Das Paradies ist zu Ende. Louis Lautr

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Das Paradies ist zu Ende - Louis Lautr

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keinen Zucker in Tank des Traktors, weil die Familie drunter leiden würde. Den Kartoffelsack habe ich besorgt und mit roter Farbe beschriftet. Wenn ihr meine Küche aufräumt, könnt ihr noch eine Stunde spielen.“ Bevor wir losfuhren sagte Madame: „Louis, du musst mir bitte meinen Busen mit einer elastischen Binde umwickeln, der Seiler muss mich als Mann sehen.“ Ich fragte: „Madame, ist die Binde nicht sehr lästig?“ Sie lächelte und sagte: „Es ist erträglich, trägst du meine Tasche mit der Männerkleidung? Dann nehme ich meine Fototasche.“ Gerda wartete unter einem Baum an der Abzweigung zur Straße. Das Wetter war glücklicherweise ordentlich. Frau Kofer stellte ihr Auto am Waldrand ab und sagte zu mir: „Bei dir fällt es nicht auf, wenn du schaust, ob Walter mit dem Traktor unterwegs ist. Wenn er zu Hause ist, geschieht dir nichts, weil du ihn was fragen kannst.“ Ich rannte los und schaute mich bei Seilers um. Es war nur ein Hund da, Walter war sicher mit dem Traktor und dem andern Hund unterwegs. Wir fuhren zur ausgesuchten Weggabelung. Frau Kofer fuhr ihren Renault in Wald, bis er nicht mehr zu sehen war. Dann nahm sie ihren Koffer und zog sich um. Wir erkannten sie kaum, sie hatte eine amerikanische Tarnuniform an und einen amerikanischen Stahlhelm auf. Sie sagte: „Gerda bitte schwärze mein Gesicht mit dem Ruß, den ich später mit nassen Handtüchern abwaschen kann. Esther hatte den Baseballschläger mit Binden umwickelt. Sie sagte: „Ich möchte den Typ ja nicht totschlagen, sondern nur bewusstlos.“ Linde und ich waren aufgeregt, weil die Zeit des Wartens begann. Wir hatten alles gut geplant, nach etwa 45 Minuten hörten wir einen Traktor. Gerda stellte sich an die Kreuzung. Es geschah wie geplant, sie winkte dem Seiler, er hielt seinen Traktor an und sagte: „Ja, Gerda, des isch a Überraschung, bisch du wieder daheim“, sie lachte, als er auf sie zukam, rief sie: „Fang mich doch“, und rannte los. Der Seiler rannte hinter ihr her. Der Hund meinte es wäre ein Spiel und rannte ebenfalls. Jetzt kam Linde und rief den Hund: „Hasso komm zu mir, ich hab einen Knochen für dich.“ Sie warf ihn in die Luft. Hasso rannte hinter dem Knochen her. Linde nahm Hasso an die Kette und legte sie um einen Baum. Der Hund war friedlich, weil er mit dem Knochen beschäftigt war. Ich saß auf dem Baum. Als Gerda über den Draht sprang, rannte Walter hinter ihr her und stolperte über den Draht. Er fiel ungünstig, denn als er sich aufrichten wollte, sah er einen Amisoldat in voller Montur mit Stahlhelm und sagte: „Jesses Maria, ein schwarzer Ami.