Kornblumenblau. Lyn Baker

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Kornblumenblau - Lyn Baker

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nächste Morgen kam viel zu früh und Nathan hatte das Gefühl, von einer Dampfwalze überrollt worden zu sein. Er hatte kaum geschlafen, denn immer wieder ging ihm das Bild von Kate, wie sie in ihrem Bett lag, durch den Kopf und trieb ihn schier in den Wahnsinn.

      Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich auf. Die Sonne schien bereits in voller Pracht in sein Zimmer. Er brauchte dringend dunkle Vorhänge. Mit einem schweren Seufzen rappelte er sich auf und wankte ins Bad. Er hoffte inständig, dass es ihm nach einer Dusche etwas besser gehen würde.

      Mit einer alten Shorts und einem noch viel älteren T-Shirt bekleidet, machte er sich schließlich auf den Weg in die Küche. Gähnend fuhr er sich über seinen Dreitagebart, während er die Tür aufzog.

      Zwei Augenpaare musterten ihn aufmerksam, als er eintrat.

      »Morgen«, nuschelte er leise und steuerte zunächst den Kaffee an. Ohne Koffein war er einfach kein richtiger Mensch. Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass sie hier nicht den Luxus einer vollautomatischen Kaffeemaschine hatten, wie er eine besaß. Er ließ seinen Blick suchend über die dunkel gemaserte Arbeitsplatte schweifen, aber tatsächlich gab es nur eine einfache Keramikkanne, die mit Filterkaffee gefüllt war.

      »Guten Morgen«, kam es wie aus einem Mund von Beth und Kate, die an dem runden Küchentisch saßen. Nachdem er sich eine Tasse eingeschenkt hatte, ließ er sich den beiden gegenüber nieder.

      Der verführerische Duft von Eiern mit gebratenem Speck stieg ihm in die Nase, als er ihre vollen Teller bemerkte und sein Magen gab ein lautstarkes Knurren von sich.

      »Na, da hat wohl jemand Hunger?«, lachte Beth und schob sich eine Gabel in den Mund.

      »Hmhm.«

      »Eier und Speck sind im Kühlschrank. Und wo der Herd ist, weißt du ja.« Sie lächelte ihm zu und nickte Richtung Küchenzeile, während sie sich eine weitere Gabel voll Rührei einverleibte.

      Nathan gab ein düsteres Grummeln von sich, ehe er aufstand und zum Kühlschrank ging.

      Seine Laune war schon nach dem Aufstehen nicht die Beste und mit jeder Minute, die verging, sank sie weiter in den Keller. Ihm war klar, dass er hier zum Arbeiten war, aber sie hätten doch wenigstens Frühstück für ihn mitmachen können, wenn sie eh schon dabei waren.

      Dass Kate ihn mit Argusaugen beobachtete, machte es auch nicht besser.

      Ein Ziehen kehrte in sein Bein zurück und machte ihn nervös. Zwar wusste er, dass ihm körperlich nichts fehlte, aber nichtsdestotrotz machten ihm die ständigen Schmerzen zu schaffen. Er atmete tief durch, ehe er die Eier und den Speck aus dem Kühlschrank holte und zur Anrichte trug.

      Er machte sich eine riesige Portion, die er sorgfältig mit ein paar frischen Basilikumblättern verzierte. Das Wasser stand ihm schon regelrecht im Mund, als er sich an den Tisch setzte und sich genüsslich die erste Gabel in den Mund schob.

      Er hatte gestern gar nicht gemerkt, dass er solchen Hunger hatte und nun konnte er sich das einfache, aber köstliche Frühstück nicht schnell genug hineinschaufeln.

      *

      Kate beobachtete fasziniert, wie er sich mit seinem Essen vollstopfte, und konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken.

      Um ihn nicht weiter anzustarren, wandte sie sich schließlich Beth zu. »Versorgst du die Tiere heute? Dann kann ich den Zaun an der Koppel reparieren.«

      »Natürlich, Chefin. Wenn du Nate mitnimmst, tust du dir bestimmt leichter.« Beth zwinkerte ihr aufmunternd zu. Aber Kate hatte kein gutes Gefühl dabei. Er sah immer noch nicht wirklich besser aus als gestern. Und Zeit sich um ihn zu kümmern, hatte sie auch nicht.

