Wounded World. Tessa Koch

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Wounded World - Tessa Koch

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Auch sie sacken neben mir zusammen. „Oder wir pfeifen einfach auf Vorsicht und töten alles und jeden.“ Schwer atmend drehe ich mich zu Liam um, er kommt kopfschüttelnd, aber wie gewohnt grinsend zu mir gelaufen. „Nicht schlecht, Blondie. Hat mich ein bisschen an Kill Bill erinnert.“

      „Du redest manchmal einfach zu viel“, erwidere ich grinsend und hänge den Hammer wieder in meinen Gürtel, die Harke behalte ich zur Sicherheit in der Hand.

      Liam wirkt tatsächlich etwas beleidigt. „Ich versuche nur alles zu durchdenken.“

      „Was ja auch wunderbar ist, aber manchmal hilft es einfach draufzuhauen. Komm.“ Ich gehe ihm voran zu dem Haus mit dem Transporter, er folgt mir leise murrend. Immer wieder werfe ich Blicke über die Schulter, versuche alles im Auge zu behalten. Zu oft sind wir bereits von den Parasiten überrascht worden und ihnen nur knapp entkommen. Doch die Straße ist ruhig, die wenigen, die ich sehe, sind Dutzende Meter von uns entfernt.

      Als wir bei dem Transporter ankommen, zieht Liam sofort an der Tür. Doch der Wagen ist abgeschlossen. „Mist.“ Er legt seine Hände an die Scheiben und blickt in das Innere. „Sollen wir ihn aufbrechen?“

      „Lass uns doch erstmal im Haus nach den Schlüsseln sehen.“

      Wir gehen zu der Haustür, Liam drückt die Klinke, doch auch sie ist versperrt. „Verdammt nochmal!“ Während er wütend an der Tür zieht, blicke ich mich um und sehe einen Terrakotta-Frosch mit einem Willkommensschild neben der Tür stehen. „Geh ein bisschen zurück, ich werde sie eintreten.“ Ich knie mich hin und hebe ihn an, besehe mir seine Unterseite. Auf ihr klebt ein Schlüssel. Liam geht etwas zurück, nimmt Anlauf. Noch immer kniend zupfe ich an seinem Hosenbein. Als er zu mir runter blickt, zeige ich ihm grinsend den Schlüssel. „Oder … wir nehmen den Schlüssel.“ Er wird tatsächlich etwas rot. Er nimmt ihn mir ab und schließt die Tür auf. Mit gezücktem Schraubenzieher geht er mir voran in das Haus. Leise lasse ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und folge Liam dann den Flur entlang. Er geht auf die angelehnte Tür am Ende des Flures zu, dabei kommen wir an mehreren weiteren geschlossenen Türen vorbei. Vorsichtig stößt er sie weiter auf, tritt in das dahinter liegende Schlafzimmer. Ich will ihm gerade folgen, da kommt er bereits wieder aus dem Raum und zieht die Tür hinter sich fest ins Schloss. „Geh da nicht rein!“ Er hat seine Lippen fest aufeinander gepresst.

      „Wieso nicht?“

      „Vertrau mir einfach.“

      Ich blicke in sein starres Gesicht. „Sie sind tot, oder? Die Leute, die hier gewohnt haben?“

      Er seufzt leise. „Es ist nicht schön.“

      „Aber vielleicht haben sie die Schlüssel bei sich.“

      Er sieht mir ins Gesicht. „Lass uns erstmal im restlichen Haus nachsehen.“

      Er schiebt mich von der Tür weg, nach und nach durchsuchen wir die anderen Räume des Hauses. Im Gegensatz zu dem, in dem wir uns die Nacht über versteckt haben, hat dieses nur eine Etage und wesentlich kleinere Räume. Bilder im Wohnzimmer verraten mir, dass ein älteres Ehepaar hier gelebt hat. Ich betrachte die Fotos, sehe mir auch die anderen Dinge an, die die alten Vitrinen füllen. Porzellanfiguren, künstliche Blumen und altes Geschirr sind in den Schränken, die Schlüssel finden wir jedoch nicht. Auch nicht in den anderen Zimmern. „Wir müssen zurück“, sage ich daher, als wir wieder auf den Flur treten, den Blick auf die geschlossene Schlafzimmertür gerichtet. „Sie müssen die Schlüssel im Schlafzimmer haben.“

      „Bleib du hier, ich werde nachsehen.“

      „Zu zweit sind wir aber schneller.“ Ich kann Liam ansehen, dass er nicht will, dass ich den Raum betrete. „Es ist süß, dass du dir Sorgen um mich machst, aber wir haben schon ganz andere Dinge inzwischen gesehen.“

      Er seufzt leise. „Sag aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“

      „Niemals.“ Wir gehen zum Schlafzimmer zurück, Liam stößt die Tür auf und geht mir voran in den Raum. Als ich ihm folge, schlägt mir sofort ein furchtbarer Geruch entgegen. Ich halte mir die Nase zu und sehe mich in dem Schlafzimmer um. Das alte Ehepaar, das ich auf den Fotos im Wohnzimmer gesehen habe, liegt in dem breiten Bett, er hält die Waffe noch in den Händen, mit der er zuerst ihr und dann sich selbst in den Kopf geschossen hat.

