Die Todgeweihten grüßen dich. Friederike Kielisch
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„Ergün, ich weiß, Du hättest damals auch gern Einiges anders gemacht, ich weiß nun, Du glaubst wir hätten es schaffen können und müssen… wir hätten uns glücklich machen können, aber wir waren zu leidenschaftlich!“
Wenn wir zusammen waren, waren wir immer Eins, wie Ying und Yang, so sagtest Du, ich wurde Deine Symbiose. Es war eine wunderbare Zeit, unsere eigene Vergangenheit, unser nie endender Respekt.
Und er und ich wissen heute, er ist mein Ursprung der folgenden Geschichte.
Und später, nach unserer Zeit, fand er Katja, ein Mädchen mit blonden Haar, das ihn bezauberte, aber auch ihn zerbrach. Jahre später. Es war einfach von außen ab zu sehen, doch Männer können ganz gut ihre Augen verschließen, besonders wenn sie etwas beweisen wollen!
Besonders junge Männer.
Noch immer fühle ich Dich, wir schauen in unsere Augen und lesen in den Anderen. Wir fühlen einander, ich trage Dich…mein Bruder.
Ich zerbreche niemanden, niemanden den ich liebe, oder liebte, niemals…den Anstand bis zum Schluss auch noch das Gute zu sehen und zu suchen, lasse ich mir niemals nehmen! Auch wenn ich dafür Opfer bringen muss, ist doch das, was ich nur allein zu ertragen habe, denn wer kennt schon die Wahrheit? Niemand von außen kann das Innere eines Menschen bewerten und ermessen, es gibt keine Schubladen in denen man vor der Welt verstecken kann, es ist immer ein Teil von Allem.
Ich hoffte noch, sie, Katja, sei gut und richtig für ihn, denn ich gab ihr etwas Seltenes, etwas Kostbares, denn meine Liebe war und ist stärker als jede Vernunft und Eifersucht. Schließlich jemanden zu lieben, bedeutet nur das Beste zu wollen, auch wenn das eigene Herz dabei blutet.
Er jedoch ließ sich von ihr hinreißen, und er merkte es damals auch nicht, seine Lebenserfahrung war noch nicht so weit wie heute.
Und ich lief in eine Leere, Gefangene einer Einsamkeit…Niemand und Nichts…Alles war wertlos wie zuvor und oberflächlich.
Der Schmerz, ein unendlicher Schmerz…
Wer schon sollte es jemals wieder schaffen meine Wunden zu küssen? Es wurde mir fast egal...
Nur er glaubte an Mich, immer, an die Prinzessin, seine Wald Fee, er redetet es sich ein, um im Himmel sein zu können.
Doch nur ich wusste, was ich aufgab.
Ach, mein Leben, wie egal ist das, ich war mir egal. Eine glänzende Hülle. Ob ich Wert hatte in meinen Gefühlen oder nicht, ich spürte es nicht mehr.
So kam ich zu den Entschluss, wenigstens noch ein nützliches und sinnvolles Leben zu führen.
UND NIEMALS MEHR MEINEN SCHMERZ ZU ZEIGEN.
Bis zu diesem letzten Mal.
Wir trainierten draußen, auf den Wiesen unserer Kleinstadt. Ergün, unsere Kung Fu Gruppe, etwas 20 junge Männer unterschiedlichster Herkunft (Griechen, Türken, Deutsche) und ich. Alle hatten sich dem Kampfsport verschrieben, nun nur ich war immer einfach da, zuerst, über ein halbes Jahr hatte ich nur zugeschaut, ja, nun ich hatte auch den Meister ganz privat für mich gehabt, und irgendwann fing ich auch an, im Scherensprung über Zäune zu hüpfen. Doch die Anderen trainierten noch nebenbei viele verschiedene Varianten des Kung-Fu, wie Karate oder Kickboxen.
Es war nie wirklich mein tiefstes Interesse, aber Ergün versuchte auch mich einzubeziehen. Er war so stolz auf mich, sein Traum, ein liebreizendes Mädchen, das nur süß lächelte, wenn es kämpfen sollte. Mein höchster Gurt war allenfalls orange, im Judo, den ich nebenbei in der Schule gemacht hatte. Aber in unserer Gruppe hatten wir alles, nur keine Luschen, eben Karate schwarz, Taek Won Do, ab Blau, Braun, Schwarzgold, eher so etwas.
Ich war als einziges weibliches Wesen bei ihnen, wie gesagt, mit einem Gurt auf unterster Ebene, und etwas Tai Chi Kenntnisse.
Doch heute spürte ich, Ergün wollte besonders nett zu mir sein, besonders jetzt, nach unserer Trennung. Doch was seine Liebe und Respekt zu mir war, hielt ich für Mitleid.
Denn nachdem wir unsere Aufwärmübungen untereinander absolviert hatten, war nun ich an der Reihe mit ihm, unseren Meister, zu kämpfen.
So stand ich ihn also gegenüber, ich sah ihn, sah in seine geliebten Augen, sah sein Haar, maß seinen Körper und die Bewegungen ab, ich roch ihn, er war mir so vertraut…
Ich begann ihn zu umkreisen, bevor ich meinem Angriff begann, mit einem wirklichen Angriff, im Angriff noch bewusst bereitete ich einen wirklichen Kampf vor. So ließ ich alle Regeln außeracht, mit dem Wissen, nur so könnte ich, ohne Kontrolle und nur dem Instinkt nach, wie eine wild gewordene Tigerin, mich leiten lassen. Um dazu fähig zu sein, muss der Adrenalin Spiegel hoch gepuscht werden, darauf konzentrierte ich mich, auf alle Aggression in mir und auf meinem Atem.
Vor den Augen aller seiner Schüler, verprügelte ich den Meister, einen damaligen 8-fachen Schwarzgurt.
Es war mir egal ob er mich abwehrte, es war mir egal ob ich mich selber verletzte, ich zerriss seine Trainingskleidung, ich kratzte und biss, brach mir meine Nase an, und spürte in meiner Rage nur das Pochen meines Blutes, und meinen Herzschlag am ganzen Körper.
Er wollte mich stoppen, abwehren und festhalten, doch selbst wenn ich kurz zu Boden ging, stand ich wieder auf…Doch irgendwann konnte ich nicht mehr, stand da, völlig derangiert mit blutigen Streifen an meinem Oberkörper, und gab auf.
Dies war das wirkliche Ende. Er konnte nun nicht mehr mein geliebter