Vatermissbrauch. Shey Koon

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Vatermissbrauch - Shey Koon Shey&Ben

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gegen einen. Also fügte ich mich kampflos und wir spazierten zu dem heilsversprechenden Restaurant. Ich wusste eh, wenn ich den aufgezwungenen Ratschlag befolgte, hätte ich meine zwei Gesundheitshüterinnen bis zum späten Abend soweit um den Finger gewickelt, dass ich wenigstens den ein oder anderen Spliff zwischen meinen Lippen halten durfte.

      Nach einem Vevay Teller und einem Chia-Kokos-Pudding mit Obst, trank ich noch reichlich Supergreen-Smoothies. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn ich blickte nach dem grünen Mahl in zwei rundum zufriedene Gesichter.

      „Was würde ich nur ohne meine Engel machen. Ich danke Gott jeden Tag, dass es euch gibt.“

      In bestimmten Fällen war es unnötig mich gegen diese geballte Frauenpower aufzulehnen. Ich war der Klügere und beugte mich vor der weiblichen Gewalt. Nach einem ausgedehnten Spaziergang mit anschließender Fütterung der Enten kümmerte sich Melanie um den Shuttle-Service. Es dauerte keine fünfzehn Minuten und wir saßen im Jaguar, der uns in die Villa Rothschild Kempinski zurückfuhr. Ich schnappte mir den silbernen Umschlag, bewegte mich möglichst selbstverständlich zu meiner verzierten Holzbox, holte mir einen gerollten Spliff hervor und zündete ihn an.

      „Geh auf den Balkon, wenn du rauchst! Hier innen wird nicht geraucht.“, ermahnte mich Eve und blickte mich dabei bissig an.

      Ich genoss genüsslich meinen Spliff, zu meinem Bedauern alleine. Meine Ladys huschten ins Badezimmer. High öffnete ich den Umschlag, las nun endlich meinen neuen Auftrag.

      Shan Zeibo. Ich blickte auf das Foto. Eine attraktive Asiatin guckte mir entgegen. „Goldene Perle, wie Doppeldeutig.“, flüsterte ich vor mich hin. Das war also meine zugeteilte Zielperson. Mein Blick verweilte auf dem Bild. „Du bist meinem Auftraggeber eine stattliche Summe wert.“, klärte ich sie auf.

      Ich besaß die Angewohnheit, frühzeitig mit meinen Zielpersonen zu reden, ganz so, als ob sie anwesend wären. Aus der Erfahrung der Jahre konnte ich sagen, dass es mir half, mich in meine Jagdbeute einzufühlen. Sie war erst 26 Jahre alt und wurde bereits als eine der gefährlichsten Personen auf dem Planeten eingestuft. Shan Zeibo betrieb einen Handel mit Versuchskontingenten der besonderen Art. Ihr Fachgebiet galt den menschenverachtenden geheimen Abschlüssen, die die Staaten hinter dem Vorhang der Macht anboten. Angesehene Wissenschaftler, Industrien oder Militärs orderten auf dem Weltmarkt Gebiete, die die korrupten Staatschefs mitsamt ihren Bewohnern an den Höchstbietenden verpachteten. Die freigegebenen Areale durften dann für Versuchszwecke jeglicher Art genutzt werden. Die Tötungsrate des Lebens konnte bis zu einhundert Prozent betragen, solange gewährleistet wurde, dass die Versuche die festgelegten Grenzen nicht überschritten und das Territorium nach der vertraglich vereinbarten Versuchslaufzeit wiederaufbereitet wurde. Shan Zeibo jettete durch die Welt, verhandelte mit käuflichen Staatschefs, Königen, Diktatoren und Milizen, ließ keine Gelegenheit ungenutzt, bevölkerte Gebiete in ihr schreckliches Portfolio unterzubringen, um sie zu Unsummen auf dem braunen Markt zu versteigern. Die Nachfrage war außerordentlich. Neuartige Viren, bedrohliche Insektenepidemien und andere biologischen Waffen warteten auf ihre Testreihen. Die nukleare wie auch die chemische Industrie zahlten utopische Summen für diese Kontingente. Shan Zeibo war die abscheuliche Herrin über die Verseuchung und der Auslöschung ganzer Landstriche. Das Top der Angebote war es eine Insel zu pachten, was selbst für manchen renommierten Wissenschaftler unerschwinglich blieb, das konnten sich nur die Industrie oder das Militär für ihre abartigen Versuche leisten. Die Gewährleistung lag klar auf der Hand. Das Meerwasser diente als natürliche Schutzschranke, erhöhte somit die Chance, dass die Auswirkungen des Versuchs innerhalb des abgesteckten Gebietes blieben. Das erhöhte die Nachfrage beispielslos. Dafür gab es den heißbegehrten „All Pay“ Status.

