Die Krieger des Horns - Blutmond. Josefine Gottwald

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Die Krieger des Horns - Blutmond - Josefine Gottwald Die Krieger des Horns

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Geschichten!“ Ich grinse zufrieden.

      „Zeit, die du sinnvoll in deine Schulausbildung investieren wirst!“, berichtigt eine Stimme hinter mir. „Anstatt sie mit deinen zugewanderten Freunden zu verschwenden!“ Er wird leiser und wirft einen schnellen Blick auf Señor Davis, unter dessen Kommando er steht.

      Robin und Andy sehen entsetzt aus, aber bevor sie etwas sagen können, drehe ich mich im Sattel zu Danny um.

      „Ich freue mich wirklich über dein Angebot, mir Nachhilfe zu erteilen! Aber ich dachte, du musst meiner Mutter das Reiten beibringen? Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass ich mich mit deiner Hilfe von einem A auf ein A+ verbessere ...“

      „Ich glaube, wir brauchen Piper dringender als die Algebra“, sagt Andy lächelnd. „Ohne ihre Hilfe müssten wir einen Teil der Pferde unausgebildet verkaufen.“

      „Dass du sie dringend brauchst, ist mir klar!“ Danny grinst selbstgefällig. „Ich kann mir eine Menge Talente vorstellen, die Piper für dich unentbehrlich machen!“

      Andy antwortet ruhig. „Ich glaube nicht, dass Sie ihr in diesen Dingen etwas vorschreiben können.“

      „Ich hoffe nur, ihr bezahlt sie auch entsprechend!“

      „Ach, hören Sie doch auf, Piper ständig so blöd anzumachen, sonst werden Sie sich irgendwann im Staub der Prärie wiederfinden!“

      „Du willst mir drohen, Mexikaner?“ Er zischt das Wort so scharf zwischen den Lippen, dass es mich an das Rasseln einer Klapperschlange erinnert, die sich zum Kampf aufstellt.

      „Bitte, lasst es gut sein!“, sage ich mit so viel Langeweile, wie ich aufbringen kann, und berühre Andy an der Schulter, um ihn zu beruhigen.

      Aber nach einem kurzen Blick auf Señor Davis, der noch mit Zorro beschäftigt ist, reitet Danny noch ein Stück näher an uns heran und flüstert gerade laut genug, dass wir es hören können: „Geht dahin zurück, wo ihr hergekommen seid, verdammte Ausländer! Ihr seid kein Umgang für meine Familie!“ Er spuckt vor uns auf den Boden und sieht mir voll Hass in die Augen. „Genauso wenig wie du!“

      „Also jetzt reicht es!“ Robin wendet seinen Hengst in einer Sekunde auf der Stelle und steht Danny gegenüber, der Mühe hat, sein Pferd zu bremsen.

      „Was mischst du dich da ein?“ Dannys Augen funkeln angriffslustig. Aber Robin hält seinem Blick stand.

      Während Danny nach den passenden Worten sucht, um uns weiter zu provozieren, macht sein Schimmel plötzlich einen Satz zur Seite und steigt erschrocken auf die Hinterhand. Danny war nicht gefasst auf diese Situation, verliert die Steigbügel und rutscht aus dem Sattel. Er klammert sich noch immer an die Zügel, als er auf dem Rücken im Sand landet.

      Einen Moment sieht er schockiert aus, aber er erholt sich schnell und springt wieder auf die Beine. Er wettert über seinen Schimmel, den er gerade so daran hindern kann, uns zu folgen, als wir uns abwenden und ihn im Staub stehen lassen.

      „Wir wollen nur dein Bestes, Piper!“, behauptet er und fügt hinzu, dass es mir noch leidtun würde. „Deine Mutter wird traurig sein, wenn sie von deiner Undankbarkeit erfährt!“

      Ohne sich im Sattel umzudrehen entgegnet Andy: „Ihr Wallach ist ziemlich temperamentvoll, vielleicht sollten Sie sich ein wenig mehr auf das Reiten konzentrieren!“

      Ich muss lachen. Was uns Danny danach noch hinterherruft, höre ich schon nicht mehr. Ich tausche ein wissendes Grinsen mit Andy und Robin.

