Von Vampiren, Kriegern und Dieben. Heike Möller

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Von Vampiren, Kriegern und Dieben - Heike  Möller

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nickte. „Du machst dir Sorgen um sie, nicht wahr?“ Das vernarbte Gesicht des Mannes drückte ein leichtes Mitgefühl aus.

      „Irgendwie schon. Aber Erik ist bei ihr. Und so ungern ich es zugebe, der Typ achtet mit seinem Leben auf sie und tut ihr gut. Trotzdem …“

      „Ja. Ich kann nachempfinden, was du fühlst, was du durchmachst.“

      Tristan legte den Kopf schief. „Hätte ich gewusst, dass du der Mann von Rowenas Ziehtochter warst, hätten wir unseren Streit schon vor Jahrhunderten beilegen können.“

      Ben zog seine Schultern hoch. „Hätte. Wenn. Wäre. War aber nicht. Aber wir haben jetzt ein Ist. Und ich finde es ganz okay.“

      Tristan lächelte etwas. „Qui. Es ist nie zu spät für Frieden.“

      Benjamin seufzte etwas. „Ich denke, wir machen für heute Schluss, bevor wir hier noch völlig ins Rührselige abdriften, Kadian.“

      Tristan lachte leise. Er stellte sich den 2,05 Meter großen und massigen Riesen vor, wie er mit einem zarten, weißen Spitzentaschentuch seine Tränen trocknete. Die Vorstellung nahm irgendwie Gestalt an und Tristan musste sich sehr beherrschen, nicht laut loszulachen.

      „Ach, Tristan, noch was.“

      „Ja, Ben?“

      „Falls du mal Hilfe brauchst, egal, um was es geht, ruf mich. Ich meine es ernst.“

      Tristan legte zwei Finger an seine Schläfe und schickte seinem früheren Kontra­henten einen halb militärischen Gruß. „Wird gemacht, Goldie.“

      Benjamin zog indigniert eine Braue hoch, wollte etwas sagen, aber da Tristan die Verbindung unterbrach würde er nie erfahren, was Benjamins Antwort gewesen war.

      >Ich brauche einen Kaffee! <

      Tristan stand auf, schnappte sich seine leere Kaffeetasse und ging in die große, modern eingerichtete Küche. Luisa, seine Haushälterin, machte gerade ein gemüse­reiches Mittagessen und würzte es ordentlich. Tristan mochte es ein wenig schärfer, vor allem die orientalischen Gewürze und Gewürzmischungen hatten es ihm angetan.

      „Noch eine halbe Stunde, Herr Kadian“, flötete die ältere Dame und lächelte ihn an.

      Tristan grinste. „Was würde ich nur ohne Sie tun, ma perle (meine Perle). Sie verwöhnen mich.“ Er stellte die Tasse unter den Kaffeeautomaten und drückte die Taste für einen Cafe au Lait.

      Es klingelte an der Haustür und Luisa eilte hinaus um nachzusehen, wer an der Tür war. Bevor sie die Haustür öffnete wusste Tristan bereits, wer der unverhoffte Be­sucher war und lächelte etwas.

      >Ist das wieder ein Kontrollbesuch, ob alles mit mir in Ordnung ist, Tobi? <

      >Arschloch! <, bekam er als Antwort.

      Tristan lachte leise, nahm eine saubere Tasse aus dem Küchenschrank und machte für Tobias Kerner einen Cappuccino.

      „Herr Kerner ist hier“, sagte Luisa, als sie wieder die Küche betrat.

      „Dachte ich mir schon. Merci, Luisa.“ Er sah Tobias schmunzelnd an, der mit nach­denklicher Miene die Küche betrat. „Was hast du auf dem Herzen, mon ami?“

      >Das besprechen wir lieber ohne sterblichen Zeugen. <

      „Ich dachte, ich sehe mal nach meinen alten Freund, der sich in letzter Zeit etwas rar gemacht hat“, knurrte Tobias.

      Tristan drückte ihm die Tasse mit dem Cappuccino in die Hand, nahm seinen Cafe au Lait und ging seinem Gast voraus in Richtung Arbeitszimmer.

      „Bleiben Sie zum Mittagessen, Herr Kerner?“, fragte Luisa und sah dem jungen Mann, der der Bruder ihres Arbeitgeber hätte sein können, lächelnd in die Augen.

      „Nein. Danke, Luisa, ich bin mit meiner Frau zum Mittagessen verabredet. Aber es duftet verlockend. Wie immer.“ Er schenkte der Haushälterin eines seiner unwider­stehlichen Lächeln und zwinkerte ihr auch noch zu. Luisa lief, obwohl sie eine Frau über 50 und verheiratet war, puterrot an.

      >Musst du immer mit ihr flirten? <, fragte Tristan verärgert.

      >Warum nicht? Es tut ihr gut. Eine Frau, egal welchen Alters und ob verheiratet oder nicht, braucht gelegentlich etwas Aufmerksamkeit. <

      Verblüfft sah Tristan zu Tobias auf, als er sich hinsetzte und seinem Gast den bequemen Stuhl neben seinem Schreibtisch anbot. „Seit wann bist du ein Experte für Frauen?“

      Tobias kräuselte die Lippen. „Zum einen war ich in den letzten Jahrhunderten kein Asket wie du und zum anderen habe ich täglich Kontakt mit Sterblichen. Die meisten davon sind Frauen. Was glaubst ist der Grund, warum viele Frauen tanzen lernen wollen? Aufmerksamkeit, mein Freund. Einmal das Gefühl haben, etwas Besonderes zu sein.“

      Tristan sah Tobias nachdenklich an. „Du schaffst es tatsächlich, mich noch zu überraschen, Tobi.“

      Der Berliner grinste breit und ein Grübchen bildete sich auf seiner linken Wange. „Gut. Apropos Überraschung, willst du mich nicht auch mal überraschen?“

      Tristan sah ihn fragend an. „Womit?“

      „Zum Beispiel mit einer neuen Frau an deiner Seite.“

      Tristan verzog sein Gesicht. „Das lässt sich nicht erzwingen und das weißt du auch. Und falls es dich interessiert, ich komme auf meine Kosten. Das enthaltsame Leben lebe ich nicht mehr.“

      Tobias zog kurz die Augenbrauen hoch. „Na ja, wenigstens etwas. Eine oder wechselnd?“

      Brüskiert starrte Tristan seinen Freund an. „Das ist eine ungehörige Frage, Tobi“, warnte er.

      Tobias zuckte mit den Schultern. „Als dein bester Freund und entfernter Verwandter habe ich das Recht, dir solche Fragen zu stellen. Du hältst dich mir gegenüber ja auch nicht zurück.“

      „Ich habe dich nie gefragt, wie es zwischen dir und Hanna sexuell läuft.“

      Tobias schmunzelte. „Stimmt. Aber du hast mich, und darüber bin ich dir dankbar, ihretwegen zum Grübeln gebracht. Ich meine, hättest du sie nicht gedatet und hätte dieses Date nicht zwischen euch nicht funktioniert, hätte ich sie abschreiben müssen.“

      Tristan sah Tobias merkwürdig an. „Verdrehte Logik, Mann. Deine Denkweise passt sich der von Frauen an: hundert Gedanken und tausend Hürden, um zum Ziel zu kommen. Außerdem dieses Hätte Wenn Wäre geht mir auf den Sender. Güldensteen hat mich vorhin auch schon damit genervt.“

      „Ah! Ich habe meine Wette also gewonnen.“ Tobias schlürfte genüsslich an seinem Kaffeegetränk.

      „Welche Wette?“

      Tobias

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