Sinja und die Zaubergeige. Andreas Milanowski

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Sinja und die Zaubergeige - Andreas Milanowski

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in ihrem Mundwinkel entdeckt zu haben. Hatte sie ihre Zuneigung zu dem Elfenjungen bemerkt? Na, und wenn schon. Dann wusste sie es eben.

      Als sie den vorderen Raum betraten, fanden sie nicht nur die drei Elfenjungs dort vor, sondern auch einen reich gedeckten Tisch. Es waren verschiedene Obst- und Käsesorten, sowie Salate aufgetischt, die die drei aus den Pflanzen und Kräutern des Waldes gezaubert hatten.

      Brote, frisch aus dem Ofen und Gebäck wurden gereicht, ebenso wie Säfte aus einheimischen Früchten und von allem gab es mehr als genug.

      „Endlich was zu futtern“, freute sich Sinja, die seit dem kargen Mahl am Berg nur noch ein paar Blätter und Kräuter aus dem Rucksack gegessen und daher erheblichen Hunger hatte. Die Anstrengungen der letzten Zeit taten ein Übriges.

      „Na dann mal guten Appetit. Lasst es euch schmecken“, sagte einer der beiden Elfenjungs. Auch wenn das meiste, das auf dem Tisch stand, für Sinja neu war, war sie allein von der Fülle und dem Aussehen der Speisen so begeistert, dass sie für die beiden Elfenjungs zunächst wenig Interesse zeigte.

      „Ich hoffe, ihr findet mich nicht allzu unhöflich, aber ich muss jetzt erstmal was in den Bauch haben. Danach können wir gerne über alles Mögliche reden.“

      Die Elfen hatten Verständnis und somit war das Buffet eröffnet.

      Sinja wusste gar nicht mehr, wie viel Platz in ihrem Magen war, aber heute brachte sie es in Erfahrung.

      Es gab etwas, das aussah und schmeckte wie grüne Bananen, Früchte in Form einer Birne, dunkelrot, es gab blaue, rote und gelbe Trauben und ein Gebäck, das aussah und schmeckte wie Schokoplätzchen. Weiße und dunkle Brote lagen in Körben auf dem Tisch und in einer Schale wurde eine Creme serviert, die an unsere Nougatcreme erinnerte, nur noch ein kleines bisschen leckerer schmeckte. Dazu gab es hellen und dunklen Käse, grünen, roten und weißen, stinkig und mild, weich und hart. Säfte, Milch, Kakao und Limonade standen in Karaffen und Krügen auf dem Tisch. Kurzum, alles was das Herz begehrte. Ein richtiges Fest.

      Sinja aß und trank und naschte von allem, bis sie das Gefühl hatte, gleich platzen zu müssen.

      „So feiern wir Elfen, Sinja Wagemut“, rief Cichianon ihr zu.

      „Puh, jetzt reicht’s aber mal! Gleich macht’s bumm und die liebe Sinja fällt um“, reimte sie zur Freude ihrer neuen Freunde, „aber bevor ich vom Stuhl falle, fände ich es schon noch gut, zu wissen, wer wer ist und wem wir dieses tolle Essen verdanken.“

      „Nun“, sagte Gamanziel, „der junge Mann mit dem dunklen Haar zu deiner Rechten ist Ferendiano und der blonde Pferdeschwanz hier gehört zu Doriando. Das sind die beiden, die mit Cichianon zusammen das Essen gezaubert haben.“

      Doriando war ein paar Zentimeter größer als die anderen. Er hatte einen starken, muskulösen Körper. Aus seinem kantigen Gesicht leuchteten zwei stahlblaue Augen. Ferendiano war dagegen etwas blass. Ein nicht zu übersehender Bauchansatz sorgte dafür, dass sein Waldläuferdress über der Hüfte ein wenig spannte.

      „Unseren Sonnyboy Cichianon hattest du ja schon kennengelernt.

      Er ist der Schwarm aller Mädels in Fasolânda, nicht nur der Elfinnen und solltest du irgendwann mal auf die völlig abwegige Idee kommen, dich in ihn verlieben zu wollen, dann hast du ungefähr ein Viertel der Einwohnerschaft dieser Stadt als Konkurrenz.“

      Wieder lächelte Gamanziel Sinja verschmitzt von der Seite an.

