Kornblumenblau. Lyn Baker

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Kornblumenblau - Lyn Baker

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und die ersten Sterne funkelten am Himmel.

      Als sie die Hintertür öffnete, schlug ihr schon der wohltuende Duft von krossem Brathähnchen á la Beth entgegen. Ihr absolutes Lieblingsessen. Sie hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, dass sie abwechselnd kochten.

      Das Wasser lief ihr schon im Mund zusammen, als sie sich am Küchentisch niederließ. Beth war nicht in der Küche und auch von Nathan fehlte jede Spur, also schnappte sie sich die Tageszeitung und lehnte sich entspannt zurück.

      Ihr Herz machte einen Satz, als sie über einen Artikel stolperte, der von einem Football-Star mit Aggressionsproblemen handelte. Unwillkürlich spannte sie sich an und erst, als sie las, dass es dabei um einen gewissen Meyer und nicht ihren Ex ging, entspannte sie sich wieder. Football-Stars waren doch alle gleich - völlig egal ob Spieler oder Manager, schoss es ihr durch den Kopf, als die Tür aufging und Beth gut gelaunt die Küche betrat.

      »Du bist ja schon da. Deckst du den Tisch?«

      Kate faltete die Zeitung ordentlich zusammen und legte sie auf die kleine Kommode, auf der noch weitere alte Zeitungen und Briefe lagen.

      »Kommt Nathan auch zum Essen?« Sie öffnete die altmodische, weiße Vitrine und griff nach den Porzellantellern.

      »Nein, wohl eher nicht«, seufzte Beth, während sie das Hähnchen aus dem Ofen holte und vorsichtig tranchierte.

      Kate zuckte nur mit den Schultern und deckte den Tisch nur für sie und Beth.

      Wie immer schmeckte das Hähnchen einfach köstlich und Kate schlug sich den Bauch anständig voll, auch wenn sie ein schlechtes Gewissen plagte, denn sie wusste, dass das meiste davon auf ihren Hüften landen würde.

      Als sie den Tisch wieder abräumte, die Essensreste in den Müll warf und die Teller in die Spülmaschine räumte, fasste sie sich ein Herz und sprach Beth wegen Nathan an. Den ganzen Tag schon brannte ihr die Frage auf der Seele.

      »Du Beth? Sag mal, was hat Nathan eigentlich?«

      »Was meinst du?«

      »Naja ... ist er krank oder so?«

      Beth seufzte tief, während sie Wasser aufsetzte und sich dann wieder an den Tisch setzte.

      »Nein. Also ... naja, so kann man es nicht sagen.«

      Kate drehte sich zu ihr und lehnte sich an die Küchenzeile, während sie Beth misstrauisch musterte. »Und wie kann man es dann sagen?«

      »Er ist nicht ernsthaft krank, falls du das denkst. Er hat ein paar Probleme und möchte hier wieder einen klaren Kopf bekommen. Du hast Unterstützung gebraucht und er war mit Kost und Logie einverstanden, deswegen hat sich das angeboten.«

      Kate verschränkte ihre Hände vor der Brust. Mit dieser Antwort war sie alles andere als zufrieden. Sie musste sichergehen, dass Nathan wirklich eine Hilfe war und ihr nicht nur auf der Tasche lag. »Aber er sah nicht gerade fit aus. Ich brauche jemanden, der zupacken kann und keinen den ich hier durchfüttere.«

      »Das musst du nicht. Gib ihm ein paar Tage, sich an das heiße Klima zu gewöhnen. Das wird schon.«

      Damit stand Beth auf, ging zu dem Wasserkessel und goss sich eine Tasse Tee ein. Sie wusste, dass sie nicht mehr aus ihr herausbekommen würde, und entschied sich ihr einfach zu vertrauen. Bisher war jede Entscheidung, die Beth ihr geraten hatte, auch die Richtige gewesen.

      »Na gut. Es wird schon werden«, murmelte sie, als sie sich auf den Weg in ihr Schlafzimmer machen wollte.

      »Das wird es.« Beth warf ihr einen fröhlichen Blick zu und Kate musste unwillkürlich lächeln. Sie hätte nie gedacht, dass sie in ihr eine so gute Freundin finden würde. Immerhin betrug der Altersunterschied 20 Jahre. Aber wenn sie in Beths warme Augen sah, wusste sie, dass sie ihr niemals schaden würde. Immer wieder betonte ihre Freundin, wie ähnlich Kate ihrer Tante Marla war. Umso mehr traf es sie, dass sie ihre Tante niemals kennenlernen durfte.

