Die Krieger des Horns - Blutmond. Josefine Gottwald

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Die Krieger des Horns - Blutmond - Josefine Gottwald Die Krieger des Horns

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Aber nur wenige Runden später verringert es den Abstand und beginnt, entspannt zu kauen, als ob es fressen würde.

      „¡Atención, Chicas!“, kündigt Robin an. „Ihr werdet gleich etwas höchst Faszinierendes erleben!“

      Und tatsächlich dauert es nicht lang, bis der wilde Mustang Robin wie ein treuer Hund völlig frei hinterherläuft. Piper applaudiert begeistert und auch ich gestehe Robin ausnahmsweise meine Anerkennung zu.

      „Genug für heute“, entscheidet Andy und streichelt die Stute am Hals. Robin legt ihr wieder das Halfter um und sie erkennt die Lektion wieder und lässt es sich diesmal gefallen.

      „Buen Caballo“, lobt Robin und Andy meint: „Vielleicht hättest du nicht so voreilig sein sollen!“

      „Was heißt denn Bruja?“, fragt Piper.

      „Das heißt Hexe!“ Robin zwinkert ihr zu.

      Als wir zurück zum Stall gehen, frage ich Piper, was wir am Samstag anziehen sollen und versuche dabei, alle anderen Gedanken zu verdrängen.

      „Wirklich schade, dass ihr nicht mitkommen könnt“, meint sie zu Andy. Über ihre Garderobe will sie jetzt scheinbar noch nicht nachdenken.

      „Ihr werdet etwas verpassen, die Musik ist wirklich gut!“, sage ich zu Andy und hake mich bei Piper ein. Ich betone: „Und man bekommt den Kopf frei beim Tanzen!“

      Andy nimmt ihre andere Hand und versucht ebenfalls, sie aufzumuntern. „Du könntest danach herkommen“, beginnt er und sieht sie von der Seite an, „und bei mir bleiben ...“

      „Du meinst über Nacht?“, frage ich entrüstet und viel lauter als nötig. „Das wird aber zuerst mit der Anstandstante besprochen!“ Ich grinse sie an und Piper schmunzelt.

      Aber dann sagt sie: „Ich fürchte, meine gute Erziehung wird mir das nicht erlauben!“

      Andy blickt verärgert auf seine Schuhspitzen, als er weitergeht. „Trägt deine gute Erziehung vielleicht scharfe Sporen und einen Südstaatenhut?“

      Piper seufzt. „Meine Mutter gibt leider viel zu viel auf seine Meinung.“

      „Immer noch dieselben Probleme mit Danny?“, seufze ich.

      „Du ahnst gar nicht, was er sich heute Morgen wieder geleistet hat!“, deutet Andy an, aber als ich ihn frage, was er meint, schüttelt er nur den Kopf und Piper erklärt, dass es völlig bedeutungslos ist. Sie sieht aus, als ob sie Andy damit beruhigen wollte.

      Um nicht weiter in der Wunde zu stochern, lenke ich vom Thema ab. „Sag mal, wie siehst du überhaupt aus, Piper?“, frage ich grinsend und zupfe an den Fransen ihres Ponchos.

      Jetzt lächelt sie wieder. „Den hat mir Celeste gegeben, sie hatte wohl Angst, dass ich sonst erfriere! Ihr habt wirklich eine tolle Mutter!“, sagt sie zu Andy, aber als er etwas erwidern will, bleibt Robin plötzlich wie angewurzelt stehen. Beinahe wäre sein Pferd in Brendan hineingelaufen, der mit seinem Einhorn wie aus heiterem Himmel vor uns mitten auf dem Weg auftaucht.

      „¡Malhaya!“, flucht Robin, als sein Pferd sich losreißt. „Bist du verrückt geworden?“

      Brendan springt sofort aus dem Sattel, um ihm zu helfen, aber Andy ist schneller und fängt die Stute wieder ein.