“ In dem Moment traf ihn der Baseballschläger und meine erste Stahlkugel am Kopf. Der Schlag von Madame hatte ihn so getroffen, dass er umfiel wie ein Baum. Madame fasste ihn am Hals um seinen Puls zu fühlen. Sie packte aus einem Schraubglas einen Lappen der mit Äther getränkt war und hielt ihn unter seine Nase. Sie packte den Lappen sofort wieder in das Schraubglas und gab es Gerda. Wir fesselten seine Hände mit Draht auf den Rücken. Dann banden wir ihm die Beine zusammen. Jetzt hatten wir Zeit, denn Walter war gefesselt. Gerda nahm die Schere und schnitt ihm in aller Ruhe die Kleider vom Leib. Dann zog ihn Madame etwas hoch und Gerda streifte ihm den Sack über den Kopf. Der Hund fing an zu bellen. Linde gab ihm noch einen Knochen. Jetzt mussten wir den schrecklichen Seiler auf den Anhänger des Traktors hieven. Auf dem Anhänger pinkelten wir alle auf Walters Kartoffelsack. Er lag auf seinem Anhänger in einer Pfütze aus Urin. Langsam bewegte er sich und stöhnte: „Ah mein Kopf.“ Gerda trat ihn leicht in die Eier und sagte: „Damit dir nit bloß dein Kopf weh tut.“ „Ah!“ stöhnte der Seiler. „Sisch“, sagte Gerda, „jetzt weisch wie des isch, wenn man sich hilflos fühlt und Schmerzen hat. Möchtest du erneut deine Eier spüren?“ Wieder trat sie ihn mit dem Fuß. „Ah! Des wirsch du no bös büße!“ Schrie er. Da trat der schwarze Ami in Aktion. Er hielt ihm einen Stock an Kopf, flüsterte böse und sprach mit starkem englisch Akzent: „Weißt du, dass ich dir gerade meinen Colt an deinen hässlichen Kopf halte? Ich zähle bis zehn, wenn Gerda sagt, schieße, dann erschieße ich dich.“ Er zählte leise und flüsternd. Bei acht sagte Gerda: „Halt, John, schieß nit.“ Da nahm der Ami den Stock weg. Der Seiler hatte eine weitere Pfütze in seinen Anhänger gepinkelt. Der Ami flüsterte böse und leise: „Wenn du einem Mädchen oder einer Frau irgendwann in deinem elenden Leben etwas tust, was sie nicht will, töte ich dich, aber davor zertrete ich dir deine Eier. Und jetzt fahren wir weg und werfen dich in einen Teich. Du Stück Scheiße kannst mich jetzt noch einmal ansehen, damit du von mir träumst.“ Der Ami konnte nur böse und leise flüstern, sonst hätte Wolfgang bemerkt, dass er eine Frau wäre, denn Esther hatte keine Männerstimme. Der Ami zog den Sack weg, der Seiler sah ihn entsetzt an. Der Ami flüsterte: „Mach dein Maul auf.“ Der Seiler zögerte, da trat ihn der Ami erneut zwischen die Beine. Als Walter aufschrie, schob ihm der Ami einen Lappen in Mund und klebte ein Pflaster darüber. „Soll ich dir noch die Nase zuhalten?“ Fragte Gerda, „oder bist du jetzt dägemäßig?“ Dann zog sie ihm den Sack wieder über den Kopf. So, sagte sie mir fahret. Ich saß auf dem Baum, der Seiler hatte mich nicht gesehen. Ich kletterte vom Baum und stieg zu Gerda auf den Traktor, Gerda ließ den Traktor an und fuhr los. Ich sagte zu Gerda. „Dem schrecklichen Seiler wird es kalt werden, er rollt sich hin und her und will sich vom Anhänger fallen lassen.“ Gerda hielt an. Ich ballerte ihm erneut mit meiner Schleuder einen Stein an Kopf. Dann banden wir ihn im Anhänger so fest, dass er in der Pfütze aus Urin lag. Wir setzten uns auf den Traktor und fuhren weiter. Kurze Zeit später sahen wir hinter uns das Auto von Madame. Gerda ließ sie vorbeifahren. In einer halben Stunde hatten wir den Forchenmühl erreicht. Wir trafen uns am Lasinger Weiher, dort stellten wir den Traktor mit dem Anhänger ab. Der Ami hielt dem Seiler wieder seinen Stock an den Kopf und flüsterte ihm ins Ohr: „Du hast den Sack über dem Kopf und den Knebel im Maul. Ich löse dein Fußfesseln, wenn du wegläufst erschieße ich dich.