Finde Aurora. Joy Dakinisun

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Finde Aurora - Joy Dakinisun Aurora - Eine Göttin im Auftrag der Evolution

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Dazu kam ein Mann, den sie sehr gerne hatte, ja fast etwas Angst hatte, sich einzugestehen, dass sie ihn liebte, wie noch nie jemanden zuvor.

      Sie kehrte der Schweiz den Rücken und das erste Mal nach Jahren ihres Lebens quiekte ihr Herz ganz laut. Dieses Herz sprach ein deutliches „Jaaaaa“, ein „Jaaa“ aus tiefster Seele. Für sie begann ein neuer Lebensabschnitt und sie dankte dem Land, dieser Zeit, den Menschen, die sie durch diese Zeit begleiteten, aus tiefstem Herzen für all die Entwicklungsschritte, die ihr hier möglich waren. Sie verabschiedete sich auch ganz und gar von ihrem Vater und Bruder, die sie zwar immer wieder treu etwa 3 Mal pro Jahr anriefen und hier und da gab es mal eine kleine Begegnung. Sie liebte die Beiden auf ihre Art, jedoch hatten sich alle nicht mehr viel zu sagen. Sie alle hatten so sehr unterschiedliche Leben. So wählte Tara einen neuen Namen für dieses neue Land und als sie es betrat, empfangen wurde von diesem wunderbaren Mann, war alles Vergangene Geschichte. Sie musste vor Freude weinen. Es war Sonnenaufgang und sie dachte an Aurora und fühlte Frieden in sich selbst.

      Tara – Vergangenheit und Erkenntnis

      Der gravierende Unterschied zwischen Tara und Nevio war wohl der, dass Nevio sich in seinem Leben viel Wissen aneignete, viel Freude hatte und sich Rollen im Leben der Menschen ausdachte und auf der Leinwand umsetzte. Dabei war sein „inneres Kind“ natürlich immer dabei. Tara dagegen durchlebte zahlreiche Rollen im Leben und fühlte diese bis ins Mark ihres Seins. Manchmal verlor sie sich regelrecht in Rollen und auch in Beziehungen zu Männern. Sie erinnerte sich, dass sie von ihren Eltern völlig leistungsorientiert und ohne wirkliches Gefühlsleben erzogen wurde. Die Behandlung ihrer Eltern entsprach in keiner Weise ihrem sehr sensiblen Wesen. Aber sie wussten es damals nicht besser, waren ganz sicher ähnlich erzogen worden und hatten diese Aufgabe, Kinder gross zu ziehen, nach ihrem besten Wissen und Gewissen übernommen. Tara machte so gerne Wortspiele und der Ausdruck „er-ziehen“ oder „gross ziehen“ gab deutlich wieder, was sie in ihrer Kindheit erlebt hat. Gras wächst auch nicht schneller, wenn wir daran ziehen. Alle ihre Wünsche für ihr Leben, ihre wirklichen Potentiale wurden einfach vom Tisch gewischt. Es wurde an ihr gezerrt und gezogen, bis diese Flausen aus ihrem Kopf eliminiert waren und sie sich auf die Dinge konzentrierte, die ihre Eltern für lebenswert und wichtig hielten. Sie wollten aus ihrer Sicht wirklich das Beste für Tara. Auch die Nachbarn mussten zufriedengestellt werden und das hiess, dass die ganze Familie einen guten Eindruck machte, anerkannt wurde. Der Massstab war, ob sie von den Nachbarn gerne eingeladen wurden oder sie gerne auch zu ihnen nach Hause kamen. Still sein, brav sein, gute Noten nach Hause bringen, sich benehmen, etwas vernünftiges lernen, Vereinsarbeit, Sport, musizieren...

      Geld war vorhanden, aber unterschwellig kursierte immer die Aussage, dass es nicht wirklich reicht. So wuchs Tara in einem Umfeld auf, dass ihr einen sehr ambivalenten Eindruck von Geld vermittelte. Ihr Vater, Akademiker, war sehr überfordert mit diesem Familienleben und neigte zu Jähzorn, was sie durch handfeste Prügel oft am eigenen Leib zu spüren bekam. Ihre Mutter, eine intelligente Frau, arbeitete in einer Führungsposition, bestellte den Haushalt, organisierte die zahlreichen Nannys und bereitete das Essen für die ganze Woche vor. Tara war also das sogenannte Schlüsselkind und ihre Mutter opferte sich für die Familie, für ihren Mann auf. Ihre Mutter war wie ein Fähnchen im Wind, immer freundlich. Nie nahm sie wirklich Stellung zu etwas und erledigte ihre Aufgaben, ohne ein offensichtliches Klagen. Nach aussen hin machte sie nie den Eindruck, als wäre sie überfordert. Sie hielt auch alles Unangenehme, soweit es ihr möglich war, von ihrem Mann fern. So lebte ihr Vater in der Annahme, er selbst hätte Alles in ihrem gemeinsamen Leben aus eigener Kraft erwirtschaftet. Als Taras Mutter krank war und die letzten Wochen im Bett verbrachte, erinnerte sich Tara, dass sie die Kontoauszüge immer abfangen sollte und sie ihrer Mutter gab, da ihr Vater diese nicht sehen sollte. Wenn finanzielle Engpässe drohten, teilte sie das ihrem Mann nicht mit, sondern bat ihren Vater, Taras Grossvater, um Hilfe. Grossväterchen half ihr immer mit einer grösseren Summe aus. Tara war sich auch nicht sicher, ob ihre Grosseltern in dem Moment wussten, dass ihr Vater es nicht wissen durfte. Taras Mutter vertrat weder ihre eigene Meinung, noch hatte sie ein eigenes Leben. Wobei Tara sich manchmal fragte, ob ihre Mutter sich doch einen eigenen Teil erlaubte und es heimlich auf ihren beruflichen Reisen auslebte? Diese Frage würde ewig unbeantwortet bleiben. Das Familienleben basierte auf einem schönen Schein. Äusserlich schien alles schön sauber. Alle spielten höflich und gut gelaunt. Innerlich unterdrückten Beide, sowohl ihre Mutter als auch ihr Vater ihre Gefühle. Es war hinreichend erforscht und erwiesen, dass der Mensch mit Leugnen seiner Gefühle innerlich Dynamit in Form von unerlösten Emotionen lagert. So brauchte es nur einen kleinen Funken in Form von Überlastung, damit es explodierte. Ihr Vater liess es in Form von explosionsartiger Aggression und Gewalt an den Kindern aus und ihre Mutter liess es an ihrem Sohn, Taras Bruder, in Form von subtilen emotionalen Übergriffen aus.

