Herzbrecher. K.P. Hand

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Herzbrecher - K.P. Hand

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Macht Stehende, um diesen vor seinem Bruder Enio Martin zu beschützen. Denn Alessandro wurde von beiden Seiten gejagt, da er zwar ein ehemaliger Verbrecher aber trotzdem ein Verräter war. Er hatte alle verraten. Er hatte auf Freiheit gehofft, die er nicht bekommen hatte. Für ihn war alles umsonst gewesen. Er lebte einen Alptraum, das wusste Norman.

      Norman fühlte sich deshalb schuldig, denn er schuldete Alessandro alles. Umso schlimmer war für ihn, dass er nach sieben Jahren immer noch nichts erreicht hatte, um ihm zu helfen.

      Es war, als könnte er diese offene Rechnung zwischen ihnen nie begleichen. Dabei war er der einzige, der es als offene Rechnung ansah. Alessandro hatte nie etwas von ihm verlangt.

      Mit einem schüchternen Blick bemerkte Norman: »Du trägst die Haare wieder glatt.«

      Alessandro hatte von Natur aus gelocktes Haar. Norman hatte es immer gemocht. Vor allem, wie es die letzten sieben Jahre immer halb über seinen Ohren und in seiner Stirn gehangen hatte. Aber auch die glatt geföhnten Haare mit der Spitze in der Stirn und den abrasierten Seiten standen ihm unheimlich gut. So gut, das Normans Haut vor Begierde zu prickeln begann.

      Alessandro rieb sich den Nacken, als müsste er überprüfen, was Norman meinte. »Ja ... ich dachte, ob gelockt oder glatt, wenn ich meinem Bruder auf der Straße begegne, erkennt er mich ohnehin, egal, welche Frisur ich trage.«

      Norman lächelte ihn schüchtern an. »Du siehst gut aus.«

      »Was man von dir nicht behaupten kann.«

      Autsch. Okay, Norman hatte Ablehnung verdient.

      Er atmete tief durch, um nicht wütend zu werden, und sah Alessandro dann wieder bemüht ruhig ins Gesicht. »Du wolltest mich sprechen. Hast du Probleme? Brauchst du Geld?«

      Schockiert sah Alessandro ihn an. »Was? Nein!«

      Gelogen! Norman wusste, dass es gelogen war. Alessandro brauchte immer Geld. Mit dem, was er in diesem kleinen Chinarestaurant als Koch verdiente, konnte er nicht einmal die halbe Miete zahlen.

      »Wie viel?«

      »Ich will dein Geld nicht«, zischte Alessandro eingeschnappt. »Und ich brauche es auch nicht.«

      »Das wäre mir neu.«

      »Ich habe nie Geld von dir verlangt!«

      »Wer spricht denn von ›verlangen‹, ich biete es dir an!«

      Alessandro drehte sich schnaubend fort und zeigte Norman seine ansehnliche Rückseite.

      Norman breitete die Arme aus und fragte verständnislos: »Stehst du lieber auf der Straße als mich um Geld zu bitten?«

      »Ganz ehrlich?« Alessandro wandte sich wieder zu Norman um. »Ja!«

      Auch das tat weh.

      Entmutigt fielen Normans Schultern herab. »Hasst du mich denn so sehr?«

      Sie sahen sich einen Momentlang in die Augen.

      Alessandro wandte sich als erster ab und kratzte sich unbehaglich an der Schläfe. »Pass auf«, begann er und wechselte das Thema, »ich wollte lediglich wissen, ob es etwas Neues über meinen Bruder gibt. Bei den Ermittlungen gegen ihn, meine ich.«

      Mit einem Mal fühlte sich Norman wieder wie der größte Versager. Es war schon schwer genug sich selbst und Kollegen gegenüber eingestehen zu müssen, nichts erreicht zu haben, es vor jemanden zuzugeben, den man sehr mochte und vor dem man immer gut dastehen wollte, war geradezu Folter.

      Beschämend schüttelte Norman den Kopf. »Nein. Nichts.«

      Alessandro schloss gequält die Augen.

      Norman wandte sich ab, um die Sorgen des anderen nicht vor Augen zu haben. Er lehnte sich so wie Alessandro zuvor mit den Armen über das überwucherte Geländer und blickte hinab auf die stillgelegten Gleise. »Zuletzt überprüften wir einen Franco Pisani. Schon mal von ihm gehört?«

      Alessandro schüttelte den Kopf, als Norman sich über die Schulter blickte.

      Norman nickte. »Habe ich mir gedacht. Er ist ein Antiquitätenhändler. Angeblich hat dein Bruder den Laden eine Weile übernommen und die Schulden getilgt. Er verkaufte das Geschäft wieder an Franco, als es schwarze Zahlen schrieb.«

      Alessandro erwiderte: »Klingt nach meinem Bruder.«

      »Dann könnte die Geschichte stimmen?«

      »Wenn für ihn etwas dabei heraussprang, ja.«

      »Wie meinst du das?«

      Alessandro kam ein paar Schritte näher, seine Arme waren vor der Brust verschränkt. »Enio hat den Laden vielleicht als Geldwäsche benutzt. Er hat viele solcher Läden oder ist Partner oder Investor, wie sonst sollte er sein Vermögen erklären? Aber es könnte auch sein, das Enio nur einem Cousin, dem Sohn, Vater oder Bruder von Pisani einen Gefallen getan hat, indem er ihm geholfen hat. Ich will damit sagen, Pisani ist nicht unbedingt ein Verbrecher, nur, weil er mit Enio zu tun hatte.«

      Norman nickte grimmig.

      »Was ist da passiert?«, fragte Alessandro plötzlich neugierig.

      Noch bevor Norman begriff, was genau Alessandro ansprach, stand dieser plötzlich neben ihm und hielt Normans Hand in seiner. Eingehend betrachtete Alessandro Normans verkrustete Fingerknöchel. Die Berührung und die Nähe ließen Normans Blut kochen.

      Norman beäugte seine Hand als wäre sie ihm fremd. »Ach das? Ich war bei Franklin.«

      Alessandro sah ihm in die Augen und für einen Moment waren sich ihre Gesichter so nahe, dass sie den Atem des jeweils anderen spüren konnten.

      Lächelnd ließ Alessandro Norman los und trat einen Schritt zurück. »Wie geht es Franky?«

      »Nach meinem Besuch?« Norman zog die Augenbrauen hoch. »Nicht so gut.«

      »Ich kann nicht sagen, dass er mir leidtut.«

      Norman musste schmunzeln. Von allen Menschen war Alessandro der einzige, der verstand, weshalb Norman bei Franklin die Faust ausrutschte.

      »Er hätte Schlimmeres verdient.«

      Norman warf ein: »Glaub mir, das Knastleben ist die Hölle für ihn. Er wird von Insassen vermöbelt, die Wärter schikanieren ihn, er wurde bisher zweimal von eingeschleusten Killern angegriffen. Er bekommt, was er verdient, keine Sorge.«

      Norman und Alessandro vertraten beide die Meinung, dass hinter Gittern die schlimmere Strafe war als der Tod. Vor allem für Frank Bosco!

      Alessandro starrte zu Boden.

      Als Norman ihn musterte, fiel deutlich auf, dass den ehemaligen Killer etwas beschäftigte, mehr als sonst.

      »Also ... hat man noch immer rein gar nicht gefunden, um ein Verfahren gegen Enio einzuleiten? Nichts?«, fragte Alessandro besorgt.

      Norman wurde sauer, aber nur auf sich selbst. Er sah Alessandro nicht an, als er stumm und schuldbewusst den Kopf schüttelte.

      »Wie

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