Von Vampiren, Kriegern und Dieben. Heike Möller

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Von Vampiren, Kriegern und Dieben - Heike  Möller

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um ein und dieselbe Sache kämpften. Und es konnte nur einen Sieger geben.

      Der eine gewann, der andere verlor. Der Verlierer schwor Rache, und er rächte sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Dabei hatte der Verlierer keine Skrupel, unbeteiligte Personen zu benutzen. Es war ihm egal, wenn sein Bauernopfer von dem Sieger in dieser Fehde zu Schaden kam. Oder sogar in Notwehr getötet wurde.“

      Die Getränke kamen und die Kellnerin lächelte Tristan ein wenig länger als die anderen Gäste an.

      Leilani sah Tristan in die grünbraunen Augen. „Darf ich raten? Sie sind der Gewinner und dieser Darius, nach dem Sie mich vorgestern fragten, ist der Verlierer.“

      Tristan nickte, während er vorsichtig an seinem Kaffee nippte.

      „Was war das für ein Kampf oder Krieg?“

      „Tut nichts zur Sache. Wirklich nicht. Weißt du, worauf ich hinaus will?“

      Leilani trank etwas Wasser, sah den Mann lange an. „Ich denke schon. Sie glauben, dass ich so ein Bauernopfer bin. Aber ich kenne keinen Darius. Wirklich nicht.“

      „Aber er kennt dich vielleicht. Und hat dich beauftragt, bei mir einzubrechen.“

      „Unlogisch. Dann hätte er mich schon beim ersten Mal zu Ihnen schicken können.“

      Tristan schürzte die Lippen. „Beim ersten Mal? Verstehe. Eine Art Stammkunde.“

      Leilani runzelte die Stirn. „So wie Sie das sagen klingt das billig.“

      Tristan zuckte mit der Schulter. „Wie soll ich es denn sonst sagen? Ist ja auch egal. Da du deinen Auftrag nicht erledigt hast, bist du vermutlich in Gefahr.“

      Leilani lachte leise, trank ihr Wasser aus. „Hören Sie, Herr Kadian. Für mich klingt das alles sehr paranoid. Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert, in Mitteleuropa. Ich glaube nicht, dass mein Auftraggeber mich leimen wollte oder mir gefährlich werden könnte. Ich danke Ihnen für die Blumen, aber ich bitte Sie, lassen sie mich in Ruhe. Vergessen wir einfach die letzten Tage, streichen wir sie aus unserem Erinnerungs­vermögen.“

      Sie wollte aufstehen und gehen, aber Tristan ergriff ihr Handgelenk, hielt sie fest. Leilani wurde wütend. „Lassen Sie mich los!“

      „Bitte, Lani. Ich meine es todernst. Dieser Mann ist gefährlich.“ Tristan sah ihr fest in die Augen. „Ich bin deine einzige Chance, heil aus der Sache rauszukommen.“

      >Lani? So hat mich ewig niemand mehr genannt. <

      „Das sehe ich nicht so“, sagte sie und riss ihren Arm aus seinen Griff.

      Tristan sah ihr nach, wie sie die Straße überquerte und in dem Gebäude, wo sie arbeitete, verschwand. Er hatte ihren Gedanken aufgeschnappt, als er sie mit der Kurzform ihres Namens ansprach.

      >Ich hoffe, ich bin wirklich paranoid. Nicht auszudenken, was Darius mit ihr anstellt, wenn er wirklich dahinter steckt. Das hat sie nicht verdient, egal, ob sie eine Diebin ist. <

      Leilani stieg mit dem Karton, in dem die Orchidee sicher verstaut war, die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf. Obwohl ihr die Begegnung mit diesem Mann, Tristan Kadian, unangenehm war, freute sie sich über diese Orchidee. Blumen hatten etwas Reines, Unverdorbenes und Leilani konnte sich vorstellen, eines Tages ein Haus mit einem großen Blumengarten irgendwo in der Toskana zu besitzen.