      „So ein Mist!“, dachte die bei sich, „aber wer weiß, wenn er mich erstmal in meinen selbst designten Klamotten sieht….“

      Allerdings steckte sie momentan in diesem wenig kleidsamen ‚Robin Hood - Kostüm' und fühlte sich wie eine Vogelscheuche. Es war daher wohl angeraten, entweder andere Qualitäten in den Vordergrund zu stellen oder den süßen Elfen vorübergehend von der `Liste der wichtigsten Ereignisse´ zu streichen. Sinja entschied sich für Lösung zwei, beschloss aber, den jungen Mann trotzdem vorsichtshalber im Auge zu behalten. Man konnte ja nie wissen, wie sich diese ganze Geschichte noch entwickeln würde.

      Nachdem alle ausgiebig gegessen und getrunken hatten, schlug Ferendiano vor, noch ein wenig Musik zu machen. Sie nahmen einige Instrumente von ihren Haken an der Wand und begannen, ein zauberhaftes Lied zu spielen.

      Es begann langsam mit einigen Akkorden einer keltischen Harfe, die Gamanziel zupfte. Beim Klang der ersten Töne hatte Sinja das Gefühl, als bewegten sich die Wände und der Raum vergrößerte sich und wuchs. Cichianon hatte sich eine Flöte gegriffen und spielte eine fröhliche Melodie dazu.

      Als Ferendiano sich ein Tambourin schnappte, einen Rhythmus dazu schlug und mit Gamanziel und Doriando zusammen begann, dreistimmig zu singen, gab es auch für Sinja kein Halten mehr. Sie nahm sich die schönste Geige und einen Bogen von der Wand und stimmte in Cichianons Melodie ein. Es war ein Lied voller Lebensfreude.

      Das Stück erinnerte an ein altes irisches Volkslied, dass Sinja auf einer ihrer CDs mal gehört hatte. Doriando, der nur singen und kein Instrument spielen wollte, tanzte zu der Musik auf dem riesigen Tisch. Er forderte Sinja durch eine Handbewegung auf, es ihm gleich zu tun.

      Die ließ sich nicht lange bitten und kletterte auf den Tisch.

      Sie tanzten einen fröhlichen Tanz zu dem alten Elfenlied, das vom schönen, sonnigen Leben in den Wäldern und auf dem Land erzählte und davon, wie die Elfen lebten, liebten und sich des Lebens freuten. Auf ein Lied folgte das nächste und das übernächste und so spielten, sangen und tanzten sie, bis die zwei Sonnen auf die andere Seite der Welt hinübergegangen waren.

      „Leute, die Dunkelzeit hat begonnen. Wir sollten uns langsam mal um unsere Schwestern kümmern“, sagte Cichianon mit einem Mal.

      „Doriando, willst du mich begleiten?“

      „Na klar! Ich komme mit“, antwortete der Angesprochene.

      Beide packten mit wenigen Handgriffen einen kleinen Beutel mit dem Nötigsten, schnappten ihre Bögen und Pfeile und machten sich auf den Weg. Das Ganze passierte so schnell, dass Sinja keine Zeit hatte, darüber nachzudenken, was die beiden vorhatten.

      „Ferendiano bleibt bei euch. Falls ihr ungebetene Gäste bekommt, ist es besser, zu dritt zu sein und für das, was wir vorhaben, reichen zwei Leute vollkommen aus. Also bis bald. Wir treffen uns bei `Jambus´.“

      Schnell waren sie zur Tür hinaus. Sinja wusste nicht, wie ihr geschah.

      „Nun“, sagte dann auch Ferendiano, „die Party ist vorbei! Wir sollten uns jetzt auf unseren Marsch zur ‚Fermata‘ vorbereiten. Wir haben keine Lasttiere. Wir müssen also Rucksäcke packen und schleppen. Einen Angriff haben wir hier im Wald wohl nicht zu befürchten.

      Ach, Sinja“, setzte er nach kurzem Luftholen hinzu, „Allegro ist übrigens mit Cichianon und Doriando unterwegs. Er nützt ihnen in der Ebene mehr als uns im Wald.“

      Das war exakt die Nachricht, die Sinja überhaupt nicht hören wollte.

      Ihre Laune war nach dem abrupten Ende der Feier sowieso schon im Keller und jetzt auch noch das.

      "Ja, okay, aber ihr hättet wenigstens vorher Bescheid sagen können", maulte sie, "dann hätte ich noch Gelegnheit gehabt, mich zu verabschieden."

      "Sei

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