Pferdesoldaten 2 - Im Krieg gegen Mexiko. Michael Schenk

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Pferdesoldaten 2 - Im Krieg gegen Mexiko - Michael Schenk Pferdesoldaten

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style="font-size:15px;">      „Selbstverständlich, Sir.“ Dunhill nickte dem jungen Brenton zu. „Das ging nicht gegen Sie, Maximilian.“

      Der Lieutenant schürzte kurz die Lippen, lächelte dann aber. Selbst wenn er den Vorschlag des Captains als Kritik an seinen Fähigkeiten verstand, so wollte er es sich doch nicht mit dem erfahrenen Offizier verderben. Wenn er eines Tages selber Captain werden wollte, so konnte er jeden Fürsprecher brauchen. „Nichts dafür, Sir. Ich könnte durchaus einen zusätzlichen…“

      „Jeder Offizier verbleibt bei seiner Kompanie“, entschied Holmes mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Und jetzt begeben Sie sich zu Ihren Abteilungen, Gentlemen. Es wird Zeit für den Aufbruch.“

      Kurz darauf ertönte das Aufbruchs-Signal. Die Kolonne formierte sich und die A-Kompanie übernahm die Spitze, gefolgt von F. Die Durchquerung des Rio Grande nahm mehr Zeit in Anspruch, als sich die Männer erhofft hatten. Drei der schweren Frachtwagen blieben stecken und mussten sogar teilweise entladen werden, bevor sie, begleitet von Flüchen und Muskelkraft, von den Gespannen ans andere Ufer gezogen werden konnten.

      Brenton und Forsythe ließen ihre Kompanien nicht abwarten, sondern trabten gemächlich nach Mexiko hinein. Als Matt Dunhill den Major darauf hinwies, zeigte der sich belustigt. „Was wollen Sie eigentlich, Mister Dunhill? Statt zweier einsamer Scouts erkunden nun sogar zwei volle Kompanien unseren Weg.“

      Matts Meinung über den Major sank auf den absoluten Tiefpunkt. Mit mühsam unterdrücktem Zorn setzte er sich wieder an die Spitze der eigenen Kompanie.

      First-Lieutenant Clyborn sah ihn mitfühlend an. „Ich glaube, der Major macht sich einfach Sorgen, dass wir unsere Truppen zu spät erreichen“, versuchte er zu vermitteln.

      „Verdammt, James,…“, begann Dunhill, unterließ es dann aber doch, den Major zu kritisieren. Er hatte dies nun schon einige Male, mehr oder weniger offen, getan und ein solches Verhalten widersprach eigentlich seiner Überzeugung. Eine Truppe musste Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Kommandeurs haben. Besaß sie das nicht, und man geriet in eine gefährliche Situation, so konnte das fatale Folgen haben.

      Clyborn räusperte sich. “Immerhin haben wir jetzt eine starke Vorhut, Sir.“

      „Die uns viel zu weit voraus ist“, ließ sich Matt nun doch zu einer grimmigen Bemerkung hinreißen.

      Die dreißig Planwagen und die sechs Artilleriegespanne befanden sich nun alle auf dem festen Boden Mexikos. Dunhills Kompanie war schon oft in der Begleitung von Wagen aufgebrochen, wenn eine sehr lange Patrouille durchgeführt oder ein Fort mit Nachschub versorgt werden musste. Oft waren es zivile Fahrzeuge gewesen, welche die Armee vorübergehend anmietete. In dieser Kolonne befanden sich ausschließlich Fahrzeuge aus regulärem Armeebestand. Die Wagenkästen waren Blau gestrichen, die Räder Rot und die Aufbauten wurden von weißen Planen überspannt. Einige der Planen waren mit dem Schriftzug U.S. versehen. Lafetten und Protze der Geschütze waren in einem hellen graublau gestrichen. Die massigen Messingrohre glänzten, scheinbar immun gegen Staub und Schmutz, in der Sonne. Die Kolonne wurde von den typischen Geräuschen einer marschierenden Truppe begleitet. Man hörte das Pochen der Hufe und das Schnauben der Pferde, das Rumpeln der Räder, dazwischen gelegentlich das Knallen von Peitschen und die anfeuernden Rufe oder Flüche der Gespannführer und Fahrer. Immer wieder unterhielten sich Reiter miteinander, waren die Befehle der Unteroffiziere zu vernehmen, die darauf achteten, dass die Männer die Formation einhielten.

