Du hast es mir versprochen!. Wilma Burk

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Du hast es mir versprochen! - Wilma Burk

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style="font-size:15px;">      Bald geschah es häufiger, dass Bernd allein abends wegging und sie nicht mitnahm. Ging er dann zu Daniela? War Vera bei ihm, so fiel es ihr leicht, all ihre Zweifel zu verdrängen; doch sobald sie allein war, kehrten ihre misstrauischen Gedanken quälend zurück.

      Und dann begann er von einer Wohngemeinschaft, einer WG, zu schwärmen. Immer mehr Studenten schlossen sich ja in dieser Zeit zusammen, um sich eine Wohnung und die daraus entstehenden Kosten zu teilen. Bald bekam sie mit, dass er oft zu einer bestimmte WG ging. Ob Daniela dort wohnte?

      Da sie nun häufig abends allein war, suchte sie wieder die Nähe von Marita. Staunend erkannte sie, wie die sich so leicht und locker in der Beachtung junger Männer sonnte.

      „Wie kannst du dich nur so sehr an einen hängen?“, fragte Marita verständnislos. Der Reiz des Neuen bei diesem oder jenem faszinierte sie. Manchmal war sie bis über beide Ohren verliebt; manchmal ließ sie auch eine flüchtige Beziehung bereits sehr intim an sich heran. Das verstand Vera nicht. Wie konnte sie, wenn sie es nicht ernst meinte.

      Marita lachte darüber. „Komm mit in meinen Kreis! Du musst auf andere Gedanken kommen, wenn dein Bernd keine Zeit für dich hat“, forderte sie Vera erneut auf.

      Doch auch diesmal lehnte Vera es ab. Sie liebte Bernd und hatte ihm gesagt, dass sie ihn immer lieben werde. Dazu musste sie stehen. Aus ihrem Verständnis heraus war sie ihm das schuldig. Selbst wenn sie es gewollt hätte, sie konnte nicht einfach mitgehen, um ein anderes Vergnügen zu finden. Das wäre für sie Verrat gewesen.

      „Du bist doch noch nicht an ihn gebunden“, versuchte Marita sie umzustimmen. „Wer weiß, vielleicht macht er sich gerade schöne Stunden und du hängst hier sauertöpfisch herum.“

      „Ach, was!“ Vera wehrte es ab. Aber wusste sie wirklich, wo er war und was er gerade tat? Er erzählte ihr nichts davon, redete immer drum herum, gab nie genaue Auskunft, wurde sogar böse, wenn sie zu hartnäckig fragte. Das machte sie Marita gegenüber unsicher.

      „Glücklich siehst du nicht aus. Was ist los?“, drängte Marita.

      Da erzählte sie ihr von Daniela, und wie sehr sich Bernd verändert hatte, seit diese junge Frau aufgetaucht war. Am Ende versuchte sie es aber gleich zu entschuldigen. „Es ist sicher dumm, mir darüber Gedanken zu machen, schließlich studieren sie zusammen“, sagte sie und zupfte dabei nervös an ihren Händen.

      Schweigend hatte Marita zugehört. Doch nun hielt sie ihr die Hände fest und beschwor sie: „Vera, wach auf! Bernd hat niemals ernste Absichten mit dir.“

      „Wie kannst du das sagen?“, erregte sich Vera und zog ihre Hände zurück. „Wenn diese Daniela nicht wäre, dann ...“

      „...wäre es eine andere!“, vollendete Marita den Satz.

      Sprachlos sah Vera sie an. Ärgerlich, abwehrend und ihren eigenen Verdacht wegwischend, schlug sie mit der Hand durch die Luft. „Hätte ich dir nur nichts erzählt! Du verstehst ja gar nichts! Er hat eben weniger Zeit. Das ist sicher alles!“ Nein, sie wollte es nicht wahrhaben, was Marita eben angedeutet hatte. Noch kämpfte sie darum, jedes aufkommende Misstrauen zu verdrängen, wollte jede eigene warnende Stimme des Zweifels nicht hören.