      Sie kicherte, als sie die letzten Stufen der vierten Etage des Altbaus erklomm. Sie liebte ihre große Wohnung mit den drei Zimmern, der riesigen Küche und dem beinahe ebenso großen Badezimmer. Die Decken waren über drei Meter hoch und mit Stuck verziert. Die alten und morschen Fenster waren kurz vor ihrem Einzug vor zwei Jahren gegen moderne und Wärme regulierende Fenster in alter Kreuzoptik ausgetauscht worden.

      Obwohl Neukölln nicht gerade ein beliebter Bezirk Berlins ist, tobt hier das Leben. Besonders hier, nahe der Grenze zu Treptow, einem der `neuen In-Bezirke´.

      Leilani dachte an das Gespräch mit dem Franzosen. Sie hatte noch in der Nacht, als sie nach dem missglückten Einbruch nach Hause kam, die Geldanweisung auf ihrem Konto zurück gebucht und den Auftraggeber angerufen.

      „Ich bin überrascht worden. Das Geld habe ich Ihnen schon zurücküberwiesen.“

      „Sind Sie verletzt?“

      Leilani hatte die Stirn gerunzelt. Die Frage des Mannes war merkwürdig. „Nein. Es ist alles in Ordnung. Die Ware ist übrigens nicht vor Ort.“

      Der Auftraggeber schwieg einen Moment. „Danke. Ich melde mich vielleicht wieder.“ Und damit hatte der Mann aufgelegt.

      Leilani wusste, dass die Handynummer schon in diesem Augenblick nicht mehr erreichbar sein würde und versuchte es auch gar nicht erst.

      Jetzt grübelte sie über den Satz nach, während sie den Schlüssel in das Schloss steckte.

      `Sind Sie verletzt? ´

      Leicht verärgert über ihre Unsicherheit öffnete sie die Wohnungstür und betrat den Flur. Sie ging schnurstracks in die Küche … und blieb erstarrt stehen. Ihre grünen Augen wurden groß und die Kinnlade fiel herunter. Ihr wurde gleichzeitig heiß und kalt und sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen.

      „Das kann nicht wahr sein!“

      Sie ließ die Blumen in dem Karton einfach fallen und rannte in das Wohnzimmer, dann in das Schlafzimmer, ins Arbeitszimmer.

      In ihrer Wohnung war eingebrochen worden und im Arbeitszimmer sah es am Schlimmsten aus. Alles war durchwühlt worden, Bücher, Ordner, Papiere, alles lag wild durcheinander auf dem Boden, dem Stuhl, dem Schreibtisch.

      „Nein“, hauchte sie entsetzt. Und dann wurde sie wütend. „Dieser elende Mistkerl!“

      Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte aus der Wohnung.

      Kapitel 6: Umgedrehter Spieß

      Jannik Cerný sah seinen großen Freund mit prüfenden Blick aus seinen rehbraunen Augen an. „Irgendetwas ist anders“, stellte er fest.

      „Was meinst du?“ Tristan packte die Blutkonserven aus der Kühlbox, die Jan ge­bracht hatte, in den Tresorkühlschrank.

      „Du bist … abwesend. Als ob du dir über irgendetwas oder irgendjemanden Gedan­ken machst.“

      Tristan schüttelte den Kopf. „Jetzt fängst du auch noch an“, knurrte er. „Ich bin in Ordnung, ein für alle Mal.“ Er legte die letzte Konserve in den Kühlschrank und verschloss ihn sorgfältig. „Ich habe akzeptiert, dass Rowena und ich kein Paar mehr sind. Endgültig!“

      Jan zog eine blonde Augenbraue hoch. „Dein Verstand vielleicht, Alter. Aber dein Herz nicht.“

      Tristan seufzte genervt. „Mein Verstand ist dabei, mein Herz zu überzeugen,

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