“ Er zog den Seiler hinter sich her. Gerda sagte: „Dein Hund ist nach Hause gelaufen, deine Eltern sorgen sich vielleicht um dich, vielleicht auch deine Schwester. Wenn du sie nochmals anfällst, erschießt dich der amerikanische Soldat.“ Der Ami band den Seiler an Brunnen. Gerda sagte: „Walter, du stehst mit deinen Füssen im Wasser, was so plätschert ist der Bach, der in Lasinger Weiher fließt. Wenn du dich bewegsch, könnt ‘s sein, dass du in Weiher fällsch, ich glaub nit, dass du mit gefesselte Hände schwimme kasch. Also gib obacht.“ Gerda ging durch die Hintertür und rief ihre Schwester. Das Lokal war gut besucht. Erika kam Gerda entgegen und sagte: „Jesses Maria, en schwarze Ami.“ Gerda lachte und sagte es isch d' Esther, sie muss sich wäsche und umziehe.“ Erika lachte und sagte: „Esther, ich hätte dich nicht erkannt. Ich sag meim Schorsch gschwind Bscheid no warte mir, bis du am Tisch sitzsch, dann bringt dr Schorsch den elende Seiler in d' Gaschschtub, aber jetzt bringt d' Gerda dich schnell ins obere Bad un in mei Schlafzimmer, damit du dich wäsche und umziehe kasch. D’ Linde on dr Louis müsset glei mit Dr. Tina schwätze, die hockt ganz unruhig am Tisch.“ Als Gerda mit Esther die Treppe hochstieg, kam Erikas Georg, den alle Schorsch nennen, die Treppe runter, er schaute Esther an und sagte „Jesses Maria, en schwarze Ami.“ Frau Kofer antwortete: „Das höre ich heute schon zum dritten Mal.“ Schorsch lachte laut, als er bemerkte, dass Frau Kofer in dieser Verkleidung steckte. Linde und ich gingen in die Gaststube. Dr. Tina saß an einem runden, gedeckten Tisch und wartete auf uns. Sie stand auf und kam uns beiden erleichtert entgegen. Linde sagte: „Dr. Tina, es ging alles wie geplant, der schreckliche Walter steht draußen am Brunnen, mei Schwester und dr Louis haben ihn neben dem Brunnen angebunden. Esther duscht sich und zieht sich in Gerdas Schlafzimmer um, wenn Gerda und Esther hier sind, geht dr Schorsch raus und holt den elende Walter rein.“ Gerda und Esther kamen an unseren Tisch, sie lächelten beide. Esther sagte: „Tina, es war perfekt und es gefiel mir, Walter zittert vor Angst, schade dass du mich nicht gesehen hast, sogar Schorsch glaubte ich wäre ein schwarze Amisoldat.“ Die Bedienung brachte uns die Speisekarte. Dr. Tina sagte: „Es gibt ein ausgezeichnetes Gulasch mit Spätzle, das habe ich für uns alle bestellt. Linde für dich und Louis habe ich Apfelsaft bestellt und für Esther, Gerda und mich, eine Flasche Rotwein.“ Schorsch stand auf und rief ziemlich laut: „Drusse isch ebes am Brunne, kommet no welche mit, no gucket mir was los isch.“ Die Männer brachten den mit einem Sack bedeckten Seiler ins Lokal, er sah schrecklich aus. Auf dem Sack konnte jeder den Satz lesen: „Ich habe eine Frau vergewaltigt.“ Als man dem Seiler den Knebel aus dem Mund nahm und ihn von seinen Fesseln befreit hatte, stand er fassungslos im Raum, er war nass, roch nach Urin und zitterte vor Kälte und Angst. Er sagte: „Mi hat ein schwarze Amisoldat überfalle, on hat mir gsait i wär am Lasinger Weiher.“ Schorsch stand vor ihm und sagte: „Hier gibt’s keine schwarze Amisoldate.“ Er fragte seine Gäste: „Oder hat von euch jemand en schwarze Amisoldat gseh?“ Von den Gästen standen welche auf, einer meinte lachend: „Vielleicht hat

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