Pferdesoldaten 2 - Im Krieg gegen Mexiko. Michael Schenk

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Pferdesoldaten 2 - Im Krieg gegen Mexiko - Michael Schenk Pferdesoldaten

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dass es sich bei den Fremden um mexikanische Kavalleristen handelte.

      Die Mexikaner waren vom Anblick der amerikanischen Marschkolonne sichtlich überrascht und zügelten ihre Pferde.

      Die Begegnung kam für beide Seiten unerwartet und sie reagierten beide gleichermaßen instinktiv.

      Lieutenant Brenton stieß einen triumphierend klingenden Schrei aus. „Mexikaner!“ Er zückte den schweren Dragonersäbel und reckte ihn nach vorne. „Hornist! Angriff!“

      Die Mexikaner rissen ihre Pferde herum und verschwanden von der Hügelkuppe, während die beiden Hornisten der A-Kompanie zur Attacke bliesen, die Dragoner ihre Säbel zogen und dem Feind hastig folgten.

      Siebzig Dragoner galoppierten hinter den knapp zwei Dutzend Mexikanern den Hang hinauf. Die Kolonne der Dragoner begann sich aufzulösen, als die Reiter zunehmend zur Angriffslinie ausschwärmten. Im Augenblick boten sie den Anblick eines massiven, jedoch ungeordneten Pulks.

      Lieutenant Forsyth wurde vom Jagdfieber gepackt. Kaum ertönten die C-Hörner der vordersten Kompanie, ließ er die eigenen erklingen. Die F-Kompanie folgte A, begann dabei rasch zwei ungleichmäßige Linien zu formieren.

      „Verdammt, was geht da vor sich?“ Major Benjamin Holmes befand sich zufällig auf Höhe von Captain Dunhill, der mit seiner B-Kompanie die Wagen und Protzen eskortierte. „Was macht Brenton denn da?“

      Dunhill hatte nur einen kurzen Blick auf die Mexikaner werfen können, da er gerade die Kolonne der Fahrzeuge kontrollierte. Er konzentrierte sich erst nach vorne, als die Trompetensignale hörbar wurden. Nun sah er, ebenso überrascht wie der Major, wie die beiden vorderen Kompanien zum Angriff vorgingen. Auf einen Gegner, der jetzt nicht mehr sichtbar war.

      „Ich weiß es nicht, Sir“, sagte Dunhill wahrheitsgemäß. „A und F gehen zur Attacke vor.“

      „Das sehe ich selber“, giftete Holmes. „Aber gegen wen? Gottverdammt, ich hoffe nur, es ist nicht wieder eine Handvoll Deserteure.“

      Der Fahrer des Gespanns neben ihnen hatte von dem hohen Bock aus einen besseren Überblick gehabt und sah die beiden Offiziere an. „Sind Greaser, Sir. Konnte sie recht gut erkennen. Vielleicht zwei Dutzend von den Kerlen.“

      „Gottverdammt“, fluchte Holmes erneut. „Und dann jagt Brenton mit zwei vollen Kompanien hinter der Patrouille her?“

      „Es kann ebenso die Vorhut einer stärkeren Truppe sein“, gab Dunhill zu bedenken.

      Holmes zuckte zusammen. „Ja, das ist wahr.“ Der Major überlegte und sah sich hastig um. Er schien unsicher zu sein, wie er sich verhalten solle.

      Erneut waren Hörner zu vernehmen, unmittelbar gefolgt von einer unregelmäßigen Salve.

      Dunhill und der Major sahen sich an.

      „Das waren mexikanische Signale“, stellte Holmes erbleichend fest.

      „Und eine ziemlich kräftige Salve“, fügte Matt Dunhill hinzu. „Gott sei Dank keine Musketen, sondern Pistolen.“

      Für beide stand fest, dass Trenton und Forsythe auf eine größere mexikanische Truppe gestoßen sein mussten. Der Klang der Waffen verriet, dass die beiden Kompanien nicht auf Infanterie gestoßen waren, da diese ihre Musketen genutzt hätte. Die Anzahl der abgefeuerten Pistolen verriet, dass es sich vielmehr um eine berittene Einheit handelte.

