Irmelie, die Kräuterhexe vom Wildsee. Stephane Rambicourt

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Irmelie, die Kräuterhexe vom Wildsee - Stephane Rambicourt

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die Standorte von Pflanzen eingetragen waren. Der Handschrift nach müsste das ihre Ururgrossmutter gewesen sein. Interessant war, dass in dieser Karte die Hütte als Privateigentum eingetragen war.

      Beim weiteren Durchsehen des Kisteninhaltes fanden sich Schmuck, Goldstücke und getrocknete Samen, Blüten und Wurzeln die sie nicht kannte.

      „Oha, das ist aber viel Arbeit das alles zu erforschen und was ich mit den Urkunden machen soll, keine Ahnung. Aber hier lassen kann ich die Sachen nicht. Ich muss mir wohl einen Anwalt suchen, der sich um die rechtlichen Dinge kümmert. Aber zuerst müssen die Schriftstücke in einen Tresor gebracht werden“, überlegte Irmelie.

      Nun widmete sie sich wieder dem Buch. Sie fand Rezepturen, Extrakte und Tinkturen aus Pflanzen, die sie nicht kannte. Vermutlich waren diese bereits ausgestorben. Da fielen ihr wieder die Samenkörner und die getrockneten Pflanzen und Wurzeln aus der Kiste ein. Vielleicht waren es ja diese ausgestorbenen Pflanzen.

      In dem Buch waren aber auch Rezepturen und deren Wirkungsweisen aufgeschrieben, die in der Pharmaindustrie für sehr teures Geld künstlich hergestellt wurden. Sie fand Rezepturen, die bei verschiedenen Krebsarten Verwendung fanden oder für hydrokoloide Wundverbände, mit denen ein amerikanischer Pharmakonzern Milliardenumsätze erzielte, obwohl die Rezeptur mit Kräutern ganz einfach herzuerstellen sind.

      „Vielleicht sollte ich mich mal mit meinem früheren pensionierten Geschäftsführer meiner Ex-Firma zusammensetzen und überlegen, was man tun könnte“, sinnierte sie, „mal sehen.“

      Nach weiteren sehr interessanten Rezepturen kam sie zu einem Kapitel, das in lateinischer Sprache abgefasst war. Sie versuchte zu übersetzen, und erschrak heftig. Hier in diesem Kapitel waren Zaubersprüche aufgeschrieben. Die Zaubersprüche reichten von der Verstärkung der Heilkraft der eingesetzten Kräuter bis hin verstorbene Menschen wieder in das Leben zurück zu holen oder aus Eisen Gold herzustellen.

      Irmelie schüttelte sich: „Oh mein Gott was ist denn hier los? Erst Hubertus, dann die Tiere, die Kiste und dann dieses Buch. Bin ich in einem Märchen gelandet oder spinne ich total? Das kann doch nicht sein. Ich bin Dr. Dr. Erika Lang, promovierte Biologin und Pharmazeutin. Bin ich überarbeitet? Bilde ich mir das alles ein?“

      „Ich werde heute wieder in die Stadt runter gehen und meinen Ex-Chef anrufen. Der muss mit Karin herkommen. Das sind die einzigen Personen zu denen ich Vertrauen hab. Genau so mach ich das“, sagte Irmelie laut vor sich hin.

      Nachdem sie sich etwas frisch gemacht hatte, nahm sie eines der Goldstücke um es schätzen zu lassen, und ging in die Stadt. Dort suchte sie ein Telefonhäuschen auf und rief ihren Ex-Chef, Dr. Franz Steiner an, der mit seiner Ehefrau Karin am Vierwaldstädter See in der Schweiz wohnte und bat ihn dringend nach Bad Wildbad zu kommen.

      Dr. Steiner wusste, dass etwas passiert sein musste. Er kannte seine frühere Mitarbeiterin fast 30 Jahre lang und war, wie auch seine Frau mit Irmelie eng befreundet.

      Sie vereinbarten, sich in der kommenden Woche in Bad Wildbad zu treffen.

      Nach dem Telefonat ging Irmelie durch die Stadt und suchte einen Juwelier auf. Der Juwelier, ein etwa 70 Jahre alter grauhaariger Mann, nahm das Goldstück in die Hand und prüfte es mit seiner Lupe. Als er fertig war, holte er sich einen Stuhl und sagte: „Darf ich fragen wo sie das Goldstück her haben?“

      „Das hab ich geerbt, ist es nichts wert?“ fragte Irmelie.

