Monrovia Taxi. elmer weyer
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Nachdem damals alle wieder den Konferenzraum verließen, beschlossen Jeff und Joe am Abend ohne Paul und Victoria essen zu gehen. Und so gegen 20:00 Uhr wurden sie beide auf dem Weg zum Restaurant erschossen. Joe Cannon hinter dem Steuer seines Autos und Jeff im Fahrstuhl seines Hotels. Paul und Victoria wurden noch in der Nacht verhaftet und auf eine Polizeiwache gebracht. Hier lernten sie einen Mann namens Joseph Snyder kennen, der sie getrennt voneinander verhörte. Snyder wollte wissen, was sie im Konferenzraum besprochen hatten. Er fragte, ob Jeff etwas Merkwürdiges bestätigte und ob Joe einen Namen nannte.
Paul erinnert sich noch ganz genau, wie aufgeregt er war. Mit Polizei und Mord hatte er von Berufswegen als Journalist schon zu tun. Aber in der Rolle des Beteiligt war er niemals vorher gewesen. Paul überlegte damals, ob er Snyder das sagen muss. Er wollte mit dieser Sache nichts zu tun haben. Der kleine Konferenzraum war abhörsicher und die beiden sind tot. Er betete zum lieben Gott, dass Victoria das gleiche sagte, wie er selbst. Oder zumindest etwas Ähnliches. Paul und Victoria hatten beide ein gutes und nachvollziehbares Alibi für die Tatzeiten. Und sie berichteten Snyder nur von belanglosem Gesprächszeug zwischen zwei alten Freunden. Das mit dem Diebstahl von 08. September 1992 und den Namen Max Krickstein erwähnten sie beide jedoch nicht.
Snyder ließ sie nach 24 Stunden wieder laufen. Er hatte nichts gegen sie in der Hand. Aber Paul erinnert sich, dass es schon komisch war, als man sie laufen ließ. Als ob jemand eine Kaution gezahlt hätte. Aber es war vorbei. Im gleichen Monat kündigte Paul seinen Job in Philadelphia. An seinem letzten Arbeitstag räumte er sein Büro in der Redaktion und wurde mit einem kleinen Festakt der engeren Kollegen verabschiedet. Joes Nachfolger und Victoria verstanden seinen Entschluss und überreichte ihm die Auszeichnung zum besten Fotojournalist der Tribüne des ersten Halbjahres 1997. Die hätte er sowieso bekommen. Dann zog Paul nach Europa. Zunächst nach London, aber im Herbst 1999 nach Berlin.
Victoria hingegen wollte immer nach Süd Amerika. Sie wurde Auslandskorrespondentin in Caracas. Das war ihr Traumberuf. Paul kannte Caracas von früher. Dieser Vorfall in Philadelphia gab ihr den Grund und die Kraft das zu machen. Das war das Letzte was Paul von ihr hörte. Nach ihrer Trennung ließen sie nichts mehr voneinander hören. Sie war eine großartige Frau. Es zog sie aber in unterschiedliche Richtungen. Was mag sie heute machen? Vor allem wenn sie wüsste, dass Jeff Wessen gar nicht tot ist. Vielleicht ist Joe auch nicht tot. Und dann dieser Diebstahl und Max Krickstein. Eine Menge Dinge sind seitdem passiert. Und nun ist dieser ermordete Jeff Wessen plötzlich hier, und will nicht erkannt werden. Paul hat ihn angesprochen und der Mann ist getürmt. Als er wieder zurück in seiner Wohnung ist, waren gerade einmal eine Stunde vergangen. Er kocht sich einen Kaffee und lässt sich in seinen Lieblingssessel fallen. Greift nach der Fernbedienung auf dem Tisch und schaltet den Fernseher ein.
„Mit hochmoderner Technik rücken Spezialisten der seltsamen Kugel immer weiter zu Leibe. Aber auch hier schlagen alle Versuche fehl. Man kann weder etwas von ihr abtrennen noch kann man in sie eindringen. Nicht einmal einen Kratzer kann man ihr zufügen. Es bleibt weder Farbe noch Wasser noch irgendetwas anderes an ihr haften. Ihre Oberfläche leitet keinen Strom, nimmt keine Radioaktivität auf und man kann sie nicht mit Röntgenstrahlen durchdringen. Die höchsten Temperaturen, so wie die tiefste Kälte können ihr nichts anhaben. Meine Kollegin Carmen Sanders spricht mit dem wissenschaftlichen Leiter der Untersuchungskommission Professor Doktor Thomas Dreher und wir hoffen er wird uns einige Fragen zu diesem offensichtlich fremden Objekt beantworten. Hören Sie selbst“.