      „Dunhill, Sie und Deggar unterstützen A und F“, befahl der Major hastig. „Walters wird mit G den Wagenzug decken.“

      „Sir, wenn unsere Leute auf eine stärkere Truppe gestoßen sind, dann kann es gut sein, dass die Mexikaner den Spieß umdrehen und uns ihrerseits angreifen. Ich empfehle, die Batterie gegen den Hügel in Stellung zu bringen und die Wagen zu einer Wagenburg zu formieren.“

      „Sie haben Ihre Befehle, verdammt!“, stieß Holmes erregt hervor. „Befolgen Sie meine Anweisungen!“

      Matt Dunhill errötete kurz und salutierte dann. „Zu Befehl, Sir.“

      Er zog sein Pferd herum und gab rasch seine Befehle.

      Kommandos waren zu hören, welche die Kolonne entlang liefen, dazwischen Trompetensignale. Für einen Moment schien Chaos auszubrechen, während jenseits der Hügelkuppe der Gefechtslärm anschwoll. Man hörte relativ wenige Schüsse, aber undefinierbares Geschrei, dazwischen immer wieder die Signale amerikanischer oder mexikanischer Hornisten. Teilweise schienen diese widersprüchlich zu sein und Dunhill versuchte vergebens, die Signale zu interpretieren und daraus den Verlauf des unsichtbaren Gefechtes zu deuten.

      Die dreißig Frachtwagen und sechs Artillerieprotzen befanden sich, hintereinander formiert, auf der langen Straße zwischen Presidio del Norte und der Hügelkuppe. Auf der linken Seite verlief der Rio Conchos, auf der rechten erstreckte sich die Ebene. Dunhill und Deggar formierten ihre beiden Einheiten dort rasch zu zwei Gefechtsformationen. Jede Kompanie bildete zwei Kampflinien, die sogenannten Treffen, die, hintereinander geordnet, einen Abstand von zwölf Pferdelängen zueinander hielten. Sollte ein Pferd der vorderen Reihe stürzen, konnte der Reiter der zweiten problemlos darüber hinwegsetzen.

      Matt Dunhill hatte den Säbel gezogen, stieß ihn nach oben. Kershaw blies das Signal zum Schritt, dem direkt darauf das zum Trab folgte. Die A-Kompanie ritt an, Deggars C-Kompanie folgte. Matt konnte sich vorstellen, dass Holmes über die Langsamkeit des Vorrückens fluchte, aber er hatte nicht vor, seine Männer in vollem Galopp blindlings über den Hügel stürmen zu lassen. Was er von der Kuppe aus erblickte, das würde entscheidend dafür sein, wie er seine Dragoner einsetzte. Noch wusste er nicht, wie stark der Feind war, wie sich der Kampf entwickelte, und wie man Brenton und Forsyth am Besten unterstützen konnte.

      Der Captain blickte kurz über die Schulter zurück. Holmes war wohl doch kein kompletter Narr. Er hatte Matts Empfehlung angenommen. Die sechs Geschütze wurden in Stellung gebracht und würden eine Linie quer zur Straße bilden. Die Wagen fuhren zu einer Wagenburg auf. Captain Walters ließ seine Kompanie G gerade absitzen. Man führte die Pferde zwischen die Wagen, während die Dragoner mit ihren Musketoons bei den Geschützen und zwischen den Fahrzeugen in Stellung gingen.

      Jenseits des Hügels waren nur noch sporadische Schüsse zu hören, aber je näher die A-Kompanie der Kuppe kam, desto deutlicher wurden das Geschrei und der Kampfeslärm.

      Noch bevor Matt Dunhill die Höhe erreichte, kam ihm ein Dragoner entgegen. Der Mann hatte die Mütze verloren und eine blutende Wunde am Kopf. Er trieb sein Pferd zu höchster Eile an. Dunhill konnte gerade noch einen kurzen Blick in die weit aufgerissenen Augen des Soldaten werfen, dann war dieser auch schon vorbei. Der Blick war starr und voller Panik gewesen. Kein gutes Zeichen für das, was sich auf der anderen Hügelseite abspielte.

      Dann erreichte Kompanie A endlich die Kuppe und konnte das Gefechtsfeld einsehen.

      Matt Dunhill wurde blass, als er begriff, was sich dort abspielte.

      Bei den mexikanischen Kavalleristen, denen Brenton und Forsyth so ungestüm gefolgt waren, handelte es sich tatsächlich nur um die Vorhut einer starken mexikanischen Truppe.

      Deren Lager war jenseits des Hügels errichtet worden. Der Aufbau von Feldlagern ähnelte sich und Dunhill begriff sofort, dass sie es mit wenigstens zwei Regimentern zu tun hatten. Man war gerade dabei, das Camp abzubrechen. Einige Zelte standen noch, andere waren gerade umgelegt worden, um die Planen zu rollen. An aufgespannten Leinen standen noch immer

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