      „Ich muss vorausschicken ich bin auch Münzsammler und ich kenne diese Münze sehr, sehr genau. Ich habe sie noch nie in der Hand gehabt, aber in den Katalogen ist sie verzeichnet. Diese Münze hat einen ungefähren Wert von 2 bis 3 Millionen Euro. Die gibt es nur einmal auf der Welt in einem Museum in New York. Und das Museum hat diese vor etwa einem Jahr bei Christies ersteigert, für 2,5 Mio Euro. Ich denke dass bei einer weiteren Versteigerung ein höher Erlös erzielt werden könnte, wenn sie die Münze verkaufen wollen“, erklärte der Juwelier.

      „Nein, ich will nicht verkaufen, ich wollte nur wissen, was das für eine Münze ist und welchen Wert ich für die Versicherung angeben muss“, erklärte Irmelie.

      „Also, diese Münze ist aus reinem Gold, ist aus dem 14. Jahrhundert und kommt vermutlich aus dem untergegangenen Goldschatz des Stauferkaisers Friedrich II. Diese Münzen gab es nur und ausschließlich in diesem Goldschatz“, erklärte der Juwelier.

      „Vielen Dank für ihre Auskunft“, sagte Irmelie, „ich werde jetzt gleich zur Bank gehen und ein Schließfach anmieten. Auf Wiedersehen.“

      Sie ging tatsächlich direkt zur nächsten Bank und mietete ein Schließfach, in welchem sie die Münze deponierte. Die anderen Münzen etwa 100 Stück, würde sie auch dort weg schließen, nahm sie sich vor. Gut den Schmuck sollte sie auch schätzen lassen. Wenn sie das nächste Mal in die Stadt kommt würde sie das erledigen.

      „Ein größeres Problem ist, was mach ich mit den Münzen? Erben hab ich keine – keine Familie bedeutet keine Erben. Dann bekommt alles der Staat. Die würden sich sicher über die 200 Millionen Euro freuen“, überlegte sie jetzt, „ich will doch das ganze Geld gar nicht. Ich hab was ich brauche, mehr will ich nicht. Da muss was Vernünftiges damit gemacht werden, Eine Stiftung oder so was wäre nicht schlecht. Mal sehen, aber ich brauche einen vernünftigen Rechtsanwalt, der mich gut berät und nicht über den Tisch zieht.“

      Heute wollte sie über den Sommerberg zu ihrer Hütte gehen und setzte sich in die Zahnradbahn auf den Sommerberg. Während sie vor sich hin lief, musste sie immer wieder schmunzeln. Sie verstand ja jetzt, was die Tiere sagten und das war für die Menschen nicht immer schmeichelhaft. Oder wenn ihr Wanderer begegneten, die einen Hund dabei hatten, war das schon heftig, was die Tiere über ihre Herrchen sagten. Gott sei Dank wissen diese Herrchen nicht was ihre Tiere über sie denken.

      Als sie an der Grünhütte vorbei kam, setzte sie sich an einen Biertisch und bestellte sich eine Schlachtplatte und eine Flasche Wasser dazu. Während sie aß, beobachtete sie die Touristen dort und war froh wieder weiter zu ihrer Hütte gehen zu können. Die Menschen regten sie auf. Aber nicht nur sie fand diesen Rummel abscheulich, auch die Insekten die umher flogen und die Vögel auf den Bäumen schimpften laut über die vielen rücksichtslosen Leute.

      Nur Irmelie konnte sie verstehen und so war es für sie auch nicht verwunderlich, dass die Insekten und Vögel ganz nah zu ihr hinkamen und Irmelie ihr Leid klagten. Die Touristen waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und merkten nichts davon. „Gott sei dank bin ich nicht so“, dachte Irmelie. Jetzt musste sie gerade lachen, weil ein dicker Mann versuchte eine Fliege, die ständig um sein verschwitztes Gesicht herumflog zu vertreiben, was ihm aber nicht gelang.

      Auf ihrem Heimweg kam sie jetzt am Wildsee vorbei und sah die vielen Touristen. Es missfiel ihr, wie diese Trampel hier unterwegs waren. Manche hatten ihre Hunde von der Leine gelassen und freuten sich wenn die Tiere im Moor herum tollten.

      Interessant war für sie jedoch zu sehen, dass die Hunde, so bald sie sie gesehen hatten, sofort das Moor verließen und entschuldigend zu ihr blickten.

      „Na, das wird eine interessante nächste Zeit werden“, dachte sie, „eigentlich wollte ich mich doch zur Ruhe setzen und jetzt das. Ich muss aufpassen, dass das nicht in Stress ausartet.“

      Endlich hatte sie wieder unbemerkt ihre Hütte erreicht.

      Sie war müde und ließ sich in ihre geliebte Hängematte fallen. Während sie in die Sonne blinzelte, bemerkte sie, wie sich ein großer Uhu näherte.

      „Hallo Rudolf, wie geht es dir?“ fragte sie.

      „Danke

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