Du hast es mir versprochen!. Wilma Burk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Du hast es mir versprochen! - Wilma Burk страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Du hast es mir versprochen! - Wilma Burk

Скачать книгу

Neugierde, war es Interesse? Vera glaubte bald, so konnte er sie nur ansehen, weil er sich in sie verliebt hatte.

      „Dich hat es aber erwischt!“, stellte Marita fest. „Was versprichst du dir von ihm?“

      Alles versprach sich Vera von ihm, Geborgenheit, Zärtlichkeit und Liebe, die ewig hält. All das würden sie sich versprechen und halten, wenn ..., ja, wenn ...

      Sie war ganz aufgeregt, als sie glaubte, auch er suche ihre Nähe.

      *

      Sie machte inzwischen eine kaufmännische Lehre in einem Mode-Betrieb. Wenn sie dann von dort nach Feierabend nach Hause gehen wollte, tauchte er oft wie zufällig auf. Veras Herz tat einen Satz vor Freude. Nein, sie hatte nichts dagegen, den Heimweg gemeinsam mit ihm zu gehen. Und sie redeten und redeten, als wäre es nie anders gewesen. Manchmal nahm er dabei ihre Hand. Sie spürte seine Wärme, die ihre Hand umschloss, und sie ließ es geschehen.

      Noch versuchte sie, das vor der Mutter zu verheimlichen. Bald fragte die aber misstrauisch: „Bist du wieder mit diesem Studenten nach Hause gekommen?“ Weiter sagte sie noch nichts.

      Plötzlich hatte Bernd Reuter auch ein Fahrrad und forderte Vera zu Spazierfahrten auf.

      „Sei vorsichtig! Der ist zu alt, um nur noch Händchen zu halten“, mahnte die Mutter.

      „Ja, ja, ich weiß Bescheid! Ich bin bald achtzehn“, wehrte Vera ab.

      „Eben! Rückgängig kannst du nichts mehr machen.“

      „Was meinst du damit?“

      „Das erste Mal gibt es nur einmal für ein junges Mädchen. Das solltest du dir gut überlegen, wann und mit wem es geschehen soll.“

      „Was du dir für Sorgen machst!“ Vera versuchte dem Gespräch auszuweichen. Es war ihr peinlich.

      Das war eigentlich auch nicht die Art ihrer Mutter, so offen darüber zu reden. Wie unbeholfen und unfrei hatte sie versucht, Vera über die Beziehung zwischen Mann und Frau aufzuklären. Dabei hatte Vera es zu dem Zeitpunkt längst gewusst.

      „Ich will dich nur warnen. Er sieht nicht so aus, als würde er lange überlegen, eher, als würde er jede nehmen, die sich ihm anbietet. Entscheiden musst du allein. Ich kann dich nicht festbinden. Es hat sicher auch keinen Zweck, dich von ihm fernhalten zu wollen. Darum versprich mir, dass du dich nicht zu schnell verführen lässt.“

      „Ach, woran du denkst!“, wehrte Vera ungeduldig ab, davon wollte sie nichts hören. Aber sie versprach es diesmal nicht, denn sie ahnte, nein, sie wusste es, sollte er die Frage an sie stellen, würde sie das Versprechen nicht halten können? Sie vertraute ihm. Noch hatte er sie nicht einmal geküsst - und die Mutter dachte gleich an so etwas! Eigentlich wurde sie bereits ungeduldig, dass nichts geschah. Sie spürte es doch, wie sehr er sie liebte. Jawohl! Hundert Beweise glaubte sie dafür zu sehen, nur der letzte fehlte noch. Warum hielt er sich damit so zurück? War sie noch zu jung für ihn? Auf jede Art bemühte sie sich, ihm zu beweisen, wie erwachsen sie war, auch wenn er manchmal darüber lächelte.

      Endlich, bei einem Ausflug mit den Rädern in die Natur, bei lauem Sommerwind, an einem Tag, so schön, dass alle Welt nur glücklich sein konnte, nahm er sie in die Arme, ganz sanft und vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich. Sie drängte sich ihm entgegen, als er ihre Lippen berührte. Sie hielt still, ganz still, gab sich hin, dem ersten Kuss in ihrem Leben. Schon lange hatte sie nicht mehr daran gezweifelt, aber nun wusste sie es: Er liebte sie! Sie ließ sich fallen in dieses unglaublich schöne und große Gefühl, geliebt zu werden. Sie glaubte ihm jede Geste, glaubte an seine Ehrlichkeit, an den Ernst seiner Zuneigung. Er verstand es, ihr ihre letzte Scheu zu nehmen. Einmal hielt er sie fest umfangen und küsste sie, dass ihr der Atem verging; dann wieder streichelte er sie sanft und fürsorglich wie ein Vater. Sie klammerte sich an ihn, konnte ihm nicht nah genug sein. Sie genoss ihre erste Liebe. Sie war süchtig danach, wollte sich am liebsten nicht mehr von ihm trennen. In der Liebe noch unerfahren, war es ihr nicht bewusst, wie sehr sie ihn das merken ließ.

