Kornblumenblau. Lyn Baker

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Kornblumenblau - Lyn Baker

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dem Autoschlüssel.

      »Ich warte Beth!«

      »Ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht.«

      »Aber es kann nicht sein, dass du mich unnötig so anfährst. Das ist wirklich nicht fair.«

      Beth seufzte tief und strich sich ihr kurzes Haar aus dem Gesicht. »Ich weiß und es tut mir wirklich leid. Ich habe das nicht so gemeint, ich hoffe du weißt das. Es war nur heute so ein verdammt harter Tag.«

      Nathan betrachtete das verhärmte Gesicht seiner Tante aufmerksam und zum ersten Mal sah man ihr ihr Alter wirklich an. Der verbitterte Ausdruck, der um ihre Augen lag, vertiefte die kleinen Fältchen, die sich dort gebildet hatten und ließen sie erschöpft und unausgeschlafen wirken.

      »Ich weiß, dass es nicht so gemeint war, aber ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Dich konnte doch noch nie etwas erschüttern.«

      »Die Zeiten ändern sich, Nate. Ich werde alt, da lässt einen nicht mehr alles kalt.«

      Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte und sah stattdessen in den Himmel, der sich langsam in ein dunkles Blau verwandelte, während die Sonne auf dem Horizont tanzte.

      »Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst. Egal was es ist.«

      Beth legte ihre Hand auf seinen Oberarm und lächelte ihn an. »Ich weiß. Und dafür bin ich dir dankbar.«

      Nathan glaubte ihr kein Wort, denn das Lächeln erreichte ihre Augen nicht und er war sich sicher, Tränen in ihnen glitzern zu sehen, ehe sie sich von ihm abwandte und in ihr Auto stieg.

      »Ihr braucht heute nicht auf mich zu warten.« Damit schlug sie ihre Tür zu und startete ihren alten Toyota, der mit einem lauten Brummen ansprang. Nathan ging einige Schritte zurück, während Beth wendete und sah ihr hinterher, als sie zügig die Ausfahrt hinunter fuhr.

      »Hast du was herausgefunden?« Kates Stimme ließ ihn zusammenzucken und er drehte sich erschrocken um.

      »Kannst du dich bitte nicht so anschleichen?«

      »Ich hab mich nicht angeschlichen. Also, was ist?« Sie sah ihn aufmerksam an, während sie an der Hauswand lehnte.

      »Keine Ahnung was los ist. Sie sagt es mir nicht. Sie hat sich nur für vorhin entschuldigt.« Er nahm den letzten Zug von seiner Zigarette, bevor er sie auf den Boden fallen ließ und mit seinen schwarzen Flip Flops austrat.

      »Verdammt. Ich war mir sicher, sie würde es dir sagen.«

      Kate gab ein enttäuschtes Seufzen von sich und spielte mit ihren nackten Zehen mit einem kleinen Stein.

      »Ich kann ihr keinen Vorwurf machen, ich war schon ewig nicht mehr hier und hatte nur sporadischen Kontakt zu ihr.«

      Interessiert hob Kate wieder ihren Blick und fixierte Nathans Augen, die in der aufkommenden Dämmerung dunkel glitzerten.

      »Wirklich? Das dachte ich nicht. Man hat es euch nicht angemerkt.«

      »Ich weiß, Beth war noch nie ein nachtragender Mensch und dafür bin ich wirklich dankbar.«

      Kate nickte nur stumm, denn sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte.

      Langsam stieß sie sich von der Wand ab. »Naja, ich geh dann mal wieder rein. Kommst du mit?«

      »Ich komm nach«, meinte er und sah ihr nach, als sie mit einem Lächeln verschwand. Er kam nicht umhin, ihr auf den Po zu starren, der seiner Meinung nach in viel zu engen Shorts steckte. Wie sollte er nur so seine Gedanken unter Kontrolle halten? Ob sie es darauf anlegte, ihm den Kopf zu verdrehen? Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, ehe er sich mit einem Kopfschütteln von ihrem Anblick losriss und ein Stück spazieren ging.

