Weltenwanderer-Chroniken II. Heike Möller

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Weltenwanderer-Chroniken II - Heike  Möller

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nickte. „Elsir hat auch eine. Fnir sagte, dass, wenn wir wieder zurück sind und Schwierigkeiten haben sollten, ihn sofort damit rufen sollen. Er sagte, du hättest ebenfalls eine Feder.“

      Sondra lächelte, als sie an den Moment dachte, in der Fnir es ihr erlaubte, eine Feder von seinem Kopf zu rupfen. „Ja“, sagte sie nur.

      Sie vermisste ihren außergewöhnlichen Freund.

      Elsir kam jetzt ebenfalls frisch geduscht in das Arbeitszimmer. Im Gegensatz zu Bijae hatte er allerdings sein Handtuch lediglich locker um seinen Hals gelegt.

      „Ähm“, sagte Sondra und zog eine Augenbraue hoch.

      „Bedecke dich gefälligst!“, fauchte Bijae seinen Cousin an.

      Elsir grinste. „Wer hat, der hat, mein Hübscher!“ Mit einem Augenzwinkern zu Son­dra schlang er in einer einzigen flüssigen Bewegung ebenfalls sein Handtuch um die Hüfte.

      „Mit ihm wird es wohl nie langweilig, nicht wahr?“, fragte Sondra den Druiden.

      „Niemals“, erwiderte Bijae resignierend.

      „Andreas hat gestern etwas gesagt, was ich nicht so ganz verstanden habe. Er braucht Bilder von uns? Wofür?“ Elsir sah sich einige Bilder im Arbeitszimmer an. Es waren überwiegend Fotos von Sondra mit ihrem Vater, aber auch ein gerahmtes Foto von Andreas bei seiner Abschlussfeier auf der Polizeischule.

      „Um bei uns in ein anderes Land reisen zu können, braucht man einen Pass. Das ist ein Dokument, in dem dein Name, deine Herkunft und zum Beispiel die Farbe deiner Augen drin stehen. Zusätzlich benötigt man noch ein Bild, eine Fotografie. Das werden wir nachher anfertigen lassen und ich bringe es dann schnell zu Andi.“

      „Was ist eine Fotografie?“, wollte Bijae wissen.

      Sondra stand auf und nahm das Bild von Andreas von der Wand. „Eine Fotografie ist ein Bild, das innerhalb einer Sekunde entsteht. Ein Gerät, wir nennen es Fotoapparat oder Kamera, macht diese Momentaufnahmen. Das tut nicht weh und schadet auch nicht. Und es geht deutlich schneller, als wenn ein Maler sich hinstellt und eine Leinwand bemalt.“

      Sondra hatte das Foto vorsichtig aus dem Rahmen genommen und überreichte es Bijae. Erstaunt besah er sich das Bild von allen Seiten, ertastete das Papier.

      „Wirklich erstaunlich!“

      Sondra holte eine Digital-Kamera aus der Schreibtischschublade. „Das ist eine moderne Kamera. Bei der kann man sofort sehen, was fotografiert wurde.“

      „Bedeutet das, als Jae vorhin so verboten komisch aussah, hättest du mit so einem Fotodings ein Bild von ihm machen können?“, fragte Elsir.

      Sondra versuchte ernst zu bleiben, als sie sich den Anblick von vorhin ins Gedächtnis zurückrief. „Ja, hätte ich machen können. Aber das wäre doch nicht fair gewesen, nicht wahr?“

      Bijae sah seinen Cousin erneut finster an und knurrte.

      „Darf ich von euch ein Foto machen? Als Probe für nachher, damit ihr wisst, dass das ganz harmlos ist.“

      Elsir nickte begeistert, Jae war ein wenig zögerlich. Sondra bemerkte es und sagte: „Ich mache erst einmal ein Foto von dir, Elsir.“ Sie schaltete die Kamera ein, nahm den dunkelblonden Elf ins Visier und drückte ab. Dann speicherte sie das Bild und lud es zum Ansehen hoch.

      „Sieh mal.“ Sondra zeigte es dem Elf.

      „Bin ich jetzt da drin gefangen?“, fragte Elsir. Er wirkte allerdings nicht ängstlich.

      „Nein. Wenn von dir ein Bild gemalt wird, bist du doch auch nicht in diesem Bildnis gefangen. Es ist nur eine Projektion von dir, nicht du selbst.“ Sie zeigte das Bild auch Bijae, der es vorsichtig ansah.

