Weltenwanderer-Chroniken II. Heike Möller

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Weltenwanderer-Chroniken II - Heike  Möller

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durchaus in Schwierigkeiten bringen konnte.

      Wie zur Bestätigung grinste Sondra ihn an. „Nun, ich brauche für die beiden inner­halb von zwei Tagen sowohl einen gültigen Pass, der nicht zu neu aussieht und ein Kurzaufenthalts-Visum Typ C, Andi. Wir beide haben ja unsere Pässe.“

      „Ich kann aber Deutschland jetzt nicht verlassen!“

      Sondra fühlte sich, als ob ihr jemand einen Eimer kalten Wassers über den Kopf aus­gekippt hätte. „Stimmt ja! Der Prozess! Verdammt.“

      Bestürzt sah sie ihren Verlobten an. Andreas wiederum blickte starr in Sondras Au­gen, dann nickte er nach einer Weile.

      „Also gut, wir machen folgendes. Ich werde morgen die nötigen Papiere organisieren, dazu benötige ich allerdings Holgers Hilfe. Du fährst morgen Vormittag gleich zu Tom und lässt Passfotos und so weiter von den beiden machen. Spätestens morgen Nachmittag werde ich sie brauchen. Dann werdet ihr drei in die Karpaten fliegen und Wanja suchen.“

      „Vala“, verbesserte Elsir. Die beiden Elfen waren in den vergangenen Minuten auffal­lend still gewesen.

      „Ich muss zuerst im Internet gucken, ob sich die Suche nach dem richtigen Ort ein­engen lässt. Vielleicht gibt es eine Ortschaft, die verstärkt ungewöhnliche Berichte verbreitet.“ Sondra fing an, den Esstisch abzuräumen, während sie nachdachte. „Tom wird bestimmt Fragen stellen, wenn ich mit Elsir und Bijae auftauche.“

      Andreas schüttelte den Kopf. „Wird er nicht, Sondra. Er weiß Bescheid.“

      Wie angewurzelt blieb Sondra stehen und starrte Andreas an. Verlegen blickte er nach einer Weile zu Boden.

      „Als du letztes Jahr in Irland warst, hatte Tom mich hier ein paar Mal besucht. Ein­mal war Vollmond und das Haus vibrierte. Er merkte es und stellte die richtige Frage. Ich kann Tom nicht anlügen, Sondra!“

      Stumm stellte sie den Aufschnitt und die Butter in den Kühlschrank, stellte das dreckige Geschirr in die Spülmaschine.

      „Sondra, es tut mir leid. Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte und dann habe ich es irgendwie … verdrängt.“

      Sondra wischte sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und blickte Andreas in die Augen. Elsir, der bemerkt hatte, dass zwischen den beiden Menschen eine Un­stimmigkeit herrschte, kümmerte sich intensiv um die Erforschung der Kochstelle mit den Ceranfeldern. Bijae faltete seine Karte vorsichtig zusammen, steckte sie wieder in seinem Rucksack und betrachtete den Weltatlas der Erde.

      „Was für eine Frage?“, fragte Sondra ruhig.

      Andreas schluckte kurz. „Du warst nicht in Südamerika, sondern in Vilgard, hab ich Recht?“

      Sondra schürzte ihre Lippen und zog beide Augenbrauen hoch. „Heißt das, Tom hat früher auch die Bücher meines Vaters gelesen?“ Ihre Stimme war immer noch ruhig.

      „Ja.“

      „Vertraust du ihm?“

      „Natürlich!“ Andreas war überrascht, dass Sondra ihm diese Frage überhaupt stellte. „Ja, ich vertraue ihm. Ich habe ihm alles erzählt und ihm sogar das Tor gezeigt. Er weiß, was auf dem Spiel steht, wenn die Öffentlichkeit davon erfährt.“

      Sondra nickte nach einer Weile. „Na gut, dann will ich ihm auch vertrauen.“ Damit drehte sie sich um und goss den Rest Wasser aus dem Wasserkocher in den Ausguss.