      »Ich weiß nicht. Ich krieg das auch ganz gut alleine hin.«

      »Gib ihm eine Chance. Nate ist wirklich gut in solchen Dingen.« Beth nickte ihm zu. »Stimmt’s?«

      »Hmhm«, antwortete er, während er sich weiter sein Essen hinein schaufelte.

      Beths Augen strahlten voller Enthusiasmus und schließlich seufzte Kate. Eine zweite Hand wäre vielleicht gar nicht verkehrt. »Na gut. Dann nehme ich ihn mit.«

      »Sehr gut.« Beth klatschte in die Hände. Für einen kurzen Moment fragte sich Kate, warum Beth das so wichtig war, aber dann wurde sie in ihren Gedanken unterbrochen.

      »Ich habe heute Nachmittag noch einen Termin in Denver. Ich hoffe das ist kein Problem?« Beth trank den letzten Schluck aus ihrer Tasse und fixierte einen Punkt auf dem Tisch.

      »Nein, das ist kein Problem. Was hast du denn für einen Termin?« Kate versuchte es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen und beobachtete Beths Miene genau. Das war bereits der dritte Termin in Denver innerhalb kürzester Zeit und immer wenn sie zurückkam, wirkte sie müde und abgespannt. Kate hatte schon mehrmals versucht mit ihr zu reden, aber Beth behauptete stets, dass alles in Ordnung war.

      »Nichts weiter Wichtiges.« Mit versteinerter Miene stand sie auf und stellte ihr gebrauchtes Geschirr in die Spüle. »Bis zum Abend bin ich wieder da.«

      Sie ging zu Nathan und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Übertreib es nicht wieder Nate, es soll heute wieder heiß werden. Nimm genug zu trinken mit und mach genügend Pausen.«

      Besorgt sah Kate ihr nach, als sie durch die Tür verschwand. Dann wandte sie sich an Nathan. »Sag mal, weißt du, was Beth ständig für Termine hat?«

      Er warf ihr einen abschätzigen Blick zu, ehe er mit eiskalter Stimme antwortete. »Ich glaube, das geht dich nichts an.«

      »Ich mache mir nur Sorgen, das ist alles.«

      »Beth ist eine erwachsene Frau, sie braucht niemanden, der sich um sie sorgt.«

      Kate wusste, dass er recht hatte, aber nichtsdestotrotz konnte sie ihre Sorgen nicht einfach abschalten. Sie hatte einfach ein ungutes Bauchgefühl bei dieser Sache.

      »Das mag ja sein, aber sie ist nach den Terminen immer so geschafft und gereizt. Das ist untypisch für sie.« Sie spielte nachdenklich mit einem Kuli, der auf dem Tisch lag, während sie Nathan aus dem Augenwinkel beobachtete. Scheinbar hatte sie nun seine volle Aufmerksamkeit, denn er ließ seine Gabel sinken und betrachtete sie mit zusammengezogenen Brauen.

      »Das ist wirklich untypisch für sie.«

      »Also weißt du nun mehr oder nicht?«

      Er schüttelte nur den Kopf, bevor er sich wieder seinem Teller widmete.

      Na, der sprühte ja nur so über vor Interesse, dachte sich Kate und stand auf. Sie räumte ihren gebrauchten Teller in die Spüle und schenkte sich noch einen Schluck Kaffee ein, ehe sie sich wieder hinsetzte.

      Über ihren Tassenrand hinweg fixierte sie Nathan aufmerksam. »Wir müssen dann so langsam los. Der Schaden am Zaun ist ziemlich groß.«

      Mit einem Grollen schob er sich die letzte Gabel seines üppigen Frühstücks in den Mund und spülte ihn mit Kaffee hinunter.

      »Ja, ja. Schon gut«, murmelte er vor sich hin und Kate verdrehte ihre Augen. Das konnte ja noch was werden mit dem Sonnenschein hier. Sie fragte sich wirklich,

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