Vampire Island - Die dunkle Seite des Mondes (Band 1). Katja Piel

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Vampire Island - Die dunkle Seite des Mondes (Band 1) - Katja Piel

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»Du glaubst nicht, ich könnte das alleine?«

      »Naja, sieht man ja.« Samantha zog das Handtuch weg, faltete es zusammen und legte es oben auf den Strandkorb. Cassandra hätte ihrer Schwester am Liebsten eine gescheuert, so wütend war sie. Ewig die Besserwisserin, ewig die Klügere und Bessere von ihnen beiden. Sollte Steve doch sie nehmen. Aber sie sagte nichts. Cassandra sagte nie etwas. Sie war nicht so konfliktbereit wie ihre Schwester. Aber es brodelte in ihr. Wie gerne würde sie sich den schwarzhaarigen Typen schnappen, wo auch immer er war, mit ihm durchbrennen und den ganzen Sommer Liebe machen. Seufzend folgte sie ihrer Schwester, ihrem Schicksal ergeben.

      ***

      Gordon blickte vom Felsen auf die beiden jungen Frauen, doch seine Aufmerksamkeit lag nur auf der einen. Wie eine Elfe, leicht humpelnd, ging sie neben der burschikos aussehenden anderen Frau her. So zart und hübsch. Und sie war verboten. Denn sie weckte etwas in ihm, das sich verboten anfühlte. Gordon mochte keine verbotenen Dinge. Aber sie. Sie mochte er.

      Sollte er ihnen folgen?

      Kapitel 6

      »Wo zum Henker warst du so lange?« Patriz kam auf Gordon zu. Die dicke Hornbrille hatte er sich auf die Haare geschoben.

      »Mach dich nicht nass, Mann. Ich hatte noch etwas zu erledigen.«

      Patriz starrte ihn an. »Etwas zu erledigen? Du hattest deinen Arsch hierher zu bewegen. Ich kann den Tatort nicht ewig grundlos sperren.« Gordon seufzte. Manchmal wirkte Patriz einfach zu vermenschlicht, obwohl er einer von ihnen war.

      Mit einem süffisanten Lächeln blickte er ihn an. »Kannst dich gerne beschweren, Patriz. Und jetzt nerv nicht. Was hast du gefunden?« Schnaubend drehte sich Patriz um und ging auf ein kleines Areal zu, das mit Absperrband und Plastikpflöcken markiert war.

      »Es waren mindestens zehn Vampire.« Gordon runzelte die Stirn und starrte auf den Boden. Der Sand sah in seinen Augen völlig normal aus. Als hätte Patriz seine Ungläubigkeit gespürt, kniete er sich zu einem Pflock hinab, hob eine Lampe mit Schwarzlicht und leuchtete über die Stelle. Ein Fußabdruck kam zum Vorschein. Und einige wenige Tropfen Blut. »Das sieht nicht nach einem …«

      »Versehen aus«, beendete Patriz seinen Satz und stand wieder auf. Auch auf den weiteren abgesperrten Arealen zeigte ihm Patriz, was im Schwarzlicht zum Vorschein kam.

      »Fußabdrücke mit Blutspuren«, stellte Gordon fest.

      »Komm mit.«

      Gordon erhob sich ebenfalls, strich sich gedankenverloren durch die Haare und folgte ihm. »Sie hat in deinem Club gearbeitet, Gordon.« Patriz hielt ihm ein Bändchen hin. Alle von Gordons Mädchen bekamen eins. Es war aus Gummi und wurde in unterschiedlichen Farben ausgeteilt. Dieses war pink und mit einer Nummer versehen. Gordon nahm es entgegen, prüfte die Ziffernfolge und schloss die Augen. Salina. Die neue Tänzerin. Mit der er noch in den frühen Morgenstunden gesprochen hatte. Wütend ballte er die Hand zur Faust.

      »Denkst du, es war einer von Dons Vampiren?« Patriz sah ihn fragend an.

      »Warum sollten mehrere Vampire eine junge Frau aussaugen? Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Und noch dazu eine von meinen Tänzerinnen?«

      Patriz hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich weiß nicht, warum ihr überhaupt verfeindet seid. Ich weiß aber genau wie du, dass eine Regel gebrochen wurde. Wir werden sehen, welche Auswirkungen das hat.«

      »Du kennst also die Legende nicht?« Gordon ging nicht auf seine Frage ein. Er wunderte sich vielmehr über das Unwissen des jungen Vampirs. Sollte er das nicht wissen, wenn er schon ein für sein Volk bedeutendes Amt bei der Polizei bekleidete?