      „Diese Fähigkeit ist unvergleichlich – ich danke dir!“, sagt Andy zu seinem Bruder.

      „De nada“, antwortet Robin großzügig. „Du hättest ihn schon längst auf seinen Platz verweisen sollen!“

      „Ach weißt du, es gibt so viel Bedeutenderes in der Welt ...“ Andy sieht zu mir und ich nicke zustimmend. „Und man kann einem Esel schließlich nicht beibringen, ein Hengst zu sein.“

      „Mein kleiner Bruder ist so weise!“ Robin sieht Andy an, als wollte er ihn am liebsten in die Wange kneifen und Andy zieht eine Grimasse.

      Als wir beginnen, die Wildpferde einzukreisen, lache ich noch immer über die beiden und habe Danny schon fast wieder vergessen.

      „Ich glaube, wenn ich euch nicht hätte, müsste ich auf der Shore Ranch versauern!“, behaupte ich. „Hoffentlich wird meine Mutter einsehen, dass sie mich nicht die ganzen Ferien dort festhalten kann!“

      „Das wird sie bestimmt, sie liebt dich!“, sagt Andy. „Auch wenn sie sich manchmal nicht zwischen euch entscheiden kann.“ Er entfernt sich ein Stück von mir, um die Herde einzukreisen, aber dann fällt ihm noch etwas ein: „Und wenn nicht, dann musst du durch das Fenster fliehen und ich hole dich persönlich mit meinem Pferd ab!“

      „Exacto“, bestätigt Robin, „du knotest die Bettlaken zusammen und Andy entführt dich auf seinem weißen Hengst! Wie im Märchen, maravilloso!“ Er zwinkert mir zu.

      Ich grinse. „Da lasse ich es doch gern drauf ankommen!“

      Brendan

      Die Ersten, die mich begrüßen, sind meine Pferde. Das Einhorn Justo wiehert aus vollem Halse und die gescheckte Cheyenne – das Pony meiner kleinen Schwester – tänzelt aufgeregt am Weidezaun entlang, während mein Vater den Wagen in die Einfahrt lenkt.

      Die Sonne brennt auf das Autodach und ich reiße die Tür auf, noch bevor wir anhalten. Die Pferde stehen im Schatten einer alten Kiefer und kämpfen gegen die lästigen Fliegen. Als ich über den Zaun zu ihnen klettere, kommen sie gemütlich auf mich zu und untersuchen meine Taschen auf Karotten und Äpfel.

      „Okay, ich ergebe mich!“, lache ich, als sie mich abschnuppern und mit ihren Nüstern warme Luft unter mein Shirt blasen. Ich zeige ihnen den Beutel, wo ich etwas für sie versteckt habe und Justo vergräbt schmatzend sein Maul darin. „Na, hast du mich vermisst, mein Guter?“ Ich kraule ihn zwischen den Ohren.

      Das Indianerpony ist recht kurzweilig, antwortet er in meinen Gedanken, aber es ist etwas Anderes, einen Seelenverwandten zurückzuhaben! Während er frisst, blicken mich seine blauen Augen fragend an. Wirst du diesmal bleiben?

      Ich lasse mir Zeit und werfe dem Pony ein paar Äpfel hin.

      „Ich hätte mich wahrscheinlich ohnehin nie an diese Schule gewöhnt. Ich hoffe, die Mädchen nehmen es mir nicht übel, wenn ich ihnen von nun an auf den Geist gehe ...“

      Ich blicke ihn zweifelnd an, aber er schnaubt erfreut. Vielleicht sehen wir sie dann auch öfter!

      „Natürlich. Wenn du willst, reiten wir jeden Tag rüber zur Ranch. Vielleicht lasse ich dich dann auch dort, in der Herde ...“

      In der Einhornherde ...

      „Also, worauf warten wir? Es sind Ferien und am Tag sind keine Vampire unterwegs!“ Ich versuche ein selbstbewusstes Grinsen, aber in meinem Kopf melden sich Zweifel.

      Manchmal rieche ich hier ein seltsames Tier, erzählt mir mein Einhorn später, als ich im Sattel sitze und es zur Davis Ranch lenke.

      „Was für ein Tier?“, frage ich.

      Ich

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