      Die Landschaft begann sich langsam zu verändern. Der Boden war mit niedrigem Gras bewachsen, das an die große amerikanische Prairie, die Plains, erinnerte. Bäume waren nicht so häufig anzutreffen, wie Kakteen. Von den großen Feigenkakteen schien es regelrechte Wälder zu geben. Aus der flachen Ebene ragten immer wieder kleinere oder größere Hügel auf. Je näher man dem Gebirgszug der Kordilleren kam, desto steiniger und felsiger würde der Boden sein. Auf eine Weise, die ein Vorankommen mit den Wagen nahezu unmöglich machen musste. Doch so weit würde die Kolonne nicht vorstoßen. Den größten Teil ihres Weges würde sie dem Rio Conchos folgen und dabei eine jener Straßen nutzen, die vielleicht schon zu Zeiten der spanischen Conquistadore existiert hatte.

      Am frühen Nachmittag erreichten sie das kleine Dorf Presidio del Norte.

      Von hier aus war vor vielen Jahren der mexikanische Bandit El Perdido nach Texas eingefallen, bis es Matt Dunhill und der B-Kompanie gelungen war, die starke Horde zu vernichten. Dies war die erste mexikanische Siedlung, welche die Männer der Kolonne zu Gesicht bekamen. Jeder mochte seine eigenen Gedanken haben, als sie langsam in den Ort einritten.

      Es gab eine Reihe kleiner weiß gekalkter Häuser, die in ihrer bescheidenen Größe an Hütten erinnerten. Drei größere Gebäude waren von niedrigen Mauern umgeben und gehörten wahrscheinlich wohlhabenderen Bürgern.

      Holmes ließ die Kolonne nur kurz halten, um Mensch und Tier eine kleine Rast zu gönnen und ihnen die Gelegenheit zu geben, ihren Durst zu stillen. Eine Corporalschaft durchsuchte die Häuser, doch sie fand den ersten Eindruck betätigt – Das Dorf war verlassen. Die Bewohner waren vor dem Krieg geflohen und hatten alle ihre bewegliche Habe und die Tiere mitgenommen. Kein Rind und kein Huhn waren zurückgeblieben.

      Thomas Deggar deutete auf eines der größeren Häuser. „Siehst du die aufgebrochenen Fensterläden und Türen? Vor uns hat schon jemand nachgesehen, ob hier nicht doch etwas zu holen ist.“

      Matt Dunhill nickte. „Ich habe gehört, die mexikanische Armee lässt etliche Siedlungen räumen und alles vernichten, was uns auf dem Vormarsch nützlich sein kann.“

      „Ja, die sind nicht dumm. Eine Armee von ein paar Tausend Mann braucht eine Menge Verpflegung. Wenn sie sich nicht aus dem Land versorgen kann, dann werden die Nachschubwege immer länger, je weiter sie vorrückt. Dann braucht man sie nur noch vom Nachschub abzuschneiden und irgendwann muss sie dann kapitulieren.“

      Erneut nickte Dunhill. „Ich bin überrascht, wie fruchtbar das Land ist. Ich dachte immer, Mexiko sei eine trockene Einöde.“

      „In der Nähe der Flüsse und der Seen lässt sich prima Ackerbau betreiben oder Rinder züchten“, meinte Deggar. „Diese Provinz ist recht fruchtbar. Die reichsten Gebiete sind an der Pazifikküste, jenseits der Kordilleren. Andere, wie Sonora, ähneln eher einer Wüste. Es wundert mich, dass die Mexikaner in solchen Landstrichen überleben können.“

      Dunhill lächelte. „Warum wundert dich das? Schließlich überleben ja auch Texaner in Texas.“

      Erneut klang das Signal zum Aufbruch über die Kolonne.

      Wieder waren es die Kompanien A und F, die an der Spitze ritten, aber Holmes schien mit Brenton und Forsythe gesprochen zu haben, denn die Lieutenants achteten jetzt darauf, dem Rest der Kolonne nicht zu weit voraus zu sein.

      Matt Dunhill begann sich um Rivers und Santiago zu sorgen. Die beiden Scouts und die begleitenden Dragoner waren nun schon seit Stunden hinter den Deserteuren her. Eigentlich hätten sie längst zurück sein müssen. Die Pferde der abtrünnigen Soldaten hatten einen erschöpften Eindruck gemacht und konnten einer längeren Verfolgungsjagd nicht standhalten. Die Verfolgergruppe war zudem stark genug, jeden Widerstand der drei Flüchtigen zu brechen. Wo also blieben die Scouts?

      Vor ihnen schob sich ein sanfter Hügel dicht an den Fluss heran. Er war flach genug, so dass sich die Mexikaner nicht die Mühe gemacht hatten, die Straße um ihn herum zu führen.

      Die Kompanien A und F trabten gerade gemächlich die Steigung empor, als auf der Kuppe des Hügels eine Gruppe Reiter erschien. Die Männer trugen dunkelblaue Hosen und grüne Jacken. Der Besatz und der auffällige

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