Kornblumenblau. Lyn Baker

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Kornblumenblau - Lyn Baker

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waagrechten Strichen gezogen. Alles in allem sah das wirklich süß aus und er hätte sie am liebsten in die Seite geknufft und gelacht. Stattdessen nippte er wieder an seinem Wasser und wandte seinen Blick ab.

      Nach einer kurzen Pause machten sie sich wieder an die Arbeit. Nathan holte dicke Zimmermannsnägel aus dem Werkzeugkasten und stopfte sie sich in seine Shorts, während er Kate dabei beobachtete, wie sie die komplette Ladefläche umräumte.

      »Was suchst du denn?«

      »Meinen Hammer. Ich hatte ihn hier irgendwo hingelegt.« Sie hob eine schwere Decke hoch und zog das Objekt ihrer Begierde triumphierend hervor.

      Als Nathan den kleinen Hammer sah, brach er in lautes Gelächter aus. »Damit willst du die Nägel ins Holz schlagen?«

      Verwirrt sah sie zwischen Nathan und dem Hammer hin und her. »Mit was denn sonst?«

      »Süße, mit dem winzigen Ding bräuchten wir ewig dafür. Ich nehm den hier.« Mit einem Nicken deutete er auf den Vorschlaghammer, der am Pick-Up lehnte.

      Kate machte den Mund auf und wieder zu. Völlig verdattert starrte sie ihn an.

      »Hast du mich gerade Süße genannt?« Ihre Tonlage lag bei irgendetwas zwischen Zorn und Fassungslosigkeit. Er konnte sich nur schwer ein Losprusten verkneifen. Gott, was war diese Frau anziehend, wenn sie wütend war.

      »Ja, du hast schon richtig verstanden. Süße!« Mit einem provozierenden Zwinkern drehte er sich um und machte sich am ersten Pfahl zu schaffen.

      Er musste über sich selbst den Kopf schütteln. Verhielt er sich bei ihr doch alles andere als normal.

      *

      Kate stand immer noch bewegungslos auf der Ladefläche und starrte seinen durchtrainierten Rücken an. Eine Gänsehaut lief ihr vom Kopf bis zu den Zehenspitzen, während ihr Herz für einen Moment aussetzte. So hatte ihr Ex sie immer genannt. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass dieses kleine Wort ein solches Gefühlschaos in ihr auslösen würde.

      »Nenn mich nie wieder Süße...«, zischte sie, als sie von der Ladefläche sprang und sich eines der Bretter schnappte.

      Im Augenwinkel konnte sie sehen, wie er breit grinste und stöhnte auf. Es war klar, wie er sie ab sofort nennen würde.

      »Hey Süße, mach mal ein wenig hin.« Am liebsten hätte sie ihm den spöttischen Ausdruck aus seinem Gesicht gewischt, aber sie entschied sich dafür, ihn nur finster anzustarren. Was würde es schon bringen, ihm das zu erklären? Er würde es doch sowieso nicht verstehen.

      Mit einem Kopfschütteln riss sie sich von ihren Gedanken los und hielt stattdessen ein Brett an den Zaunpfahl, damit Nathan es mit den Nägeln fixieren konnte.

      »Kannst du das auch gerade halten?« Er kniff ein Auge zu und legte den Kopf leicht schief. Wollte er so etwa beurteilen, ob das Brett gerade war?

      Ungläubig sah sie auf das Stück Holz in ihren Händen. »Das ist doch gerade.«

      »Nein ist es nicht. Du musst rechts noch etwas höher.«

      Statt mit ihm zu diskutieren, tat Kate wie geheißen und hob das Brett ein Stück höher. Schließlich war es ihr egal, ob alles nun akkurat genau war. Hauptsache sie konnte ihre Pferde wieder auf die Koppel lassen.

      »Rechts hab ich gesagt, nicht links. Was habt ihr Frauen nur immer mit den Richtungen?«

      »Ich habe es Rechts hochgehoben, Nathan.«

      Er grinste sie belustigt an. »Ich meinte Rechts von dir aus.«

      Schweigend folgte sie seiner Anweisung, nicht ohne ihm noch einen giftigen Blick zuzuwerfen. Das machte er doch extra, schoss es ihr durch den Kopf, als sie ihn beobachtete, wie er einen Nagel mit zwei gezielten Schlägen versenkte.

