Monrovia Taxi. elmer weyer

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Monrovia Taxi - elmer weyer

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und sicher, so wie zugängig für uns ist. Also nach Zwentendorf und dann beten. Gut Famelí, das machen wir“

      „ . . . .“

      „Ich will sie etwas fragen. Wenn Sie so gut Bescheid wissen, was ist dann mit den über tausenden führerlosen Öltankern auf den Weltmeeren, und den über dreißigtausend Nuklearsprengköpfen. Hunderte Raffinerien auf der ganzen Welt verteilt und eben so viel Fabriken, in denen chemische Prozesse laufen, die nicht einfach aufhören, bloß weil es kein Personal und keinen Strom mehr gibt.

       „ . . . .“

      „Die Paradiesähnliche Vision des Planeten Erde, in Abwesenheit der Menschen, mutiert ganz schnell zu einem Katastrophen Szenarium, nicht gekannten und geplanten Ausmaßes. Die überlebenden werden die Toten beneiden, könnte jetzt wahr werden.“

      „ . . . .“

      „Ach ja. Wie meinen Sie. Ich verstehe nicht recht?“

      „ . . . .“

      „Wie bitte, ich soll gut aufpassen, denn es ist noch nicht soweit.“

      Kapitel 2

      „Es ist 06:01Uhr an diesem 23. März hier in Berlin, liebe Hörerin und Hörer von RFB24, dem Radio für Berlin 24 mit dem Sie rund um die Uhr gut informiert sind. Unsere City Korrespondentin Francesca Bellini befindet sich im inneren Sperrbereich der Landestelle dieser riesigen Kugel. Francesca, kannst du uns hören?“

      „Ja David, ich kann dich gut hören.“

       „Erzähle uns bitte was da los ist und was du siehst, Francesca.“

      „Ja David. Im inneren Sperrbereich befinden wir uns nicht, denn dort kommt man nicht mehr hin. Es ist kurz nach Sonnenaufgang hier in Berlin. Wir stehen mit Scharen von Berliner Bürgern, Touristen, Journalisten und internationalen Kamerateams, an diesem wolkenlosen kalten Morgen auf der Joachimstaler Straße, Ecke Kantstraße. Das Objekt schwebt in guter Sichtweite etwa 150 Meter südwestlich von uns, genau über der Kreuzung am Kurfürstendamm. Es wird von der morgendlichen Sonne auf der linken Seite von uns gesehen hell angestrahlt und ist nach Auskunft verlässlicher Quellen kein Ballon, sondern eine mehr oder weniger massive Kugel. Eine riesig große dunkelgraue, vermutlich tausende von Tonnen schwere Kugel, von schätzungsweise 70 Meter im Durchmesser. So wie es von hier aussieht, schwebt sie bewegungslos und geräuschlos etwa 10 Meter über der Straßenkreuzung, so dass man bequem darunter hindurchgehen oder fahren könnte. Aber das tut niemand. Das kugelrunde Objekt presst sich regelrecht zwischen die Gebäude, wird offenbar nicht von ihnen tangiert. Wir kommen allerdings auch nicht näher heran, um bessere Beschreibung zu liefern.“

      „Danke bis hier, Francesca. Was wir von offizieller Seite wissen, liebe Hörerin und Hörer ist, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Es hat keine Explosion oder sonstige Gewalteinwirkung gegeben. Kein Feuer, keinen Knall und auch keinen Rauch. Krankenwagen und Feuerwehr haben nichts zu tun bekommen. Die Polizei ist zahlreich anwesend, bekommt aber auch nichts zu tun. Was uns interessier, Francesca, wie Empfinden es die Menschen vor Ort? Bitte Francesca.“

      „Ja natürlich, David. Das hier hat eher etwas von einem Pop Spektakel. Die Bühne ist angerichtet, aber die Künstler sind noch nicht da. Die Spannung ist hoch, aber der Teufel ist nicht wirklich los. Man hört ein überbordendes Stimmengewirr, und wir wollen mal hinein hören. Entschuldigen Sie bitte, RFB 24, was denken Sie, was das Ist?“

      „Das Ding da? Ja meine Dame, . . . ich sag Ihnen was das Ding da ist. Das Ding ist ein Gott verdammtes Ufo. Was soll die Aufregung? Das ist ein Ufo und nichts anders. Das habe ich immer schon gesagt. Eines Tages habe ich gesagt, eines Tages kommt eins dieser Dinger herunter, und dann gucken wir alle ganz blöd aus der Wäsche. Stimmt´s Honey?“

