Afrikanische Märchen auf 668 Seiten. T. von Held

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Afrikanische Märchen auf 668 Seiten - T. von Held

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warf sie hinunter. Die Frucht traf Goso an den Kopf

       und schlug ihm eine tiefe Wunde, an der er verblutete.

       Als er tot war, begruben ihn die Kinder und weinten

       bitterlich. Als sie nun so allein unter dem Affenbrotbaume

       saßen, sprachen sie zueinander: »Wir müssen

       Rache nehmen an dem, der unseren Freund getötet

       hat. Laßt uns ausfindig machen, wer die Frucht brach

       und warf.«

       Als sie darüber nachdachten, wer wohl der Täter

       gewesen sei, kamen sie überein, daß kein anderer als

       der Südwind zu jener Zeit in den Zweigen des Affenbrotbaumes

       gewesen sein könne, und sie beschlossen,

       ihn zu schlagen. Deshalb fingen sie ihn und wollten

       eben mit der Züchtigung beginnen, als er zu ihnen

       sprach: »Ich bin der Südwind! Was tat ich euch, daß

       ihr mich fangt und schlagen wollt?« Sie antworteten:

       »Wir wissen sehr wohl, wer du bist! Du hast unseren

       Freund Goso getötet. Denn du hast von dem Baume

       die Frucht gebrochen und mit ihr den tödlichen Wurf

       ausgeführt! Wie konntest du!« Da sprach der Wind:

       »Wäre ich ein Häuptling, glaubt ihr, daß eine Steinmauer

       mir ein Hindernis in meinem Wege sein könnte?

       « Da gingen die Kinder zur Steinmauer und schlugen

       die. Diese aber sprach: »Was schlagt ihr mich?

       Was tat ich euch.« Sie antworteten: »Steinmauer, du

       Feindin des Südwindes! Du warst ihm ein Hindernis;

       deshalb floh er in den Affenbrotbaum, brach eine

       Frucht und tötete mit ihr unseren Freund Goso. Du

       solltest dich schämen!« Die Mauer entgegnete:

       »Wenn ich ein Häuptling wäre, dürfte keine Ratte ein

       Loch in mich bohren.« Da gingen die Kinder hin und

       schlugen die Ratte. Sie rief: »Mich schlagt ihr?

       Warum? Was habe ich getan?« Man antwortete ihr:

       »Du Ratte, hast ein Loch durch die Mauer gebohrt mit

       deinen scharfen Zähnen; da hielt die Mauer den Südwind

       auf in seinem Lauf, und er stieg auf den Baum,

       brach eine Frucht und tötete unseren Freund Goso.

       Wie konntest du!« Da rief die Ratte: »Ach, wäre ich

       ein Häuptling! Keine Katze dürfte mich fressen!«

       Nun war es an der Katze, geschlagen zu werden.

       Auch sie fragte: »Was schlagt ihr mich? Was tat ich

       euch?« Die Kinder antworteten: »Katzen fressen Ratten;

       Ratten bohren Löcher in Mauern; Mauern hemmen

       Winde, und ein Wind war's, der unseren Freund

       Goso tötete.« Die Katze jammerte: »Kein Strick dürfte

       mich binden, wäre ich ein Häuptling!« Sofort gingen

       die Kinder zum Strick und schlugen ihn. »Was tut

       ihr?« rief der. »Wer bin ich, daß ihr mich schlagt? Ich

       tat euch nichts!« Die Kinder aber antworteten: »Du

       bist der Strick, der die Katze bindet; die Katze frißt

       die Ratte; die Ratte bohrt Löcher in Mauern; Mauern

       hemmen Winde, und der Südwind war's, der unseren

       Freund Goso tötete. Schäme dich!« Der Strick sprach:

       »Nur weil ich kein Häuptling bin, darf mich das Messer

       schneiden.« Da wurde das Messer geschlagen.

       Das rief: »Wißt ihr denn, wer ich bin, und tat ich euch

       etwas?« »Wir wissen, wer du bist,« antworteten die

       Kinder; »du bist das Messer, welches den Strick

       durchschneidet; der Strick bindet die Katze; die Katze

       frißt die Ratte; die Ratte bohrt ein Loch in die Mauer;

       die Mauer hemmt den Wind; der Wind warf die

       Frucht vom Affenbrotbaum auf unseren Freund Goso,

       und Goso starb! Schäme dich!« Das Messer sprach:

       »O, wäre ich ein Häuptling! Kein Feuer dürfte mir

       etwas anhaben!« Da gingen die Kinder zum Feuer

       und schlugen es. »Was schlagt ihr mich?« rief dieses.

       »Ich habe euch nichts getan.« Sie antworteten: »Du

       bist das Feuer, der Zerstörer des Messers; das Messer

       schneidet den Strick; der Strick bindet die Katze; die

       Katze frißt die Ratte; die Ratte bohrt ein Loch in die

       Mauer; die Mauer hemmt den Wind; der Wind warf

       die Frucht vom Affenbrotbaum auf unseren Freund

       Goso, daß er starb. Schäme dich!« Das Feuer sprach:

       »Wäre ich ein Häuptling, Wasser könnte mir nichts

       anhaben.« Da schlugen sie das Wasser. Das sagte:

       »Was tat ich, daß ihr mich schlagt? Wißt ihr, wer ich

       bin?« Sie antworteten dem Wasser: »Du bist das

       Wasser; Wasser löscht Feuer, Feuer zerstört das Messer;

       das Messer zerschneidet Stricke; Stricke binden

       Katzen; Katzen fressen Ratten; Ratten bohren Löcher

       in Mauern; Mauern hemmen Winde, und der Südwind

       war's, der mit der Frucht des Affenbrotbaumes unseren

       Freund Goso tötete. Schäme dich!« Da murmelte

       das

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