Afrikanische Märchen auf 668 Seiten. T. von Held

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Afrikanische Märchen auf 668 Seiten - T. von Held

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style="font-size:15px;">       ihn mit einem schönen, großen Hause; in

       das zog er mit seiner Frau und war glücklich mit ihr.

       Fußnoten

       1 In der Sage von den »wunderbaren Hörnern« finden

       wir seltsame Anklänge an unser deutsches Märchen

       vom »Tischlein deck' dich«, wie überhaupt die Sagen

       aller Völker ganz seltsam gleichartige Grundideen

       haben. Überall finden wir sprechende Tiere, überall

       die Vorliebe für Rang, Stand und Reichtum.

       Der Häuptling der Tiere.

       Eine Kaffernsage.

       Eine Frau ging einstmals fort von ihrem Hause und

       ihren Kindern, um Holz zu sammeln. Sie beauftragte

       den Hasen in ihrer Abwesenheit nach dem Rechten zu

       sehen, und er versprach, es zu tun. Kaum aber war die

       Frau fort, als wilde Tiere an ihre Wohnung herankamen

       und den Hasen, der sehr erschrocken war, nach

       den Namen der Kinder fragten, die er bewachen sollte.

       Der Hase gab Bescheid und bat unter Tränen, daß

       die Tiere fortgehen sollten, ohne ihm oder den Kindern

       ein Leid zu tun. Da gingen sie denn auch fort.

       Aber nach wenigen Minuten kehrte zu des Hasen

       nicht geringem Schrecken das größte und fürchterlichste

       der Tiere zurück, nannte sich einen Häuptling und

       fraß die Kinder alle auf, weil es fürchtete, man würde

       seine Würde nicht anerkennen, wenn er dem Flehen

       eines Hasen Gehör schenkte.

       Als die Frau nach Hause kam und der Hase ihr erzählte,

       was vorgefallen war, wurde sie erst sehr traurig,

       dann aber über alle Maßen zornig. Sie nahm zwei

       Eisenstücke, wetzte sie, bis sie ganz scharf und spitz

       wurden, und ging in den Wald, um Holz zu schneiden

       und ein großes Feuer zu machen; das sollte die Tiere

       des Waldes vertilgen.

       Es begegnete ihr aber der Häuptling der Tiere, der

       verschluckte sie. Da sie nun im Inneren des Ungeheuers

       war, fand sie dort alle ihre Kinder unversehrt vor.

       Sie waren sehr hungrig und baten ihre Mutter, ihnen

       etwas zu essen zu geben. Die Frau nahm die spitzen

       Eisenstücke und schnitt von den Eingeweiden des

       Tieres, in dem sie mit ihren Kindern steckte, Stücken

       ab. Dann rieb sie Holz gegeneinander; denn auch dies

       hatte das Ungeheuer mit verschluckt. Es gab Funken,

       und schließlich war ein großes Feuer entstanden, auf

       dem röstete sie das Fleisch. Der Häuptling der Tiere

       aber hatte große Schmerzen, brüllte laut und warf sich

       im Sande hin und her. Er befragte alle Tiere, was er

       zur Linderung seiner Pein tun könne, aber keines

       konnte ihm einen guten Rat geben. Endlich starb er

       unter großen Qualen. Die Mutter aber mit ihren Kindern

       arbeitete im Innern des toten Körpers immer weiter,

       bis sie ein großes Loch geschnitten hatten, aus

       dem kamen sie alle nacheinander hinaus. Es waren

       aber in dem Leibe des Ungeheuers auch Tiere gewesen,

       die verschluckt worden waren. Sie alle wurden

       nun befreit.

       Ein Ochse kam heraus und rief:

       »Muh, muh! wer hat mir geholfen?«

       Darauf ein Hund, der bellte:

       »Wau, wau, wer hat mich errettet?«

       Dann ein Affe:

       »Hi, hi«, lachte er, »wer half mir?«

       Darauf kamen Menschen und Vieh überein, daß die

       Frau, die sie so wunderbar errettet hatte, ihr Häuptling

       sein sollte.

       Die Löwin und die Antilope.

       (Suahelisage.)

       Eine Löwin hatte ein Junges. Da sie es eben zur Welt

       gebracht hatte, verspürte sie großen Hunger und

       konnte ihn gar nicht stillen. Am siebenten Tage beschloß

       sie, auf Raub auszugehen und zu töten, was ihr

       in den Weg käme. Auf ihrem Wege traf sie eine Antilope,

       die graste friedlich nahe dem Walde. Die Löwin

       schlich sich leise und vorsichtig dicht an das Tier

       heran. Gerade wollte sie losspringen, als die Antilope

       sich umsah und, die Löwin freundlich anblickend,

       rief: »Willkommen, Gevatter!« Da schämte sich die

       Löwin ihres bösen Vorhabens und verschonte die Antilope,

       die sie so freundlich begrüßt hatte.

       Goso1

       Ein Märchen aus Mombassa.

       Es war einmal ein Mann, der hieß Goso. Goso liebte

       die Kinder sehr und wurde von ihnen wieder geliebt.

       Er versammelte täglich eine Schar von Kindern um

       sich unter einem Affenbrotbaum und erzählte ihnen

       viele schöne Geschichten. Als er eines Tages wieder

       so mit ihnen die Zeit verschwatzte, kam eine Gazelle;

      

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