Das Lächeln der Medusa. Thomas Riedel

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Das Lächeln der Medusa - Thomas Riedel

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selten geworden.«

      McGinnis‘ schon von Natur aus leicht rosiges Gesicht zeigte eine leichte Röte. Er sagte nichts.

      »Miss Thompson!«, hielt Blake die Sekretärin zurück, als diese bereits mit einem Bein aus dem Wagen gestiegen war.

      Sie hielt in der Drehung inne.

      »Ja?«

      »Wenn Ihnen in dieser ... Sache noch irgendetwas einfallen sollte, rufen Sie mich bitte an.«

      Er reichte ihr eine Visitenkarte, auf der mehrere Rufnummern standen: die Durchwahlen im Yard und seine Handynummer. Die Nummer seines privaten Festnetzanschlusses gab er in der Regel nicht heraus.

      »Sie können mich Tag und Nacht anrufen«, ergänzte er noch.

      »Danke, Chief Inspector«, antwortete sie lächelnd. »Ich werde daran denken.«

      Jetzt schwang sie auch das zweite Bein aus dem Wagen. McGinnis warf die Tür zu und wartete noch bis die junge Frau im Haus verschwunden war. Dann setzte er sich wieder hinter das Steuer und fuhr los.

      Wirklich ein sehr nettes Mädchen, ging es ihm durch den Kopf. Immer noch hatte er ihre außergewöhnliche sanfte Stimme im Kopf, mit diesem warmen besonderen Timbre, die ihn jedes Mal aufs Neue erschauern ließ, wenn er sie vernahm. Auf irgendeine Weise erinnerte ihn ihre Stimme an einen warmen Sommerregen. Er lächelte in sich hinein. Doch dann dachte er an die Umstände, die sie zusammengebracht hatte und über seine Nasenwurzel kerbte sich eine tiefe Sorgenfalte in die Stirn.

      Kapitel 8

      Edward Donahue brüllte den Nachtclubbesitzer so laut an, dass sein Gesicht durch die Anstrengung dabei puterrot anlief. »Wir sind gleichberechtigte Partner, verdammt noch mal!« Er stand in einem der hinteren Räume, die zum Club ›Blue Velvet‹ des gehörten. Hier hatte sich Peter McGowan sein Büro eingerichtet. »Wenn du denkst, ich würde nach deiner Pfeife tanzen, hast du dich geschnitten, Peter!«, fauchte er, wie ein gereizter Stier.

      Jetzt reichte es McGowan. Wie von einer Tarantel gestochen schnellte er aus seinem Schreibtischsessel hoch. Er war einen Kopf größer und schon von der Statur sehr viel kräftiger als Edward Donahue. Er hatte das eingeschlagene Nasenbein eines Raufbolds und die harten Züge eines Mannes, der mit dem Verbrechen auf gutem Fuß stand. »Ich höre wohl nicht richtig, Edward?«, schrie er wütend zurück. »Wie redest du denn mit mir, du verdammtes Würstchen!«

      Donahue fletschte zornig die Zähne.

      »Ich rede mit dir, wie du es verdienst ... und wie du es verstehst!«

      McGowan donnerte mit seiner Faust auf die Schreibtischplatte.

      »Du hast anscheinend noch nicht begriffen, dass unsere Partnerschaft nicht in den Himmel wachsen kann, Edward!«, gab er lautstark zurück. »Irgendwo muss mal Schluss sein!«

      Donahue verschränkte die Arme vor seinem Oberkörper. Seine Ablehnung war deutlich und auch, dass er auf Konfrontation aus war. »Kommt überhaupt nicht in Frage!«, bellte er den Nachtclubbesitzer wutentbrannt an.