      Heute weiss Tara durch Erfahrung, Erkenntnis, gelebtes Wissen, dass ihre Eltern in einem ununterbrochenen Spannungsfeld zwischen ihrem Innenleben und Ihrem Aussenleben lebten. Das führte bei ihrem Vater zu einer vollkommenen Verdrängung seiner schon ärmlichen Gefühlswelt und totaler Kontrolle seines Lebensablaufes und bei ihrer Mutter zeigte es sich auf der Körperebene durch Krebs und einen frühen Tod mit 47 Jahren.

      In diese Fussstapfen trat auch Tara. Durch diese Behandlung als Kind, hatte sie tief in sich verankert, dass sie nicht lebensberechtigt sei. Oft fühlte sie sich nicht gut genug für ein eigenes Leben. Ihre Glaubendsätze waren, dass sie auf anderen Spielfeldern zu dienen hatte, dass sie immer mehr geben und lernen musste, als andere, um annähernd gut zu sein, dass sie immer alles alleine machen muss, weil sie es nicht wert ist, dass ihr geholfen wird. Ihr Leben war geprägt von Perfektionismus und dem Drang nach möglichst viel Wissen.

      So traf sie einen Mann nach dem anderen, förderte ihn in seinen Potentialen, war für ihn da, unterstützte diese Männer sogar noch mit dem wenigen Geld, das sie selbst hatte. Zwischendurch erbte sie und investierte dieses Geld auch für das Wohl des Mannes, mit dem sie gerade eine Beziehung führte. Die Beziehungen endeten meist darin, dass die Männer wieder in ihrer vollen Kraft waren, Tara völlig kaputt und leer war und von den Männern verlassen wurde. Diese Männer behandelten sie ähnlich wie ihr Vater, missachtend, ignorierend, abweisend, nachdem die Zeit des Verliebt seins vorbei war. Selten waren die Männer freundlich und behandelten sie mit Achtung und Aufmerksamkeit. In diesen Fällen wurden ihr die Männer langweilig und sie verliess sie, denn es wartete schon ein anderer. Auch erkannte sie, dass sie sich im Leben und in jeder Beziehung immer allein fühlte. Mit 13 Jahren kam sie in ein Internat, weil ihre Eltern nicht mit ihr zurechtkamen. So passte es in ihre Erlebniswelt, dass sie dachte, sie wird abgeschoben, weil sie einfach nicht lebenswert und ein Störenfried darstellt. Dazu kam, dass ihre Mutter die Diagnose „Krebs“ bekam und Tara durch Bemerkungen ihrer Eltern in der Annahme war, sie sei schuld am Krebs ihrer Mutter und damit sie gesund werden würde, müsse sie nun ins Internat, damit sich ihre Mutter schonen könne. Verlassen werden, abgelehnt werden, abgeschoben, ausgestossen werden waren immer wiederkehrende Erfahrungen in ihrem Leben. Danach begann ihr Ausbildungsleben. Irgendwann kam der Tag, an welchem sie wusste, sie würde Hilfe brauchen, um aus diesem Teufelskreis wieder herauszukommen. Ihre Mutter starb an Krebs. Tara hatte die letzten Monate noch mit ihr verbringen können und sie nach ihren Möglichkeiten pflegen können. Danach verliess sie dieses Elternhaus. Sie packte das kleine Auto, den Ford Fiesta ihrer Mutter mit dem Nötigsten und fuhr von Köln nach München, um dort ihr eigenes unabhängiges Leben zu starten. Nach einiger Zeit des Arbeitslebens entschied sie sich noch zu einem hart erkämpften Studium und schloss nach langer immer doppelt belasteter Studienzeit erfolgreich ab. Alles, was sie selbst wählte, musste sie sich schwer erkämpfen, sowohl äusserlich im Leben, als auch innerlich. Hier ging es nicht um das finanzielle erkämpfen. Sie hatte immer einen Job nebenbei und ihr Grossvater unterstützte sie, wo er konnte. Es ging um ein innerliches Erkämpfen. Sie war eine hochintelligente weise Frau. Jedoch war tief in ihr eingemeisselt, dass sie nichts taugte. Somit sabotierte sie sich jede Prüfung selbst, indem sie mit dieser sabotierenden Einstellung an ihnen teilnahm und meistens durchfiel. Aber sie gab nicht auf. Wo auch immer sie war und arbeitete, sie kämpfte für Gerechtigkeit und Freiheit ihrer Mitarbeiter. Mit diesem Verhalten

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