      „Ja stimmt, das hat er schon immer gesagt.“

      „Da hören Sie es. Ich habe immer schon gesagt, dass die Außerirdischen eines Tages kommen werden, um uns zu vernichten oder zu versklaven. Stimmt´s Honey, habe ich das schon immer gesagt?“

       „Ja stimmt, das hat er schon immer gesagt.“

      „Hat mir aber nie einer geglaubt. Anton, haben immer alle gesagt. Anton, hör endlich mit diesem Ufo Blödsinn auf. Und jetzt ist es da. Da drüben steht es. Herausgetreten aus der obskuren Verschwörungstheorie, mit schärfster HD Technologie aufgezeichnet und für einige Anwesenden vielleicht eine Spur zu deutlich sichtbar. Und ich habe Recht behalten. Stimmt´s Honey, ich habe Recht behalten?“

      „Ja das stimmt Anton, das hast du wirklich.“

      „Da hören Sie es. Und was ist jetzt? Was gedenken Sie jetzt zu tun, meine Beste? “

      „Nun ja, . . . wir wollen auch noch andere Stimmen hören.“

      „Ja ich. Ich will auch was sagen. Natürlich könnte es ein Ufo sein, so wie der Herr eben sagte. Aber es könnte auch etwas ganz anders sein. Zum Beispiel ein Werbegag. Wahrscheinlich sollte da Coca-Cola oder ein anderer Blödsinn draufstehen. Wahrscheinlich hat die Technik versagt. Das können sie natürlich nicht zugeben. Also verkaufen sie uns diese Kugel als ein Ufo. Völlig egal was wir kaufen. Hauptsachen wir kaufen es. Die lassen sich die tollsten Tricks einfallen, um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie wollen nur unser Geld, verstehen Sie das, Radiofrau?“

      „Wir wollen noch andere Meinungen hören, David. Ja bitte, Sie möchten auch etwas sagen...“

      „Ich bin Gerd Steinacher und ich sage Ihnen was hier los ist. Sie regeln die Probleme auf ihre Art. Reden erst über Sachen, die keiner versteht und handeln dann auf völlig absurde Weise. Das ist Politik. Der Politiker belügt die Journalisten, und glaubt was in der Zeitung steht. Die Wahrheit ist, sie haben keine Ahnung, und längst den Überblick verloren. Keine Kontrolle mehr. Es ist aus und vorbei. Von den kommt nichts mehr. Sie werden es sehen.“

      Francesca schwenkt das Mikro nach links.

      „Ich werde ihnen die Wahrheit sagen. Diesen elitären Monstern aus dem Fernsehen, die auf den Fettaugen des Überflusses schwimmen und nicht aufhören wollen alles in sich hinein zu fressen, . . .mögen ihnen ihr Gott verdammter Ranzen platzten.“

      „Nein, nein, sage ich Ihnen allen. Ich bin ein Mann Gottes. Ziehen Sie unseren Schöpfer nicht in den Schmutz. Das hier ist heilig. Und es ist christlich. Gott hat uns diese Kugel geschickt. Gott unser Schöpfer und Vater von Jesus Christus hat sich zu uns herabgelassen. Lasset uns beten. Bitte, lassen Sie uns jetzt alle zusammen beten.“

      Der Mann hält ein Kreuz mit dem festgenagelten Sohn Gottes darauf in die Höhe. „Jesus Christus, einst sind deine Jünger zu Dir gekommen und haben es verlangt.“ Der Mann dreht sich mit hoch erhobenem Kreuz, und seine Stimme wird lauter. „Oh Herr, lehre uns zu beten. Lehre uns einzusehen, dass ohne Gebet unser Inneres verkümmert und unser Leben Halt und Kraft verliert. An dir liegt es, uns die innere Fülle des Gebetes zu gewähren, und wir bitten dich, gib sie uns zur rechten Zeit.“

      „Was reden Sie denn für einen Unsinn? Wo denke Sie denn hin? Ich sage ihnen was das hier ist. Das hier ist das Verdammte Ende der Welt. Okay Mann. Da gucken Sie es sich an. Wie deutlich soll es denn noch werden. Jetzt hilft Ihnen kein Gott mehr. Oh nein.“

      Francesca richtet das Mikro zu einem grimmigen Mann, der schon jetzt eine Sonnenbrille trägt:

      „Und im Übrigen hat Ihr Jesus Christus zweitausend Jahre Zeit

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