      „Tut mir leid“, murmelt Brendan, aber Robin reißt seinem Bruder den Strick aus der Hand und meint: „Ach, vergiss es, halb so wild!“ Dann deutet er auf Brendans Kopf. „Sag mal, hast du dich auf deinen Hut gesetzt, oder bist du in eurem niedrigen Stall aufgestiegen?“

      Brendan tastet mit den Händen nach der Beule im Filz und nimmt den Hut ab, um ihn wieder zu richten. „Was? Nein ich bin gegen einen Baum gestoßen ...“, erklärt er. „Ich muss unbedingt mit euch reden!“

      „Ich habe gehört, dass du auf unsere Schule wechselst!“, sage ich, um ihm zu gratulieren, aber er winkt ab, als wäre das völlig unbedeutend.

      „Das kann ich euch später erklären. Wir hatten gerade eine sehr beunruhigende Begegnung am Wald.“ Er wendet sein Einhorn und geht mit uns zum Stall.

      „Ihr wart im Wolf Forest?“, fragt Piper alarmiert. Anscheinend kann sie am besten deuten, was genau Brendan mit sehr beunruhigend meint.

      „Nur am Waldrand!“, sagt er schnell. „Aber ich musste die Zeit anhalten, deswegen war ich so plötzlich hier.“ Er schickt einen entschuldigenden Blick zu Robin.

      „Warum war das nötig?“, fragt Andy fast sachlich, aber seine Zügen wirken angespannt.

      „Wir haben einen Werwolf gesehen“, erklärt Brendan zögerlich. „Er hat versucht, uns anzugreifen, also musste ich schnell handeln. Ich habe befürchtet, er könnte uns folgen, also bin ich vorsichtshalber bis hierher geritten, bevor ich die Starre gelöst habe.“ Er mustert sorgfältig die Umgebung, als könnte der Wolf ihm noch immer gefährlich werden.

      „Ein Werwolf? Mitten am Tag?“, frage ich. „Wie kann das sein?“

      „Keine Ahnung, wie das sein kann!“, fährt er mich an. „Ich weiß nur, was ich gesehen habe.“

      „Und was meint Justo dazu?“, fragt Piper, während Robin sein Pferd in den Laufstall bringt.

      „Er glaubt nicht, dass es einer war“, gibt Brendan zu, aber er vermeidet es, mich anzusehen. „Er behauptet, es wäre irgendein Wesen ...“ Brendans Einhorn schnaubt, protestierend über seinen Tonfall und schubst ihn mit der Nase.

      „Tja, wenn er das sagt ...“, murmele ich leise.

      „Mich würde einfach interessieren, was ihr davon haltet“, erklärt Brendan. In seiner Stimme liegt eine ungewohnte Entschlossenheit. Aber vielleicht ist es auch Angst. Ich versuche, Argumente zu finden, die gegen einen Werwolf sprechen, aber Brendan blickt mich herausfordernd an. „Warum hast du denn davon nichts gewusst? Hattest du vielleicht eine Vision, von der du uns nichts erzählt hast?“

      Ich rechtfertige mich. „Natürlich hätte ich euch davon erzählt! Vermutlich heißt das nur, dass es überhaupt nichts zu bedeuten hat, und dass du nichts weiter als einen harmlosen Kojoten gesehen hast, der dir mal wieder Angst einjagte!“

      Brendan schüttelt lange den Kopf, dann blickt er zu Andy, der genauso nachdenklich aussieht. „Es war kein Kojote, da bin ich mir ganz sicher“, betont er noch einmal. „Dafür war er viel zu aggressiv, er ist auf uns zugerannt!“ Ich versuche, mir die Szene vorzustellen. „Es muss etwas Übernatürliches gewesen sein, sonst hätte Justo keine Aura gespürt.“

      „Was kann das bedeuten?“, überlegt Piper laut.

      Andy sieht aus, als ob er ihr gern eine beruhigende Antwort geben würde. Aber er meint: „Auf jeden Fall müssen wir die Augen offenhalten!“

      Ich fühle mich schuldig und überlege, ob ich irgendeinen Hinweis übersehen oder verdrängt haben könnte, aber mir fällt nichts ein. Fast kann ich es nicht glauben. Ist es tatsächlich noch nicht vorbei?

      Piper

      Als ich am Freitagmorgen mit den Anderen zum Wolf Forest reite, spüre ich die Anspannung meines

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