Irmelie, die Kräuterhexe vom Wildsee. Stephane Rambicourt

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Irmelie, die Kräuterhexe vom Wildsee - Stephane Rambicourt

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nach 16 Uhr war Irmelie wieder an ihrer Hütte angekommen und froh, endlich die Ruhe und Stille genießen zu können. Sie wollte sich noch etwas ausruhen um in der Nacht hellwach zu sein. Da kam ihr ihre geliebte Hängematte gerade recht. Nach kurzer Zeit war sie eingeschlafen. Als sie wieder erwachte, war die Sonne bereits am untergehen. Nachdem sie einige kräftige Schlucke Wasser aus ihrer Quelle genommen hatte, war sie hellwach und macht sich auf den Weg zum Wildsee. Ihr Diktiergerät hatte sie nicht vergessen. Während sie ging, probierte sie es aus und es funktionierte wunderbar.

      Es war jetzt kurz nach 22 Uhr. Die Sonne war untergegangen und sie hörte eine Nachtigall singen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie alleine war, betrat sie den Bohlenweg zum Wildsee. Ungefähr an der gleichen Stelle wie in der Nacht zuvor, setzte sie sich an den Rand des Weges und betrachtete aufmerksam was um sie herum passierte.

      Fledermäuse flogen dicht an ihr vorbei, ein riesengroßer Uhu saß auf einem aus dem Moor hoch aufragenden Baumast, über ihre rechte Hand glitt etwas kühles glitschiges, eine Ringelnatter zog ihre Bahn an ihr vorbei. Es war eine wundervolle aber auch bedrohliche Stille. Sie ging davon aus, dass dieser Hubertus, wenn überhaupt um 24 Uhr auftauchen würde, also zur Geisterstunde und dies bedeutete zu warten.

      Zwischendurch ging sie, vom Licht des Vollmonds geleitet immer wieder in Richtung des Wildsees. Sie nahm das schöne Gefühl, den kühlen feuchten Boden unter ihren nackten Füßen zu spüren, in sich auf. Ihre Spannung wurde immer größer.

      Langsam begannen wieder die Nebelschwaden über den See zu ziehen. Erwartungsvoll blickte sie auf das Wasser hinaus, aber es war noch nichts von Hubertus zu sehen. Hatte sie doch alles nur geträumt?

      Der Vollmond war jetzt genau über ihr und sie wollte sich schon enttäuscht auf den Rückweg machen, da hörte sie ihren Namen „Irmelie“ rufen.

      „Hallo Irmelie, schön dass du wieder da bist. Heute möchte ich dir etwas über dich und mich erzählen und auch am Ende ein kleines Geschenk machen“, sagte Hubertus.

      „Aber du kennst mich doch gar nicht“, rief Irmelie.

      „Oh doch, ich kenne dich schon seit vielen Jahren und hab dich immer auch ein wenig geleitet, als du Rezepturen für deinen Prinzipal entwickelt hast“, erwiderte Hubertus.

      „Du musst wissen, dass eine deiner Urur-Großmütter deine Vorgängerin in deiner Hütte und als Kräuterfrau auf dem Kaltenbronn war und davor war deren Urahnin auch schon hier und ich habe sie alle gekannt“, erklärte Hubertus.

      „Dann ist das kein Zufall, dass ich jetzt hier in der Hütte bin?“ fragte Irmelie irritiert. „Nein, das ist deine Bestimmung. So wie es deine Bestimmung war als Kräuterfrau weit über die Grenzen hinaus bekannt und anerkannt zu werden. Viele deiner Rezepturen haben deine Vorgängerinnen erdacht und über mich an dich weitergegeben. Heute bist du eine berühmte Kräuterfrau, wie du das in deinem Kramerladen heute selbst bemerkt hast“, sagte Hubertus.

      „Woher weißt du was heute in dem Supermarkt war?“ wollte Irmelie nun wissen.

      „Kindchen, Kindchen. Ich bin Hubertus, das schwebende Männchen vom Wildsee. Die Tiere des Waldes und der Felder sind meine Freunde und berichten mir ständig was alles so passiert. Leider kann ich den Wildsee nicht direkt verlassen, ich muss immer eine Transmission meines Geistes vornehmen und so kamen deine Rezepturen, Tinkturen und Extrakte zustande. Du bist jetzt sehr erschrocken nicht wahr?“ meinte Hubertus.

      „Ja, ich bin sehr erschrocken. Für mich ist das Ganze hier sehr unwirklich und ich weiß nicht ob ich das alles erlebe oder doch nur träume. Und die Rezepturen, Tinkturen usw. die ich entwickelt habe sind von mir und nicht von …“ sie stockte irritiert.

