Pferdesoldaten 4 - Das Fort der Verlorenen. Michael Schenk

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Pferdesoldaten 4 - Das Fort der Verlorenen - Michael Schenk Pferdesoldaten

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Gerade für einen Mann, der an der Grenze dient. Selbst ausgemachte Gegner der Sklaverei haben kein Problem damit, gegen die Roten vorzugehen.“ Hillerman leckte sich über die Lippen. „Nun, wie dem auch sei … Sie werden sicherlich Ihre soldatische Pflicht erfüllen. Wo war ich? Ach ja, die Zuständigkeit. Wie soeben erwähnt versorgt unser Fort derzeit mehrere Garnisonen im angrenzenden Territorium von Iowa. Prairie du Chien wäre näher, aber die dortigen Kapazitäten werden für Illinois und Missouri verwendet. Vor einigen Jahren wurde hier, am oberen Lauf des Turkey River, Fort Duncan errichtet. Es ist kein großes Fort und soll lediglich die Präsenz der Armee im Gebiet der Winnebagos garantieren.“ Hillerman lächelte. „Falls Sie noch nicht von diesem Stamm gehört haben, dem unser Fort seinen Namen verdankt… Vor etlichen Jahren wurden die beiden Hauptgruppen der Winnebagos getrennt und umgesiedelt. Vier der Clans siedeln nun im Bereich zwischen dem Turkey River und dem Upper Iowa. Sie gelten als relativ befriedet, aber bei diesen Roten weiß man das ja nie. Nun, jedenfalls ging vor einigen Wochen der übliche Versorgungstreck nach Duncan und er ist nun seit über einer Woche überfällig. Äh, Sie haben eine Frage, Captain?“

      „Wie groß ist der Wagenzug?“

      „Drei Planwagen mit sechs Infanteristen und neun Reiter Begleitschutz.“

      Matt runzelte die Stirn. „Das sind nicht viele Wagen.“

      Er wunderte sich nicht über die kleine Eskorte. Selbst in riskanten Gebieten waren diese kaum größer und wurden nur verstärkt, wenn es deutliche Hinweise auf Gefahr gab. Ihn irritierte eher die geringe Anzahl der Fahrzeuge.

      „Das Gebiet gilt nicht als gefährlich“, antwortete Hillerman. „Die Indianer haben die Lektion gelernt, die wir ihnen erteilt haben. Deswegen ist Duncan auch ein eher kleiner Stützpunkt. Ein verstärkter Zug Ihrer 2nd U.S.-Cavalry, ein Zug Infanterie und ein Detachment Artillerie. Alles in allem etwas über hundert Soldaten.“

      Matt kannte weit kleinere Garnisonen. Ihre Besatzungen dienten der Beobachtung und Sicherung von Verkehrswegen. „Ist Duncan eine befestigte Stellung?“

      „Major Willcox hat ein Palisadenfort errichten lassen“, bestätigte der Colonel.

      „Dieser Major Willcox ist der Kommandant?“

      „Ein sehr fähiger Mann.“ Hillerman kehrte zum Schreibtisch zurück. „Nun, Sie sehen die Größe des Wagenzuges war durchaus ausreichend um die dreimonatige Versorgung von Duncan zu gewährleisten. Da er nun jedoch überfällig ist, könnte es in Duncan ein wenig knapp werden. Ich will so schnell wie möglich sicherstellen dass das Fort die erforderlichen Vorräte erhält.“

      „Und Captain Deggar und ich sollen die Eskorte führen.“

      „Die Eskorte wird Lieutenant Braxton führen. Sie sollen sie begleiten und eingreifen, falls Sie dies als erforderlich erachten. Sehen Sie, auch wenn es hier von Truppen zu wimmeln scheint, so sind wir doch knapp an ausgebildeten Soldaten. Vor allem an erfahrenen Offizieren. Ich gebe Braxton einen verstärkten Zug der 1st Iowa Volunteer Cavalry als Eskorte. Sie begleiten den Versorgungstreck nach Duncan, Major, und werden sich nach den vermissten Wagen und deren Eskorte umsehen. Ich werde Ihnen zudem Befehle für Major Willcox übergeben. Die Iowa Volunteers bleiben mit Braxton als Besatzung im Fort. Auf der Rückreise werden Sie die dort stationierten Männer der 2nd U.S.-Cavalry nach Fort Winnebago bringen. Männer, die wieder in Ihr Regiment eingegliedert werden. Wie ich schon erwähnte, zieht die Armee ihre regulären Regimenter aus den Forts ab und ersetzt sie durch Freiwillige.“