      Ich betrachte das tote Ehepaar nachdenklich, während Liam den Raum durchsucht. „Hier sind sie auch nicht!“, ruft er frustriert aus.

      Langsam gehe ich auf die Toten zu, den Blick auf etwas Silbernes gerichtet, das aus der Hosentasche des Mannes blitzt. Ich beuge mich leicht zu ihm herunter und zupfe mit spitzen Fingern den Schlüssel aus seiner Tasche. „Hier.“ Meine Stimme klingt komisch, da ich mir noch immer die Nase zuhalte. Der Verwesungsgeruch dringt dennoch zu mir durch, er ist kaum auszuhalten. Ich schaue wieder zu den Toten. „Vielleicht ist ihre Entscheidung gar nicht so dumm“, sage ich dann nachdenklich.

      Liam kommt zu mir und nimmt mir die Schlüssel ab. Er wirft einen letzten Blick auf die beiden Toten. „Sie hatten einander. Es ist dumm.“ Er nimmt den Revolver in die Hand, schaut nach, wie viele Kugeln er noch hat. Dann steckt er ihn zu seiner Glock in den Bund seiner Jeans und verlässt den Raum. Auch ich schaue die beiden ein letztes Mal an, dann folge ich Liam. Er ist auf der anderen Seite des Flures, direkt an der Haustür. Er zieht sie ruppig auf und tritt nach draußen, ohne auf mich zu warten. Meine Brauen ziehen sich leicht zusammen, als ich ihm folge. Als ich nach draußen trete, sehe ich ihn bereits das Auto aufschließen und einsteigen. Ich gehe eilig zu der Beifahrerseite und ziehe sie auf. „Ich fahre den Wagen kurz rüber, du brauchst nicht mitzufahren.“

      „Liam, was ist -“ Er lässt das Auto an und übertönt so meine Worte. Wütend schlage ich die Tür wieder zu, ich verstehe nicht, was auf einmal in ihn gefahren ist. Er fährt aus der Ausfahrt, rollt über die Straße auf das Haus zu, in dem unser Gepäck und die Vorräte sind. Ich jogge ebenfalls zu dem Haus, blicke mich um und sehe, dass die wenigen Parasiten in der Straße sich uns zugewandt haben. Sie haben das Auto gehört und kommen nun langsam auf uns zu. Meine Hand tastet wieder nach der Harke, ich umfasse sie fest. Als ich bei Liam ankomme, hat er bereits die Hintertüren des Transporters weit geöffnet. Ich sehe zu der kaputten Haustür und weiß, dass er sie dieses Mal einfach eingetreten hat, voller Wut, so wie es mir scheint. „Liam“, setze ich wieder an und folge ihm in den Flur des Hauses

      Er nimmt unsere Rucksäcke und seine Gitarre. „Wir haben jetzt keine Zeit zum Reden, Eve, wir müssen alles einladen und dann hier weg, das hast du selbst gesagt.“ Er geht wieder nach draußen und lässt mich einfach stehen.

      „Das kann doch nicht wahr sein!“, sage ich leise, als ich ihm hinterher sehe. Dann nehme ich mir zwei Tüten und gehe zurück zum Transporter.

      „Ich lade ein, du holst den Rest.“ Liam reißt mir die Tüten aus der Hand und wirft sie achtlos in das Auto. Ich will wieder etwas sagen, hole bereits tief Luft. Doch dann stoße ich sie nur ungehalten aus, begreife, dass wir erst einmal hier weg müssen, ehe ich ihn auf sein dämliches Verhalten ansprechen kann. Also gehe ich wieder in das Haus und hole die anderen Sachen. „War’s das?“, fragt er mich, als ich ihm zwei weitere Taschen reiche.

      „Ein Korb ist noch.“ Ich drehe ihm den Rücken zu und gehe zurück in das Haus. Der Korb steht einsam am Fuße der Treppe, es ist einer dieser zusammenfaltbaren Einkaufskörbe. Ich habe ihn mit sämtlichen Getränken, die ich finden konnte, beladen, da er am stabilsten ist. Als ich ihn nun anhebe, muss ich unter dem Gewicht ächzen und setze ihn wieder ab.

      „Eve!“, ruft Liam von draußen.

      „Ich

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