      „Dich interessiert nicht das Cash. Nein Shan Zeibo, dich erregt die Macht, die du in deinen Händen trägst. Es ist deine verdammte Lustbefriedigung. Tatsächlich, du bist die goldene Perle wert. Wenn nicht du, wer dann? Und ich werde sie für Djan ergattern.“, versprach ich mir selbst.

      Eve kam nackt aus dem Bad, wuschelte sich ihre blonde Mähne, tapste zu mir, blickte mir ungezähmt in die Augen. „Warst du eifersüchtig?“, fragte sie provokant.

      „Ich? Nein, sollte ich?“, erwiderte ich in Gedanken versunken. Sie entriss mir den Brief, schmiegte ihren erregten Körper an mich, küsste mich leidenschaftlich.

      „Dann habe ich mich wohl getäuscht. Aber toll sieht er aus, der Concierge. Stattlich und gut gekleidet. Du hattest recht, ein wahrer Experte seiner Zunft.“

      Ich klapste ihr auf dem Po und biss ihr ins Ohr, presste sie ganz fest an mich, zeigte ihr, dass sie mein war. Einzig und allein mein. Eve riss mir gierig die Kleidung vom Leib, setzte sich auf mich und wir liebten uns animalisch, sie ritt meinen harten Zauberstab, stöhnte heftig in mein Ohr, ich kam in ihren Schoß. Verschwitzt suchte ich das Badezimmer auf, stieg zu meiner Melanie in die Wanne. Sie wusch mir liebevoll den zerkratzten Rücken, liebkoste meinen zerbissenen Hals, streichelte mir durch mein zerzaustes Haar und setze sich engumschlungen auf meinen angeschwollenen Schwanz. Melanie liebte mich mit zärtlichen, sanften Bewegungen. Ich hielt sie in meinen Armen, roch an ihrer erregten Haut und flüsterte in ihr Ohr.

      „Melanie, ohne dich will ich nicht mehr leben. Bleib für immer bei mir.“

      Sie streichelt mir über mein Haar und küsste unentwegt mein Gesicht. „Für immer.“, versprach sie mir. Wir saßen zu dritt auf dem Balkon und rauchten reichlich Weed. Ich holte uns Champagner, überprüfte die Engelsgesichter, ob es Einwände gab und schenkte uns die Gläser voll.

      „Eve, hast du die Listen der Zielpersonen an alle Auftraggeber verschickt?“

      „Ja. Genau in der Reihenfolge wie das Computerprogramm die neue Liste ausgewählt hatte. Warum fragst du? Ich habe keinen Auftraggeber ausgelassen.“

      „Seltsam. Nur Djan ist an der goldenen Perle interessiert. Oder habt ihr ein zweites Angebot vorliegen? Eigentlich hätte ich erwartet, dass sich die Auftraggeber mit ihren Preisen überbieten.“

      Eve leckte sich über ihre Lippen. „Ach, die goldene Perle!“

      Ich wartete. Da stimmte etwas nicht, das roch ich aus einer Meile Entfernung. Mein Instinkt täuschte mich nie.

      „Ja, weißt du.“, zögerte Eve. Sie druckste herum.

      „Was Eve dir sagen will, ist folgendes. All die anderen Auftraggeber hatten sich zusammengeschlossen und mich gebeten eine goldene Perle anfertigen zu lassen, damit sie Djan eine Freude machen konnten.“, warf Melanie ein.

      Ich wartete noch immer. Das war nur ein Teil der Wahrheit, dass spürte ich intuitiv. Ich blickte ihnen wissend ins Gesicht.

      „Ja, die Wahrheit ist die.“, fuhr Eve fort. „Die Auftraggeber wissen, dass Djan verwegen genug ist sich mit dem Staatsfreund Nummer 1 anzulegen. Oder vielmehr, der Staatsfreundin Nummer 1. Shan Zeibo ist die verbotene Schlüsselfigur unter den Geheimdiensten. Sie wird wie ein diabolischer Schatz behütet. Sie zur Strecke zu bringen, bedeutet in den Olymp aufzusteigen, die Königsklasse der Jagd sozusagen, aber auch gleichzeitig in den Schlund der Hölle zu blicken.“

      Melanie nippte an ihrem Glas. „Sie haben Befürchtungen und trauen es nur Djan zu. Deswegen ihre außergewöhnliche Bitte, es ihm mit einer goldenen Perle zu versüßen. Er hätte damit unumstößlich den ersten Platz in der Rangliste erreicht, noch vor

      Saraxus dem Honduraner, ganz gleich wie viele Perlen er aktuell in seinem Besitz hätte. Das ist doch Djans sehnlichster Wunsch.“

      Ich nickte. „Ja, er würde damit in die Geschichte eingehen. Tja, wer dem Teufel die Hand gibt, sollte auch mit ihm tanzen!“, lachte ich meinen beiden Ladys

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