Liebe ist tödlich. Tessa Koch

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Liebe ist tödlich - Tessa Koch

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sie hat auf jeden Fall einen Eindruck davon bekommen wie gut er küssen kann. Schon jetzt liebt sie es ihn zu küssen. Er hat so weiche und warme Lippen, mit denen er ganz zart und behutsam und im nächsten Moment wieder stürmisch und leidenschaftlich sein kann. Er kann einen so küssen, dass einem die Knie weich werden.

      „Und wann seht ihr euch wieder?“ Stella sieht sie erwartungsvoll an.

      Lela muss grinsen. „Hoffentlich bald.“

      Sie lacht. „Ist da etwa wer verliebt?“

      Nun muss Lela ebenfalls lachen. „Ach, komm schon Elli, mach dir nichts vor! Aber wenn er bei jedem Date so einfallsreich ist, und wenn er mit seinem restlichen Körper ebenso leidenschaftlich sein kann wie er küsst …“ Stellas Augen blitzen schelmisch. „… dann denke ich, dass ich mich durchaus in ihn verlieben könnte.“ Stellas Grinsen wird etwas breiter. Auch Lela grinst – sie fühlt sich wie ein Honigkuchenpferd. Sie ist sich zu einhundert Prozent sicher, sich in ihn verlieben zu können.

      Sie hat ihren Verstand schon jetzt halb verloren.

      Kapitel 8

      Nie zuvor hat Lela einen Jungen kennengelernt, der sich um sie so sehr bemüht hat. Seit sie angefangen hat regelmäßig mit Leon auszugehen, glaubt sie erst zu wissen, was Romantik wirklich ist. Es scheint ihr so als sei Leon Casanova persönlich – er weiß, wie er sie für sich gewinnen und beeindrucken kann.

      Jedes einzelne Date scheint von ihm genau durchgeplant zu sein. An dem einen Tag gehen sie zusammen zum Paintball und bereits am nächsten Wochenende lädt er sie in den Zoo ein, nur um dann abends wieder romantisch für sie zu kochen, ihr nachts die Sterne über der Elbe zu zeigen und sie dann das Wochenende darauf zum Wasserskifahren einzuladen. Er denkt sich jedes Mal etwas Neues aus und immer wenn Lela glaubt, dass es nicht mehr besser oder schöner oder lustiger geht, beweist er ihr das Gegenteil. Nein, sie kann sich wirklich nicht erinnern, jemals zuvor einen Mann gekannt zu haben, der vergleichbare Mühen auf sich genommen hat, nur um sie zum Staunen und Lachen zu bringen. Leon ist wirklich unvergleichbar.

      Und es ist nicht nur das. Er ruft sie jeden Abend an, weil er sagt, dass er ihre Stimme so gerne hört. Er schreibt ihr SMS, er schickt Blumen zu ihrer Wohnung und manchmal kommt er sie auf der Arbeit besuchen. Er sagt ihr, wie schön sie ist und was für einen wundervollen Charakter sie hat. Wie sehr ihr Lächeln ihn jedes Mal aufs Neue verzaubert. Er gibt ihr einfach das Gefühl eine Prinzessin zu sein.

      Und es scheint nicht einfach nur eine Phase zu sein, so wie Stella es genannt hat, als sie mit Lela über Leons Kreativität gesprochen hat. (Inzwischen ist Lela sich sicher, dass Stella einfach nur eifersüchtig ist. Sie kann es ihr nicht verübeln, immerhin hat sie selbst noch nie einen Mann gekannt, der eine ähnlich romantisch-kreative Ader an sich hat, doch sie findet auch, dass Stella es nicht übertreiben soll. Wenn sie an Lelas Stelle gewesen wäre, hätte sie sich bestimmt für sie gefreut, anstatt ihr alles zu vermiesen). Nein, Leon scheint es tatsächlich ernst zu meinen. Mit dem, was er tut. Was er sagt. Einfach mit ihr.

      Und immer wenn sie Leon dann wiedersieht, er sie anruft oder ihr eine kleine Nachricht schreibt, will sie ihr Glück kaum fassen, dass er mit ihr zusammen sein möchte und sich so sehr für sie interessiert und um sie sorgt. Sie ist einfach … ja, glücklich mit ihm.

      An ihrem achten Date nimmt er sie das erste Mal mit zu sich nach Hause. Zuvor haben sie die Zeit, wenn sie nicht unterwegs gewesen sind, immer in dem Haus von seinem Bruder verbracht. (Leon hat ihr erklärt, dass sein Bruder als Dolmetscher fast nie zu Hause ist, er das Haus damals jedoch gekauft hat und es auch behalten möchte. Deswegen kümmert er sich immer um die Pflanzen und die Post, wenn sein Bruder wieder einmal unterwegs ist).