      Andreas ging zu Sondra und umarmte sie von hinten. „Es tut mir wirklich leid, Schatz. Bitte entschuldige“, sagte er leise.

      Sie drehte sich um und blickte ihn von unten nach oben an. „Hast du wenigstens ein schlechtes Gewissen?“

      „Ja“, sagte er zerknirscht.

      „Gut.“ Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf sein Kinn und richtete ihre Aufmerk­samkeit wieder den beiden Gästen aus Vilgard.

      „Es ist schon spät und wir können jetzt nichts mehr erreichen. Als erstes werden wir morgen in eine Boutique fahren und euch Kleidung der Erde besorgen. Da jetzt Herbst ist, wird es in Ordnung gehen, wenn ihr wegen der Ohren Mützen tragt. Andreas, kann ich morgen den Tuareg haben und du nimmst den Käfer? Ist bequemer für die beiden.“

      „Natürlich, Sondra. Das geht klar.“

      Sondra ging zur Küchentür. „Kommt mit, Jungs. Ich bringe euch in das Gästezimmer. Ich hoffe es macht euch nichts aus, euch ein Zimmer miteinander zu teilen. Wir haben nur ein Gästezimmer.“

      „Das macht uns nichts aus, Sondra“, beeilte sich Elsir zu sagen. „In den letzten Wochen haben wir entweder unter freiem Himmel oder in Tavernen oder Scheunen geschlafen. Deshalb…“

      „…danken wir für eine Unterkunft, egal wie einfach sie ist“, ergänzte Bijae. „Ihr seid sehr gastfreundlich und habt uns schon sehr gut bewirtet.“

      „Ich gehe schon mal nach oben“, meldete sich Andreas. Er wirkte immer noch ein wenig zerknirscht. „Gute Nacht, Elsir. Gute Nacht, Bijae.“

      Als Andreas die Treppe hinauf ging, grinste Sondra plötzlich über die ganze Breite ihres hübschen Gesichts.

      „Das tat gut!“, murmelte sie und öffnete die Tür zum Gästezimmer, das im Erdge­schoss neben dem Wohnzimmer lag. Sie knipste das Licht an, ging zum Fenster und öffnete es.

      „Das ist aber schön“, sagte Elsir mit großen Augen, als er das Doppelbett sah.

      Sondra schmunzelte etwas. „Falls es einem von euch unangenehm ist, zusammen im Bett zu schlafen, kann ich auch die Couch im Wohnzimmer zum Bett umgestalten.“

      Bijae sah sie einen Moment verwirrt an. Elsir wiederum grinste breit.

      „Wir haben schon als Kinder zusammen in einem Bett geschlafen und es ist noch nie etwas zwischen uns passiert. Ich glaube, wir können uns beherrschen.“

      Bijae lief dunkelrot an, sagte aber nichts. Sondra biss sich auf die Lippen, um nicht laut loszulachen. Sie erklärte den beiden Elfen kurz den Mechanismus vom Fenster und wie der Lichtschalter funktionierte.

      „Ach und Elsir!“

      „Ja?“ Elsir studierte gerade den Heizkörper.

      „Vermeide es bitte, deine Finger in die Steckdose zu stecken oder an Knöpfe zu drehen wie an dem Heizkörper vor dir, in Ordnung?“

      Jetzt grinste Bijae, weil zur Abwechslung Elsir errötete.

      „Also schlaft gut, ihr zwei.“ Sondra drehte sich um und ging zur Treppe.

      „Sondra, einen Moment bitte noch!“ Bijae war hinter sie getreten, berührte kurz ihre Hand, um sie aufzuhalten. Bei dieser flüchtigen Berührung zuckte Sondra zusammen, als hätte sie einen kleinen elektrischen Schlag bekommen.

      „Als Andreas dir vorhin gebeichtet hatte, dass er einem Freund euer kleines Torge­heimnis erzählt habe, wusstest du das schon längst, nicht wahr?“

      Die Augen aus goldgelbem Bernstein bohrten sich prüfend in ihre grünen.

      „Ja, schon eine

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