Carmen Sanders: „Guten Morgen Herr Professor Dreher“
Dr. Dreher: „Guten Morgen Frau Sanders“
„Herr Professor Dreher, in der Bevölkerung hat sich eine Ratlosigkeit breitgemacht. Das Objekt über dem Kurfürstendamm ist nun bereits seit zwei Wochen dort, und wird im Volksmund als die Kugel bezeichnet. Was hat es mit dieser Kugel auf sich und warum ist sie noch immer hier“.
„Natürlich gefällt es uns nicht sagen zu müssen, dass wir nicht wissen was es mit dieser Kugel auf sich hat. Wir befinden uns noch im Stadium der Spekulationen. Und Vermutungen will ich nicht aussprechen“.
„Herr Professor Dreher, kann man nach zwei Wochen und den vielen Untersuchungen sagen, dass es sich bei der Oberfläche der Kugel und dem Gerät insgesamt, um ein Material handelt, das uns gänzlich unbekannt ist?“
„Nein, das kann man nicht sagen. Wir haben einige Tests gemacht. Die Oberfläche der Kugel ist im Stande sehr hohe Umgebungstemperaturen zu akzeptieren, ohne einen Schaden zu nehmen. Hochleistungsschweißgeräte haben genauso wenig Spuren hinterlassen, wie drauf geschossener flüssiger Stickstoff. Gänzlich unbekannt wäre uns ein entsprechend resistentes Material nicht, aber wir haben es trotzdem nicht zur Verfügung.“
„Dr. Dreher, sind Ihnen vergleichbare Materialstrukturen bekannt?“
„Eine vergleichbare Materialstruktur nicht, aber Sie mögen mir einen anderen Vergleich erlauben. Es verhält sich hierbei so ähnlich wie mit der Cheops-Pyramide. Wir kennen die Materialien und die Statik, aber es sind diese Dimensionen, die uns im Unklaren lassen. Diese Pyramide gibt es seit über viertausend Jahren, und wir wissen bis heute nicht wofür und wie sie gebaut wurde, obwohl sie vor uns steht. Diese Kugel ist riesig. Und somit ist riesig viel von den Materialien und der Energie vorhanden, um sie in diese Situation zu bringen in der sie ist. “
„Herr Professor Dreher, eine weitere Frage quält unsere Zuschauer. Warum gerade hier, und nicht irgendwo anders?“
„Natürlich ist das eine sehr gute Frage. Es könnte von einer gewissen Intelligenz zeugen oder von Erfahrungen. Entweder von dem Körper selbst oder eines Navigators. Mit nuklearen Sprengmitteln würden wir sie vermutlich zerstören können. Wir sollten jedenfalls besser davon ausgehen, dass wir es könnten. Aber hier an diesem Ort würde man es mit Sicherheit nicht machen. Das Risiko des Kollateralschadens ist zu groß. Aber so wie es ist, stellt die Kugel keine Gefahr dar. Keine Emissionen, niemand ist bisher verletzt worden und sie hat nicht einmal die Erde berührt. Aber wir können sie anfassen, sie ist hier. Ich weiß aber nicht warum“.
„Vielen Dank für dieses Gespräch Herr Professor Dreher, und viel Glück bei Ihren weiteren Forschungen.
„Danke Frau Sanders.“
„Mein Name ist Carmen Sanders, und ich gebe zurück ins Funkhaus.“
„Danke Carmen.“
Es folgen nun die wichtigsten Börsennachrichten.
„Dax, TecDax, Dow Jones, Nasdaq, Nikkei, etc. fallen in Rekordzeiten auf Rekordtiefe. Ein Umstand, der die Anleger nervös werden lässt. Dr. Gernot Müller, Präsident der Frankfurter Börse im Interview mit meiner Kollegin Judith Breker“.
Judith: „Ja, ich stehe hier mit Herr Doktor Müller auf den Stufen zur Frankfurter Börse und frage ihn, wie tief kann der Dax noch fallen?“
„Wir denken, dass der Tiefstand der Notierungen zunächst auf einen Umstand zurück zu führen ist, der auch den Banken eine verschnupfte Nase verursachen kann“.
„Herr Doktor Müller, kann ich Ihrer Aussage entnehmen, dass eine Vielzahl von Anlegern, auf Grund dieser Kugel Teile ihres Vermögens verlieren werden?“
„Nein, zunächst einmal kann ich an dieser Stelle keine Aussage machen.“
„Also gibt es gar keinen Grund für diesen dramatischen Börsenfall?“
„Einen direkt von ihr abgeleiteten Grund, gibt es nicht, nein.“