      „Wann sollen wir aufbrechen?“

      „Ich werde Lieutenant Braxton befehlen sich am Morgen des kommenden Tages bereitzuhalten. Bis dahin ist alles verladen und bereit. Äh, ich will es nochmals betonen, Braxton befehligt den Zug der Iowa Volunteers, untersteht aber natürlich Ihrem Befehl, Gentlemen.“

      Kapitel 3 Nur ein paar Schritte

      Fort Duncan lag auf einem kleinen Hügel, der sanft anstieg und an drei Seiten von Wald umgeben war. Vor der südlichen vierten Seite, an der sich auch das Haupttor befand, erstreckte sich ein Stück Ebene. Bei klarem Wetter und idealer Sicht konnte man dort in der Ferne das Glitzern des Turkey River erkennen.

      Duncan bestand aus einer Ansammlung großer und kleiner Hütten, die man in Blockbauweise errichtet hatte und die von einer umlaufenden Palisade umgeben waren. Diese war nur knappe drei Yards hoch. Wer sich auf den Rücken eines Pferdes stellte, hatte wohl nicht viel Mühe sie zu erklimmen. An der Innenseite zog sich ein Wehrgang entlang, der nur an der westlichen Ecke von dem kleinen überdachten Wachtturm und im Süden vom zweiflügeligen Tor unterbrochen wurde. Es gab keinen Überbau des Tores, welches rechts und links von den Leitern der Aufgänge flankiert war.

      Ein kräftiger Wind wehte und umhüllte die Anlage mit seinem eisigen Hauch. Das Sternenbanner der Union knatterte am weiß gekalkten Fahnenmast, die Enden zerzaust und die Farben schon ein wenig ausgeblichen.

      Das Fort wirkte hastig und lieblos errichtet. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, das Holz zu schälen und die Rinde zu entfernen. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Käfer die Arbeit der Menschen zunichtemachen würden.

      Die beiden Männer auf dem Wehrgang neben dem Tor kauerten sich zusammen. Sie hatten die Kragen hochgeschlagen. Gelegentlich stampften sie mit den Füßen und zogen die Hände tiefer in die Ärmel hinein. Einer von ihnen war First-Sergeant der 2nd U.S.-Cavalry, der andere ein Corporal der Infanterie. Sie beide sehnten das Ende ihrer Wache herbei, um sich endlich in den Baracken aufwärmen zu können.

      First-Sergeant Vaughn verfluchte den Umstand, dass es so wenige Männer im Fort gab. Normalerweise hatte sein Rang gewisse Privilegien. Wachestehen gehörte nicht dazu. Man kontrollierte die Wachen, statt sich die Füße platt zu stehen und sich Erfrierungen zu holen. Aber in Duncan war manches anders. Der bullige Unteroffizier blickte neidisch zum Wachtturm hinüber. Der Mann dort hatte wenigstens ein Dach über dem Kopf.

      „Es wird wärmer“, murmelte der Corporal.

      Vaughn wandte sich ihm zu. „Hast du den Verstand verloren, Hall, oder ist dir das Gehirn eingefroren?“

      „Komm schon, es fällt nur noch gelegentlich Schnee und der Wind ist längst nicht mehr so beißend.“

      „Na, wenn du das sagst.“ Vaughn zog den Mützenschild seines steifen Kepis etwas tiefer in die Stirn. „Ich glaube, da draußen tut sich was.“

      „Die Patrouille von Phillips?“

      „Sonst ist ja keiner von uns draußen.“ Vaughn lauschte angestrengt. „Hört sich an als brächte er Besuch mit.“

      „Deine Ohren möchte ich haben“, knurrte Hall. Dann nickte er. „Du hast recht, Sarge. Das sind Schüsse. Die Patrouille wird verfolgt.“ Der Corporal wandte sich zum Innenhof und holte tief Luft, doch Vaughn legte ihm die Hand an den Arm. „Warte. Es gibt keinen Grund, die Leute jetzt schon hektisch zu machen. Lass uns ein bisschen Spaß haben und zusehen, welches Rennen Phillips den Roten liefert.“

      Sie grinsten sich an und blickten wieder über die Palisade hinaus. Die Wache auf dem Turm hatte offensichtlich noch nichts bemerkt. Vielleicht war der Mann auch eingenickt. Ihnen allen fehlte Schlaf und es fehlte ihnen an ausgiebigen Mahlzeiten. Die Vorräte neigten sich dem Ende entgegen und die Patrouille war mit zwei Aufgaben hinausgeritten: Nach dem überfälligen Proviantzug zu suchen und eventuell etwas Wild zu erlegen. Stattdessen war der Lieutenant offensichtlich auf Indianer gestoßen.

      Im Augenblick sah

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