      Seine Wohnung gefällt ihr. Obwohl sie natürlich im Vergleich zu dem Haus seines Bruders recht klein erscheint, hat sie ihr ganz eigenes besonderes Flair. Er scheint viel Wert auf Dekorationen zu legen, denn in jedem einzelnen Zimmer, sogar auf dem Flur, sieht Lela Bilder, Blumen, Kerzen und kleine Figuren aus Glas und Porzellan. Das Wohnzimmer ist das größte und gemütlichste Zimmer, mit einem kleinen Körbchen für seinen Hund Buster, dem folgt sein Schlafzimmer. Seine Küche bietet genug Platz, um herumwirbeln und etwas auf dem Herd zaubern zu können, und sein Badezimmer ist sauber und ordentlich. Am meisten jedoch fasziniert Lela die Dunkelkammer, die Leon besitzt.

      „Eigentlich ist es ein Gästezimmer“, erklärt er ihr, während sie sich in dem rot erleuchteten Raum umsieht. „Aber ich habe einfach das Fenster abgeklebt und die Becken aufgestellt, in denen man die Fotos dann entwickelt.“

      „Ich wusste gar nicht, dass du ein Fotograf bist“, erwidert sie beeindruckt.

      Er lacht. „Eher Hobby-Fotograf, würde ich sagen. Um es wirklich beruflich zu machen, bin ich nicht gut genug.“ Er lacht erneut. „Außerdem macht mir meine Arbeit dafür einfach viel zu viel Spaß.“ Er arbeitet als Immobilienmakler. Vermutlich der entscheidende Grund, weswegen er sie zu solch extravaganten und garantiert teuren Ausflüge einlädt. Lela selbst hätte sich das nicht leisten können – zumindest nicht jedes Wochenende. „Aber so nebenbei …“ Er streicht über die dunkle Folie, die das Fenster verdunkelt. „… macht das echt Spaß.“

      „Du musst mir irgendwann mal ein paar deiner Fotos zeigen.“ Lela lächelt ihn an.

      Er erwidert es. „Ja. Irgendwann.“

      Leon hält ihr die Tür auf und sie versteht den Wink mit dem Zaunpfahl sofort. Sie treten wieder hinaus in den Flur und sie sieht zu, wie er die Tür hinter ihr zu macht und dann verschließt. Kurz wundert sie sich, warum er das tut, doch ehe sie ihn danach fragen kann, hat er sich mit einem Lächeln schon wieder an sie gewandt. „Wollen wir etwas essen? Wir könnten uns was vom Chinesen bestellen. Oder ich koche uns schnell eine Kleinigkeit, du musst mir nur sagen, auf was du Appetit hast.“ Er legt seine Hände auf ihre Hüften und sieht sie mit einem schiefen Lächeln an. Lelas Blick huscht zurück zu der abgeschlossenen Tür. „Ach, mach dir deswegen keine Gedanken“, lacht Leon und zwingt sie sanft, ihn wieder anzusehen. „Ich will nichts vor dir verstecken oder so, aber die Chemikalien sind nicht ganz ungefährlich. Und falls Buster irgendwie die Tür aufmacht oder so …“ Er zuckt mit den Schultern. „Ich bin lieber etwas übervorsichtig, als dass am Ende tatsächlich irgendwas passiert, verstehst du?“ Er sieht sie fragend an.

      Lela muss lächeln. „Natürlich.“

      Für ein paar Sekunden sehen sie sich schweigend in die Augen. Dann beugt er sich zu ihr hinab und küsst sie. Dieses Mal ist es ein sanfter, beinahe zaghafter Kuss, doch er lässt ihre Beine nicht weniger zittrig werden. Ihr Herz schlägt mehrere Takte schneller, als er seine Lippen schließlich von ihren nimmt und sie anlächelt. „Also, etwas essen?“, fragt er und seine blauen Augen vertiefen sich in ihre. Lela fällt auf, dass seine Augen nicht einfach blau sind. Sie sind eher Türkis – sie kann sich nicht erinnern, jemals zuvor so klare und blaue Augen gesehen zu haben. Sie sind wunderschön.

      „Ja“, haucht sie, von seiner ganzen Art tatsächlich etwas benommen, „und danach eine kleine Runde mit Buster?“ Ebenso wie Leon hat sie seinen zwei Jahre alten Hund Buster, einen hellen Pyrenäenschäferhund, sofort in ihr Herz geschlossen.

      Leon muss lachen. „Wen magst du eigentlich lieber, den Hund oder mich?“

      Auch Lela lacht. „Da bin ich mir noch nicht so ganz sicher.“

      Er zieht sie fest in seine Arme und küsst sie wieder, dieses Mal mit einer drängenden Leidenschaft, die sie fast den Verstand verlieren lässt. Wie macht er das nur? Als er seine Lippen wieder von ihren löst, grinst er leicht selbstgefällig.

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