      »Irgendwann muss einer mehr als der andere zu sagen haben!«, schrie McGowan aufgebracht. »Geht das denn nicht in deinen verfluchten, dämlichen Schädel hinein?«

      Donahue schüttelte verärgert den Kopf. »Das kannst du vergessen!«, schnaubte er lautstark. »Ich weiß genau, was du vorhast, Peter. Und ich sage, da spiele ich nicht mit!«

      »Einer von uns beiden muss bei dieser Partnerschaft einundfünfzig Prozent haben«, entgegnete McGowan wutschnaubend, und wieder knallte er seine Faust auf den Tisch. »Und derjenige bin ich, Edward!«

      »Du kannst mich mal ...!«, konterte Donahue trotzig.

      McGowan ließ nicht von seinem Ziel ab. »Wenn dir das nicht passt, kannst du ja gehen«, forderte er, jetzt deutlich ruhiger geworden, Donahue auf.

      Der verzog das Gesicht zu einem breiten, höhnischen Grinsen.

      »Da bringst du mich auf eine großartige Idee, Peter«, reagierte er kalt lächelnd.

      McGowan zog die Augenbrauen hoch und runzelte leicht die Stirn.

      »Ach, tatsächlich, tue ich das?«, spottete er verächtlich.

      »Tatsächlich, tust du«, echote Donahue und lächelte bösartig. »Ja, Peter, eine blendende Idee. Ich werde wirklich gehen!«

      »Dann mach, dass du hinauskommst!«, schnauzte McGowan. »Je eher du weg bist, desto lieber ist es mir.«

      »Mein Eigentum nehme ich aber mit, Peter«, stellte Donahue, mit drohendem Unterton in der Stimme, klar.

      McGowan funkelte Donahue voller Hass an. Er war nicht dumm und hatte verstanden. Er verstand immer sofort.

      »Dein Eigentum?«, spöttelte er. »Seit wann ist das dein Eigentum?«

      Donahue ging auf den Safe zu, der in einer Ecke des Raumes stand und legte besitzergreifend seine Hand darauf.

      »Seit ich dafür gemordet habe, Peter!«, antwortete er schneidend. »Seitdem ist das ist mein Eigentum!«

      »Jetzt habe ich aber die Schnauze voll!« McGowan klatschte sich mit der flachen auf die Stirn. »Mann!«, schrie er Donahue an. »Du tickst ja wohl nicht mehr richtig im Oberstübchen! Wenn du dich verpissen willst, kein Problem, hau nur ab! Aber du gehst mit leeren Händen.«

      Donahue kniff die Augen zusammen.

      »Ich glaube du vergisst da etwas«, fauchte er zurück. »Ich bin nicht mit leeren Händen dein Partner geworden, Peter.«

      McGowan winkte gleichgültig ab.

      »Das ist mir doch scheißegal!«, brüllte er völlig außer sich.

      Donahue versuchte ruhig zu bleiben und sich nicht einschüchtern zu lassen.

      »Denkst du, ich begreife nicht, was du vorhast? Du willst mich rausekeln, damit du den ganzen schönen großen Kuchen für dich allein hast«, hielt er McGowan vor. »Aber daraus wird nichts!« Er zeigte ihm den ausgestreckten Mittelfinger. »Ich mache dich fertig, wenn du mir in die Suppe spucken willst, Freundchen!«

      »Du wagst es mir zu drohen, du erbärmlicher Wicht?«, schoss er zurück.

      Hatte er bislang versucht sich zurückzuhalten, so gelang ihm das jetzt nicht mehr. Er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand drohte. Und schon gar nicht war er es gewohnt, dass diese Drohung von einem Nichts wie Edward Donahue kam. Drohungen hatte er sich noch nie gefallen lassen. Einige hatten das schon mit dem Leben bezahlen müssen.

      Wie von einer Tarantel gestochen, sprang er aus seinem Sessel hoch. Mit vier schnellen Schritten war er um seinen Schreibtisch herum.

      Instinktiv hatte sein Kontrahent bereits die Fäuste gehoben. Ohne weitere Vorwarnung schlug McGowan zu und traf seinen Gegner trotz Deckung voll an der

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