      „Ich kann die Magie nicht fühlen, die dahinter steckt“, sagte er. Es bereitete ihm sichtlich Unbehagen, aber Angst hatte auch er nicht.

      „Da ist auch keine Magie. Bei uns auf der Erde gibt es keine wirkliche Magie. Nur Technik und Fortschritt. Hier, mach´ mal ein Foto von mir. Du siehst mich hiermit und dann drückst du auf diesen Knopf.“ Sondra drückte dem Druiden einfach die Kamera in die Hand und erklärte ihm, was er zu tun hatte.

      Zögernd hob Bijae die Kamera und zielte auf Sondra. Als er den Knopf drückte und ein leises Surren ertönte, zuckte Bijae kurz zusammen. Dann sah er, dass Sondras Bild in der Kamera eingefangen war.

      „Interessant, aber nichts für mich.“

      „Ist schon in Ordnung, Jae. Wir brauchen die Fotos nur für den Pass. Allerdings müs­sen wir zu Tom, einem Cousin von Andreas fahren. Der kann die Fotos so gestalten, wie wir sie benötigen.“

      „Fahren?“, fragte Elsir. „Ich habe keine Pferde gehört. Hast du eine Kutsche bestellt?“

      Sondra seufzte. „Oh je! Ich glaube, ihr werdet gleich einen richtigen Schock erleben. Zieht euch in Ruhe an. Ich werde kurz duschen und mich dann auch anziehen.“

      Sie ging zur Tür vom Arbeitszimmer, blieb aber nochmals stehen und drehte sich um. „Elsir, bitte fasse den Computer nicht an, in Ordnung?“

      Der dunkelblonde Elf fuhr ertappt hoch. Gerade hatte er sich über den PC gebeugt und wollte eine Taste drücken. Ein verlegenes Grinsen huschte über sein Gesicht.

      Sondra stand mit Bijae und Elsir vor dem Touareg. „Das hier ist ein Auto. Pferde werden bei uns nur zum Sport und für einen vergnüglichen Ausritt benutzt, nicht mehr zur grundsätzlichen Fortbewegung. Ein Auto ist eine Maschine, die ein spe­zielles Futter braucht, Benzin. Man setzt sich rein und jemand, der gelernt hat damit zu fahren und eine entsprechende Erlaubnis hat, kann das Auto dann von einem Ort zum anderen bewegen.“

      Die Augen der Elfen, von Natur aus schon groß, wurden noch größer. Elsir war, wie immer, sofort begeistert und besah sich das Fahrzeug von allen Seiten, während Bijae skeptische Blicke drauf warf.

      „Am besten, ihr zwei sitzt hinter mir, auf der Rückbank. Und Elsir, während ich fahre, lässt du deine Hände bitte bei dir. Es wäre gefährlich, wenn du plötzlich nach vorn greifst und mich damit verwirrst oder ablenkst, in Ordnung?“

      „Ich kann ihn ja wieder mit einem Bannspruch belegen“, bot Bijae an. Entsetzt blick­te Elsir seinen Cousin an.

      Nachdem die beiden Elfen sich ins Auto gesetzt hatten und Sondra ihnen half, sich anzuschnallen, klingelte ihr Handy. Bijae knurrte erschrocken auf, fasste sich aber gleich wieder. Elsir hingegen schien jetzt einen Punkt erreicht zu haben, in dem ihm alles Neue einfach nur willkommen, aber nicht mehr sonderbar erschien.

      Sondra erkannte die Nummer von Andreas auf dem Display. „Hallo, mein Schatz!“, sagte sie in das Handy hinein.

      Bijae starrte Sondra an, als ob sie übergeschnappt sei. Sie wiederum zwinkerte ihm zu und grinste breit. Dann drehte sie sich um und ging ein wenig beiseite.

      „Seid ihr schon bei Tom?“, fragte Andreas. Er saß in seiner Dienststelle und nutze gerade die Gelegenheit, dass niemand außer ihm im Raum war.

      „Wir wollten gerade losfahren. Ich habe die beiden ins Auto verfrachtet und fest­geschnallt. Jae hat mir versprochen, Elsir mit einem Starrebannspruch zu belegen, wenn er mir beim Fahren ins

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