      „Mein Kind, du hast in deiner Tasche an deinem Kleid ein neuartiges Gerät, das Stimmen aufzeichnet. Wenn du in deiner Hütte bist, kannst du dir das anhören und merken, dass ich Realität bin. Jetzt aber zu meinem Geschenk. Wenn du zu deiner Hütte zurückgekehrt bist, wirst du von meinem Freund Rudolf, einem großen alten Uhu erwartet. Er wird dich zu einer Stelle im Wald führen, wo du etwas finden wirst das dich endlich überzeugt. Wenn du möchtest komm morgen wieder zur gleichen Zeit her und wir können weiter plaudern. Jetzt ist aber meine Materialisationszeit für heute wieder um. Und wisse, ich bin immer bei dir“, erklärte Hubertus und verschwand langsam wieder in einer Nebelbank, die sich in den See senkte.

      Irmelie blieb noch einige Minuten ungläubig vor dem See stehen und starrte auf die Stelle, an der die Nebel mit Hubertus verschwunden war.

      Sie schüttelte sich kräftig und dachte in Gedanken: „Das kann nicht sein – so was gibt es doch nur im Märchen.“

      Auf dem Weg zurück zum Bohlenweg fiel ihr das Diktiergerät ein. Sie griff in ihre Kleidertasche, nahm das Gerät, spulte zurück und setzte sich auf den Rand des Weges. Bevor sie das Gerät auf Wiedergabe stellen konnte, sah sie in der Mitte des Wildsees einen Lichtschein. Dieses Licht konnte mit dem Mondlicht nichts zu tun haben, es war viel heller als das Mondlicht und strahlte eine beruhigende Wärme aus. Der Lichtschein formte sich zu einer Lichtkugel und kam schnell auf Irmelie zu. Mit einem „Husch“ fuhr die Lichtkugel durch ihren Körper und hinterließ ein angenehmes warmes und beruhigendes Gefühl.

      „Was war das denn jetzt?“ fragte sich Irmelie und schaute sich um, aber die Lichtkugel war verschwunden.

      Jetzt fiel ihr wieder ihr Diktiergerät ein, das sie immer noch in ihrer Hand hielt. Sie drückte auf die Wiedergabetaste und ließ die Tonbandaufnahme ablaufen. Nach einem kurzen Rauschen hörte sie die Stimme von Hubertus: „Hallo Irmelie …“ und anschließend das ganze Gespräch, das sie mit ihm geführt hatte.

      „Also wenn das morgen auch noch zu hören ist, dann hab ich nicht geträumt“, murmelte sie in sich hinein und machte sich auf den Weg zu ihrer Hütte. Als sie an der Hütte angekommen war und gerade reingehen wollte, sah sie einen großen Vogel auf dem Geländer am Eingang der Hütte sitzen.

      „Wenn das jetzt ein Uhu ist, was dann?“ fragte sie sich und ging langsam auf das Tier zu.

      „Hallo Irmelie, ich freue mich dich kennen zu lernen. Ich bin Rudolf. Hubertus hat dir ja gesagt, dass ich komme“, hörte sie ungläubig den Uhu sagen.

      „Ja, das hat Hubertus gesagt. Aber warum kann ich verstehen was du sagst?“ fragte Irmelie.

      „Nun du bist eine Nachfahrin der Kräuterfrauen Katharina und der großen Urmelda und Hubertus meinte, dass es sinnvoll ist, wenn wir uns unterhalten können. Du kannst übrigens mit allen Tieren sprechen und sie verstehen. Du wirst sehen wie wichtig das für dich sein wird“, erklärte Rudolf.

      „Wollen wir gleich aufbrechen und das Geschenk, das Hubertus dir versprochen hat, holen? Oder bist du müde und wir gehen morgen?“ fragte er vorsichtig.

      „Lass uns gleich losgehen. Ist es weit?“ antwortete Irmelie.

      „Nein es ist nicht weit. Bis zum Sonnenaufgang sind wir wieder zurück“, erwiderte Rudolf.

      „Also dann los, wo geht es lang?“ rief jetzt Irmelie übermütig.

      Rudolf setzte zum Start an und flog eine kleine Runde über Irmelies Kopf hinweg und rief dann „komm mir nach“.

      Irmelie lief los und rief dann „halt nicht so schnell ich bin eine alte Frau“

      „Entschuldige bitte, aber ich dachte du kannst auch fliegen. Ok, dann eben langsamer“, frozelte jetzt Rudolf.

      Irmelie

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