      *

      Kate konnte nicht verhindern, dass ihre Sorge um Beth noch weiter wuchs. Wenn sie doch nur reden würde, vielleicht konnte sie ihr helfen? Aber sie wusste, dass Beth nicht mit der Sprache rausrücken würde, solange sie nicht selbst dazu bereit war.

      Sie stand am Fenster ihres Zimmers und betrachtete den Himmel. Schwarze Wolken türmten sich am Horizont weit hinauf und wirkten beinah wie ein fernes Gebirge. Ein kräftiger Windstoß wirbelte Blätter und Staub auf, während ein tiefes Grollen die Luft erfüllte.

      Diese Nacht würde wohl ein Sturm aufziehen. Sie hasste Gewitter hier in Colorado, waren sie doch um einiges stärker und zerstörerischer, als sie es von Chicago gewohnt war.

      Schnell schloss sie das Fenster und verkroch sich in ihr Bett. Mit einem ihrer Lieblingsbücher versuchte sie sich von Beth, Nathan und dem Gewitter abzulenken.

      Innerhalb kürzester Zeit war der Sturm über sie herein gebrochen und der Wind peitschte mit tosenden Geräuschen um das Haus. Immer wieder ließ sie beunruhigt ihren Blick zum Fenster wandern. Sie hoffte, dass Beth entweder schon zurück war, oder aber dort bleiben würde, wo immer sie jetzt war, bis der Sturm vorüber gezogen war.

      Als sie ein lautes Knacken hörte, richtete sie sich erschrocken auf und starrte zu dem Spalt, den sie in der Tür gelassen hatte. Erst als sie die Haustür hörte und Nathans schnelle Schritte, entspannte sie sich wieder ein wenig.

      Kate stand auf, warf sich einen seidenen Bademantel über ihr kurzes Top und trat in den Flur. Die Tür zu Nathans hell erleuchteten Zimmer stand weit offen. Er hatte ihr den Rücken zugedreht und befreite sich gerade von seinen durchnässten Klamotten.

      Das T-Shirt klatschte auf den harten Holzfußboden, als er es fallen ließ und ehe seine Hose folgen konnte, räusperte Kate sich laut.

      Erschrocken drehte er sich um und blinzelte sie verwirrt an.

      »Mensch Kate, ich hab vorhin schon gesagt, du sollst dich nicht so anschleichen.«

      »Tut mir leid. Das wollte ich nicht.« Ganz automatisch ließ sie ihren Blick über Nathans Oberkörper gleiten und musste hart schlucken. Feine Wassertropfen lieferten sich ein Wettrennen auf seiner Brust und verschwanden schließlich im Bund seiner Shorts.

      Erst als Kate sein leises Lachen hörte, konnte sie sich von seinem Anblick losreißen. Mit hochrotem Kopf starrte sie auf den Boden und musterte die Klamotten, die überall verstreut lagen. Als ihr der eigentliche Grund wieder einfiel, weswegen sie überhaupt aufgestanden war, hob sie wieder ihren Blick. »Hast du was von Beth gehört?«

      »Ja, sie bleibt heute Nacht in der Stadt. Es wäre zu gefährlich, bei diesem Sturm noch hierher zu fahren.«

      »Das ist gut. Dann brauch ich mir da keine Gedanken zu machen.«

      »Nein, brauchst du nicht.«

      Sie spürte seinen intensiven Blick auf sich ruhen und fühlte sich plötzlich fast nackt. Nervös zupfte sie an ihrem Bademantel herum und räusperte sich.

      »Na dann... also gute Nacht.«

      Sie wollte sich gerade wieder umdrehen, als ein greller Blitz das Zimmer erhellte und gleich darauf ein dröhnender Donner die Erde erzittern ließ.

      Mit einem Schlag war das Licht plötzlich weg und sie standen in völliger Dunkelheit.

      »Na

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