanten Kontrast zu ihren sehr hellen Haaren bilden. Und sie mag ihren Körper, obwohl sie an ein, zwei Stellen auch ab und an etwas zu meckern findet.

      Dennoch scheint es ihr nach wie vor ein Rätsel wie sie Leon in nur wenigen Tagen so in ihren Bann geschlagen haben soll, dass er unbedingt mit ihr ausgehen möchte. Vielleicht überreagiert sie auch einfach nur und er spielt mit ihr. Er will sie glauben lassen, dass sie ihn mit einem kleinen Lächeln vollkommen aus den Schuhen gehauen hat, nur damit er sie umso besser um seinen kleinen Finger wickeln und sie letztendlich flach legen kann.

      Als Lela keine zehn Meter mehr von Leon trennen, schüttelt sie leicht ihren Kopf, um diese Gedanken abzuschütteln. Es ist vollkommen lächerlich sich jetzt über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen, wo sie nicht einmal mehrere Minuten, Stunden, am Stück mit ihm verbracht hat. Sie schiebt all ihre Gedanken beiseite. Leon hört das Geräusch ihrer Absätze auf dem Boden und dreht sich in ihre Richtung um. Als er sieht, dass es tatsächlich Lela ist, breitet sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht aus. Sie muss ebenfalls lächeln, während sie sich ihm nähert.

      „Hallo!“ Leon kommt ihr entgegen, das Wort stößt er leicht atemlos hervor.

      „Hey.“ Lächelnd bleibt Lela vor ihm stehen und nimmt zum ersten Mal bewusst war, dass Leon fast einen ganzen Kopf größer ist als sie. Es erleichtert sie. Es hätte bestimmt unglaublich dämlich ausgesehen, wenn sie neben Leon her gegangen wäre und ihn um ein paar Zentimeter überragt hätte.

      Für ein paar Sekunden sieht er sie einfach nur an. „Äh, die hier sind für Sie.“ Er hält ihr das Längliche Paket hin. „Ich dachte, dass Blumen vielleicht etwas … naja, nicht gerade unpassend aber vielleicht etwas einfallslos wären, wo Sie doch tagein, tagaus mit Blumen arbeiten. Deswegen habe ich Ihnen das hier mitgebracht.“ Er deutet auf das Päckchen.

      Als Lela es sich genauer besieht, muss sie anfangen zu lachen. „Mikado-Stäbchen!“, lacht sie, „die habe ich als Kind geliebt!“ Auch Leon muss nun lachen, anscheinend erleichtert, dass sein doch etwas extravaganteres Geschenk bei ihr gut ankommt. „Und Sie können mich ruhig duzen, Leon“, fügt sie dann hinzu. „Immerhin haben Sie vor, den Abend mit mir zu verbringen. Außerdem komme ich mir dabei immer so alt vor.“ Sie lacht wieder. Mit einem Mal fühlt sie sich unglaublich losgelöst.

      „Aber nur, wenn Sie mich auch duzen.“ Er zwinkert ihr zu.

      Sie grinst ihn an. „Gerne doch. Also, wohin entführst du mich?“

      Er lacht kurz auf. Es klingt schrill und etwas zu heiter. Doch in diesem Moment fällt es Lela nicht einmal auf. „Erst mal nirgendwohin. Lass dich überraschen.“ Er bietet ihr den Arm an und sie hakt sich mit einem vorherigen Knicks unter. Sie müssen beide lachen, als er sie zu seinem Auto, einem Seat Ibiza, führt. Er entriegelt den Wagen und hält ihr dann die Tür auf.

      Lela kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus. „Unfassbar sage ich dir! Ich habe sowas zuvor noch nie gesehen! Er hat sich so viel Mühe gemacht, es ist … unfassbar, wirklich!“ Sie drückt das Kissen etwas fester an ihre Brust.

      Auch Stella grinst. „Wow, ich stelle es mir absolut himmlisch vor!“

      „Glaub mir, dass war es auch!“

      Obwohl Stella sie weiterhin angrinst, sieht Lela dennoch den blassen Neid in ihren Augen. Sie freut sich über ihn. Denn sie hat wirklich allen Grund neidisch auf sie zu sein. Leon hat sich an dem Abend nämlich wirklich jedes kleinste Detail genau überlegt, um ihr einen schönen Abend zu bereiten. Lela ist davon ausgegangen, dass sie irgendwo zusammen etwas Essen gehen, so wie man es eigentlich immer beim ersten Date macht. Über das Alter, in dem man immer ins Kino gegangen ist, um dann heimlich in der letzten Reihe zu knutschen, sobald es dunkel wurde, ist sie schon etwas hinweg. Seitdem ist es immer das Essengehen gewesen.

      Nein, Leon hat sich für sie etwas Besonderes ausgedacht – und zwar hat er ihr Karten für das Schwarzlichttheater in Hamburg geschenkt. Es war atemberaubend, wie man mit bloßen Lichtern dermaßen schöne Dinge zaubern konnte. Lela hat sich an den Bildern gar nicht satt sehen können. Danach hat er sie zu einem großen Haus direkt an der Elbe geführt, das seinem älteren Bruder gehört, der momentan jedoch auf Geschäftsreise ist, wenn sie es richtig verstanden hat. Dort war alles für ein romantisches Essen vorbereitet. Es hat sehr gut geschmeckt und Lela ist von der Mühe, die er sich nur für sie

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