      *

      Und dann kam ein Tag, der sie ratlos machte. Bernd brachte Umzugskartons mit nach Hause und begann zu packen. Sprachlos stand sie bei ihm in der Tür. „Was machst du ... wohin willst du ... du hast nichts gesagt.“

      „Aber doch! Oder hast du es nicht richtig verstanden. Ich ziehe in eine Wohngemeinschaft. Dort zu wohnen, ist viel billiger für mich. Da ist eine tolle Truppe zusammen.“ Er erklärte es ihr, als würde er nur für ein paar Tage verreisen.

      „Und ich?“ Den Tränen nah, stand Vera hilflos vor ihm.

      „Was, und du?“

      „Was wird aus mir? Soll ich nicht mitkommen?“

      Bernd lachte.

      Das tat Vera weh.

      Die Frage war ihm sichtlich unangenehm. „Wie stellst du dir das vor?“, fragte er leicht gereizt.

      „Ich dachte ... du sagtest doch ...“

      „Was dachtest du? Was soll ich gesagt haben?“

      „Du sagtest: Ich sei dir wichtig und du brauchst mich …“

      „Ja, und? Ich bin nicht aus der Welt.“

      „Aber hier sind wir uns nah, und dort …? Ich dachte, von hier würden wir nur gemeinsam wegziehen“, antwortete Vera leiser und zaghafter werdend.

      „Wie kommst du darauf? Ich habe dir nie Flausen in den Kopf gesetzt, nie etwas versprochen. Mach jetzt nicht so ein Theater!“, erwiderte er heftig.

      Vera erschrak und schwieg verletzt. Als „Flausen, nie versprochen und Theater“ tat er ab, was ihr so wichtig war. Das war alles? Sie begriff es nicht. Enttäuscht sank sie in sich zusammen.

      Er sah es und nahm sie in die Arme. Besänftigend redete er auf sie ein: „Kleines, du wirst sehen, es ändert sich nichts. Wir haben es nur etwas weiter zueinander. Das ist alles.“

      Sie ließ sich gerne trösten und beruhigen, nahm die Liebkosung hin. Aber es war nicht mehr so für sie, als würde damit alles Bedrückende beseitigt. Nein, einst ging bereits einer von ihr, der sie trösten wollte. Ihn hatte sie nur noch hassen können.

      *

      Wie damals der Vater, so ging auch Bernd. Zuerst brauchte sie nicht lange auf ihn zu warten. Er holte sie ab und sie verbrachten den Abend miteinander. Doch nie nahm er sie mit in die WG. Irgendwann dauerte es bereits länger, bis er sich wieder meldete. Dann kam er nur kurz zu ihr. Misstrauisch wirtschaftete die Mutter draußen vor der Tür herum, während sie in ihrem Zimmer zusammen waren. Vera hatte Sehnsucht nach seiner Nähe. Er aber versuchte nicht einmal, intim zu werden, sondern hatte es jedes Mal nur eilig, wieder zu gehen. Schließlich kam er nicht mehr.

      „Den bis du los. Wurde auch Zeit!“, stellte die Mutter fest.

      Vera kniff die Lippen zusammen und schwieg. Doch am nächsten Abend, nachdem die Mutter das gesagt hatte, ging sie zu der WG. Jetzt wollte sie es wissen.

      Als sie dort beklommen eintrat und nach Bernd fragte, hatte sie das Gefühl, als erwarteten alle eine Sensation, die nun geschehen müsse.

      „Ist Bernd da?“, rief derjenige laut, der sie eingelassen hatte. „Hier fragt eine nach ihm.“

      Überall gingen die Türen auf. Junge Männer und junge Frauen traten hastig heraus, musterten sie neugierig, fast sensationslüstern, und wiesen auf die einzige noch geschlossene Tür.

      „Bernd, da will eine was von dir!“, rief einer, klopfte bei ihm an drehte sich zu Vera um und grinste sie ungeniert breit an. Alle warteten offenbar gespannt auf das, was nun geschehen würde.

      Bernd war nicht erfreut, das sah sie auf den ersten Blick. Hastig zog er sie ins Zimmer und schloss schnell hinter ihr die Tür, ehe noch einer hereinsehen konnte. Es roch seltsam anders in diesem Zimmer als sonst bei ihm, das nahm Vera sofort wahr. Dann sah sie zwei Betten und daneben lag Frauenkleidung auf einem Stuhl. Alles in ihr zog sich zusammen.

      Noch

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