      Patriz sah ihn erwartungsvoll an.

      »Zweimal im Jahr findet ein seltenes Ereignis statt. Der Mond färbt sich blutrot. Die Färbung ist nicht ungewöhnlich, wird zumeist mit Mondfinsternissen in Verbindung gebracht, allerdings existiert keine wirklich wissenschaftliche Erklärung. Von ihm geht für uns keine Gefahr aus.«

      »Ja, das weiß ich. Die Geschichte kenne ich bereits.«

      »Wenn sich der Mond allerdings außerhalb dieser Zeiten blutrot verfärbt, und zwar für wenige Sekunden, ist dies eine Warnung für unser Volk. Wenn der Mond jedoch verfärbt bleibt …« Gordon räusperte sich. »Dann ist er tödlich.«

      »Du meinst, das Licht kann uns töten? Oder was passiert?«

      Gordon nickte. »Ja, das Licht. Wir verbrennen in ihm.«

      Sie standen einige Minuten still nebeneinander, dann ergriff Patriz wieder das Wort. »Warum sollte ein Vampir das wollen? Entschuldige«, berichtigte er sich, »warum sollten mehrere Vampire das wollen?« Gordon starrte zur Sonne hinauf. »Vielleicht weil ein anderes, größeres Ereignis dahinter steckt und ein paar Opfer in Kauf genommen werden?«

      Patriz ließ nicht locker. »Welches Ereignis könnte das sein?«

      »Ich weiß es nicht. Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung.«

      Kapitel 7

      Cassandra war froh, endlich allein zu sein. Sie hatte bei ihrer Schwester durchsetzen können, getrennte Zimmer zu beziehen. Auch wenn sie erst einen Tag hier waren, ging Samantha ihr schon ziemlich auf den Geist und sie freute sich auf ihr Bett und Ruhe. Außerdem war sie auch müde vom langen Flug. Für morgen hatte Samantha Karten für das Ambrosia gekauft. Dort fand samstags eine Show statt, die sie sich unbedingt ansehen wollten. Zum Glück hatte Samantha auch wegen ihres verletzten Knöchels endlich Ruhe gegeben. So stark waren die Schmerzen nicht, und außerdem hatte Cassandra einfach keine Lust, ewig wie ein kleiner Trottel behandelt zu werden.

      Ihr Handy klingelte. Cassandras Herz schlug schneller, doch als sie auf das Display sah, folgte abgrundtiefe Enttäuschung. Außerdem hatte der sexy Kerl ja gar nicht ihre Telefonnummer. Cassandra nahm das Gespräch an und straffte sich unwillkürlich. Mit einem aufgesetzten Lächeln flötete sie ins Telefon: »Hallo, Steve.« In Amerika war es gerade morgens.

      »Oh mein armer Darling. Wie geht es dir?«

      Innerlich schickte sie ihre Schwester zum Teufel. »Blendend. Wir haben tolles Wetter, das Essen ist traumhaft und unsere Zimmer äußerst großzügig geschnitten …«

      »Lass den Unsinn, Darling. Das hört sich an, als wolltest du mir eine Ansichtskarte vorlesen. Was macht dein Fuß?«

      »Frag doch Samantha.« Cassandra wackelte mit den Zehen. Sie hatte vergessen, sie zu lackieren. Steves Anruf weckte nichts in ihr. Keine Freude, ihn zu hören, keine Aufregung, ob seiner Stimme, kein Gefühl des Vermissens. Sie hörte, wie Steve laut einatmete. Wahrscheinlich hatte ihn ihre Aussage getroffen. Und wenn schon.

      »Deine Schwester war besorgt und du hättest mich ja nicht angerufen.« Er klang ein bisschen beleidigt. Noch so ein Punkt. Steve verhielt sich manchmal wie ein Weichei, nicht wie ein Mann. Nicht wie einer mit funkelnden hellen Augen, mit Lippen, die zum Küssen einluden, mit schwarzen Locken, die …

      »Ich wollte dich anrufen, aber dann dachte ich mir, so schlimm ist es ja nicht und ich wollte dir nicht auf die Nerven gehen. Jetzt bei deinem neuen Job. Wie geht es dir da? Wie waren die ersten Tage?«, plapperte sie drauflos, um ihre Gedanken zu verscheuchen. Cassandra schloss die Augen und massierte ihre Schläfen. Als ob

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