      Sie kam nicht umhin, das beeindruckende Spiel seiner Muskeln zu bewundern, als er die Schläge mit dem schweren Vorschlaghammer setzte. Wenig erfreut stellte sie fest, wie sich ein zartes Kribbeln in ihrer Lendengegend ausbreite, als sie seine starken Oberarme betrachtete. Wie es wohl war, wenn er sie fest in seinen Armen hielt? Sie atmete zischend ein, erschrocken woher dieser Gedanke auf einmal kam.

      Krampfhaft versuchte sie nicht weiter darüber nachzudenken, aber ihr Blick fiel wie automatisch immer wieder auf Nathan.

      Der Mittag schritt dahin und die Temperaturen stiegen immer weiter an. Es war heiß in der Sonne und als Nathan sich irgendwann das Shirt über den Kopf zog, erreichte ihre Laune den absoluten Nullpunkt. Mit einem schweren Schlucken registrierte sie, dass nicht nur seine Arme gut durchtrainiert waren, sondern auch sein Bauch. Der Sixpack, der sich unter der gebräunten Haut abzeichnete, bescherte ihr weiche Knie und ein flaues Gefühl im Magen.

      Sein ständiges Gemecker an ihrer Arbeitsweise trug auch nicht gerade dazu bei, dass sich ihre Laune wieder hob.

      Entweder hielt sie das Brett nicht gerade oder suchte das Falsche aus, hielt es an die falsche Stelle oder an die falsche Seite. Als sie endlich am letzten Zaunpfahl ankamen und Nathan den letzten Nagel setzte, war Kate kurz davor zu explodieren.

      Kaum saß das Brett fest, fing sie wutschnaubend an, das Werkzeug zusammenzusammeln, während Nathan am Zaun lehnte und sie verständnislos musterte.

      »Sag mal, bist du irgendwie sauer?«

      Kate hielt mitten in der Bewegung inne und starrte ihn fassungslos an. »Ob ich irgendwie sauer bin?«

      »Naja, du grummelst die ganze Zeit vor dich hin und schaust mich böse an.«

      Sie blinzelte mehrmals, ehe sie den Kopf schüttelte und das Werkzeug auf die Ladefläche schmiss. »Unglaublich«, murmelte sie vor sich her. Hatte er doch wirklich die Nerven, sie zu fragen, ob sie sauer war.

      Sie fegte gerade an ihm vorbei, da packte er sie am Arm und drehte sie zu sich.

      »Hey, komm mal wieder runter. Was ist denn los?«

      Wutschnaubend riss sie sich von ihm los und fixierte ihn aus dunklen Augen. »Du kommandierst mich hier drei Stunden lang rum, meckerst ohne Unterbrechung und behandelst mich, als wenn ich von nichts eine Ahnung hätte und fragst mich dann, ob ich sauer bin?«

      Nun war es an Nathan, die Augen zu verdrehen. »Nun komm schon. So schlimm war das jetzt doch nicht. Du musst schon zugeben, du hast dich ein paar Mal wirklich bescheuert angestellt.«

      »Ich hab mich nicht bescheuert angestellt. Du bist nur so verdammt kleinlich. Das ist ein Zaun und kein Kunstwerk.«

      Damit drehte sie sich um und stapfte mit geballten Fäusten zum Wagen. Wie hätte sie sich denn auch, bei dem Anblick von Nathan mit entblößtem Oberkörper, konzentrieren sollen? Aber sie würde sich hüten, dass jemals laut vor ihm auszusprechen. Wer weiß, was er sich dann einbilden würde? Mit Sicherheit war er es gewöhnt, dass ihm die Frauen nur so zuflogen. Sie hasste solche eingebildeten Kerle.

      Mit bösen Blicken verluden sie das restliche kaputte Holz auf den Pick-Up und machten sich dann auf den Weg zurück.

      Es war schon später Nachmittag, als sie endlich wieder auf der Ranch waren. Kate stellte den Wagen auf der Auffahrt ab und ging wortlos ins Haus, um sich den Schweiß vom Körper zu waschen.

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