      *

      Auch wenn er es spüren musste, wie sehr sich ihr Körper ihm entgegendrängen wollte, er kam ihr nicht zu nah, noch nicht. Von Liebe sprach er nicht. Aber war das wichtig? Wenn sie es nur spürte. Sie hegte keine Zweifel daran. Seine liebevollen Gesten, seine Augen konnten nicht lügen. Nein, sie würden sich nie mehr trennen und immer zusammenbleiben, daran glaubte sie. Alle Warnungen der Mutter waren dabei ohne Bedeutung. Was wusste sie schon von Bernd? Vera vertraute ihm.

      So war es kurze Zeit später, als sie gerade achtzehn Jahre alt war, für ihn nicht schwer, sie in seine Wohnung unter dem Dach zu locken. Hier fiel es ihm leicht, ihren allerletzten, kaum noch vorhandenen Widerstand zu brechen und sie den Schritt vom Mädchen zur Frau gehen zu lassen. Das also war das letzte Geheimnis der Liebe, das alles vergessen und jeden Gedanken auslöschen soll, bis man nur noch dem eigenen Körper lauschen und nachgeben kann. So jedenfalls hatte sie es sich vorgestellt. Doch zuerst kamen die Schmerzen, danach auch Lust, aber es geschah eben einfach so. Er lag schwer auf ihr, schwitzte vor Anstrengung, und sie atmete den strengen Geruch seiner unmittelbaren Nähe. Sie ließ es geschehen, denn sie liebte ihn. Aber so aufregend, wie sie es erwartet hatte, war es für sie nicht. Doch es gab ihr das Gefühl, ihn damit an sich zu binden, das war ihr wichtig.

      Jetzt schlich sie zu ihm heimlich in die Wohnung, wann immer er es verlangte. Es gefiel ihr auch mit jedem Mal besser, aber sie blieb verhalten, traute sich nicht, sich gehen zu lassen. Genau diese fast jungfräuliche Zurückhaltung schien ihm zu gefallen. Er nahm sie und gab ihr, drängte sie aber zu nichts. Merkte er, dass sie bemüht war zu tun, was er von ihr wollte, ganz egal, ob es ihr gefiel? Doch er schien sich zurückzuhalten. Sah er in ihr etwa noch ein Kind?

      Vor der Mutter hielt sie es geheim. Sie wollte ihr nicht eingestehen, dass sie schon so schnell nachgegeben hatte. Doch ewig konnte sie es nicht verheimlichen, denn auch die andern Mitbewohner des Hauses bekamen bald mit, was da unter dem Dach geschah. So blieb es der Mutter nicht verborgen.

      „Das hat uns noch gefehlt, eine Liebschaft im Haus. Konntest du dich nicht zusammennehmen? Wie hat der dich so schnell rumgekriegt? Was will er von dir? Ich habe dich gewarnt. Das ist ein richtiger Mann. Es wäre besser gewesen, du hättest dich erst mal bei deinesgleichen umgesehen“, redete die Mutter auf sie ein.

      „Ich will keinen anderen. Er liebt mich.“

      „Sagt er! Das hat schon so mancher behauptet.“

      „Das braucht er nicht erst zu sagen, das fühle ich“, trotzte Vera.

      „So, er sagt es nicht einmal! Dann gib nur Acht, dass er dich am Ende nicht mit einem Kind sitzen lässt.“

      „Er weiß, wie man das verhindert.“

      „Na, wenigstens das. Ich rate dir aber, verlass dich nicht zu sehr auf ihn. Männer versprechen viel, wenn sie etwas wollen, vergessen aber alles, wenn sie dessen überdrüssig sind.“

      „Hör auf! Nur weil es bei dir schief gegangen ist, muss es noch lange nicht bei andern auch so sein.“ Vera war empört.

      „Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Du bist achtzehn und erwachsen“, murmelte die Mutter. Dann sagte sie nichts mehr. Wenn sie sich auch Gedanken machte, sie schwieg und wartete ab.

      *

      Marita wollte es nicht glauben. „Wirklich, du bist mit diesem Studenten zusammen? Und so ganz richtig?“

      „Ja!“,

Скачать книгу