      Als Kate in ihr kleines Zimmer trat, riss sie das Fenster auf und ließ die frische Luft ein. Der Duft von den aufkommenden Nebelfeldern wehte zu ihr hinauf und sie atmete tief ein. Ihr Blick glitt nach oben in den Himmel, wo die Sterne ein riesiges Meer aus funkelnden Punkten bildete. Ein friedvolles Gefühl breitete sich in ihr aus, das sie in vollen Zügen genoss.

      Der riesige Vollmond, der am Horizont tanzte, überzog die Wiesen und Bäume mit einem silbrigen Glanz und alles wirkte so irreal, wie aus einem Märchen entsprungen. Glühwürmchen tanzten in der Nähe einer Hecke und Kate musste schmunzeln.

      Das war der Ort, an dem sie alt werden wollte und den konnte ihr niemand nehmen.

      *

      Es war bereits Dunkel, als sich Nathan wieder auf den Weg zur Ranch machte. Er war froh, kannte er den kurzen Weg noch gut aus seiner Kindheit, sonst hätte er sich wohl in der Dunkelheit verirrt. Auch, wenn der Mond seinen Weg hell erleuchtete, sahen alle Wegkreuzungen gleich aus.

      Er war müde, als er endlich am Haus ankam. Leise öffnete er die Tür und schlich sich herein. Für einen Moment war es so dunkel, dass er nicht mal seine eigene Hand vor den Augen sah, bis sie sich langsam an die Dunkelheit gewöhnten.

      Vorsichtig tastete er sich in den oberen Stock zu seinem Zimmer vor. Er wollte auf keinen Fall jemanden wecken. Dann müsste er sich nur den Fragen stellen und er war sich alles andere als sicher, was er Kate als Ausrede auftischen wollte.

      Als er an ihrem Zimmer vorbei kam, sah er, dass die Tür eine Handbreit offen stand und regelrecht dazu einlud, einen kurzen Blick zu riskieren. Er zögerte noch, denn eigentlich konnte er es gerade wirklich nicht gebrauchen, dass er sich für irgendeine Frau interessierte. Und, dass Kate ihm den Kopf verdrehen könnte, davon war er überzeugt.

      Entschlossen schüttelte er jenen und wollte sich gerade wieder umdrehen, da hörte er ein leises Stöhnen.

      Wie magisch angezogen, trat er den letzten Schritt vor und spitzte durch den Spalt. Sein Blick fiel sofort auf das breite Bett, auf dem Kate lag. Halbnackt. Er musste schwer schlucken, als er sie genauer betrachtete.

      Sie lag auf dem Bauch und das dünne Laken war um ihre wohlgeformten Beine geschlungen, sodass es ihm die Sicht auf ihren Po versperrte. Das Mondlicht warf einen silbernen Schimmer auf ihre makellose Haut, die unter dem seidenen Trägertop heraus lugte. Er folgte der Biegung ihrer Wirbelsäule hinauf bis zu ihrem Gesicht.

      Sie schien schlecht zu träumen, denn ihre Stirn war in tiefe Falten gelegt und feine Schweißperlen glitzerten im Mondlicht. Unwillkürlich fuhr er sich durch die Haare und seufzte leicht, als er ein Ziehen in der Leiste spürte. Ihre vollen, zarten Lippen bewegten sich leicht, als würde sie sich mit jemandem unterhalten, während sich ihr Brustkorb unruhig auf und ab bewegte.

      Plötzlich öffnete sie die Augen und sah ihn direkt an. Erschrocken wich er einige Schritte zurück und stolperte über etwas. Ein erbostes Fauchen erklang und er sah zwei leuchtende Augen, die ihn vorwurfsvoll musterten.

      »Verdammter Mist!«, fluchte er leise und schickte dem Kater böse Blicke. Mit einem leisen Miau machte sich dieser, erhobenen Hauptes, davon.

      Hoffentlich hatte sie ihn nicht gesehen oder gehört, denn wie er schlüssig erklären sollte, dass er ihr beim Schlafen zusah, wusste er auch nicht. Er wartete einige Minuten, ob sie gleich wie eine Furie zu ihm

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